Susanne Aukschun

Wissenswertes (aus keinem Lexikon); heute: H.s.m.

 
Wissenswertes
                                 - aus keinem Lexikon -
 
Heute: Homo sapiens (malensis)
 
Vorwort:
 
Der Mensch ist – biologisch betrachtet – das höchstentwickelte Wesen der Natur. Er gehört zu den Säugetieren, hat sich aber aufgrund von angeborener Sprachfähigkeit einen besonderen Platz im Entwicklungsgefüge erobert. Man unter­scheidet hierbei noch einmal zwischen Männchen und Weib­chen (sogenannte „H.s.malensis“ und „H.s.femalensis“).
 
Der Mann – das sonderbare Wesen.
 
Spezielle Form der Menschheit, nimmt ca. 50 % Anteil der Weltbevölkerung ein. Die Männchen sind typischerweise etwas größer als die Weibchen und liegen mit ihrem Durchschnittsmaß bei 170-190 cm. Sie können eine Schuhgröße von bis zu 47 auf­weisen und leben sprichwörtlich gern auf großem Fuß. Auffällig ist die sogenannte Y-Statur mit breiten Schultern, einem möglichst süßen, knackigen Hintern und ver­mehrter Behaarung im Gesicht, auf der Brust und an den Beinen. Haare auf den Zähnen sind eher selten und gelten als unerwünscht. Einen BMI von 25 sollten sie möglichst nicht überschreiten.
 
Im Gegensatz zu Weibchen ist das Gehirn eines Mannes deutlich kleiner als das der Frau. Es differenziert sich in der abweichenden Datenverarbeitung, gilt als gefühls­kälter und rationaler. Während ein normaler Mensch aus ca. 90 Billionen Zellen und zu 80 % aus Wasser besteht, sind es beim Mann sogar um die 20 cm mehr. Sein sogenanntes „zweites Gehirn“ im Genitalbereich verhilft, entgegen jeder Annahme, jedoch nicht zu einem höheren IQ, da die Organe nur im Wechsel benutzt werden. Der gleichzeitige Betrieb von Kopf und Glied ist durch eine mangelnde Blutzu­fuhr ausgeschlossen. Aber auch von den beiden Gehirnhälften selbst befindet sich in der Regel nur eine im Einsatz. Ursächlich hierfür ist seine frühzeitliche Entwicklung als Jäger und Sammler, wofür lediglich eine begrenzte Handlungsfähigkeit sicherge­stellt werden mußte.
 
Auf der Suche nach einem Sexualpartner stellen sich M. jedoch keineswegs unge­schickt an. Auch bei der Paarung entwickeln sie oftmals eine hohe (kriminelle) Ener­gie. Nach dem Motto „schneller, schöner, mehr“ sind sie stets auf der Suche nach neuen Erfolgen, obwohl es ihnen dann beim eigentlichen Nestbau wieder etwas an Qualitäten mangelt. Die Aufzucht der Brut überlassen sie gern den Weibchen und widmen sich statt dessen ihren eigentlichen, o.g. steinzeitlichen Aufgaben (Jagen und Sammeln von neuen Weibchen).
 
Je nach Gesellschaftsordnung leben M. monogam bis polygam, wobei letzteres eher  ihrer genetischen Natur entspricht. Das Männchen ist stets um Fortpflanzung be­müht, obwohl heute wirtschaftliche Faktoren immer mehr in den Vordergrund rücken.
 
In Bezug auf Gefühlsäußerungen ist das Männchen leider ziemlich unterentwickelt. Problemlösungen dauern längern und werden – im Gegensatz zu Weibchen – stets im Alleingang erledigt. Die individuelle Bearbeitung findet oftmals sogar in einem er­starrten Trancezustand statt, in dem sich das Männchen vollständig von der Außen­welt abkapselt. Das Innenleben eines H.s.m. ist daher schwer zu durchschauen, zeigt er doch anderen selten seine Gefühlswelt. Er ist in der Lage, Liebe und Sex zu trennen und verläßt sich bei der Suche nach einem Partner meist ausschließlich auf sein Geschlechtsgehirn.
 
