Joachim Tiedemann
Die Geburt
Die Geburt
Kleine Seele besteht aus Energie - gemeinsames Ganzes im hellen Licht - ihr Wohnbereich - der Zug des Lebens ist bereit zur Fahrt - angekommen im Zug.
Begrüßung allgemein - viele Seelen sitzen dort - der Start des Zuges erfolgt abrupt.
Mit einem Ruck ein Mensch - der Erdenbahnhof naht - Seele steigt aus - liebe Eltern hoffentlich.
Hell wird es um sie herum, feucht und kalt auf nasser Haut. Grelles Licht in kleinen Säuglingsaugen. Erste Schreie des Seins durch Sprung in die Welt. Ich kann nicht mehr fliegen. Ein kleiner Körper fesselt mich. Ich kann nicht mehr denken, bin hilflos voller Angst. Kleine Arme und Beine, die zur Bewegung noch nicht tauglich sind. Wo bin ich? An wen kann ich mich wenden? Eine Große Schere vor meinem Gesicht. Ein Mann mit grünen Kleidern gibt die Schere einem anderen Mann.
Der durchtrennt einen Schlauch an meinem Bauch. Verbindung zur behaglichen Wohnung wird getrennt. Fremd ist es hier! Helft mir! Ist das mein neues Zuhause?
Zwei Menschen beugen sich über mich, Mann und Frau. Die Arme des Mannes nehmen meinen Körper behutsam zu sich. Kopf und Haut fühlen sich unter steichelnden Händen sehr wohl. Ein weicher Bauch der Frau als Unterlage für mich.
Wohlige Wärme umstömt mich. Geborgenheit und Liebe überall. Schön ist es hier.
Eine Frau im blauen Kleid, meinen Körper im Frotteetuch, ein kleiner Mann.
" Für den stolzen Papa, ein kleines strammes Töchterchen.!"
Warm ist es im Kinderbett, wohliges bewegen meiner Beine. Meine Stimme bildet Laute. Nuckelnd und saugend kommt Flüssigkeit in meinen Mund, wohlschmeckende Aromen. Wohin damit? Das erste Mal schluck ich die Milch. Es drückt und zwickt mich überall, alles stört! Mein Schrei wird laut.
Ich bin nun hier, seit lieb zu mir.
Ich weiß allein durchs Leben muß ich gehen, doch Bindung muiß sein.
Zwei Wochen ist es her, bin nun daheim in meinem trauten Heim.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.03.2007.
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