Exportweltmeister, Reiseweltmeister,
Weltmeister im Damenfußball immerhin, wenn schon nicht der
Herren.
Die Medien überbieten sich in
Superlativen. Spricht man mit dem kleinen Mann auf der Straße,
hört sich das alles schon ganz anders an.
„Dieser „T“euro bringt uns noch
um, alles wird teurer!“ Die Werbung dagegen spricht von
„saubillig“ und noch viel mehr. Lebensmittel sind ja kaum noch zu
bezahlen, trotz „Aldi&Co“
Andererseits sehen gerade viele Kinder
von Eltern aus den unteren Einkommensklassen nicht unbedingt so aus,
als seien sie am verhungern. Ich gebe zu, das klingt bösartig,
aber irgendwie passt das doch alles nicht zusammen. Irgendetwas muss
ich da wohl übersehen.
Sicher, es gibt sie zuhauf, die
alleinerziehende Mutter von drei Kindern, traurig führt sie das
Fernsehteam in ihre ärmliche Wohnung.
Nur der 82 cm Plasmafernseher irritiert
den Zuschauer etwas.
Die Kinder daddeln auf der neuesten
Playstation herum.
Nicht, dass ich sie ihnen nicht gönnen
würde.
Aber „arm“ ist etwas anders. Bilder
von den Slums in Rio, Bangladesh oder sonstwo sprechen eine deutliche
Sprache.
Vieles ist hier nicht möglich, was für uns selbstverständlich ist.
Bei uns kann jeder zur Schule gehen (so er denn will), kann wählen (immer weniger tun es). Niemand muss verhungern. Jeder bekommt eine ärztliche Versorgung. Wir haben sechs Wochen bezahlten Urlaub (die meisten anderen Länder beneiden uns darum)
Trotzdem sind wir unzufrieden, und zwar nicht nur diejenigen, die es tatsächlich schwer haben, es gibt leider viel zu viele davon.
Ich wüsste noch einen Titel für
uns, den wir mit Leichtigkeit gewinnen würden:
Den Weltmeister im Jammern!