Die Kommunikation zwischen H.s.m. und H.s.f. ist grundsätzlich eine Herausforde­rung. Gestik, Mimik sowie Gesagt und Gemeintes unterscheiden sich ganz erheblich voneinander, so daß es immer wieder zu Mißverständnissen kommt. Männer reden nicht viel. Und auch das, was sie sagen, dringt nicht immer ins weibliche Ohr. Das Zusam­menleben mit einem H.s.m. ist daher äußerst schwierig und gelingt über Jahre hin­weg nur in den seltensten Fällen. Die H.s.f. muß sich lange in das Verständnis eines H.s.m. einarbeiten, um sich an seine Eigenarten zu gewöhnen. Dabei ist es nicht ganz ausgeschlossen, die Sprache des M. zu erlernen. Es bedarf jedoch großer Ge­duld, Rücksicht und Einfühlungsvermögens. Auch eine leichte Unterwürfigkeit kann nicht schaden und wird von M.’s gern gesehen.
 
Ein Plus der H.s.m. ist sicherlich ihr Charme und ihre Ausstrahlung. Mit hübschen (braunen) Augen können sie Frauen auch ohne jegliche Vollnarkose ver­zaubern und sie mit Humor und Witz in ihren Bann ziehen. Besonders große, stattli­che (und rei­che) Männchen wirken nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sehr an­ziehend. Das ist in etwa vergleichbar mit Elefantenbullen, die ohne ihre Stoßzähne von E.Kühen vollständig ignoriert werden. Wichtig bei der Balz ist jedoch auch die ausreichende Körperpflege und ein angenehmer Geruch (z. B. Bruno Banani, Avon Wild Country oder Irish Moos).
 
Verheiratete Männer entwickeln leider oft ein dynamisches Eigenleben, besonders kritisch ist dabei die Zeit um das 40. Lebensjahr. Sie üben sich dann vermehrt im Lügen und Betrügen. Außerdem entdecken sie das Flirten für sich. So kann es u.U. zum Ausbruch eines „zweiten Frühlings“ kommen. Ansonsten sind M. eher anfällig für Krankheiten wie Herzinfarkt, Prostatakrebs und Midlifecrises. Depressionen sind bei ihnen nicht bekannt. Die entsprechenden Symptome werden hier mit Überforde­rung und schlechter Laune bezeichnet.
 
Im Alter entwickeln M. außerdem - wie auch ihre weiblichen Kontrahenten - einen vermehrten Altersstarrsinn mit Einschränkung des Seh- und Kauvermögens. Das Zähne-Putzen läßt nach und es kommt zu selektiven-partiellen Gehörleiden. Dieses geht mit starkem Haarausfall und Gewichtszunahme einher. Die Ausbildung von Bauchmasse wird liebevoll „Frontspoiler“ genannt und beruht meist auf einen gestei­gerten Bierkonsum.
 
Männer können sich auch in hohem Alter noch für Fußball begeistern, wobei die kurzfristige Verwüstung einer Wohnung für sie kein Problem darstellt. Die bevorzugte Nahrung sind dabei Salzstangen und Chips. Ansonsten benötigt man für die Haltung eines H.s.m. einen ausreichend goldenen Käfig, ein warmes Bett sowie lange Zügel.
 
Zur Gesunderhaltung ihres Lieblings sind mindestens drei warme Mahlzeiten am Tag
erforderlich. Sie können dann jedoch auch in Etagenwohnungen gut gedeihen.
 
Die Lebenserwartung eines Mannes liegt deutlich unter der einer Frau (be­sonders wenn er gebunden ist). Außerdem berechnet die Wissenschaft für Raucher –7 Jahre. Aufgrund seiner hohen Anspruchshaltung ist manche Frau jedoch froh, ihn vor dem 96. LJ unter die Erde gebracht zu haben.
 
Aus: Susi’s sonderbarer Medizinwelt, 2006, Band II, Auflage 1
 
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.09.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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