Anna-Marie Borek

Tödlicher Nachbarschaftskrieg

Ich saß gerade mit meinem
Kollegen Robin Müller am Schreibtisch. Wir aßen Pizza zum Mittagessen, als das
Telefon klingelte. Rob nahm ab und stellte auf laut:
„Hallo, hier ist Elfriede Tüber.
Mein Mann prügelt sich gerade mit meinem Nachbarn! Bitte, kommen Sie schnell!“
Die arme Frau war völlig außer
sich. Robin versuchte sie zu beruhigen:
„Wir sind sofort da. Jetzt nennen
Sie uns noch ihre Adresse und wir kommen.“
„Lindenallee 17. Beeilen Sie
sich!“
Robin legte auf und wir nahmen
unsere Pistolen. Wenig später saßen wir in unserem Dienstauto und fuhren mit
eingeschaltetem Blaulicht in Richtung Norden.
„Was meinst du?“, fragte mein
Kollege mich.
„Weiß ich noch nicht. Vielleicht
was Ernstes, vielleicht nicht.“,
meinte ich.
„Da sind sie!“,
sagte er plötzlich und trat auf
die Bremse. Jetzt sah ich sie auch: Am rechten Fahrbahnrand prügelten sich zwei
Männer mittleren Alters ziemlich heftig.
Daneben standen zwei Frauen, die
der Lage völlig überfordert gegenüber standen. Ich schaltete das Blaulicht
wieder aus und wir sprangen aus dem Wagen.
Mit wenigen geübten Handgriffen
hatten wir die Streithähne getrennt und jeder hielt einen in Schach, damit sie
sich nicht wieder schlagen konnten.
„So. Jetzt sagen Sie uns erstmal
ihre Namen.“,
befahl Robin mit strenger Stimme.
Der Mann, den er festhielt, grummelte wütend:
„Herbert Tüber. Das ist meine
Ehe-“
„Die kennen wir schon!“,
unterbrach ich ihn knapp
„Und Sie?“, fuhr ich den anderen
Mann an, da er schwieg.
„Ich bin Max Zack. Die neben Ihnen
ist meine Frau Annabelle. Können sie mich jetzt wieder loslassen?“,
fauchte er uns an. Ich sah zu
Rob, der nickte. Wir ließen sie los, beobachteten sie jedoch noch genau.
Die Familie Zack zogen sich nach
einigen bösen Blicken in ihr Haus zurück, die Tübers blieben.
„Mein Name ist Müller, das ist
meine Kollegin Manzoni.“,
stellte Rob uns vor.
„Ich bin Ihnen ja so dankbar, das
die Polizei heut zu Tage dazu überhaupt noch Zeit hat!“,
freute sich Frau Tüber. Ich
musterte sie und ihren Mann: Sie war klein und die typische Hausfrau. Ihr
blondes Haar gab ihr ein lächerliches Aussehen, im Vergleich zu ihrem runden
Bauch. Herr Tüber war groß, mit dunkelbraunem Haar.
 Robin zückte seinen Notizblock, den er immer
bei sich trug und begann mit seinen Fragen:
„Wieso streiten Sie sich
eigentlich? Es muss doch einen Grund dafür geben?“
Herr Tüber ereiferte sich sofort:
„Alles hat damit angefangen, dass
wir ein bereits beschädigtes Paket für sie entgegen nahmen. Herr Zack drehte
völlig durch und ich versuchte, ihn zu beruhigen.
Am nächsten Tag waren von allen
Rosen meiner Frau die Blüten abgeschnitten. Das konnten wir uns nicht bieten
lassen und haben darauf alle ihre Buchsbäume mit Klopapier eingewickelt und
angezündet. So was lassen wir uns nicht bieten!“
„Und heute hat er meinen Mann
aufs Schlimmste beleidigt! Es wird immer Schlimmer! Irgendwann bringen sie uns
noch um!“,
unterbrach ihn Frau Tüber. Wir
verabschiedeten uns mit der Bitte:
„Vergessen Sie den Streit. Sollte
wieder etwas passieren, rufen Sie uns an!“
Die beiden verschwanden in ihr
Haus und wir standen alleine draußen.
„Reden wir noch mit den Zacks?“,
fragte ich.
„Natürlich!“,
kam die Antwort von Robin. Er
steckte seinen Notizblock nicht weg, den würde er eh gleich wieder brauchen.
Wir klingelten an der Haustür.
 „Ach Sie schon wieder!“,
der Mann ließ uns nur widerwillig
ein. Ich sah mich um: Das Haus war groß und modern eingerichtet. es gefiel mir.
