Aleksandra Bilcane

Rache an Ben Teil 12

Heute war ein unglaublicher Tag!!
Ich muss die ganze Zeit strahlen, weil ich heute vier Anrufe aus Frankreich bekommen habe. Natürlich, hat Ben mich angerufen. Warum vier Mal? Weil ich nicht da war und auf drei Anrufe nicht antworten konnte - war beschäfteigt bei dem Vorsprechen für die Rolle der Julia. Beim vierten Mal erreichte er mich. Lissy hat sich bei diesem Gespräch totgelacht und musste die ganze Zeit die Hand vor dem Mund halten damit Ben sie nicht hört. Ich musste mir auch viel Mühe geben, damit ich nicht beginne zu kichern.
Ben mag es gar nicht, wenn Mädchen kichern, weil er sofort das Gefühl hat, dass es um ihn geht. Was für ein Idiot!! Er glaubt wirklich manchmal, dass die ganze Welt sich nur um ihn dreht.
Jetzt zum Telefon-Gespräch. Er verlief etwa so (ich versuchte mich an alles zu errinern; später musste ich sogar Lissy um Hilfe bitten):
 
Mein Handy klingelt (Klingelton - Rette mich von Tokio Hotel), ich antworte (Lissy steht neben mir): "Ja?"
"Hallo!" Das ist eindeutig Bens Stimme aber ich stelle mich dumm und frage wer da ist und Ben regt sich auf darüber, dass ich ihn nicht erkannt habe, aber ich bleibe cool (mindestens meine Stimme, ich selbst zittere) und frage, was er von mir will. "Ich wollte deine Stimme hören", erklärt Ben (Ja und Kühe fliegen! Eigentlich sagt man an der Stelle von Kühe - Schweine, aber Schweine fliegen doch! Für die, die jetzt denken, dass ich spinne, ein Tipp: Die Simpsons, die Folge, in der Lisa eine Vegetarierin wird.). "Ich vermisse dich." Ich schweige und Ben fragt ungeduldig: "Bist du noch da?"
"Ja." Ruhig, ruhig, ruhig, ruhig....
"Wie ist das Wetter bei euch?"
"Gut, und in Frankreich, bie dir?"
"Sehr schön. Was machst du so?"
"Jetzt? Mit dir reden. Sonst? Das dies, mal das." Ich bin stolz auf mich, weil ich die ganze Zeit schaffte meine Stimme im gleichgültigen Tonfall zu halten.
"Wir sind oft unterwegs. Die Leute sind sehr nett (Ja ganz besonders die Mädels, oder, mein Lieber?). Anfangs schien die Gastfamilie spießig zu sein, aber sie sind echt locker. Ich hatte mich geirrt. Weißt du, was ich am meisten vermisse? (Basketball, deine Kumpels, die Schule, unsere Physik-Lehrerin, Christine, deine Familie, Merle, das Essen, Fernseher....)"
"Was?" Diesmal tauft in meiner Stimme ein eisiger Tonfall.
"Normale Musik! Die französische Musik ist nicht so toll. Was hörst du so zurzeit?"
Endlich! Mal ein Thema, das ich mag, darum wird meine Stimme lauter, fröhlicher und ich spreche begeistert. Na ja, was soll's!! "Ich bin total verrückt nach She's So von Tobias Regner, dann mag ich Bullet For My Valentine mit Tears Don't Fall und All These Things I Hate... Was noch? Ich liebe Dima Bilan und alle seine Songs!! Was für ein Mann!! Geil, oder?"
Ben scheint ein bisschen übervordert von meinem Stimmungswechsel zu sein und stottert: "A-a-ach so, ja... Ich vermisse die Musik sehr. Gibt's was Neues in der Schule?"
Jetzt spreche ich normal. "Ich finde auch Rapsoul, Alexander Klaws (unglaublich aber wahr) und LaFee, natürlich, geil (Ich musste das einfach sagen)!! ... In der Schule? Äh, in unserer Schule wird ein Theaterstück aufgeführt. "Romeo und Julia". Heute gab's Vorsprechen für die Rolle der Julia. Ich war dabei und -"
"Bist du jetzt die Julia?", Ben unterbricht mich.
"Nein, spinnst du? Ich war in der Jury, die entschied, wer Julia wird."
"Achso", sagt Ben und ich höre Enttäuschung in seiner Stimme.
Ich bin sauer und schreie auf ihn: "Willst du überhaupt wissen, wer die Rolle der Julia bekam?"
"Äh, ja. Wer?" Aufgewacht. Wurde schon Zeit.
"Simone, obwohl ihr Bruder Stefan den Romeo spielen wird. Claire erzählte, dass angeblich ein Lehrer aus ihrer Schauspielschule das Stück auch ansehen wird um zu entscheiden, ob sie Talent hat und so."
"Das wird ja geil! Wann werden sie das Stück aufführen?"
