Schattenschwarze Aufträge
Es war spät. Der sanfte Umriss des Vollmondes zierte den noch sommerblauen Himmel.
Weit draußen auf dem Land stand eine Burg, einst Eigentum eines Künstlers.
Eine Kutsche hielt vor den großen, verrosteten Toren der Burg, woraufhin eine schattige Gestalt, in tiefes schwarz gekleidet, einstieg.
Ein Peitschen.
Die Raben auf den knorrigen Ästen einer riesigen Eiche krähten laut auf und erhoben sich mit kräftigen Flügelschlägen empor.
In raschem Tempo verließ die Kutsche das verdorrte Land.
Das Geräusch der Pferdehufen die auf Stein, Erde und Matsch trafen, brach die eisige, tote Stille in jenem Teil der Welt.
Langsam schlich die Nacht herbei und legte einen dunklen Schleier über das Land.
In der Zeit in der die Kutsche den langen Weg in den Norden des Landes zurücklegte, erwachte tief unten in den steinigen Gängen der Burg etwas, das mit Sicherheit nichts Gutes für die Zukunft bringen mochte.
Mit der Zeit wurde der Klang der Hufe immer leiser, bis er letzten Endes vollkommen erstarb.
Die Tore einer schöneren Burg, in einem weitaus blühenderem Teil des Landes öffneten sich und ließen die dunkle Gestalt eintreten.
Vorerst verweilte die Gestalt im Warteraum, bis sie jedoch von einem freundlichen, jungen Bediensteten, munter gebeten wurde, einzutreten.
Der Raum war verdunkelt.
Die Vorhänge wurden beim eintreten zugezogen, sowie auch die Kameras an den Wänden ausgeschaltet wurden.
Die Gestalt bewegte sich ohne jede Bitte auf einen der Stühle, die vor einem, aus feinsten Nussbaum verarbeiteten, Schreibtisches standen, zu und blickte in die kalten Augen eines jungen, aber sehr geschäftstüchtigen Herren.
„Haben Sie sie?!“, eröffnete der Herr, nicht besonders höflich, das Gespräch.
„Kommt darauf an, was Sie hören wollen,…!“, entgegnete die Gestalt gereizt.
„Was meinen Sie damit!?“. „Ich meine, ich habe Hinweise!“, murrte die Gestalt frech vor sich hin. „Was für Hinweise!?“, der Herr schien nicht in der Laune für Späße, was die Gestalt bemerkte und zur Sache kam.
„Hinweise, die darauf hindeuten das sie in der Burg sind“.
Von der gegenüberliegenden Seite kam keine Reaktion.
„Das sie in der Burg sind, wusste ich auch schon! Erzählen Sie mir verdammt noch mal etwas neues!“, fluchte der Herr wütend.
Er konnte sich keine Verzögerung mehr leisten, dieses Gespräch musste zu einem definitiven Ergebnis führen!
Vorsichtig beugte sich die Gestalt nach vorne, was der Herr daraufhin auch tat, um auch nicht das geringste Detail zu verpassen.
„Er hat Hinweise auf den Eingang, verschlüsselt in Büchern, Bildern und Uhren, gelegt.
Doch bin ich an einer Stelle angekommen, wo ich weder zurück noch weiter weiß!
Die ganze Sache ist zu verzwickt. Jedes Ergebnis führt zur nächsten Herausforderung!
Doch bin ich davon überzeugt, dass mir nur noch ein winziges Detail zum endgültigen Erfolg fehlt. Jedoch kann dieses Rätsel nur von einem sehr Bücherkündigen Menschen gelöst werden,…!“.
Schweigen, es begann im Zentrum und machte sich in allen Ecken des Raumes breit.
„Also,… also heißt das Sie stehen kurz davor?!“, flüsterte der Herr mehr zu sich selbst als zu der Gestalt.
Langsam senkte die Gestalt den Kopf, was der Herr wohl als Nicken vernahm.
„Wunderbar!“, rief er munter lachend und klopfte auf den Tisch.
„Jedoch,…!“, mischte sich die Gestalt in seinen freudigen Beifall ein.
„Freuen sie sich nicht zu früh, ich hatte doch bereits gesagt, der Mensch muss sich im Thema Bücher sehr gut auskennen um ein Rätsel von so hohem schwierigkeitsgrad zu lösen!“
Der Freudenbeifall verstummte, wie auch das so seltene lächeln verschwand, das des Herren Mund umspielt hatte, während das gewohnte, mürrische Gesicht wieder seinen Platz einnahm.
„Dann sorgen Sie dafür, dass solch ein Mensch eintrifft und das Rätsel für sie löst, ohne auch nur den geringsten Schimmer eines Verdachtes zu schöpfen!“, sprach er während er ihr versehentlich ins Gesicht spukte.
„Aber,…!“
„KEIN ABER!“, unterbrach er die Gestalt.
„Ich gebe ihnen drei volle Tage! Nicht mehr und nicht weniger! Lösen sie das dämliche Rätsel, mir egal wie!! Aber besorgen sie mir bloß diese BILDER!!“Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Elena Höge).
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.02.2007.
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