Peter, der Wolf Nr.27
Nach dem Mittagsschlaf, es
war ja der erste Weihnachtsfeiertag, hatte Antje vor zu einer Schulfreundin zu
gehen. Wie sie es jedes Jahr machte. Diese hatte vor 4 Jahren ihren Mann bei
einem Verkehrsunfall verloren und war mit 2 kleineren Kindern allein
zurückgeblieben. Antjes Eltern gingen seit Jahren schon immer zu einem
Studienfreund des Vaters und spielten dort zu viert Rommee. Antje stützte sich
auf ihren angewinkelten Arm und sah den schlafenden Peter an. Irgendwie konnte
sie es noch nicht richtig fassen. Vor einem viertel Jahr, da war sie noch
todunglücklich, weil sie dachte, sie sterbe mal unbemannt beziehungsweise
bekomme mal nie einen Mann ab. Jetzt war sie mit einem hübschen, intelligenten
und noch dazu sehr symphatischen Mann zusammen. Das plötzliche veränderte
Geschlechtsleben hatte auch ein paar Veränderungen bei Antje bewirkt, in der
unteren Region ihres Körpers war sie etwas wund. Erst hatte sie das gar nicht
so gemerkt. Aber jedes Mal, wenn Peter jetzt in sie mehrmals eindrang, tat es jedesmal
am Anfang weh, dass Gefühl ging dann immer wieder weg und sie gab sich dann
aber ihrer, vorher nie gekannten Lust hin. Antje hatte zwar den einen oder anderen
Freund gehabt und auch schon hin und wieder mit ihnen geschlafen. So ausdauernd,
wie Peter war aber keiner gewesen. So voller Lust hatte sie es auch nicht
empfunden. Peter rekelte sich und seine Hand suchte etwas, schnell legte Antje
ihre unter die seine. Er fasste auch sofort zu und öffnete langsam seine Augen.
Liebevoll schaute er sie an und fragte, ob er lange geschlafen habe. Antje
schaute auf die große Standuhr, deren Gong abgeschaltet war. Ja, eine gute
Stunde hast Du geschlummert, mein Liebster, sagte sie liebevoll. Er kuschelte
langsam an sie heran und drückte sein Gesicht an ihre vollen Brüste. Sie formte
eine Mulde aus ihren Armen und Brüste, drückte ihren Kopf auf den seinen.
Presste diesen ganz fest und hauchte, dass sie gern die Zeit anhalten würde.
Peter machte sich vorsichtig frei und sagte, dass sie ja bloß aufstehen müsse
und den Langschwingenden Pendel der alten Standuhr, deren Schlagwerk angehalten
war, anhalten müsse. Sie lachte und
sagte, dass er ein großer Spinner sei und wenn das ginge, würden die Uhren
aller Verliebten stehen bleiben. Sie erzählte Peter von ihrer Schulfreundin,
deren Schicksal und ob er mitgehen wolle. Dieser verneinte und meinte, dass er
auch etwas noch machen müsse, für die Schule ! Am 2.Januar fangen sie an mit Klausurschreiben und dann kommen die
praktischen Prüfungen. Im Frühjahr werde er dann noch seinen 4 wöchiges
Betriebspraktika machen, bei einer Wachschutzfirma in Kassel, die immer die
großen Ausstellungen absichert. Dann mache er bei der dortigen Industrie und
Handelskammer noch seine Ausbilderbefähigung und dann kann er bei dem
Bildungsträger für 3 Jahre anfangen, als Lehrkraft. Antje freute sich über
seine Begeisterung. Du wirst bestimmt ein guter Lehrer sagte sie und küsste
ihn. Im stillen freute sie sich, einen Pädagogen würde der Vater auch
akzeptieren. Vielleicht bekam sie Peter soweit, dass er an einem
Weiterbildungsinstitut in Dresden das Staatsexamen als Berufsschullehrer noch
nachmachte. Dann hätten sie ja doch einen Akademiker in der Familie, vielleicht
schaffte Peter es auf diesem Gebiet zu promovieren. Antje würde ihm jeden Falls
helfen und gern zur Seite stehen. Nachdem sie noch einmal miteinander
geschlafen hatten und beide sich gegenseizige Liebe versichert hatten, standen
sie auf und machten sich frisch. Antje und Peter gingen noch ein kleines Stück
gemeinsam, Hand in Hand der Stadt entgegen und Peter stürzte sich, als er heimkam, sofort auf seine Hefter und Bücher.
