Gerold Treitler

Warum Horoskope plötzlich richtig sind...

Viele Jahrhunderte galt die Astrologie nicht als exakte Wissenschaft. Ihre Anhänger wurden milde belächelt, so nach der Devise: “Jeder braucht seine Flausen im Kopf!“. Boshafte Zeitgenossen, von denen es leider nur allzu viele gibt, benannten die Vertreter dieser Zunft nicht als Astrologen sondern leider sehr oft als Astrolügen, deren Vorhersagen nur dazu dienten um Hausfrauen zu erfreuen, oder minderbemittelten Zeitgenossen die Zeit zu vertreiben und die Seiten in diversen Massenblättern der Regenbogenpresse zu befüllen. Dies gehört von nun an der Vergangenheit an. Professor Ignaz Wasehalles machte es sich zur Aufgabe zu beweisen, dass die Astrologie eine exakte Wissenschaft ist. Sein Ansatz war so einfach, wie genial und doch in der Ausführung sehr schwierig. Er wollte mit Hilfe der Methoden der Astrologie eine wissenschaftliche Vorhersage machen. Wissenschaftler haben schon sehr oft Theorien aufgestellt und daraus Vorhersagen abgeleitet, an denen die Richtigkeit derselben Theorie bestätigt oder in Frage gestellt wurde. Zum Beispiel die Vorhersage des Neutrinos in der Elementarteilchenphysik. Professor Wasehalles wollte mit Hilfe astrologischer Methoden nichts geringeres als die Position eines neuen Planeten vorhersagen. Seine simple Idee war, dass Horoskope deshalb nicht stimmen, weil ein noch unbekannter Planet in Sternbildern steht, die in den Horoskopen natürlich nicht berücksichtigt werden. Deshalb sagt das Horoskop Liebesglück voraus und in Wirklichkeit bleibt das Bettchen leer und einsam, oder es kündet von beruflichen Erfolg und dann muss man im Fast Food Restaurant Teller waschen. Professor Wasehalles überprüfte nun die Vorhersagen der Horoskope von Hunderten Menschen und verglich sie mit ihrem tatsächlichem Schicksal. Daraus gelang es ihm zu berechnen, wo der unbekannte Planet seine Bahn ziehen muss, damit die Vorraussagen der Sterndeuter zutreffen. Das war eine mühsame und nervenaufreibende Arbeit, die nur durch die unermüdliche Ausdauer des Herrn Professor zu einem guten Abschluss kam. Jedoch wurde seine Müh und Plag belohnt, als es gelang weit außerhalb der Bahn des bis dahin äußersten Planeten Pluto einen weiteren Planeten zu entdecken. Dies war eine eindrucksvoll Bestätigung von Professor Wasehalles glänzender Theorie und er wurde rund um den Globus von der Regenbogenpresse gefeiert wie ein Popstar. Nun konnten Horoskope exakt erstellt werden. Die verbleibenden Abweichungen der Vorhersagen vom tatsächlichem Schicksal, sind laut Professor Wasehalles darauf zurückzuführen, dass es weit außerhalb des neuen Planeten noch einen weiteren unbekannten Himmelskörper gibt, der die jetzigen verbesserten Horoskope verfälscht und es sei seine nächste wichtige Aufgabe, diesen Planeten mit Hilfe des bewehrten Vergleichs über Vorhersage und tatsächliches Schicksal aufzuspüren. Wir wünschen dem Herrn Professor alles Gute dabei!

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