"Anfang Juli. Das sind schon Sommer-Ferien, aber die Schule veranstaltet so wie ein Fest. Frag nicht was für eins, ich hab keine Ahnung."
Ben schweigt sehr lange und dann sagt er leise: "Ich vermisse dich."
Ich schweige. Was sollte ich denn antworten? Dass ich ihn auch vermisse? Kommt nicht in die Frage!!
Und dann kommt die Frage: "Liebst du mich noch?"
Lissy sitzt auf meinem Bett und kritzelt etwas auf ein Stück Papier und dreht es zu mir um. "Sag nicht ja", steht da geschrieben. Ich gucke sie mit einem verwirrten Blick an und sie schreibt etwas auf ein anderes Stück Papier und zeigt es mir: "Mach etwas!!!" Dann schreibt sie noch etwas: "Frag ihn etwas!!!" Ich fühle mich plötzlich dumm und drehe mich um, dabei bemerke ich den kleinen Brief, den mir Ben geschickt hatte und frage: "Sag mal etwas auf Französisch!" Ok, das ist nicht sehr einfallsreich, aber ich bin froh, dass ich etwas sagen kann.
"Was?!"
"Egal was! Sag doch! Du hast doch gepralt, dass du sehr gut Französisch kannst. Ich will einen Beweis." Irgendwie habe ich das Talent mich immer aus verzwickten Situationen zu retten. Zum Glück!!
"Ich will das nicht. Sag, dass du mich noch liebst und keinen Anderen hast." Das klingt nicht nach Ben. Vielleicht sitzen Francois, Pierre und Jean auf seinem Bett und geben ihm Komandos wie Lissy mir.
Sie zeigt mir einen anderen Zettel: "Weitermachen!" Ich hole tief Luft und spreche: "Der LMP. Was ist das für ein Club? Ist er besser als die Clubs bei uns?"
"Hey, ma princesse, was soll das denn?" Er klingt erschöpft. Merkwürdig.
"Ich will nur mehr über dein Leben in Frankreich erfahren", erkläre ich in einer unschuldigen Stimme und mit einer Unschuldsmiene. Leider kann Ben mich nicht sehen, Lissy gefällt sie auf jeden Fall. Sie zeigt mir zwei erhobene Daumen.
Eine Minute des Schweigens.
"Ich hab heute eine Postkarte von dir bekommen." Ben brach die Stille.
"Hat sie dir gefallen?", fragte ich und stellte mich dumm.
"In zwei Wochen bin ich zurück."
Das trifft mich wie ein Schlag. Lissy kritzelt etwas auf ein Stück Papier und zeigt es mir. Da stand: "Cool bleiben". Sie ist mir keine große Hilfe. "Schön", antworte ich. Ich weiß eben nicht, was ich sagen soll!
"Verrmisst du mich?"
Ja oder nein? Seine Stimme klingt ruhig und sanft und ich muss lächeln. "Was meinst du?", frage ich zurück.
"Wenn ich die Postkarte nicht gelesen hätte, dann würde ich ja sagen, aber jetzt... Ich weiß nicht. Ich glaube, eher nein." Ben klingt ernst.
Lissy kritzelt energisch etwas auf ein Stück Papier und dreht es zu mir: "NICHT AUFGEBEN!!! WEITER KÄMPFEN!!!" Ich reiße das Papier ihr aus den Hnden und zerreiße es.
"Ja", antworte ich, "aber du bist so ein Idiot und rufst mich nur dann an, wenn ich dir eine Postkarte ohne Liebeserklärung abschicke." Meine Stimme klingt bitter. Wie denn sonst? Sollte sich sie fröhlich anhören, wenn ich mich scheiße fühle?
"Tut mir leid. Ich liebe dich und werde dich morgen bestimmt anrufen. Versprochen."
"Du musst mir nichts versprechen. Du kannst machen, was du willst, aber anrufen solltest du vielleicht schon deine Freundin, die ohne Aufsicht auf eigene Faust die Welt erkundet."
"Warum ohne Aufsicht? Bist du überzeugt? Ich weiß besser bescheid als du glaubst."
"Was?! Was meinst du damit?"
"Ach, nichts. Je t'aime. Na?"
"Ich hab nicht gehört. Könntest du wiederholen?"
"Je t'aime! Je t'adore!", schreit Ben und ich lache.
Ben hat diese französische Aussprache drauf. Respekt!! Dann verabschieden wir uns und das Gespräch ist zu Ende.
 
Unglaublich!! Nach zwei Wochen werde ich ihn treffen. Zum Schluss hab ich ihn noch gewarnt nicht mit den französischen Mädels zu flirten und artig zu sein. xD

freue mich immer auf Lob und Kritik!! :)Aleksandra Bilcane, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.10.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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