Lothar Krist

Das Tigerkind.

 
 
(Ein Gedicht- und Prosa-Bastard! Für mich der beste, den ich je verbrochen hab’! Ein zartes Zynikum auf unseren Umgang mit unserer Mutter Erde.)
 
 
Rocky zerahnt gerade seine Welt von Heute, von einer Welt herab, die völlig „gutlos“ und auch sooo ganz „bösleer“ ist. Er schwebt dahin auf einer Wolke, die noch nie zuvor den Schmerz gesehen hat. Über ihm schwarzt auf ein Sternenzelt. Ein jeder Stern ist so lebendig warm, er nirgendwo auch nur einen Grad von Kälte fühlt, den er nicht mag.
 
Er ist ein Teddy-Bär. Er ist nur noch die Liebe, so reine Liebe hingeliebt auf unsere Welt. Sein Kopf in Zeitlupen zerfällt. Eine Ahnung liebt ihn zärtlich an. Hundert Frauen da. So viele schöne Frauen waren schon lange nicht mehr da, im Smaragd. Er sieht Alles doppelt, nein, zwei Mal doppelt und mal vier. Er sieht sie nicht. Denn: Ganz nah vor ihm ein Hintern knappt in seiner Jeans. Er kennt ihn, nein, sie nur flüchtig. Schwarzes Haar, knapp schulterlang. Der Blick so meilenweit entfernt von seinem Glück. Sie finstert so finster vor sich hin.
 
Rocky möchte auf einmal Jesus sein. Er möchte sich mit unserer ganzen weiten Welt verlieben. Er gibt sich einen Stoß und steigt herab von seiner Wolke Sieben, die für ihn wie ein Wattebausch von Sicherheit und von anderen Menschen noch so ganz unberührter Seele ist:
 
„Was ist mit dir? Du wirkst heut’ so bedrückt!?“
 
„Ach, weißt du? Ach, ich weiß es ja selber nicht!? Doch: Sieh dir alle diese Männer an. Es sind heute wieder einmal nur diese Softerl da und diese Krieger. Ich hasse sie! Ich hasse sie alle! Die Einen haben keinen Schwanz, und die anderen bestehen nur aus ihm. Verdammt! Wieso gibt es keine ganz normalen Männer mehr? Ich träume immer des Nachts von einem richtigen Mann, der mich einerseits saugut fickt, andererseits aber auch sonst zu mir zärtlich ist und vor Allem, der mich und meine Kinder aber auch nicht schlägt. Ach, …..?! Verdammt! Ich verstehe es ja selber nicht! Ich fall’ dauernd auf die Falschen rein! Weiß auch nicht, wieso? …. Verstehst du mich?“
 
Da zerfetzt das Paradies in ihm, in das ihn diese kleine blaue Pille hat geschickt. Das Extasy, zurzeit Chanel genannt, spuckt ihn einfach eiskalt aus aus seinem Teddy-Bär-Gefühl. Er fühlt irgendwie genau so, wie sie, nur halt aus seinem männlichen Ich heraus. Lauter Gutfrauen weit und breit, so und so. Keine einzige da, mit der man noch „Pferde stehlen könnte“! Wir leben hier im Zivilisierten Westen von Heute ja irgendwie wie in einer von Hosenscheißern völlig zugeschissenen Arschlochwelt. Nichts stimmt mehr. Wir sind beherrscht vom Geplapper von Gewaltlosigkeit und Frieden auf der Welt und doch bestimmt heute die Gewalt mehr denn je all unser Tun. Diese „Nur-Schwänze“ sind wieder stark zurück und ficken unsere Welt auf ihre neue und dabei gleichzeitig doch auch so ururalte und deshalb wieder so brutale Art und Weise. Abu-Ghuraib ist! Und Guantanamo-Bay!
 
