Das kleine Mädchen kniete auf dem Stuhl, der direkt am Fenster stand. Sie hatte dabei ihr Kinn in die geöffneten Hände gelegt und stütze sich über die Ellenbogen auf der Stuhllehne ab. Sie blickte durch das Fenster. Draußen war ein herrlicher, warmer Sommertag, mit einigen wenigen weißen Schönwetterwolken am Himmel. Ihr Blick glitt über die schmale Wohnstraße. Gegenüber stand eine Reihe von hübschen Wohnhäusern aus roten Ziegelsteinen mit gepflegten Vorgärten, in denen Sommerblumen mit leuchtenden Farben um die Aufmerksamkeit der Schmetterlinge warben. Ein leichter Windstoß bewegte die Äste und Blätter der Bäume. Der eigene Vorgarten war etwa drei Meter breit, mit einigen Blumenbeeten versehen, und wurde durch einen halbhohen Gartenzaun abgegrenzt. Der weiße Lack war teilweise abgeblättert. Hinter dem Gartenzaun befand sich der Bürgersteig.
Draußen auf dem Bürgersteig näherte sich ein blondes Mädchen in einem rot-gelb-geblümten Kleid dem Wohnzimmerfenster. Es ging an der Hand seiner Mutter.
„Hallo Jenny!“, rief das Mädchen nun noch einmal etwas lauter durch das geschlossene Fenster. Jenny ließ die Hand ihrer Mutter los und lief zu dem weißen Gartenzaun. Sie rief zurück: „Hallo, hier bin ich! Hallo!“
„Wohin gehst Du, Jenny?“, wollte das Mädchen am Fenster wissen.
„Ich gehe mit meiner Mutter zum Einkaufen!“, antwortete Jenny.
„Wann kommt ihr wieder?“, fragte das Mädchen.
„Zum Mittagessen sind wir bestimmt wieder zurück.“, sagte Jenny.
„Hast Du heute Nachmittag Zeit? Kommst Du zu mir rüber zum Spielen?“
„Das geht leider nicht.“, antwortete Jenny, „Es ist Dienstag. Heute Nachmittag habe ich doch Ballettstunde.“
„Ach ja richtig.“, antwortete das Mädchen.
„Vielleicht kann ich ja morgen vorbeikommen.“, sagte Jenny.
„Ja, das wäre toll.“
Jennys Mutter griff nun nach der Hand ihrer Tochter und begann sie vom Zaun wegzuziehen. „Wir müssen jetzt weiter“, rief Jenny. „Bis morgen!“
„Das ist schon viel besser!“, sagte er, während er sich mit einer Hand an der Bunkerwand neben dem Fenster abstützte. Am Meer ist es bei der Hitze sowieso viel angenehmer, dachte er. „Ha! Als ob ich jemals in meinem Leben wirklich am Meer gewesen wäre!“, sagte er und legte sich wieder auf das Sofa in seinem Wohnbunker.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.12.2006.
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