Norbert Wittke
Die Wichtigkeit des Kommas
Scheinbar wird es in der heutigen Zeit von vielen Schreibern vernach-
lässigt und nicht als wichtig angesehen. Man kann bei vielen Schreibern
feststellen, dass sie besonders bei Gedichten ganz von jedem Satzzeichen
abgekommen sind, sie nicht mehr als wichtig ansehen. Dabei aber ver-
gessen, wie wichtig es für den Leser ist, über diese Satzzeichen den
Inhalt und das Gewollte richtig zu verstehen. Es gibt sogar Bücher ohne
Satzzeichen, Trennung von Wörtern und ganz ohne jeden Absatz. Alles
was für den Leser sehr wichtig ist wird fortgelassen.
Am Komma, diesem unscheinbaren Satzzeichen, möchte ich erläutern
wie wichtig es tatsächlich ist. Morgens auf der Fahrt hörte ich Lokal-
nachrichten im Radio Koblenz (SWR 4 am 19. Jan. 2004 um 6.30 Uhr).
Die Sprecherin:
"Die Spielhallenräuber sind trotz sofortiger Fahndung der Polizei mit einem Hub-
schrauber entkommen."
Sie liest schnell und ohne besondere Betonung? Mein Hirn sagt, da passt
doch irgendetwas nicht zusammen. Ich überlege. Spielhallenräuber und
ein eigener Hubschrauber? Das passt alles nicht zusammen. Plötzlich
die Lösung:
"Die Spielhallenräuber sind, trotz sofortiger Fahndung der Polizei, mit
einem Hubschrauber, entkommen."
Mein Gedanke da haben sie aber Glück gehabt. Wo sollten sie auch
mit "ihrem Hubschrauber" in der Stadt landen, wo es doch schon
schwierig ist mit seinem Auto einen Parkplatz zu finden.
Auch wenn ich Todesanzeigen lese, finde ich oft den Satz:
"Er dachte an sich selbst zuletzt."
Käme hier ein Komma dazwischen verändert es völlig den Sinn:
"Er dachte an sich, selbst zuletzt."
Mit dem Komma die richtige Stelle im Satz finden fällt nicht immer
leicht. Doch sollte man sich zur Erhaltung der Deutschen Sprachkultur
mehr um die Satzzeichen kümmern, auch wenn sie mal versehentlich
an der verkehrten Stelle landen.
Man sieht aus allem, das Komma ist doch sehr wichtig. Nicht nur
bei den Bankgeschäften.
01.10.2006 Norbert Wittke
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