Rocky war gerade verdammt weit weg und fragt sie daher (und er denkt sich absolut nichts Schlechtes dabei): „Kennst du vielleicht genau so eine Frau für mich?“ Dabei hofft er insgeheim, dass sie „Ja, ja, …. mich!“ sagt. Doch sie blickt ihn bloß völlig konsterniert, ja, schwer entrüstet an. Sie versteht ihn nicht, sie war ja gerade gar nicht weg, und weit schon gar nicht. Sie sagt dann zu ihm: „Du bist ja auch sooo ein Depp!“
 
Sie wendet sich dann ab, rauscht an die Bar und schreit: „Ich will zahlen! DAS HIER halte ich nicht mehr länger aus!“ Sie geht dann gleich allein nach Haus’. Rocky auch. Er war auf einmal nur noch müde. Er hätte noch so ein geiles E gebraucht. Aber ist ja eh EU! So ist er wenigstens zu Mittag wieder fit. Also hat er das nächste Taxi genommen und ist dort fast eingeschlafen. Zum Glück hat der Taxler kein Wort gesprochen.
 
Zu Hause ist er dann nicht mehr aufgewacht. Er ist fast bewusstlos in sein Wasserbett hinein gefallen. Er ist einfach weg geschlafen und dabei tief hinein in einen Traum.
 
Dort war er wieder total auf Teddy-Bär, auf „Nur-Noch-Liebe“. Er war mitten im letzten Urwald drin, den es irgendwie aber nicht mehr gab. Sein ganzes Ich war nur noch Glück und doch auch wiederum nur noch Unglück zugleich. Er war so ganz allein. Alles war so eigenartig neu, so ururkomisch. Es gab nur noch einen einzigen und so sehr verdorrten Baum, doch um ihn herum war Urwald, und zwar dichtester. Er verstand es nicht. Irgendwie, und doch. Er küsste in diesem letzten Urwald diesen letzten Baum. Er kletterte sogar auf der letzten Liane bis hoch in die soooo feuchte Klitoris dieses letzten Baumes hinauf und küsste sie ganz zart. Er war auf Teddy-Bär. Er war die reine Liebe.
 
Er wurde zu einer letzten Biene, irgendwie und irgendwann, die es nicht mehr gab. Er steckte seine Nase in jedes noch so letzte Blütenloch hinein. Er soff den so süßen und doch so letzten Honig pur. Er spritzte ab. Er spritzte immer wieder ab. Diese letzten Blüten, die er wie Blütenmeere in ewig weiten und so grünen Wiesen sah, spreizten ihre Blütenkelche ganz weit auf für ihn. Er befruchtete sie. Er befruchtete sie zugleich zum letzten und ersten Mal. Und siehe da: sie vermehrten sich sogar.
 
Er irrte weiter. Er war vom Reinen Glück beseelt. Zugleich weinte er. Nur Unglück fühlte er. Und doch! Auch so viel Glück! Er war der letzte Mensch auf Erden. Er war wieder Adam. Der Adam! Doch es war weit und breit kein Gott zu sehen. Doch er wusste: Er befand sich auf Göttin Danaes, auf Mutter Erde Leib. Also scheiß auf diesen so fernen Gott! Denn so viel war sicher, das fühlte er. Unsere Mutter Erde, Göttin Danae, lässt ihre Kinder mit absoluter Sicherheit nicht im Stich. Er wusste es einfach: Irgendwo auf dieser Mutter Erde Rund würde seine Eva, diese letzte, also wieder erste Frau auf ihn warten. Wenn Er überlebt hatte, dann musste es irgendwo da draußen auch seine Eva geben. Daran glaubte er. Daran wollte, ja, daran musste er einfach glauben, sonst wäre doch all sein Widerstand gegen den über ihn herein gebrochenen Wahnsinn, diesen Menschheitsuntergang mit all seinen so vielen Katastrophen, umsonst gewesen.
 
Adam zog umher. Er war sooo einsam. Doch komisch! Verzweifelt war er nicht. Er hackte sich mit seinem Buschmesser durch den dichtesten Urwald (den es jedoch irgendwie nicht mehr gab). Eva, die letzte Frau auf Erden, war sein Ziel. Dabei küsste er ein jedes noch so winziges Blatt. Er ließ sich Zeit. Er strich voll Gefühl an jedem letzten Strauch vorbei. Er begrüßte ihn. Er fühlte jedes letzte Menschengutgefühl bis hin in seine letzte Herzensspitze aus. Er war der letzte und zugleich wieder erste Mann auf Erden.
 
Nachts rauchte er das letzte Haschisch. Er kaute das letzte Koka-Blatt. Er schlief den letzten samtenen Rausch. Eine jede letzte Gewalt floh fort von ihm. Er war nur noch Liebe. Und dabei war er sooo einsam. Doch jede Faser seines Ichs wusste es: Irgendwo da draußen hat sie, seine Eva, überlebt. Und genau dort musste er nun hin.
 
Am Morgen dann stand er jedes Mal wieder auf und machte sich tapfer auf seinen Weg. Jeden Morgen, immer wieder, und immer wieder hatte er seinen letzten Joint geraucht und sein letztes Koka-Blatt gegessen. Darum war er jeden Morgen wieder voller Kraft. Und seine Hoffnung trieb ihn an. Er schwamm durch ewige Meere durch. Er hatte zwar doch ein wenig Angst und sah sich daher dauernd um, weil er es nicht glauben wollte. Selbst der letzte Weiße Hai hatte ihn nicht zum Fressen gern. Keine Haifischflosse weit und breit. Wie wunderbar! Und doch?
 
Doch verzweifelt war er nicht! Er schwamm auf Wolke Sieben. Dabei war Sintflut und auf der nördlichen Seite von Mutter Erde war Eiszeit zugleich. Die Kontinente sah er kaum. Da und dort erblickte er einen Himalaya. Auch die Eiger-Nordwand schaute einmal knapp heraus. Auf dem Gipfel der Zugspitze hat er einmal Rast gemacht. Er hat sie sofort wieder erkannt. Denn er ist früher schon einmal dort gewesen. Damals hat er gemein geschwitzt. Klettern musste er! Doch dieses Mal war es ganz leicht!
 
Doch siehe da! Eines schönen Tages - ein Ufer war! Der Strand war weißer Sand! Der Strand war weit! Und weit und breit kein einziges Zeichen da, das wieder zeugte von eines Menschen Hand. Der weiße Strand war noch so unberührt. Er lag so unschuldig vor Adam da. Doch: Ein einziges und so verdorrtes Bäumchen stand noch da, das dann gleich ein dichter, und noch dazu so ganz, ganz dichter Urwald war. Adam schlief die erste Nacht an diesem Strand. Über ihm ein ganz, ganz naher Sternenhimmel war. Er rauchte wieder seinen letzten Joint. Er aß wieder sein letztes Koka-Blatt. Davon ward er dann sogar wieder einmal ganz, ganz satt.
 
Und am Morgen stand er dann wieder auf. Er war voll Kraft! Er wusste es auf einmal ganz genau! Göttin Danae, die einzige Gottheit, an die ein Erdling glauben kann, wenn er nicht ganz, ganz deppert ist, also unsere Mutter Erde, lässt uns Menschen, ihre Kinder, die Erdlinge, nicht im Stich! Da drin in diesem Urwald, den es gar nicht gab, da wartet nun seine Eva auf ihn. Irgendwo da in diesem Stamm- und Blattwerk drin (das es nicht mehr gab).
 
Adam zog wieder einmal sein Buschmesser heraus. Er schlug das dichte Blattwerk weg. Er küsste jedes einzelne und so arme Blatt zuvor. Er ließ sich Zeit dabei. Er entschuldigte sich sogar. Er schlug sich durch. Er war ganz sieggewiss. Verdammt! Es konnte gar nicht anders sein! Göttin Danae, unsere so sehr geliebte Mutter Erde, sie lässt ihre lieben Kinder nicht im Stich, auch wenn sie noch so menschengutigutideppert sind. Daran glaubte er ganz fest. Andernfalls wäre ja Alles umsonst gewesen. Adam hackte sich durch. Adam hackte und hackte! Adam hackte sich zu seiner Eva durch!
 
Adam wusste es auf einmal männersuperdeppenschwanzundganz genau! Dies wird nun unser Urwald sein! Dies wird nun unser Paradies! Dieser Urwald (den es gar nicht mehr gab), wird nun unser Garten von Eden! „Hier zeuge ich mit meiner Eva das erste Menschenkind! Und, verdammt, wenn es denn sein muss, dann ficke ich auch jede Pflanze, jedes Tier und befruchte sie.“ So dachte er! So einsam war er! Und er hackte und hackte, und er küsste und küsste, er weinte und weinte und entschuldigte sich dabei.
 
Da! Da zerfiel das dichte Blattwerk ganz nah vor ihm. Zuerst sah er es nicht so genau. Sein Blick war ja getrübt von seinen Tränen. Er wischte sich die Augen sauber. Er fasste es nicht! Er hatte auch keine Angst! (Er war ja voll auf Teddy-Bär. Adam war vom letzten Joint, den Abend zuvor, und vom letzten Kokablatt noch immer schwer im Drogenrausch.)
 
Und siehe da! Aus dem dichten Blattwerk (das es nicht mehr gab) sah heraus das spitze Zahngefletsch der letzten Tigerin. Über vier Meter lang war sie. Sie fletschte hin, sie fletschte her. Sie fletschte ihr so scharf Gebiss. Adam fühlte es: das arme Vieh, es fürchtet sich! (Adam war ja voll auf Teddy-Bär.) Adam hatte keine Angst. Er war ja der letzte Mensch auf Mutter Erde. Und Adam hatte ja Verstand! Er begriff es auch sofort, er fühlte es: diese letzte und daher sooo arme Frau Tigerin hat auch noch nie ihr Gegenstück, diesen letzten Tiger gesehen. Sie war das letzte weiblich Säugetier. Die letzte Tiger-Jungfrau auf Mutter Erde war sie wohl. „Die tut mir schon Nichts!“ dachte er. Nein! Er wusste es!
 
Er fiel ihr um den Hals. Er küsste sie auf ihren Nacken. Er hauchte ihr die letzten und so reinen Menschenzärtlichkeiten hinein in ihr gar nicht mehr so wildes und so letztes Tigerinnen-Ohr. Und tatsächlich: Diese letzte Frau Tigerin auf Mutter Erde wusste nicht, was noch ein echter Tiger ist! Sie fraß ihn nicht.
 
Auf einmal schnurrte sie. Sie umtatzte Adam. Sie umtatzte ihn so zart, so unheimlich und so unendlich zart. Sie stellte alle ihre Haare auf. Ihr Schwanz küsste auf einmal die Sonne, soooo lang wurde er. Sie gurrte dabei so überhaupt nicht (mehr) auf Tigerinnenart. Sie war ja die letzte Tigerin. Sie war somit ein überaus gescheites Tier. Sie war ja Teil von Mutter Natur. Sie war ein Kind von Mutter Erde.
 
Sie verstand sofort. Dies war ihre letzte Chance! Und es war ihr so egal! Sie war das letzte weibliche Säugetier! Sie war auf einmal nur noch ….. Muschi! Sie wollte auf einmal nur noch Eines: Fortpflanzen wollte sie sich! Und es war ihr so egal, …. mit Wem!!!!!!? Hauptsache es war ein halbwegs annehmbares Säugetier.
 
Fräulein Tigerin krallte sich auf einmal ganz, ganz zärtlich an den Adam an. Ihr ganzer Leib war nur noch Schnurren! Ihre Krallen krallten nur noch sanft! Sie kraulte dem Adam seinen Rücken! Sie kraulte ihm seinen nackten Arsch! Er krallte sich dann umso fester in ihr festes Fell hinein. Und dieses Fell war ja so unmenschlich weicher noch als weich. Und: Adam hatte noch nie zuvor eine Eva gefühlt. Ihm war ja so ein Eva-Gefühl noch völlig unbekannt. Er wusste also nicht! Wie geil!!!!!
 
Adam liebte dieses Fell! Adam liebte ihren Atem! Adam liebte ihre zarten Krallen in seinem Fleisch! Und dann liebte er sie!
 
