Mario Hedemann

Meine Frau der Dämon Teil 2

 

Es waren schon drei Tage vergangen, seit sich meine Frau das letzte Mal hier blicken lies.

Meine Hände und Füße bekamen von den Fesseln schon Durchblutungsstörungen und die Wunden an meinem Arm und den Bein, schienen langsam zu verheilen. Ich musste ganz dringend mal aufs Klo. Meine Blase musste bis obenhin voll sein und wenn ich nicht bald hier los kam, dann würde ich das ganze Bett einnässen.

Trotzdem hatte ich Angst, Donna würde wiederkommen.

Ich habe drei Tage nichts gehört und gesehen von ihr. Sollte sie jetzt gestorben sein, dann hatte ich hier die Arschkarte.

Aber da ging die Tür schon auf. Entsetzlich sah Donna aus. Ihr Gesicht war beinahe zu Blau und die Beule an ihrer Stirn, sie sah aus, als ob sie einen zweiten Hals bekam. Trotzdem versuchte ich meine Angst vor ihr zu verbergen.

„Donna ich muss mal aufs Klo, und zwar ganz dringend,“ flehte ich sie an.

„Schweig du Hurrensohn,“ sagte sie mit ihrer finsteren Stimme und kam dabei ganz langsam auf mich zu.

Diesmal waren ihre Hände leer. Kein Messer. Ich hatte außer den Durchblutungsstörungen auch noch Hunger und riesigen Durst. Drei Tage nichts essen und trinken war schon scheiße.

Ganz langsam kam Donna näher und nahm ihren düsteren Blick nicht von mir.

„Ich werde jetzt eine Hand von deinen fesseln befreien. Solltest du versuchen mich zu linken, wirst du mit deinem Leben bezahlen.“

„Ich schwöre dir, ich werde dich nicht….“

„Schnauze,“ fauchte sie mich an. „Ich bin die jenige, die hier reden darf.“

Donna stand nun vor dem Bett und holte aus meinem Nachtschränkchen den Schlüssel für die Fesseln heraus.

„Nur eine Hand und wenn du brav bist, dann ist Morgen vielleicht die andere Hand dran,“ sage sie sehr langsam.

Das Klicken des Schlosses war deutlich zu hören. Donna nahm mir die Handschelle von der rechten Hand. Ihre Hände fühlten sich Eiskalt an und in meiner Hand spürte ich ein gewaltiges Taubheitsgefühl. Die Durchblutung musste wiederkommen, dann würde es auch schon auf hören zu kribbeln.

„Ich muss aufs Klo Donna, bitte.“

„Was hab ich dir eben gesagt? Ich tu dir was gutes und Mister Wehwehchen nörgelt dass er aufs Klo muss. Piss von mir aus das Bett voll und wühl darin herum.“

Zu meiner Überraschung knallte sie die Schlüssel für die Handschellen auf den Nachtschrank und verschwand erregt aus dem Schlafzimmer.

Das darf nicht wahr sein, dachte ich. Sie hat mir die eine Hand befreit und legt den Schlüssel für die Handschellen auf den Nachtschrank. Meine Rettung. 

Aber all die Versuche an die Schlüssel zu kommen, blieben vergebens. Mein Arm reichte nicht so weit.  

 

 

 

Hörte  ich richtig oder war das eben unsere Haustürklingel?

Da, noch einmal. Das war unsere Haustürklingel. Die Schritte meiner Frau die zur Tür ging waren zu hören. Es waren schwere Schritte, als würde sie schlafen.

Während ich das hörte, versuchte ich an die Schlüssel zu gelangen. Mit den Fingerspitzen konnte ich sie berühren.

Eine Männliche Stimme war auf dem Flur zu hören.

„Guten Tag, ich heiße Peter Müller und komme von der Victoria Versicherung.“

„Wir brauchen keine Versicherung,“ sagte meine Frau.

„Aber ich denke, jeder der einen Haushalt hat, braucht auch eine Privathaftpflichtversicherung. Wollen Sie es sich nicht erst einmal anhören? Danach können Sie immer noch, nein Danke, sagen.

„Also gut, kommen Sie herein.“ Damit fiel die Tür zu.

Ich konnte die Schlüssel berühren und versuchte, sie mit den Fingerspitzen zu mir zu ziehen.

„Setzen Sie sich,“ hörte ich meine Frau aus dem Wohnzimmer sagen.

Mein Gott, dachte ich. Sieht dieser andere Mensch denn nicht wie meine Frau aussieht? Er muss doch bemerken, dass etwas mit ihr nicht in Ordnung ist.

Endlich. Endlich war es mir gelungen die Schlüssel zu mir zu ziehen. Schnell versuchte ich die anderen Handschellen von meiner linken Hand auf zu schließen. Sofort fiel meine Hand nach unten, als ich die Schellen aufschloss. Kribbeln machte sich breit in ihr. Ich hatte erst kein Gefühl mehr in der Hand. Egal. Ich musste auch die schellen um meine Füße aufbekommen, bevor meine Frau wieder ins Schlafzimmer kam.
Das brennen der schnittwunden hatte ich längst vergessen und war nur mit meiner Flucht beschäftigt. Ich beugte mich vor zu meinen Füßen. Es war schwierig an die Füße zu gelangen, aber nach ein paar Anstrengungen gelang es mir.

Plötzlich ertönte ein Markerschütternder Schrei aus dem Wohnzimmer. Scheiße. Dem Mann war etwas zugestoßen. Ich hörte Schritte aus dem Wohnzimmer, die sich dem Schlafzimmer nährten. Schnell versuchte ich auf zu stehen, aber da ich noch kein Gefühl in den Füßen hatte, fiel ich hin. Die Schritte liefen an der Schlafzimmertür vorbei und dann war das öffnen der Haustür zu hören.

So schnell wie möglich musste die Durchblutung in meinen Füßen wiederkommen, sonst könnte ich einpacken und mein Grab schaufeln. Aber so weit wollte ich es nicht kommen lassen.

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Mario Hedemann).
Der Beitrag wurde von Mario Hedemann auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.04.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Mario Hedemann als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Tantenfieber von Volker König



Walter Semmler ist extrem kurzsichtig, ein lausiger Bankangestellter, über vierzig, Mutters Söhnchen und Jungfrau.

Als sich die geheimnisvoll attraktive und junge Tante Goutiette bei ihm einnistet und so sein streng geordnetes Leben bedroht, steht für Semmler fest: Er muss sie loswerden!

Bei dem Versuch stößt der verpeilte Eigenbrötler schnell an seine Grenzen. Kann ihm die nette Frau aus der Bibliothek helfen? Was haben die freundliche Nachbarin oder gar seine Mutter vor? Stimmt mit ihm selbst etwas nicht? Oder steckt hinter all der plötzlichen Unordnung in seinem Leben am Ende doch etwas ganz anderes?

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (2)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Horror" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Mario Hedemann

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Kais Schicksal von Mario Hedemann (Mystery)
Bohrender Schmerz - Teil 1 von Klaus-D. Heid (Horror)
Mama Lupus... II....autobiographisch von Rüdiger Nazar (Autobiografisches)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen