Harald Saul

Peter, der Wolf im Schafspelz Nr. 47

Peter, .... Nr. 47
Peter fuhr mit dem Auto, welches auf der Strasse lag wie ein schweres Eichenbrett, erst einmal zu dem Computerfachhandel in die Nachbarstadt seiner Heimatstadt. Er wurde schon erwartet von einem jungen Mann, welcher mit einem dicken Goldkettchen und einer Designerbrille schon allein die Aufmerksamkeit des Kunden auf sich zog.  In einer wohlgeformten Aussprache empfing er Peter und rasch waren sie sich über das Geschäft einig. Ohne Papiere und Rechnung wurde Stillschweigen vereinbart.  Peter bekam 15 nagelneue Hunderter überreicht. Die letzten Drucker trug der Geschäftsinhaber selbst in seinen Laden und dabei erblickte er die beiden Kartons mit den Komplett-PC.  Er lächelte und fragte wie viel davon  Peter denn habe ?. Peter sagte dass er da erst mal seinen Partner fragen müsste, diese habe die PC in seinem Lager. Peter holte sein Handy hervor und gab eine Nummer ein, die er in rascher Reihenfolge eintippte. Es meldete sich erst seine Sekretärin und Peter, der erst Roswitha sehr herzlich begrüßt hatte ihren Chef geben. Diesen begrüßte Peter mit Herr Doktor und fragte ganz höflich, wie viel von den Komplettlösungen PC noch von der Geschäftsauflösung vorhanden wären. Er lauschte in das Handy hinein und machte zu dem jungen Mann mit der anderen Hand in der Luft die Zahl 14. Peter hielt eine Hand über das Handy und fragte den jungen Mann, ob denn Bedarf bestehe ? Dieser nickte heftig und malte in die Luft 500 pro Karton. Peter sagte das ins Handy. Betont gleichgültig lauschte er in das stumme Handy, zum jungen Geschäftsinhaber sagte er dann, 550 pro Karton dann Anlieferung heute noch und cash die Bezahlung. Man einigte sich schließlich auf 525 pro Karton und Peter lud gleich die 2 Kartons mit aus. Der junge Mann bot ihm seinen Mercedestransporter an und wenn er in 4 Stunden wieder da wäre, hätte er auch die 7350 Euro da. Peter verschloss den BMW sorgfältig und fuhr mit dem kleinen LKW die 14 restlichen Kartons holen. In genau 3 ½  Stunden stand er wieder auf dem Hof des Fachgeschäftes für Computer und Fachzubehör. Rasch hatten zwei jungen Männern die Kartons sofort ins Geschäft gebracht und eine junge, hübsche Verkäuferin in einem knappen, sehr freizügigen Kittel, knallte mit einer Etikettiermaschine einen knallroten Aufkleber drauf mit der Aufschrift Sonderangebot. Zugleich standen Kunden davor und nahmen die Kartons weg. Erst als Peter dann seine beiden Kartons wieder verlangte, lud man davon gleich zwei Kartons wieder in den BMW und Peter ging ins Büro. Dort hatte der junge Mann schon mal einen PC mit Zubehör ausgepackt und war dabei diesen zu testen. Haut hin, sagte er zu Peter und rieb sich die gepflegten Hände. Aus seinem Schreibtisch holte er einen großen Umschlag und zählte Peter die Scheine vor. Peter hatte an diesem Tag nun fast 9000 Euro zusätzlich und war noch dazu der ganze Mist losgeworden. Er bekam einen Kaffee und Peter fragte ganz kess, ob denn für ihn und seine Freundin als Provision das Internetzubehör noch drin sein würde. Der junge Mann lächelte und stand auf, nach einer Weile kam er mit zwei kleineren Kartons und sagte, es brauche nur noch angestöpselt zu werden, dann könnten sie miteinander schatten. Peter verabschiedet sich höflich und fuhr in seinem BMW davon. Kurz vor seiner Heimatstadt, welche bekannt war für ihre weihnachtlichen Bergmannsparaden, fuhr er noch mal auf einen Parkplatz und sah sich aufmerksam die Kartons und deren Inhalte an und vor allem seinen BMW, er legt sich sogar auf eine Decke und besah sich das Auto von unten. Irgendwas war ihm nicht geheuer und eine innere Stimme sagte ihm, vorsichtig zu sein. Zuerst fuhr er zu seinen Eltern und baute vor dem erstaunten Vater den kompletten PC auf den Arbeitstisch im Kinderzimmer und probierte auch sofort in Internet zu kommen. Schnell war dem Vater alles erklärt, zumal dieser sich schon seit Monaten in Fachgeschäften herumgetrieben hatte und über allen Bescheid wusste. Die Mutter saß mit großen Augen dabei und sah ihren beiden Männern zu. Als Peter aufstand, er hatte schon vorher gesagt, dass  er noch zu Antje fahren will, stand der Vater auch auf. Er drückte seinen Sohn und bedankte sich mit bewegten Worten.  Aber, sagte er, da er ja nun schon lange heimlich auf einen PC gespart habe, holte er einen Umschlag aus der Hosentasche und gab es seinem Sohn. Dieser zögerte es anzunehmen. Jetzt sprach seine Mutter ganz resolut, dass er es ruhig nehmen könne. Peter steckte den dicken Umschlag ein und drückte beide noch mal und fuhr durch die nun schon dunkle Stadt zu Antje und ihren Eltern.  Peter fuhr rückwärts an das Haus heran und lud den Karton aus. Wuchtete ihn die breite Freitreppe hoch und klingelte. Antjes Vater kam heraus und sah Peter erstaunt an. Antje habe den ganzen Tag gewartet und sei jetzt mit ihren beiden Arbeitskolleginnen in ein Kabarett gegangen in der Nachbarstadt. Er könne ruhig hereinkommen und einen Kaffee koche ihm seine Frau gerne.  Sie stellten den Karton in Antjes Zimmer und gingen dann in die hochherrschaftliche Wohnküche.  Der Vater schob Peter 12 Hunderter zu und sagte, er habe auf dem Karton diesen Preis gesehen und möchte den PC bezahlen. Er habe schon immer einen PC für Antje kaufen sollen und das sei jetzt die Gelegenheit. Peter protestierte halbherzig und sah beide an. Nach einem kurzen Blick gegenseitig, fing die Mutter an zu erzählen und am Ende diesen sehr einfühlsamen halbstündigen Vortrages war sich Peter sicher, dass es besser war nicht mehr zu Antje zu fahren. Der Vater sah Peter prüfend an und fragte ihn, ob denn Antje vor ihm Ruhe haben werde. Er würde es gern sehen, wenn Peter nicht mehr in sein haus käme. In Peter kochte es zwar, aber eine innere Stimme sagte zu ihm, dass es besser sei so. Er steckte das Geld ein und verabschiedete sich höflich leise und mit beherrschter Stimme. Erst als er lange aus der Stadt heraus war und ein Stück auf der Autobahn entlang gerast war, kam Peter alles so langsam in den Sinn und fuhr auf einem Parkplatz. Er öffnete den Kofferraum und ordnete hinten die Decken und nahm seine Handgelenktasche mit vor. Peter setzte sich auf die Hinderbank und zählte das heimlich gesparte Geld des Vaters. Es waren 1300 Euro und die 1200 von Antjes Vater, nun hatte er noch mal 2,5 Tausend und mit den restlichen 9, hatte er an dieser Geschichte gut 11500 Euro gemacht und freute sich. Antje konnte er verschmerzen, außerdem seid er wusste, dass sie ein Kind wollte bzw. sich darauf freute machte ihm es keine große Freude mir mit ihr zu schlafen. Er packte wieder alles ein und setzte sich auf den Fahrersitz und fuhr los. Hätte er sich umgeschaut, hätte er gewusst, dass er auf diesem Parkplatz  eine junge Frau fast totgeschlagen hätte und die Rache ihrer Brüder immer noch nicht zu Ende geführt war.

 

 



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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.05.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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