Kristina Plenter

Abschied

Ich saß an meinem PC, als mir meine Mutter eine traurige Mitteilung überbrachte. „Opa hat es geschafft“ flüsterte Sie mir leise ins Ohr. Im ersten Moment registrierte ich ihre Nachricht überhaupt nicht, aber dann wurde mir bewusst das Opa uns für immer verlassen hatte. Nach langer und schwerer Krankheit, hatte er für immer die Augen geschlossen.


Opa war ein lieber netter Kerl, mit dem man alle Geheimnisse teilen konnte. Bei ihm wusste man genau woran man war. Alle die ihn kannten, hatten diesen Mann in ihr Herz geschlossen.

Jeden Nachmittag nach der Schule gab es von ihm frischen Kuchen. Er war einer der besten Konditoren in seinem Fach, und verstand es mit seinen Zutaten zu variieren.

Langsam machte ich die Tür zum Zimmer auf, und erblickte meine trauernden Eltern. Mir war noch nicht wirklich klar, das mein geliebter Opa nie wieder mit mir um die Wette lachen würde. Ich ging auf Mutter zu, und schloss sie in meine Arme.

Nun war der Moment gekommen, den alle fürchteten. Jeder hatte gewusst das er nicht mehr lange leben würde, aber dass es dann doch so schnell ging, hatte keiner mit gerechnet. Alle nahmen auf ihre eigene Art von ihm Abschied.

Mutter fing an zu weinen,
wobei ihr Gesicht um Jahre älter wirkte. Ihr Vater hatte sie immer als treue Seele des Hauses bezeichnet, ohne auch nur ein Mal an sich zu denken  „Ich bin Gott wirklich dankbar, dass ich sie als Tochter bekommen habe“ teilte er mir noch vor kurzem mit.

Mein Vater vergoss keine Träne, aber bei ihm wusste ich, dass er eher im Stillen seine Trauer bewältigte.

Und was war mit mir? Natürlich war ich traurig, aber die schönen Erinnerungen an Opa würde mir keiner mehr nehmen, und das machte mich glücklich. 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Kristina Plenter).
Der Beitrag wurde von Kristina Plenter auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.04.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Kristina Plenter als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Ein diabolischer Auftrag von Doris E. M. Bulenda



Nach dem Mord an ihrer Mutter und der Ermordung durch ihren Vater ist Eva in der Hölle gelandet. Dort fühlt sie sich wohl, ist angesehen, übt sich im Peitschenschwingen und hat Bartholmes, Hilfsteufel zwo-Millionen-achtunddreißig als Sklaven zugeteilt bekommen.
Mitten in einer Privatfehde mit einem ehemaligen Großinquisitor erreicht Eva der Ruf Satans: Ihre krankhaft geizige Tante Mathilde, die der Hölle sicher war, will sich der Gegenseite zuwenden. Evas Mission: sie zurück auf die Seite des Bösen zu holen. Mit einem wunderschönen Sukkubus-Körper soll sie Mathildes Mann Eberhard verführen und so beide für die Hölle sichern.
Doch in Kaplan Jehannes hat sie einen ernstzunehmenden Gegner.
Ein gefährlicher diabolischer Auftrag, der Eva alles abverlangt.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (2)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Abschied" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Kristina Plenter

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Erholung von Kristina Plenter (Alltag)
Ein letztes Mal von Marija Geißler (Abschied)
Ohne meine Mutter springe ich nicht von Achim Müller (Einfach so zum Lesen und Nachdenken)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen