Mario Hedemann

Meine Frau der Dämon Teil 3

Blankes Entsetzen packte mich, als ich ins Wohnzimmer kam. Meine Füße hatten mittlerweile ihre Durchblutung wieder bekommen.

Vor mir lag ein junger Mann auf dem Boden in seinem eigenem Blut. Der blaue Teppich hatte das Blut bereits aufgesogen. Das also war der Versicherungsvertreter, ein Mann um  Mitte zwanzig rum, sein ganzes Leben seine ganze Kariere hätte er noch vor sich gehabt. Die Spitze eines Dolches lugte aus seinem Herz. Meine Frau muss ihn von hinten erstochen haben. Was sollte ich jetzt tun? Und wo war meine Frau?

Ich musste so schnell wie möglich hier raus. Ich lief ins Schlafzimmer zurück und holte mir ein paar Sachen zum anziehen. Dann rannte ich so schnell ich konnte zur Haustür. Mein Herz hämmerte mir bis zum Hals. Ich musste vorsichtig sein, denn hinter jeden Winkel könnte sie lauern. Vor der Haustür blieb ich stehen. Sie stand offen und ich versuchte, jetzt keinen Laut zu machen. Vielleicht hätte ich ein Messer aus der Küche mitnehmen sollen, aber jetzt wollte ich nicht mehr zurück. Langsam ging ich hinaus und sah mich bei jedem Schritt um.

Die Schuppentür stand offen. Sollte sie sich da drinnen versteckt haben? Das Auto stand direkt vor dem Schuppen, das hieß, wenn ich ins Auto steigen würde, würde meine Frau mich sehen und alles wäre vorbei. Auf jeden Fall musste ich das sehr geschickt anstellen.

Sollte sich der Dämon im Schuppen befinden, brauchte ich nur die Tür zu schließen und sie war gefangen.

Langsam tastete ich mich vor zum schuppen. Ein Geräusch kam dort heraus, so als ob jemand versuchte, einen Rasenmäher an zu schmeißen. Nach einigen vorsichtigen Schritten erreichte ich den Schuppen und sah, dass meine Frau versuchte eine Kettensäge in Gang zu schmeißen.

Sie stand mit dem Rücken zu mir. Schnell zog ich die Tür zu und sperrte den Riegel davor.

„Du Bastard,“ hörte ich sie schreien. In diesen Augenblick sprang die Kettensäge an.

„Das wirst du mir büssen du elender Hurrensohn,“ übertönte der Dämon mit seinem Geschrei das Geräusch der Kettensäge.

Ich schwang mich ins Auto und stellte erschreckend fest, dass die Schlüssel nicht da waren.

Wo konnten sie nur sein? Verdammter Mist, das Schwert der Kettensäge lugte schon aus der Tür heraus. Lange würde es nicht dauern und die Tür war hin und mein Leben wahrscheinlich auch.

 

 

 

 

Als ich ins Haus zurück kam, lief ich im Flur zum Schlüsselbrett, an dem unsere ganzen Schlüsse hingen. Ich schnappte mir den Autoschlüssel und wollte wieder zum Auto, als draußen ein lautes Krachen zu hören war.

Das Geräusch der Kettensäge kam näher. Meine Frau hatte sich also befreit. Ich musste mir schnell was überlegen. Das Schlafzimmerfenster.

„Ich bring dich um du verdammter Hurrensohn,“ schrie meine Frau mit finsterer Stimme. „Du wirst mir nicht entkommen.“

Ich lief ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter mir zu.

„Wo bist du?“ schrie sie, während sie den Motor der Kettensäge aufheulen lies.

Mir schlug das Herz bis zum Hals. Nur kein unnötiges Geräusch machen. Während meine Frau mich zu suchen schien, ging ich zum Fenster zog die Vorhänge vorweg und öffnete leise das Fenster.

Das Geräusch der Kettensäge kam jetzt aus dem Wohnzimmer. Der Motor heulte auf und wurde leiser, immer im Wechsel. Ich wollte mir nicht vorstellen, was sie mit der Leiche des jungen Mannes machte.

Das Fenster war offen und ich stieg hinaus. Mit klopfendem Herzen lief ich zum schuppen, wo das Auto stand. Ich setzte mich ins Auto und verriegelte die Türen.

Dann steckte ich den Schlüssel ins Schloss. In diesen Augenblick kam meine Frau mit der Kettensäge aus dem Haus. Sie war Blutverschmiert. Der arme junge Mann, dachte ich.

Dann schaltete ich in den Rückwertsgang ohne auf meine Frau zu achten, setzte den wagen zurück und schaltete dann in den ersten Gang. Plötzlich klirrte an der Beifahrertür die Scheibe und das Schwert der Kettensäge lugte zu mir rüber. Ich gab gas und fuhr davon. Die laufende Kettensäge viel aus dem Fenster und wie ich im Rückspiegel sehen konnte hatte sich das Gerät in meiner Frau verfangen. Blut schoss aus ihren Körper und ich konnte das Geschrei meiner Frau noch in weiter Ferne hören.

Als ich einige Zeit auf der einsamen Landstraße gefahren war, hielt ich rechts an und musste erst mal verschnaufen.

Dann liefen mir Tränen ins Gesicht. Ich liebte meine Frau sehr und ich würde sie vermissen, aber das was in unsere Wohnung herum lief, war nicht mehr meine Frau.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.04.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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