Adam steckte auf einmal mitten in ihr drin. Adam war so geil! Adam war nur noch Adam! Er war auf einmal nur noch Mann! Zum ersten Mal in seinem Leben! Und dabei war er Mensch zugleich! Er war Adam! Und Eva war seine Tigerin! Wie geil! Da „fraß“ er sie! Er fraß sich an ihr fest! Er fickte sie! Er fickte sie! Er fickte sie soooo hart, wie noch nie zuvor ein Menschenmann irgendeine Menschenfrau gefickt hat. Er wusste einfach: Jetzt oder Nie und Untergang!
 
Und siehe da: Gut ein Jahr verging, und sie waren nicht mehr ganz allein. Der Urwald hörte auf …. sooo leise zu sein. Sieben kleine und gar so wilde Tigermenschenkinder waren gar so laut. Eine mords Gaudi war’s!
 
Den ersten Sohn nannte Adam sofort ohne viel darüber nach zu denken „Tiger-Kain“. So viel gestand er der einst ach so dummen Menschheitsgeschichte ja noch ein. Doch sein zweiter Sohn hieß dann Mogli. Die Tochter Nummer Eins, auch sie holte er ganz höchstpersönlich mit seinen eigenen vier Händen als drittes Kind aus seiner Frau heraus, nannte er dann GiAi-Jane. Sie war ja keine blöde Menschenkuh. Seine erste Tochter hatte wunderschöne und so messerscharfe Krallen. Wui! Wie geil! Adam wusste es ganz tief aus seiner letzten Menschenseele heraus: Seiner Tochter tut kein Arschloch von einem Mann von dieser Welt mehr weh! Seine Tochter frisst einen jeden solchen Dodelmann, der glaubt: Er „könne“ sie! Hahahahahaha! Mann oh Mann! Adam war ja soooo stolz auf sich! Ab nun herrschte endlich Gleichberechtigung! Und der pure Realismus! Niemals wieder würden schöne Menschenträume schlimmer sein!
 
Sein viertes Tigerkind nannte er dann aber Busherl, so als hätte er es schon vorher gewusst! Es machte sich von allem Anfang an ja so Etwas von wichtig. Es wollte immer Alles gleich zuerst und wenn möglich auch so ganz allein. Ab und zu war das ja sogar lustig. Und doch! Eines Tages lief das Busherl gleich los an einen großen Fluss! Und siehe da: Da war ein großes Krokodil! Auch so eine Nummer Eins! Sein Großer Bruder, Tiger-Kain, war noch zuuuu weit fort. Der hat am Urwaldrand noch ein wichtiges Gespräch geführt mit einem hübschen Blumenkind. Meine große Liebe, meine Tigerin, war irgendwo weit weg im Wald. Und ich, der letzte Mensch, ich war nicht schnell genug. Da war das Krokodil mit unserem Busherl weg. Unsere sechs anderen haben zuerst noch ganz blöd geschaut, haben aber dann brav daraus gelernt: Es ist nicht das Schlechteste von der Welt, wenn man zuerst denkt.
 
Und Göttin Danae, unsere Mutter Erde, wusste es dann auch sogleich: So, ja, genau so, sollten ihre lieben Kinder ab nun endlich sein.
 
Und Adam liebte seine Eva Tag und Nacht. Er hat sie den letzten Baum hinauf und dann den nächsten gleich wieder hinunter gefickt. Oh Mannnn, wie war das geil. Eine jede Nacht war dann heißer als die letzte. (Für die Menschen von Einst so ganz, ganz unvorstellbar, weil ja hirngetreu nicht nachvollziehbar. Welcher normale Mensch von Heute denkt denn auch nur ansatzweise an einen Sex mit einem Tier!???) Und dann kam eines schönen Tages diese supersupersuperheiße Nacht. Der Himmel war nur schwarz. Die Sterne waren so ununheimlich nah. Da hat sich Eva dann total vergessen! Sie war so überüberüberglücklich geil! Auf einmal war sie wieder: …. eine Tigerin! Sie hat dem Adam in ihrem Liebeswahn ihre Krallen eingesetzt, ganz tief, und ihm dabei das halbe Schulterblatt zerrrrissssen.
 
Auuuuu! Verdammt! Das tut aber weh! Da ist der arme Rocky dann aus seinem schönen Rauschitraumerl aufgewacht. Wahhhnsinn! Solche Schmerzen! Er saß aufrecht in seinem Wasserbett. Verdammt! Was war Das bloß? Er sah sich um! Das Bett war voller Blut! Verdammt! Rocky dachte nach. Er grübelte. Er war noch leicht benommen! (Nicht vergessen! Diese „E“, sie wirken sehr oft nach, insbesondere dann, wenn sie mehr auf LSD wirken! Back-Flashy nennt man das!) Verdammt! Er ist doch allein vom Smaragd nach Hause gegangen!??? Die Frau, die ihm gefallen hätte und die er dann so drogendeppertdumm verjagt hatte, doch auch! Oder etwa nicht? Außerdem: Wie er sah, war die Hälfte seines Bettes neben ihm ganz unberührt! Woher aber dann das viele Blut? Und verdammt! Das ganze Bett war nass! Patschnass! Das ganze Bett, es schwamm! Er saß mitten drin in einem Meer von glitschigem Saft! Hat er etwa abgespritzt in seinem Traum? Verdammt! Und auch noch so! Keine Ahnung war! Rocky wusste es einfach nicht (mehr)! Verdammt!
 
Rocky stand auf. Rocky war so ganz verwirrt! Er wankte hin zum Spiegel. Seine ganze Schulter war zerkratzt. Wieso? Verdammt! Er wusste es nicht! Ihm fiel keine Erklärung hiefür ein. Verdammt!?
 
Doch ganz, ganz weit hinten in seinem Kopf - da brüllte eine soooo einsame, soooo allein gelassene, soooo verzweifelte letzte Tigerin.
 
© Copyright by Lothar Krist (31.3.2007 von 01.25 – 06.20 Uhr im Smaragd, Linz. Verdammt! Es war die erste lange Nacht nach Aufhebung der Sperrstunde um vier Uhr früh in der Altstadt von Linz. Hiezu muss man wissen, dass ich gut drei Monate gebraucht habe, um mich auf dieses neue und für uns Kaffeehausdichter so unmenschliche Gutmenschen-Verbot einzustellen. Zur Zeit des geilen Expressionismus ist das mit Sicherheit nicht so gewesen. Damals gab es Sperrstunden für Kaffeehauskünstler nicht. Die Kabaretts hatten damals durchgehend geöffnet. Die hatten damals nur ein einziges, winziges Problem: Anders denken durften sie nicht! Hahaha! Aber sie haben sich samt drohendem Gefängnis Nichts geschissen. Und genau da fängt die Kunst ja erst an, und genau da hört sie auch wieder auf!
 
Und unsere Gutmenschen-Politik von Heute vermeint doch glatt, sie bekäme die jugendliche Gewalt von Heute mit einer Sperrstunde in den Griff. Scheißen war und ist zugleich! Und das Mal drei! Dafür war dann nämlich um vier Uhr in der Früh in der ersten Straßenbahn noch zusätzlich die Hölle los. Da haben sich dann alle Superdeppen der Nacht zur selben Zeit getroffen! Wui! Als armer Gutmann oder noch schlimmer, als ärmste Gutfrau, hahaha, man stelle es sich vor!!!??? Und ich, ich armer Narr von einem letzten Kaffeehausdichter, ich habe in den ersten drei Monaten nach Einführung der Sperrstunde für vier Uhr früh in Linz keine einzige Geschichte mehr zu Ende geschrieben. Ich musste meine innere Kaffeehausdichteruhr, also mein „Schreib-Gefühl“, erst auf diese neuen und für uns Kaffeehausdichter so unmenschlichen Bedingungen umstellen. Ich hasse jede Art von Gutmenschengebot und Gutmenschenverbot sowieso. GGGrrrrhhhh! Da möchte man doch glatt zu einem Tiger, zu so einem echten Freiheitskämpfer, also zu so einem von Gutmenschen einer jeder Art gefürchteten Terroristen werden. GGGrrrrhhhh und noch mal GGGrrrrhhhh! Wahnsinn!
 