Herr Zack führte uns ins Esszimmer, wo seine Frau saß und, als wir kamen, aufstand
und uns die Hand gab. Rob stellte uns vor.
„Dann stellen Sie uns bitte mal
ihre Sicht der Dinge dar!“,
munterte er sie auf. Die Frau
strich ihre langen schwarzen Haare nach hinten:
„Sie haben meinem Mann ein
aufgerissenes Päckchen gegeben. Und sich nicht einmal dafür entschuldigt!“
Als ihr Mann sie unterbrechen
wollte, stellte sie ihn mit einem Blick ruhig. Es war klar, wer in dieser
Familie die Hosen anhatte! Ich musste schmunzeln.
„Wir haben ihre kostbaren Rosen
abgeschnitten. Daraufhin haben sie unsere Buchsbäume mit Klopapier eingewickelt
und angezündet.“
Sie wies aus dem Fenster:
„Alle diesen schwarzen Flecken
waren Bäume. Unser ganzer Garten stand in Brand!“
Ich nickte. Es waren etwa 20
Bäumchen. Das war brutal.
Rob hatte ihre Aussage zu Papier
gebracht und wir verabschiedeten uns. Auch ihnen gaben wir den Rat, aufzuhören
und uns gegebenenfalls anzurufen, wenn wieder etwas passieren sollte.
 Im Auto sitzend, sprachen wir über diesen
Einsatz:
„Typischer Fall. Einfach
beschissen, weil man nichts tun kann, außer an ihre Vernunft zu appellieren.
Ich werd alle paar Stunden einen Streifenwagen vorbeischicken. Hoffentlich
geben sie Ruhe!“
Ich nickte.
Wieder im Büro, aßen wir unsere
mittlerweile kalte Pizza fertig.
Am späten Abend fuhren wir
Streife und hörten Polizeifunk. Auf einmal kam eine Nachricht für uns:
„Zentrale an K 25.“
Robin nahm an:
 „K 25 hört. Was ist los?“
„In der Lindenallee liegt ein
toter Mann im Garten. Übernehmt ihr?“
„Ja.“
Schweigend wendeten wir,
schalteten Blaulicht an und nahmen Kurs zu den Tübers.
„Scheiße!“,
fluchte ich.
„Hast Recht.“,
pflichtete Robin mir bei. 10
Minuten später parkten wir. Der Doc und die Spurensicherung waren schon da.
Eine andere Streife sicherte den Tatort und scheuchte Neugierige weg. Wir
stiegen aus. Lässig grüßte Rob und marschierte in den Garten.
„Wo gehen wir als erstes hin?“,
fragte ich neugierig. Das war
mein erster Mord, den ich mit klären musste.
„Zum Opfer. Dann sehen wir uns
den Tatort an und gehen zu den Angehörigen.“,
erklärte Robin mir geduldig. Ich
nickte und folgte ihm. Es war zwar Abend, aber noch nicht dunkel. Trotzdem
standen große Scheinwerfer im Garten. Zielstrebig ging Robin auf einen kleinen,
blonden Mann zu:
„Hi Doc. Das ist meine Kollegin
Amy.“
Zu mir gewandt sagte er:
„Das ist Doktor Etzler. Du kannst
aber ruhig Peter zu ihm sagen.“
Ich wusste nicht, ab ich ihm die
Hand geben sollte, also lächelte ich nur und betrachtete die Leiche. Herr Tüber
hatte ein großes, klaffendes Loch in der rechten Bauchseite. Er lag kopfüber im
Gras, der Kopf verdreht.
„Er ist erstochen worden,
wahrscheinlich mit einem Messer mittlerer Größe. Der Tod trat etwa vor drei
Stunden ein, genaueres kann ich erst nach der Obduktion sagen.“,
meinte Peter und beugte sich
wieder über den leblosen Körper. Wir gingen zu den Leuten von der
Spurensicherung. Auch hier stellte Rob mich vor, die Leute hießen Valery und
Markus.
„Wir haben die Tatwaffe. Sie ist
ein normales Küchenmesser. Es lag da hinten im Gebüsch, das muss der Täter wohl
einfach weg geworfen haben.“,
begann Valery
„Es kam in der Nähe des
Gartenteiches zu einem heftigen Kampf, denn da ist das Gras platt gedrückt und
wir haben auch Blut gefunden, das vom Opfer stammt. Näheres erfahrt ihr dann im
Bericht.“
Wir gingen ins Haus, zu Frau
Tüber. Sie saß am Küchentisch, den Kopf in den Händen. Ein Polizist stand neben
ihr und redete auf sie ein.
„Frau Tüber?“,
redete Rob „
Erst mal mein Beileid.“
Der Polizist verschwand.