Als die Eltern vom Spaziergang kamen, waren sie erstaunt und fragten aber auch
nicht. Petrs Gesicht sagte genug, er war einfach glücklich. Das Weiderholen der
Leitsätze fiel ihm viel leichter und er kam sehr schnell voran. Als ihn dann der Vater nach dem Wortlaut der
Definitionen und Merksätze sowie Fallbeispiele abfragte, konnte er alles bis
auf das I.Tüpfelchen genau hersagen. Peters Vater war beeindruckt und gratulierte
ihm ganz bewegt. Peter wußte auch, dass er vor den bevorstehenden Prüfungen
absolut keine Angst zu haben brauchte. Der Vater ging aus dem Zimmer, um seiner
Frau beider Abendessenzubereitung zu helfen. Peter setzte sich hin und nahm die
Beine hoch. Im Radio spielte man Weihnachtsweisen und plötzlich erklang das
Handy, teilte ihm den Erhalt einer SMS mit. Das Handy hatte Peter in den
letzten Tagen gar nicht mehr angeschaut. Er nahm es zur Hand und als er den
Postkasten öffnete, stellte er fest, dass dieser übervoll war. Ellen und Marion
wechselten sich immer ab. Fragen, wie es ihm gehen würde. Beide schrieben ihm,
dass sie ihn vermissten. Beide übermittelten ihm die herzlichsten Glückwünsche
zum Weihnachtsfest und fragten nach einen neuen Treffpunkt. Peter schrieb
sofort zurück, dass er krank sei und die Feiertage über im Bett liegen möchte,
damit er im Januar die anstehenden Prüfungen mit sehr guten Erfolg bestehen
kann. Beide schrieben gleich wieder, wünschten gute Besserung und fragten aber
nicht, was ihm denn fehle. Wozu auch, Peter war ja weit weg und würde nicht
kommen können.Frau Ellen, die mehr nur an Sex mit ihm intessiert war, nahm es
gleichmütig hin. Sie würde zwischen den Feiertagen in eine Swingerclubanlage bei Magdeburg fahren.
Da fand sich immer jemand, der auf einen guten Fick aus war, sagte sie sich.
Ganz anderes, Madam Marion, sie schäumte vor Wut und wollte am liebsten in
Peters Heimatstadt fahren und seine Wohnung beobachten. Sie spürte, dass Peter
da was am Laufen hatte, wie sie es innerlich bezeichnete, sie betrog. Sie
fauchte im Laufe des Tages ihren erstaunten Mann, der mit seiner teuren
Modellbahnanlage auf dem Boden der Villa beschäftigt war, an. Dieser war herunter, ins Wohnzimmer gekommen, um seiner Frau freudestrahlend zu
berichten, dass die seltene und sehr teure Lokomotive, die sie ihm geschenkt hatte, wunderbar in den Kurven
lag. Sie fuhr aus ihren Gedanken hoch,
als ihr Mann hereingestolpert kam und ihr sein Erlebnis berichten wollte. Sie
fauchte ihn an, ihr mal etwas Ruhe zu gönnen, denn sie sei überarbeitet. Ob er
denn das nicht gemerkt habe ? Obwohl der
nicht wußte, was mit seiner Frau geschehen war., diese Anzeichen wären dem
erfahrenen Arzt aufgefallen, entschultigte er sich und wollte sie in die Arme nehmen.
Unbeherrscht stieß sie ihn weg und stürmte hinaus. Verständnislos sah er ihr
hinterher. Marion stapfte in die Garage,
holte den Wagen heraus und preschte davon. Im Rückspiegel sah sie ihren Hund
noch ein paar hundert Meter hinter her laufen. Sie gab richtig Gas und war in
wenigen Minuten auf der Autobahn in Richtung Süden, da wo Peters Heimatstadt
lag. Nach einer viertel Stunde rasanter 200 Stundenkilometerfahrt hatte sie sich etwas abreagiert. Sie hielt auf
einen Parkplatz und rauchte eine Zigarette. Sie zog ihren Mantel an und ging
spazieren. Es war der Parkplatz, wo Peter die unliebsame Auseinandersetzung mit
der Anhalterin hatte. Es war genau der Parkplatz, wo Peter eine junge Frau zur Invaliden
geprügelt hatte, denn heute fuhr die junge Frau im Rollstuhl und konnte sich
nicht mehr alleine bewegen. Ihre Brüder hatten aus ihrem Dorf eine etwas
ältere, weit entfernte Verwandte nach Deutschland geholt und diese pflegte die
Schwester der drei nach Rache dürstenden Brüder. Und es war auch der Parkplatz,
wo die drei Brüder einmal in der Woche hinfuhren, das Areal erkundeten und regelmäßig
eine Art Steckbrief aushingen. Gesucht wurde ein junger Mann, der einer alten
Frau geholfen habe, ihren Hund wieder zu finden und sich doch endlich melden
solle wegen einer Belohnung. Eine detallierte Beschreibung folgte und eine Art
Phantomzeichnung. Madam Marion lächelte böse, als sie den Zettel abfetzte und zerriss.
