Susanne Aukschun

Wissenswertes - Pleititis

 
 
Wissenswertes
aus (k)einem Lexikon
 
Heute:    Chronische Pleititis
 

Aus dem Chinesischen, abgeleitet vom damaligen Finanzminister Pla-i-tee

 
Die chronische Pleititis ist einen Erkrankung, die Männer wie Frauen gleichermaßen betreffen kann. Sie tritt jedoch am häufigsten in unte­ren Gesellschaftsschichten auf und äußert sich durch ein dauerleeres Portemonnaie. Ursache hierfür können ver­schuldete wie unverschul­dete Umstände sein, welche die Symptome jedoch nicht beeinflus­sen. Man fühlt sich matt und müde, erliegt einem gewissen Dauer­stress und wird von Schlaflosigkeit und Hoffnungslosigkeit geplagt. Anders als bei der akuten Pleititis machen sich hier sogar Suizidge­danken und völlige Verzweiflung breit. So­fern man etwas verändern kann, ringen die Erkrankten kurzfristig um Besserung. Meist bleibt die chronische Pleititis aufgrund von eingeschränkten Behandlungsmög­lichkeiten jedoch dauerhaft bestehen.
 
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, daß ein vermehrter Alko­holkonsum gegen das Leiden langfristig nicht hilft. Auch kurzfristiger Kaufrausch und andere Suchter­scheinungen bewirkten eher das Ge­genteil und reißen die Patienten in einen Teu­felskreis. Die Betroffe­nen sollten besser versuchen, sich auf ihre Talente und Stärken zu konzentrieren und möglicherweise mit diesen der heimtückischen Krankheit die Stirn zu bieten.
 
Empfohlene Behandlungsformen sind daher sowohl das Schreiben an sich, als auch die Vermarktung von gefühlvollen Gedichten, Songs, Bildern und anderem Kulturgut. Männer neigen außerdem dazu, sich in handwerklichen Tätigkeiten zu versuchen und durch Ver­käufe bei Auktionen ihr Glück zu machen. Natürlich ist auch das Hei­raten von millio­nenschweren Partnern eine aussichtsreiche Mög­lichkeit. Weniger er­folgver­sprechend ist dagegen der Verkauf des eigenen Körpers, da es in vielen Fäl­len zu weiteren Folgeerkrankun­gen und Nebenwirkungen führt.
 
Ist der Tiefpunkt der chronischen Pleititis erst einmal erreicht, sind Infizierten selbst Möglichkeiten wie die Teilnahme an einem Gewinnspiel verwehrt. Wer nicht einmal mehr einen Fünf-Euro-Schein in seinem Zwiebelleder findet, mit dessen Seriennum­mer man großes Geld gewinnen könnte, hat auch kaum die Chance, teure Hotlines zur Beantwortung unsinniger Fragen anzurufen. Diesen Erkrankten ist daher anzu­raten, dem Virus in kleinen Schritten entgegenzuwirken. Mit viel Mühe und Geduld sowie einer gewissen Hartnäckigkeit und Talent ist dieses Ziel jedoch durchaus er­reichbar.
 
Aus: Susi’s sonderbarer Medizinwelt, 2007, Auflage 5, vom 20.04.2007
 
 
 

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