„Ich hab ihn vor einer halben
Stunde gefunden, als ich vom Einkaufen gekommen bin. Er lag da...tot! Ich weiß
genau, dass es dieser verdammte Zack war! ich hab ja zu Ihnen gesagt, dass
irgendwann ein Mord geschehen wird!“,
sie wischte sich die Tränen aus
dem Gesicht. Robin hatte seinen Notizblock herausgeholt und machte sich eifrig
Notizen. Jetzt ergriff ich das Wort:
„Wann haben Sie ihren Mann
zuletzt gesehen?“
Sie blickte auf:
„Bevor ich zum Einkaufen gegangen
bin.“
Sie brach wieder in Tränen aus.
Wir entschuldigten uns und gingen wieder auf die Straße. Rob blieb stehen.
„Ihr Verdacht ist nahe liegend.
Wir müssen das untersuchen.“
„Also ab zu den Zacks!“,
ergänzte ich müde und wand mich
zu Haus Nummer 19. Diesmal machte die Frau auf:
„Jetzt sind Sie schon wieder da!“
Ich wurde wütend und trat ein,
ohne zu fragen. Rob war erstaunt, doch ich scherte mich nicht drum.
„Was wollen Sie von uns?“,
fragte die Frau mürrisch. Jetzt
konnte ich mich nicht mehr beherrschen:
„Was soll das bitte heißen? Ihnen
wird wohl noch nicht entgangen sein, dass Ihr Nachbar tot ist, oder?“,
herrschte ich sie an. Sie schlug
erschrocken die Hand vor den Mund.
„Entschuldigung. Das wusste ich
ehrlich nicht. Ich hab tief geschlafen, weil ich Kopfschmerzen hatte. Ist das
wirklich wahr?“
Rob nickte:
„Und darum müssen wir Sie nach
ihrem Alibi für...“
Er sah auf die Uhr
„...etwa 3 Uhr fragen. Wo waren
Sie und Ihr Mann da?“
Sie schien zu überlegen.
„Ich war einkaufen. Falls Sie das
beweisen wollen, ich hab mit Kreditkarte bezahlt. Mein Mann war noch zu hause.
Momentan ist er in der Arbeit.“
„Wo arbeitet er denn?“,
fragte ich und hustete.
„In der Holzfabrik `Michel´.“,
sagte sie. Wir verließen das Haus
und stiegen ins Auto. Schweigend fuhren wir zu der Holzfabrik. Auf einmal
meinte Rob:
„Da sind sehr perverse Männer
drin. Wenn du lieber im Auto bleiben willst, kann ich es ja verstehen. Aber
wenn du mit willst, kann es schon vorkommen, dass sie dir auf den Arsch hauen
oder so ähnliches machen.“
„Ich komme mit!“,
sagte ich und stieg aus. Die
Fabrik war eine kleine Halle, man hörte Motorengeräusche. Ich ging hinter
Robin, der ohne zu öffnen die Klinke herunterdrückte und eintrat.
Der Motorlärm war lauter
geworden. Wir bahnten uns unseren Weg zu einem kleinen Zimmer. Unterwegs spürte
ich lüsterne Blicke im Nacken, ging jedoch einfach weiter. Robin klopfte an die
Scheibe und fast sofort wurde die Tür geöffnet. Ein kleiner, dicker und
rundlicher Mann stand im Türrahmen:
„Was kann ich für Sie tun?“,
er starrt mich an.
„Erst einmal meine Kollegin in
Ruhe lassen!“,
half mir Robin
„Dann suchen wir Herrn Zack, der
arbeitet doch hier, oder nicht?!“
Der Mann nickte eifrig und
deutete auf einen schmalen Gang:
„Da hinten. Sie können aber ruhig
alleine gehen...!“,
dabei fiel sein Blick wieder auf
mich.
„Nein, geht schon. Amy, komm!“
Ich verzieh ihm den Befehlston. Wir
gingen den Gang entlang und klopften an die Tür. Herr Zack machte auf. er trug
eine blaue Arbeitshose und war voller Sägemehl.
„Ach Sie schon wieder!“,
knurrte er verächtlich. Mir
schoss durch den Kopf, dass uns diese Familie eindeutig nicht leiden konnte.
„Ihr Nachbar ist tot. Haben Sie
ein Alibi für 15 Uhr?“,
fragte ich spitz.
„Fragen Sie meinen Chef. Ich bin
um 3 Uhr hier angekommen, um zu arbeiten.“
Aha, daher wehte der Wind. Er sah
Polizist sein anscheinend als keinen Beruf, sondern als Zeitvertreib. Von
wegen!
