Albrecht Kuhn

Hinter dem Regenbogen

 
Es war einmal in einem Land, jenseits der Vernunft, da wo die Feen und die Kobolde zu Hause sind, vielleicht auch bei den kleinen Engeln und bei den frechen Zwergen.
Ich weiß noch als ich dort das erste mal die graue Wolke Frau Kummervoll traf. Sie erzählte mir vom Dauerregen und vom Schneematsch, von eisiger Kälte und vielen Mühen und Plagen.
Ein bisschen tat sie mir schon leid, ihr ganzes Leben musste sie nur jammern und das dauernde Grau konnte einen ja schon traurig machen.
 
Mal sehen, ob ich im Zauberwald jemanden zum spielen finde, ich habe gehört da gibt es den kleinen Zwerg Honigbrot und seinen Freund den kleinen Engel TuNichtGut, wenn ich die beiden finde wird es bestimmt ganz lustig.
 
Die Himmelskatze Mohrle und ihre Freundin die Kleine Kartoffel mit dem Namen MagMichDoch, haben mich neulich zu sich nach Hause eingeladen.
Kilom der kleine Zauberer war auch dort, er übt noch mit den Zaubersprüchen und vergisst ab und zu mal ein Wort, aber sein Vater der alte Zauberer passt auf ihn auf und zeigt ihm alles.
Kiloms Zauber hält noch nicht so lange an, nach einiger Zeit ist alles von alleine wieder wie zuvor.
Später wenn er vor dem Großen Rat am Hexenberg einmal seine Prüfungen abgelegt hat, wird er bestimmt mal ein großer Zauberer .
Und auf seinem Zauberweg wünsche ich ihm schon heute alles Gute, denn er ist ein Weißer Zauberer er und wird den Menschen helfen, ganz besonders den Kindern.
Denn ihr müsst wissen, es gibt im Zauberreich auch die schwarzen Zauberer und mit denen ist nicht gut Kirschen essen, also um die würde ich an eurer Stelle einen großen Bogen machen,
denn die führen immer Böses im Schilde.
 
Vielleicht wollt ihr noch wissen, wie ich hinter den Regenbogen kam.
 
Also das war so,
ich fuhr mit dem Zug und schaute ganz lange aus dem Fenster, und auf einmal redeten die Bäume und der Himmel mit mir, das Geräusch der Räder auf den Schienen veränderte sich und schon lange war die Endstation erreicht, aber der Zug fuhr immer weiter und weiter.
Wir rasten an Zauberbäumen vorbei und an wunderschönen Blumen, bis wir in einen Berg einfuhren und dann endlich, die Zeit schien still zu stehen , hielt der Zug an.
Und da habe ich zum ersten Mal gesehen, wo der Regenbogen anfängt.
Ganz tief unten in einem Bergwerk arbeiten nämlich die Zwerge der Wünsche am Ufer des Glückssees und von hier aus strahlt der Regenbogen zum Himmel und bis auf die andere Seite zu den Engeln und Feen des Waldes die dort die Strahlen wieder auffangen.
Einer der Zwerge, ich nannte ihn Honigbrot, weil er mir erzählte, dass das sein Lieblingsessen ist und er gar nicht genug davon bekommen kann.
Honigbrot hat mir erzählt, dass jeder Zwerg auf der anderen Seite des Regenbogens  einen Freund oder eine Freundin hat und die fangen die Strahlen dann wieder auf.
Sein Freund ist der kleine Engel TuNichtGut.
Und sie schreiben sich Briefe, die der Wind der Worte überbringt.
Einmal hat er ein Bild bekommen von Tusamarin, das ist die Schwester von TuNichtGut, seither träumt er immerzu von ihr und ich glaube er ist ein bisschen verliebt in sie.
Aber sie ist ja so weit weg und einzig ihre Strahlen kann er von ihr bekommen.
Am Schluß eines Märchens, oder ist es etwa die Wahrheit,
da sagt man doch und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Also, wenn du einen Regenbogen siehst, dann denke an Honigbrot, TuNichtGut, Kelim und Tusamarin.
Und wenn extra für Dich zwei Regenbogen hintereinander leuchten,
dann strahlen Tusamarin und Honigbrot zusammen und wünschen dir über den Wind der Worte Alles Glück der Welt.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.12.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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