Michael Klüter

Untergang einer fernen, fremden Welt

Wieder zerriss eine Explosion die Stille. Nock fiel von der gewaltigen Wucht auf den roten Boden.

 

„Lange wird es nicht mehr dauern!“ sagte er, als er wieder versuchte auf die Beine zu kommen.

 

Poch sah traurig zu ihm hinüber.

 

„Wir wussten, dass das einmal passieren würde!“ flüsterte er leise.

 

Wieder folgten neue Erschütterungen. Nock stürzte erneut zu Boden.

 

„uns bleibt nicht mehr viel Zeit! Können wir wirklich nichts mehr tun?“ schrie er verzweifelt am Boden liegend zu Poch, der regungslos vor ihm stand.

 

Poch zuckte nur mit seinen roten Schultern.

 

„Es ist zu spät! Wir haben alles versucht, fast alle sind schon tot…nur wir beide sind noch übrig geblieben!“

 

Wieder erfolgte eine riesige Explosion, sie war nun  schon viel stärker als vorher. Nock versuchte gar nicht mehr von dem Boden aufzustehen, denn es hatte einfach keinen Sinn mehr für ihn. Enttäuscht sah er in den Nachbarraum, der in allen Rottönen leuchtete, wie der Raum, in dem sie sich befanden.

 

„Aber warum kommt es schon so früh? Es hätte doch länger dauern können! Müssen!“

 

Poch stürzte sich an einer der Wände ab und schaute hinaus. Alles schien noch immer ganz heile zu sein. So wie immer. Doch der laute Explosionsknall lehrte ihn eines besseren.

 

„es ist bald vorbei!“ sagte er und sah den Riss in der Schutzschicht.

 

Wieder wurden sie von einem Beben durchgeschüttelt und Poch fiel auch zu Boden.

 

„Schade, es war eine schöne Zeit gewesen,“ bedauerte er leise.

 

„weißt du noch, wies schön unser Himmel geleuchtet hat, als dieses wunderschöne Gefühl uns alle durchströmte? Es war so wunderschön gewesen, und ich dachte, es würde nie wieder aufhören!“

 

Poch nickte nur zustimmend.

 

„Ja, das war eine schöne Zeit gewesen!“

 

Eine neue Explosion zerstörte die Stille.

 

„Ach, wenn nur wieder alles gleichmäßig wäre! Der gewohnte Rhythmus und nicht diese dauernden Explosionen!“

 

Nock nickte.

 

„Ja, aber die Zeiten können wir nicht wieder holen! Sieh es ein, nie wieder wird dieser beständige Rhythmus unseres Lebens zurückkehren, das gleichmäßige Pochen und Dröhnen unserer kleinen Welt!“

 

Sofort nach dem beben erfolgte wieder eine Explosion, die noch stärker schien als die vorherige und sofort folgte ein Beben. Poch schaute Nock an.

 

„Es ist soweit. Es wird Zeit sich zu verabschieden von unserer kleinen Welt! Die Zeit drängt, wir müssen uns beeilen..!“

 

Er kroch zu ihm hinüber und reichte ihm seine Hand.

 

„Ich dachte, dass wir alles überstehen, nachdem diese wunderschöne Zeit plötzlich in eine dunkle Zeit verändert hatte und alles so schwer ging. Das haben wir dann doch überstanden und nun dies hier…verdammt!“

 

Eine starke Explosion zerriss die schützende Außenschicht. Poch hielt Nock ganz fest, denn er sah das ende seiner kleinen Welt sauf sich zukommen…

 

 

 

Ein lauter schriller Pfeifton durchdrang den Raum. Eine Schwester rannte schnell zu dem Arzt.

 

„Schnell noch mal aufladen!“ schrie dieser und hielt die Elektron wieder auf den schlaffen Körper auf dem OP.

 

„fertig!2 rief die Schwester aufgeregt.

 

Immer noch ertönte der nervende Alarmton vom EKG-Gerät. Der Arzt hielt die Elektronen auf den Körper. Ein weiterer starker Stromschlag durchströmte den Körper. Er bäumte sich auf, doch der Tonfall am EKG-Gerät hielt an.

 

„Es ist vorbei!“ sagte der Arzt müde und legte die Elektronen zur Seite.

 

„Wir haben alles versucht! Stellen sie das verdammte Gerät aus!“

 

Sanft schloss er die Augen des Toten, drehte sich um und ging hinaus.

 

Die Krankenschwester stellte das EKG ab, dann ging auch sie hinaus und ließ den Toten alleine im Zimmer zurück…

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.03.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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