„Gut, das war’s dann. Wir werden
uns bestimmt noch einmal sehen!“,
knurrte Robin. Ich hatte ihn noch
nie wütend gesehen! Als wir den Gang entlang gingen, wurde die Tür hinter uns
ins Schloss geschlagen.
Während ich nach draußen ging,
weil ich den Besitzer nicht ausstehen konnte, überprüfte Rob noch das Alibi.
Schon von weitem sah man ihm den Misserfolg an.
„Er hat es bestätigt, oder?“,
es war mehr eine Feststellung als
eine Frage. Robin nickte.
„Ich fahr dich jetzt nach hause.
Morgen früh liegen die Berichte auf unserem Schreibtisch. Dann werden wir mal
sehen...“
Draußen war es bereits dunkel,
also schaltete er die Scheinwerfer ein. Er fuhr etwas zu schnell. Ich
vermutete, dass es von seiner Laune abhing, wie er fuhr.
Um 6.30 Uhr setzte er mich vor
meiner Wohnung ab. Er selbst wohnte ein paar Straßen weiter.
„Tschau!“,
sagte ich und stieg aus. Ich sah
ihm nach. Ich machte mir noch einen Tee und las die Zeitung. Vom Mord heute
stand noch nichts drinnen. Dann ging ich schlafen.
Am nächsten Tag stand Rob um 7
Uhr vor meiner Tür und hupte. Ich nahm die Thermoskanne mit heißem Kaffee und
setzte mich zu ihm in den Wagen.
„Kaffee?“,
er sah mich fragend an.
„Ich mag keinen aus der
Kantine.“,
antwortete ich.
„Ich war heute früh schon im
Büro, der Bericht von der Spurensicherung und der vom Doc ist da. Die Spusi hat
nichts Welt-Bewegendes mehr gefunden, außer dass auf dem Messer Fingerabdrücke
waren. Peter hat den Todeszeitpunkt auf etwa 15 Uhr begrenzen können. Und da
wir nur Frau Tüber nicht nach ihrem Alibi befragt haben, fahren wir jetzt zu
ihr!“,
brachte Rob mich auf den neuesten
Stand.
„Und, hat sich Frau Zacks Alibi
bestätigen lassen?“,
wollte ich noch wissen.
„Ja. Sie war wirklich 2 Stunden
einkaufen! Wie schafft man so was?“,
er sah mich ungläubig an. Ich gab
ihm keine Antwort, denn ich hätte eh keine gewusst.
Robin parkte vor Frau Tübers Haus
und wir stiegen aus.
„Ich denke, dass wir heute normal
mit ihr sprechen können, wenn sie nicht sofort ihn Ohnmacht fällt.“,
meinte Rob und klingelte. Frau
Tüber, ganz in Schwarz gekleidet, öffnete uns. Sie wirkte froh, als wir es
waren:
„Kommen Sie nur rein!“
Sie bot uns einen Stuhl an, doch
wir lehnten ab und blieben stehen. Ich stellte diesmal die Fragen, Rob schrieb
mit.
„Wir haben nur noch eine Frage
bezüglich Ihres Alibis. Wo waren Sie um circa 15 Uhr?“
Sie dachte nach:
„Ich war einkaufen.“
„Wo?“,
bohrte ich nach
„Haben Sie vielleicht mit
EC-Karte bezahlt?“
Sie nickte und wir waren fertig.
„Gut das lässt sich überprüfen.
Danke, wir wären dann fertig.“
Im Auto fragte mich Robin:
„Das ist echt große Kacke. Jeder
Verdächtige hat ein Alibi!“,
Auch ich wurde nachdenklich:
„Du hast Recht. Jetzt geht noch mal alles von vorne los!“
Im Büro angelangt, fragte er
mich, ob er Kaffee haben könnte. Ich hatte nichts dagegen.
Rob stellte sich an die weiße
Fallwand und heftete Fotos des Opfers auf. Dann machte er eine Liste mit allen
Verdächtigen, dem Alibi und dessen Dauer.
„Frau Tübers Alibi umfasst den längsten
Zeitraum, nämlich von 13 Uhr bis 17.30 Uhr.
Herrn Zacks Alibi ist am
wackligsten. Auf seinen Chef kann man sich nie verlassen, der würde sogar einem
Serienmörder eines geben! Laut Chef kam er um 14.30 Uhr.
Frau Zacks ist wiederum hieb und
stichfest. Sie war von 14 Uhr bis 17.45 Uhr unterwegs, in drei verschiedenen
Shops.“
Ich nickte. Das war alles klar.
