Luki K

Mopsi & Hopsi und der neue Mitschüler

 
 
Mopsi und Hopsi leben in einem kleinen, schönen Dorf. Dieses Dorf liegt versteckt in einem Wald. Niemand weiss, wo sich dieses Dorf genau befindet. Es ist ganz gut versteckt, zwischen all den Bäumen und Sträuchern.
Mopsi und Hopsi sehen ähnlich aus wie Zwerge. Aber wehe dem, der sie Zwerge nennt. Denn Zwerge sind sie nicht. Mopsi und Hopsi mögen das nicht, wenn man sie Zwerge nennt. Sie sind zwar klein, ja. Aber Zwerge sind Mopsi und Hopsi ganz sicher nicht. Mopsi und Hopsi tragen auch keine Zipfelmützen. Und Bärte haben sie auch keine.
In diesem Dorf, wo Mopsi und Hopsi leben, heissen alle so, wie sie sich benehmen oder wie sie aussehen. Mopsi ist etwas rundlich und sieht ein bisschen pummelig aus. Deshalb heisst er Mopsi. Und Hopsi hüpft jeden Tag vergnügt durch die Gegend. Darum heisst er Hopsi.
Mopsi und Hopsi leben mit vielen anderen in diesem Dorf.
Rechts von ihrem Haus wohnt Tante Süssfrau. Tante Süssfrau hat immer etwas Süsses dabei, was sie den Dorfbewohnern zum Schlecken gibt.
Und es gibt noch viele andere Leute, die in diesem Dorf wohnen:
Der Metzger, die Lehrerin, der Briefträger oder der Bäcker, und noch viele viele andere.
Und natürlich auch Schlecki. Schlecki ist der beste Freund von Mopsi und Hopsi. Die drei machen jeden Tag Spiele und tummeln sich auf der grossen Wiese. Schlecki isst am liebsten Süssigkeiten. Darum besucht er auch sehr oft Tante Süssfrau, weil Schlecki von ihr immer etwas Süsses bekommt.
 
 
Nun wollen wir aber schauen, was Mopsi und Hopsi den ganzen Tag machen.
Jeden Morgen stehen Mopsi und Hopsi auf. Sie strecken sich und gähnen, so wie wir es alle tun. Dann ziehen sie ihre Kleidung an. Mopsi und Hopsi tragen immer blaue Hosen und blaue Hemden. Blau ist nämlich ihre Lieblingsfarbe.
Wenn sie angezogen sind und sich gewaschen haben, gehen sie in die Küche. Dort bereiten sie das Frühstück zu. Mopsi und Hopsi sind sehr selbstständig. Sie können das Frühstück ganz alleine zubereiten. Dafür brauchen Mopsi und Hopsi keine Hilfe von ihren Eltern.
Mopsi macht jeden Morgen Kakao. Und Hopsi deckt den Tisch. Er stellt Brötchen, Marmelade, Butter und Früchte auf das schöne farbige Tischtuch. Und natürlich Tassen, Teller, Löffel und Messer. Denn ohne Besteck können sie nicht essen.
Nach dem Frühstück bleibt immer noch genügend Zeit, den Abwasch zu erledigen. Mopsi und Hopsi wechseln immer ab. Einmal macht Mopsi den Abwasch und Hopsi trocknet das Geschirr mit einem Handtuch. Und am nächsten Tag ist es genau umgekehrt.
Nachdem Mopsi und Hopsi das Geschirr wieder in den Schränken versorgt haben, gehen sie zur Schule. Dort lernen sie fleissig die Sachen, die Frau Blondhaar ihnen beibringt.
Nun, wie ihr sicher gemerkt habt, ist Frau Blondhaar die Lehrerin. Und die Lehrerin hat in dieser Geschichte blonde Haare. Deshalb ist ihr Name auch Frau Blondhaar.
Bei Frau Blondhaar gibt es viel zu lernen. Sie unterrichtet Rechnen und erklärt den Schülern viele weitere Sachen.
Hopsi mag den Sportunterricht am Liebsten. Dort kann er sich richtig austoben. Hopsi kann im Sportunterricht Rumhüpfen und Rumspringen. In den anderen Schulstunden muss er immer ruhig in den Bänken sitzen. Und ruhig umher sitzen, das findet Hopsi langweilig. Darum mag er den Sportunterricht so sehr.
Und das Lieblingsfach von Schlecki sind natürlich die Pausen. In seiner Schultasche nimmt Schlecki immer etwas zum Essen mit. Meistens sind es Schokoladensachen. Frau Blondhaar, die Lehrerin, sieht das gar nicht gerne. Schlecki sollte lieber etwas Gesundes essen. Vielleicht einen Apfel, oder eine Möhre.
Doch Schlecki nimmt nie eine Frucht mit. Es sind immer Süssigkeiten, die er zu Hause in seine Schultasche packt.
„Eines Tages wirst du noch Zahnschmerzen davon bekommen“, hat die Lehrerin einmal gesagt und Mopsi und Hopsi haben beide genickt.
Und jetzt noch das Lieblingsfach von Mopsi. Was denkt ihr, was mag er am Liebsten? Etwa Diktate schreiben? Nein, das ist es nicht.
Mopsi mag am liebsten das Rechnen. Denn da ist er der Beste. Wenn Frau Blondhaar eine Rechenaufgabe an die Tafel schreibt, kann Mopsi ganz schnell sagen, was die Lösung ist. Hopsi und Schlecki müssen ganz lange überlegen, bevor sie das Resutat wissen. Aber Mopsi braucht dafür nur ganz kurz. Und sein Ergebnis stimmt immer. Darum hat er im Rechnen auch die besten Noten.
 
 
An einem wunderbaren Sommermorgen sitzen Mopsi und Hopsi wieder einmal an ihrem Frühstückstisch. Mopsi will gerade in ein Erdbeermarmeladenbrot beissen, als es ganz fürchterlich an der Haustür klopft.
„Aufmachen, aufmachen“, lärmt jemand draussen vor der Tür. Mopsi und Hopsi schauen sich ganz erschrocken an. Wer macht denn so einen Krach, denken sie und schleichen ganz leise zur Tür. Hopsi schaut aus dem Fenster raus und sieht vor der Tür Schlecki stehen. Schlecki macht einen ganz zappeligen Eindruck.
Hospi sagt zu Mopsi: „Du kannst die Tür aufmachen, es ist Schlecki, der da draussen steht.“
Also öffnet Mopsi die Tür und Schlecki stürmt herein. Seine Wangen sind ganz rot und er keucht heftig. Er muss wohl den ganzen Weg von gerannt sein.
„Was ist denn los?“ wollten Mopsi und Hopsi von Schlecki wissen.
Doch Schlecki ist ganz ausser Atem, so dass er nicht sprechen kann. Er schnauft ganz verrückt und er ringt nach Luft.
Mopsi und Hopsi sagen zu Schlecki, das er sich setzen soll. Und dann bringt Mopsi an Schlecki noch ein Glas Wasser. Schlecki nimmt einen grossen Schluck davon und dann beruhigt er sich wieder ein bisschen.
Mopsi und Hopsi fragen noch einmal: „Was ist denn passiert, dass du so schnaufst?“
Schlecki erzählt es ihnen: „Wir haben einen neuen Mitschüler. Er ist gestern Abend hierher gekommen. Und heute kommt er mit uns in die Schule.“
Mopsi und Hopsi hüpfen ganz aufgeregt in der Wohnung umher. Es ist das erste Mal, dass sie einen neuen Mitschüler bekommen. Sie freuen sich wahnsinnig auf die Schule.
Während Mopsi und Hopsi im Wohnzimmer umhertanzen, sieht Schlecki das feine Frühstück auf dem Tisch. Das Erdbeermarmeladenbrot von Mopsi liegt auch noch auf dem Küchentischtuch. Er schleckt sich mit seiner Zunge um den Mund und greift danach. Denn wie ihr alle wisst, hat Schlecki immer Hunger.
Als Mopsi und Hopsi sich etwas beruhigt haben und in die Küche zurückgehen, sehen sie Schlecki. Er schmatzt mit dem Mund, weil er gerade vom Marmeladenbrot abgebissen hat.
„Nun los, nun los, gehen wir“, sagt Hopsi zu den anderen und zieht sich eilig seinen Mantel an. Auch Mopsi will sofort zur Schule gehen, um den neuen Mitschüler zu begrüssen.
Nur Schlecki hat es nicht so eilig. „Also ich würde mich an eurer Stelle nicht so über den neuen Schüler freuen“, sagt er zu Mopsi und Hopsi.
„Aber warum denn nicht?“ wollen Mopsi und Hopsi wissen.
Und was Schlecki dann sagt, das hätten Mopsi und Hopsi nicht gedacht. Schlecki erklärt ihnen nämlich, dass der neue Mitschüler gar nicht nett ist.
„Aber wie willst du dass den wissen, du kennst ihn ja gar nicht!“ sagt Mopsi empört. Und Hopsi ist genau gleicher Meinung. „Ja, du kennst ihn nicht. Wie kannst du dann sagen, dass er nicht nett ist?“ fragt Mopsi.
Doch Schlecki kann gerade nicht antworten, weil er wieder einen Bissen vom Marmeladenbrot im Mund hat.
„Ich habe das so gehört“, sagt Schlecki und mampft munter vom Marmeladenbrot weiter.
„Wer hat dir das denn gesagt?“ wollen Mopsi und Hopsi wissen.
„Das sagen alle!“ sagt Schlecki und nimmt noch einen Bissen vom Mameladenbrot. Dann entdeckt er eine Tasse Kakao und nimmt einen ordentlichen Schluck daraus.
Mopsi und Hopsi haben sich wieder an den Tisch gesetzt und wollen nun alles über den neuen Mitschüler hören. Sie fragen, was denn über ihn erzählt wird, wer was gesagt hat und warum.
„Ich weiss nur, dass er nicht nett ist“, sagt Schlecki. „Das habe ich gerade vorher vom Bäcker gehört. Ich bin mir nicht mehr so sicher, wer es ihm gesagt hat.“
Mopsi lässt seinen Kopf hängen: „Ach schade, ich habe mich so über einen neuen Mitschüler gefreut.“
Doch Hopsi sagt: „Ach was, vielleicht stimmt das ja gar nicht. Er ist sicherlich ganz lieb und gar nicht so, wie alle sagen.“
Das muntert Mopsi wieder etwas auf.
„Also, gehen wir?“ fragt Hopsi. Doch Schlecki schüttelt seinen Kopf.
„Wartet doch, ich hab’ ja gar noch nicht fertig gegessen“, sagt er.
„Aber wir müssen uns beeilen, die Schule beginnt gleich“, sagt Hopsi und springt auf. Er geht rasch zur Tür und öffnet sie. „Los, los, gehen wir.“
Und dann machen sie sich auf den Weg zur Schule.
 
 
Auf dem Weg zur Schule macht Schlecki einen komischen Eindruck. Er geht etwas langsam und sieht recht traurig aus.
Hopsi geht vorne weg, er hopst aufgeregt durch die Gegend. Mopsi fragt Schlecki, was denn los ist. „Warum bist du so komisch?“ will er wissen. Doch Schlecki murmelt nur etwas, was Mopsi nicht verstehen kann.
Dann kommen sie in der Schule an. Mopsi und Hopsi laufen gleich zu der Lehrerin.
„Guten Morgen Frau Blondhaar. Ist der neue Schüler schon da?“ fragen sie aufgeregt.
„Nein, er kommt aber gleich“, sagt Frau Blondhaar. Dann setzen sich alle auf die kleinen Stühle und warten auf den neuen Schüler.
Frau Blondhaar geht vor die Tür des Klassenzimmers und kommt dann mit einem Jungen zurück in das Zimmer.
„Das ist euer neuer Mitschüler“, sagt Frau Blondhaar und zeigt auf den Jungen. „Sag doch den Kindern gleich, wie du heisst.“
Der Junge sellt sich vor die Klasse und sagt: „Hallo zusammen, ich heisse Joshua Fröhlich, aber alle nenne mich Josh.“
Dann setzt sich Josh auf einen leeren Platz und Frau Blondhaar beginnt mit dem Unterricht.
Mopsi und Hopsi tuscheln leise hinter vorgehaltener Hand. Der neue Schüler scheint wirklich recht nett zu sein. Sie können sich nicht vorstellen, dass Josh nicht lieb sein sollte.
In der ersten Stunde haben sie Rechnen, und wie immer kann Mopsi alle Aufgaben sehr schnell lösen.
Dann ist Pause. Alle Kinder stehen auf und gehen geschwind aus dem Klassenzimmer.
Doch Schlecki kommt direkt zu Mopsi und Hopsi und sag ihnen, dass sie im Zimmer bleiben sollen.
„Aber warum denn, wir können doch jetzt in die Pause gehen!“ sagen Mopsi und Hopsi.
Doch dann wird Schlecki ganz rot im Gesicht und beginnt etwas rumzustammeln.
„Schlecki, was ist denn los?“ fragt Mopsi. Und Hopsi will auch wissen, was er hat.
Aber Schlecki will es ihnen nicht sagen und druckst herum.
„Aber Schlecki, du kannst uns doch alles sagen, wir sind deine Freunde“, sagen Mopsi und Hopsi zu ihm.
Und dann sagt Schlecki es ihnen: „Das mit dem neuen Schuljungen, das mit Josh, dass er nicht nett ist... Nun ja, wie soll ich sagen... Ich habe das erfunden. Es hat mir niemand gesagt, dass er nicht nett ist. Ich habe das erfunden.“
Mopsi und Hopsi starren sich an.
„Aber warum denn, wieso hast du uns das erzählt?“ wollen sie von Schlecki wissen.
Dann erst merken alle drei, dass die Lehrerin in der Tür steht. Sie hat das Ganze beobachtet. Frau Blondhaar tritt zu ihnen und sagt:
„Ich denke, ich weiss, warum Schlecki das gesagt hat. Er hatte wahrscheinlich Angst, dass ihr, Mopsi und Hopsi, Josh als neuen Freund von euch aufnehmen werdet. Ich denke, dass Schlecki Angst hatte, dass er dann nicht mehr euer bester Freund ist. Nicht wahr, Schlecki?“ fragt die Lehrerin.
Dann nickt Schlecki und eine Träne läuft über seine Wange.
Mopsi und Hopsi müssen nicht lange überlegen und nehmen Schlecki sofort in den Arm. „Ach Schlecki“, sagen sie immer wieder.
Dann sagt die Lehrerin zu Schlecki, dass es gar keinen Grund zur Sorge gibt: „Siehst du, Mopsi und Hopsi sind immer noch deine Freunde, obwohl du ihnen etwas Falsches erzählt hast. Sie werden immer deine Freunde bleiben.“
„Genau!“ sagen Mopsi und Hopsi. „Vielleicht haben wir auch einmal einen anderen Freund, wie Josh. Aber du wirst doch auch immer unser Freund bleiben, auch wenn wir noch einen anderen Freund haben“, sagen die beiden zu Schlecki.
Das freut Schlecki sehr und er entschuldigt sich für sein Verhalten.
„Ist in Ordnung“, sagen Mopsi und Hopsi, „wir vergessen das Ganze am Besten.“
Und dann gehen alle in die Pause und spielen mit den anderen Mitschülern und mit Josh.
 
 
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.04.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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