Und und doch: Was sind wir Menschen doch für dumme Gewohnheitstiere?! Ich bin vor Einführung dieser Sperrrrrrrrrstunde immer erst so um 23.00 Uhr aus dem Haus gegangen. Irgendwann habe ich dann kapiert, dass es vielleicht helfen würde, wenn ich eine Stunde früher gehe. Wahhhhnsinnnnn! Ab dieser Erkenntnis wurden die Geschichten dann bis vier Uhr früh wieder fertig. Nun ja, fast! Ist das nicht geil? Und echt: Diese armen 68er sind heute ja schon so etwas von urururalt! Sie hassen heute alle Freiheiten, die sie zu Beginn ihrer ja unbestritten einst so Großen Zeit (auch die Nazis waren einmal soooo groß!) einst eingeführt und meist auch bis in die letzte Faser hinein ausgelebt, also ausgekostet haben. Wieso? Na bitte! Das ist doch echt einfach, so ganz, ganz leicht zu verstehen und wohl auch so völlig klar! Heute gehören diese Freiheiten ja ihren Kindern, ja, eigentlich schon ihren Kindeskindern. Deshalb mögen sie heute alle diese Freiheiten auch nicht mehr gar so sehr. Ja, sie hassen sie, diese ihre einst so geilen eigenen und heute deshalb schon so ururalten Freiheiten! Und genau deshalb gehen wir nun in ein Neues Gutmenschen-Nazi-Zeitalter der Verbote hinein. Der so genannte Zivilisierte Westen ist in seine Wohlstandsverwahrlosung hinein so tief verstrickt, er ist einfach gemeinsam viel zu alt geworden, viel zu viel zu alt, und das auch noch mit Pille und Kondom, und vielleicht demnächst auch noch mit der Abtreibung auf Krankenschein. Man stirbt eh schon aus und legt deshalb gleich noch ein Schauferl nach! Hahaha! Wie geil?!!!
 
Und Was kommt nun deshalb? Es kommt nun der Krieg Jung gegen Alt!
 
Und ich, buji, die stinkendste Dichtersau im weltweiten Internet meiner immer mehr verstinkenden Zeit, ich garantiere es Euch: Es kommt nun bald nicht nur Der, und er wird auch nicht der schlimmste von allen Kriegen sein. Aber irreirre geil wird er allzumal. Ich verspreche es!
 
Doch danach ist das Leben auf Mutter Erde wieder jung. Adam und Eva halt! Wie geil! Wie megamegamegageil! Und nur, wer heute nicht an einen so fernen Gott, dem wir Erdlinge ja EU und USA sind, und somit mehr als nur egal, weil er ja auch noch viele andere Kinder hat, sondern wer heute schon an Göttin Danae, unsere Mutter Erde, glaubt, kann das auch schon verstehen, ein wenig. Es wird nun höchste Zeit, dass wir endlich zurück zu unserer Mutter Natur finden, dass wir so leben, dass auch sie, unsere Mutter Erde, mit uns leben kann. Denn sonst …..!!!!? Das garantiere ich Euch! Werft endlich Eure Dichter der Beschwichtigungsromantik ins Feuer! Nein, lieber nicht! Hebt sie im Keller auf! Eure Kinder und Kindeskinder, die Ihr wohl Alle überhaupt nicht liebt, werden sie für die wärmenden Feuer in den Eishöhlen während der Eiszeit zum Heizen brauchen!)
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.04.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Wie herbstlich wird die Dämmerung,
wie gläsern ihrer Lüfte Kühle,
die Schatten liegen auf dem ›Grün‹
und rufen leis’ »Auf Wiederseh’n!«

Der Sommer sagt: »Adieu, macht’s gut,
ich komme wieder nächstes Jahr!«
Entflammt noch einmal mit aller Macht
den ganzen Horizont mit seinen bunten Farben!

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