„Wir müssen irgendwie an Herrn
Zacks Fingerabdrücke heran kommen!“,
murmelte ich vor mich hin. Da
hatte Robin die Idee:
„Das ist es! Den holen wir uns
her!“
Eine halbe Stunde später brachte
uns eine Streife den Verdächtigen. Wir saßen im Vernehmungszimmer.
„Wir müssen Ihre Fingerabdrücke
nehmen!“,
machte ich Herrn Zack unmissverständlich
klar. Ihm blieb keine andere Wahl, als sie uns zu geben. Robin schickte einen
jungen Polizist zum Vergleichen der Abdrücke los.
10 Minuten später klopfte dieser
bei uns. Wir standen auf und unterhielten uns vor der Tür weiter:
„Das ist eine eindeutige
Übereinstimmung!“,
der Polizist gab uns den Bericht.
„Und was jetzt?“,
fragte ich
„Zack gesteht so nie!“
„Hast du auch wieder Recht. Wir
müssen ihm eine Falle stellen, wenn Frau Tüber mitspielt.“
Ich war derselben Meinung und wir
ließen Herrn Zack laufen. Dann fuhren wir mit einem geliehenen Auto zu Frau Tüber.
Sie war wirklich überrascht, uns
schon wieder zu sehen, doch sie wollte mitspielen. Ich hatte mein kleines
Diktiergerät mitgenommen. Frau Tüber rief Herrn Zack an.
„Ja, ich habe Sie gesehen, wie Sie
meinen Mann umgebracht haben! -
Was ich von Ihnen will? 500.000€,
sonst gehe ich zur Polizei!“
Sie legte auf.
„Gut gemacht!“,
beruhigte ich sie.
„Jetzt denken Sie daran: Ruhig
bleiben. Ihnen kann ja nichts passieren, wir passen auf. Sie müssen versuchen,
ihn zum Geständnis zu bringen. Dann greifen wir ein.“
Robin und ich gingen im
Wohnzimmer, das man vom Esszimmer nicht sehen konnte, in Stellung. Wir hielten
unsere Waffen schussbereit und warteten.
Lange dauerte es nicht, und Herr
Zack kam herein. Er trug einen langen Mantel und hatte eine Plastiktüte dabei.
Da war wahrscheinlich das Bargeld drinnen, oder ein Küchenmesser, vermutete
ich.
Die beiden gingen in die Küche.
Von nun an würde ich ihr Gespräch aufnehmen! Frau Tüber war sehr nervös,
schließlich erpresst man ja auch nicht jeden Tag seinen Nachbarn! Herr Zack war
äußerlich vollkommen kalt.
„Ich will die 500.000€, weil Sie
meinen Mann getötet haben und ich sie gesehen habe!“,
wiederholte sie noch einmal und
streckte die Hand hin. Plötzlich sagte Zack etwas, was den Ausschlag geben
sollte:
„Ja, ich habe ihren Mann
umgebracht. Diesen Nichtsnutz! Er hat mit Annabelle rumgevögelt, während Sie
und ich weg waren!! So etwas lasse ich mir nicht bieten!! Er wollte Sie sogar
heiraten, stellen Sie sich das einmal vor!!!“,
er schrie seinen Hass heraus.
„Und ich werde auch Sie jetzt
umbringen, weil Sie zu viel wissen!“
Er griff in seine Plastiktüte und
holte ein Messer hervor. Doch bevor es zum Angriff kam, sprangen Rob und ich
aus unserem Versteck:
„Hände hoch und keine Bewegung!“
 Herr Zack erstarrte mitten in der Bewegung.
Ich packte seine Handgelenke und die Handschellen klickten.
„Danke Frau Tüber, dass Sie
mitgespielt haben!“,
bedankte Robin sich.
„Ja!“,
schniefte diese
„Jetzt hat mein Mann endlich
Ruhe.“
Wir brachten Zack ins Auto und
nahmen ihn mit auf die Wache. Da wir alles auf Band hatten, konnten wir ihn
wegen Mordes anklagen und auch lebenslang hinter Gitter bringen.
Nachdem all der lästige
Papierkram erledigt war, schenkten wir uns Kaffee ein und aßen Müsliriegel aus
dem Automaten.
„Weißt du“,
begann Rob
„Am Anfang dachte ich:
Was ist denn das für eine Zicke.
Aber mittlerweile habe ich gemerkt, dass du gar nicht so blöd bist.“
Ich lachte mit ihm.
„Das war ja noch ein einfacher
Fall.“,
meinte ich und gemeinsam tranken
wir auf lange Freundschaft.
 
ENDE  

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Der Beitrag wurde von Anna-Marie Borek auf e-Stories.de eingesendet.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.04.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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