Ich lächle. Ich sehe es Frühling werden in euren Augen,
beinahe Sommer schon und Funken bei jedem Blinzeln und es riecht fast ein
bisschen nach Meer zwischen eurer Haut. Und ich freu mich für euch, so sehr,
dass ich es nicht mit haushohen Gesten beschreiben könnte. So sehr. Und darum
lächle ich. Ein bisschen gequält vielleicht. Ich habe so etwas Schönes nie
gehabt. Aber ich gönne es euch. Mehr als sonst irgendjemandem gönne ich es
euch, meinen Freunden. Erfreue mich an eurem beschleunigten Herzschlag und
daran, dass ihr besser schlaft jetzt – zweisam und an dem Sonnenwarm, das ihr
ausstrahlt.
Ich lächle. Ein bisschen gequält vielleicht. Ich habe so
etwas schönes nie gehabt. Und der Unmut in deinen Augen sagt mir, dass du das
leider nicht so richtig zu schätzen weißt, die meiste Zeit über. Und das ist
schade. Verdammt schade sogar, so etwas mit anzusehen. Aber ich hoffe trotzdem.
Ich hoffe, dieses Mal passiert das nicht, denn das Schlimmste ist nicht, wenn
Liebe auseinander geht. Das Schlimmste ist, wenn Liebe auseinandergeht und man
liebt sich noch. Und dafür hast du ein Talent irgendwie, meinst du nicht? Ich
mach dir das nicht zum Vorwurf – wie sollte ich auch?! Ich habe so etwas
Schönes nie gehabt.
Aber erwarte doch bitte von mir nicht zu bleiben. Erhoffe
dir doch bitte von mir keinen Rat. Zähle nur nicht darauf, dass ich – jetzt oder
später – irgendetwas tun werde. Ich weiß doch gar nicht was. Ich habe so etwas
Schönes nie gehabt. Und wenn es dir abhanden kommt und du mir all die Fragen
stellst ohne Ziel, dann sei dir doch einer Sache gewiss: Ich habe keine
Antwort. Keinen Rat. Keine Hilfe. Keinen Trost. Ich werde die Schultern zucken
über dieses Spiel, an dem ich nicht teilnehme.
Ich lächle, wie ich euch da so gemeinsam sehe. Ein bisschen
gequält vielleicht. Aber mehr könnt ihr nicht von mir erwarten. Und wenn ihr
euch trennt über Kleinigkeiten, dann hofft nicht darauf, dass ich das verstehe.
Vielleicht gehört das ja dazu, ich weiß es nicht, denn ich habe so etwas
Schönes nie gehabt.