Abschnitt für Kosmologie
Bild, Graf Hombug, gezeichnet von W.A.R.:
http://members.chello.at/karl.bednarik/FB01.jpg Nach dem Krieg gegen die Wruks versuchten die Mächtigen
unserer Galaxis, Graf Frederik von Hombug möglichst schmerzlos
abzuservieren.
Dazu bot sich ein Langzeitforschungsauftrag an.
Die R. P. Feynman war ein uraltes Raumfahrtkonzept, ohne
Hypertriebwerk, ein zwei Kilometer langes Ungetüm, gefüllt mit
fünf Millionen Tonnen Antimaterieplasma, eingehüllt in
Magnetschirme. Zu dieser relativ bescheidenen Starthilfe kam
noch ein Bussard Ramjet-Triebwerk neuerer Bauart hinzu, welches
oberhalb von 30 % der Lichtgeschwindigkeit mit seinem
sanduhrförmigen Magnettrichter die interstellare Materie
einsammeln und zur Kernfusion bringen sollte.
Die Wissenschaftler hatten behauptet, daß das Problem des
expandierenden Raumes nun endgültig gelöst sei. Jede
Galaxie werde in eine Wolke von Tau-Neutrinos gehüllt, genug
Ruhemasse, um die Kontraktion des Universums zu garantieren.
Auch über den nun folgenden Kollaps des Universums hatten sie
sich Gedanken gemacht. Unser bekanntes Weltall ( das jetzt ca.
zwanzig Milliarden Jahre alt ist ) würde etwa noch achtzig
Milliarden Jahre lang expandieren, bevor es sich etwa hundert
Milliarden Jahre lang kontrahieren würde. Das End- oder auch
Ausgangsprodukt eines solchen Raumes zum Zeitpunkt Null hätte
aber nicht die Längenausdehnung Null, da die Impulsvektoren der
Materiepartikel nicht genau zum Zentrum zeigen würden. So
wurden dem Universum und auch den ihm innewohnenden Physikern
das sogenannte Singularitätsproblem erspart.
Die nun folgenden Berechnungen hatten gezeigt, daß sich die
gesamte Materie des Universums in einem Bereich von etwa
fünfhunderttausend Lichtjahren Durchmesser konzentrieren würde.
Unmittelbar darauf würde natürlich wieder die neuerliche
Expansion des Universums erfolgen.
Zum Vergleich sollte bemerkt werden, daß eine durchschnittliche
Galaxis etwa hunderttausend Lichtjahre Durchmesser hat,
und unser Universum immerhin hundert Milliarden Galaxien
enthält. Andererseits bestehen Galaxien, wie fast alles andere
auch, zu großen Teilen aus völlig leerem Raum.
Ein Raumschiff mit halbwegs tauglichen Schirmfeldern könnte
dieses heiße Plasma durchfliegen und nahe der
Lichtgeschwindigkeit in Zeiten vorstoßen, in denen sich erste
Planeten bildeten. So wäre die Vormachtstellung der Menschheit
auch nach dem Endknall/Urknall weiterhin gesichert.
Falls aber jemand das gesamte Raumzeituniversum umfliegen
wollte, müßte er zweihundert Milliarden Lichtjahre Entfernung
zurücklegen, was bei annähernder Lichtgeschwindigkeit etwa
zweihundert Milliarden Jahre Zeit in Anspruch nehmen würde.
Bei einem k-Faktor von zehn hoch neun, also einer
Milliarde ( k=1/SQR(1-(v/c)^2), z.B.:10^9 ), würden dabei im
Raumschiff nur zweihundert Jahre vergehen, was im Kälteschlaf
durchaus auszuhalten war.
Aufgrund des Massezuwachses von 10^9, und aufgrund der
Lorentzkontraktion von 1/10^9 entlang der Flugachse, würde das
Raumschiff beim Durchstoßen des Urknalles nahezu unverwundbar
sein.
Bild, Massezuwachs und Geschwindigkeit:
http://members.chello.at/karl.bednarik/SPEREL-1.jpg Bild, Lorentzkontraktion und Geschwindigkeit:
http://members.chello.at/karl.bednarik/LORKON-1.jpg Dabei würde der größte Teil seiner
Bewegungsenergie aus der Ramjet-H-zu-He-Reaktion stammen.
Laien pflegen an dieser Stelle des Gedankenmodells stets zu
fragen, ob es nicht noch günstiger wäre, außen an der glühenden
Gaswolke des Endknalls/Urknalls vorbei zu fliegen und sie zu
umrunden. Die Physiker erklärten dann stets bestimmt, aber
unverständlich, daß ein Außerhalb gar nicht vorhanden sei.
Schließlich wäre zu diesem Zeitpunkt der Raum selbst nur
fünfhunderttausend Lichtjahre groß und restlos von heißem
Plasma ausgefüllt.
Darauf reagieren die Mutigeren unter den Laien meist mit der
Frage, was denn geschähe, wenn das Raumschiff mit dem Rand
des Raumes kollidierte.
Die Physiker, die ja auch sonst viel Kummer gewöhnt sind,
bemerken dann meist, daß sie nun noch viel mehr erklären
müssen. Die Dimensionen, und es gibt immerhin vierzehn,
haben allesamt zwei gemeinsame Eigenschaften.
Einerseits die Eigenschaft, kein Ende zu haben, und
andererseits die Eigenschaft, von endlicher Größe zu sein.
Im Klartext ausgedrückt, jede Dimension hat die Topologie des
Kreises. Obwohl die Kreislinie keine End- oder Anfangspunkte
besitzt, so hat sie doch eine endliche Länge. Genauso verhält
es sich bei der zweidimensionalen Kugeloberfläche. Diese hat
keine Randlinie und dennoch eine endliche Fläche.
Unser vierdimensionales Raum-Zeit-Universum hat daher die
Topologie der Oberfläche einer fünfdimensionalen Hyperkugel.
Die verbliebenen zehn Dimensionen der Raumzeit haben nur
Subatomare Ausdehnungen und sorgen für den Kummer der Physiker
und für den Aufbau der Materie, was in etwa das selbe ist.
In der Praxis bedeutet das, daß man bei Reisen im Raum, sofern
sie geradlinig verlaufen, und auch dann, wenn man eine
X-beliebige Richtung wählt, immer an den Ausgangsort zurück
gelangt. In einem etwas hinkenden Beispiel erklärt, so wie auf
der Erde, wo man vom Nordpol aus auf jedem beliebigen Meridian
zum Südpol gelangt und später dann wieder zum Nordpol.
Und um jetzt endlich zu etwas völlig Unanschaulichem zu kommen,
verhält es sich mit der Zeitdimension natürlich genauso.
In etwa zweihundert Milliarden Jahren ist wieder heute, vor
zweihundert Milliarden Jahren war auch heute, und natürlich
wird auch in vierhundert Milliarden Jahren wieder heute sein.
Strenggenommen ist das nicht eine Wiederholung des Heute,
sondern nur das einzige Heute, das existiert. In unseren
Universum gibt es nur zweihundert Milliarden Jahre Zeit,
das aber ohne End- und Anfangspunkte.
Wenn Ihnen das zu schwierig ist, dann denken Sie sich einfach,
daß jemand den Endknall an den Urknall geklebt hat, was zur
Folge hat, daß auf das Jahr Zweihundert-Milliarden das Jahr
Null folgt, und daß, wenn Sie den End-/Ur-Knall durchstoßen,
aus der fernen Zukunft schlagartig die ferne Vergangenheit
wird.
Bild, Zyklisches Universum, Zeitskala:
http://members.chello.at/karl.bednarik/FB02.jpg Bild, Zyklisches Universum, toroidales Modell:
http://members.chello.at/karl.bednarik/ZYKUNI.jpg Analog dazu gibt es nur zweihundert Milliarden Lichtjahre hoch
drei Raumvolumen, und das nur bei der maximalen Ausdehnung des
Universums.
Sollte also jemand weiter reisen, so wird er sich mit dem
selben Raum wie vorher konfrontiert sehen, ganz ohne auf eine
Grenze aufzuprallen.
Teil 2 ist hier zu finden:
https://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?18766