Ein Knall, eine Explosion, ich bekomme keine Luft mehr. Rauch ist überall. Wieso sitze ich auf dem Gitterrost? Überall ist Staub. Das Atmen fällt mir schwer. Ich wische mit den Fingern über die Augen, aber die Sicht wird nicht besser. „Raus hier, nur raus!!!“ denke ich und versuche, vom Gitter herunter zu klettern. „Luft!!!“ „Wo ist die Wand?!“ „Wo sind die Kollegen?“ „Was ist hier los?“ „Warum kann ich nicht gehen?“ Meine Knochen scheinen aus Gummi zu sein. „LUFT!!!“ „Verdammt noch mal!!! Ich will Luft!!!“
An der Tür, Thorsten, einer meiner Kollegen. Entsetzen in seinem Gesicht. Er will mir helfen. Ich stoße ihn weg. „Luft“ „Luft!!!“ Ich will atmen!“ An ihm vorbei stürze ich nach draußen, die Tür klemmt. Er wirft sich auf mich, erstickt die Flammen an meinem brennenden Körper. Ich dränge ihn weg, er lässt nicht ab. Rettet mir das Leben. Ich bemerke das nicht einmal. „LUFT!“ Ich taste nach der Schutzbrille, will sie wegschleudern. Es ist keine da. Mein Gesicht ist so zerklüftet. Meine Hände… alles tut weh. Ich lehne mich an die Wand. Kann mich nicht auf den Beinen halten „Was ist passiert?“ frage ich einen der auf mich zu rennenden Kollegen. Meine Beine geben nach, ich rutsche an der Hauswand hinunter und kann nichts dagegen tun.
Ich werde mit einem Wasserschlauch abgespritzt. „Spinnt ihr?!“ „Lasst das!“ Vergeblich versuche ich, mich dagegen zu wehren. „Was soll der Quatsch?!“ Sirenengeheul. Ich schaue auf meine Hände. Verschwommen erkenne ich eine zerschmolzene Masse. Besser nicht hinschauen. Ein Weißkittel rennt mit silbernem Koffer auf mich zu. Eine Spritze. Gnädige Dunkelheit umfängt mich.
Ich erwache von einem lauten Knattern, begleitet von einem regelmäßigen „Biep… Biep…“ ein Gesicht schiebt sich in mein Blickfeld. „Wir sind gleich da. Geht es mit den Schmerzen?“ „Schmerzen? Habe ich Schmerzen?“ Alles ist so weit weg. Als ich zum zweiten Mal erwache, ist eine quirlige Geschäftigkeit um mich herum. Ich bin nackt. Meine Hände schmerzen, mein Gesicht auch. Brutale, erbarmungslose Schmerzen!!! Pfleger waschen meinen Körper. Ich bin bandagiert und höre nur dieses Piepen. „regelmäßig“ denke ich „also lebe ich noch…“ ( © Elke Vennemann)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.05.2007.
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