Klaus-D. Heid

Er soll brennen!

„Was meinen Sie, Schiefer? Sollen wir Bernstein nun verbrennen, oder nicht?“ „Nun ja... ich überlege auch schon, welche Konsequenz angemessen wäre.“ „Eigentlich gibt’s keine Alternative. Er muss brennen!“ „Bernstein hat sich’s eigentlich selbst zuzuschreiben, wenn er nun brennen muss.“ „Natürlich, Schiefer. Wir tun nur, was getan werden muss. Punktum!“ „Manchmal denke ich auch an seine Frau. Es wird nicht leicht für sie.“ „Sind wir etwa schuld an ihrem Dilemma? Ich jedenfalls fühle mich makellos rein!“ „Ich mich auch. Beinahe jedenfalls. Was soll’s...! Soll er eben brennen.“ „Recht so. Soll er brennen. Und wann wäre ein günstiger Zeitpunkt?“ „Wenn er schon brennen soll, muss es schnell gehen.“ „Ganz in meinem Sinn!“ „Sagen wir... vielleicht morgen früh? So gegen sieben Uhr morgens?“ „Idealer Zeitpunkt.“ „Auf den Prozess verzichten wir wieder?“ „...die Kosten, Schiefer! Die Kosten...!“ „Sie bereiten also alles vor, ja?“ „Logisch. Würstchenbuden, Schießstände und ein oder zwei Feuerschlucker.“ „Holz ist noch ausreichend vorrätig?“ „Für Bernstein wird’s schon noch reichen!“ „Und? Wollen wir’s ihm jetzt gleich mitteilen?“ „Er wird schon merken, wenn’s heiß wird, mein Bester!“ „Wieso verbrennen wir ihn überhaupt?“ „Ist das so wichtig für Sie?“ „Eigentlich nicht. Nein. Hätte mich nur interessiert.“ „Soll ich mal in die Akte sehen, Schiefer?“ „Wenn es keine großen Umstände macht?“ „Ach was. Für Sie tue ich’s gerne.“ „Danke.“ „So. Akte Bernstein. Blablabla. Blablabla. Äh… ach ja ! Hier steht was! Warze auf der Nase!“ „Warze auf der Nase? Deshalb soll er brennen?“ „Ja und? Spricht was dagegen?“ „...ich dachte nur, dass...“ „Lassen Sie das, Schiefer! Kümmern Sie sich lieber um die Würstchen!“ „Wenn Sie meinen.“ „Ich meine. Sagen Sie mal, mein lieber Schiefer...“ „Ja?“ „Ist das da eine Warze auf Ihrer Nase...?“

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