Sie hatte sofort Peter darauf erkannt. Da ließe sich doch was daraus machen. Vielleicht
war die Frau ja gar nicht so alt ? Die Papierschnipsel
ließ sie über die angrenzende Wiese flattern. Nicht ahnend, dass sie ein
junger, südländisch aussehenden Mann in einem unscheinbaren, kleinen ,
grauen Volkswagen beobachtete und als
sie den Parkplatz in Richtung Peters Heimatstadt verließ, verfolgt wurde. Sie
gab dem Wagen wieder die Sporen, wie sie es immer nannte und die Tachonadel
pegelte sich zwischen 230 und 250 km/h ein. Sie hätte mit Erstaunen feststellen
müssen, dass ein kleiner grauer, unscheinbarer Volkswagen an ihrem Heck klebte.
Sie fuhr in Peters Heimatstadt ein und hielt an einer Telefonzelle an. Sie
suchte im Telefonbuch Peters Eltern heraus und fand auch heraus, wo er mit
seinen Eltern wohnte. Sie wählte dann einfach die Nummer und rief an. Peters
Mutter war am Telefon. Frau Marion stellte sich einfach unter falschen Namen
vor und fragte ob denn Peter zu sprechen sei. Die Mutter sagte, dass Peter
schon schlafe und morgen bestimmt nicht zu Hause sei. Er gehe morgen bestimmt
mit seiner Freundin aus. Man merkte ihr an, dass sie ihren Sohn nicht ans
Telefon holen wollte. Frau Marion wünschte noch einen schönes Weihnachten und
legte auf. Sie stieg in ihr schnelles Auto und brauste davon. Der südländisch
aussehende junge Mann betrat die Telefonzelle, nahm den Hörer und wählte eine sehr
lange Tastenkombination und schon erschien im Display die von Frau Marion
gewählte Nummer. Diese wählte der südländisch aussehende junge Mann. Wieder
meldete sich die Mutter von Peter und nannte ihren Namen. Schnell legte der
Mann, böse lächelnd auf. Im Telefonbuch fand er schnell die Wohnadresse und am
anderen Morgen stand an der Ecke ein grauer, unscheinbarer Volkswagen, den
niemand ansah, dass er mit einem schnellen Wagen mühelos mithalten konnte. Als
Peter dann vor dem Mittagessen das Haus verlies, war er in Gedanken vertieft.
Schnellen Schrittes eilte er quer durch die ganze Stadt zum Haus von Antje hin.
Nach dem Mittagessen gingen Antje und Peter noch ein paar Schritte durch den
Park. Sie waren glücklich und achteten nicht auf den jungen Mann, der mit einer
Kamera mit einem langen Teleobjektiv von ihnen Aufnahmen machte.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Harald Saul).
Der Beitrag wurde von Harald Saul auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.12.2006.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Harald Saul als Lieblingsautor markieren
Finderlohn und andere Stories
von Susanne Henke
Dreizehn Kurze mit Biss von einsatzfreudigen Fußballfans, kreativen Werbefachleuten, liebeskranken Kaufhauskunden und modernen Kopfgeldjägern.
Und dann:
"Auf dem Weg zum erfolgreichen Abitur will ein privates Institut seine Schützlinge begleiten. Ein langer, für das Institut lukrativer Weg, denkt Frank, als der etwa sechzehnjährige Rotschopf neben ihm in sein Handy grölt:
'Wir sin¹ grad in Bahn, Digger!'"
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:
Diesen Beitrag empfehlen: