Vera Schilling

Augenblicke der Gewalt

Da stehr es nun ein kleines Mädchen mit braunen Haaren. Es erzählt eine Geschichte. Augenblicke der Gewalt, welcher es schutzlos ausgeliefert war. Nicht weglaufen oder fliehen konnte. Dieses kleine Mädchen, dass oft Stunden auf dem Sofa saß und mit monotonem Summen sich selbst schaukelte . Oft weinte es aus Angst und bekam dafür Ohrfeigen. Schließlich weint man nicht einfach so. Schüchtern und  bescheiden wagte es nie Wünsche zu äußern. Lebte immer in dieser Angst.
 Vor ihm. Ihrem Vater. Groß ist er 1m90. Mächtig
Einen Vater den es sehr fürchtete. Mit ihm nie alleine sein wollte.
Ein Vater, der sich das Recht nahm, sein Kind in der Badewanne mit eiskalten Wasser abzuspritzen. Sich an ihrem Leid erfreute. Er lachte und verhöhnte es. Sah nicht sein Kind. Weinend, nackt und gedemütigt. Ohne Würde. Eifersüchtig kontrollierte er alles. Beherrschte seine Frau. Nur die 3 Jahre ältere Schwester war der Star. Hatte Privilegien. Sie war sein Liebling.
Er herrschte.
Alles gehörte ihm. Durfte ohne seine Erlaubnis nicht angefasst werden.
Weder Fernseher, noch Radio und auch nicht dieser Kalender mit den Katzenbildern, welcher in der Küche hing. Doch genau, dass hatte es getan ,dieses kleine Mädchen. Den Kalender angefasst. Schlimmer noch. Ahnungslos riss es ein Blatt ab. Schließlich war der Monat vorbei und was sollte auch passieren.
Es hörte wie er kam. Von der Arbeit. Es fühlte wieder diese Angst. Spürte das drohende Unheil. Wusste es war allein mit ihm.
Sofort sah er, was geschehen war. Er schrie. Zeigte ihr einen kleinen Riss an der oberen Kante des Blattes.  
Ach Gott ,du kleines dummes Mädchen.
Wut entbrannt schlug er mit dem Handrücken mitten in ihr Gesicht.
Ruhig stand Es da ohne Tränen. Spürte wie das Blut ihr in den Mund lief. Auf ihr Shirt tropfte.
Voller Zorn packte der Vater sein Kind und versuchte mit dem Kalenderblatt das Blut weg zu wischen.
Dann griffen seine Hände nach ihrem Shirt. Zog die Kleine zu sich nach oben. Genau auf seine Augenhöhe.
Mit kalter schneidender Stimme sagte er:" Wenn du ein Wort deiner Mutter sagst bring ich dich um."
Da stand es nun mit blutverschmierten Gesicht.
Gerade 7 Jahre alt. Noch so klein.
Ohne Worte. Ohne Tränen.
Stumm.
Es beschloss nie wieder zu weinen. Ließ Jahre der Gewalt über sich ergehen.
Es schwieg.
Zog sich in ihre stille Welt zurück.
 In die Welt der Träume, der Phantasie. Dort lebte es. Versuchte ihre Seele zu schützen.
 Das kleine Mädchen mit den braunen Haaren
Hoffte das irgend jemand käme und es mitnehmen würde.
Keiner kam.
Niemand wollte  ihr Leid sehen. Die Macht des Schweigens, der Gewalt  war stärker. 
Doch die Gewalt begleitete ihr Leben.
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.03.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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