Andreas Thon

Plaste und Elaste aus Schkopau

 

Behelfsmäßige Personalausweise

auf Laufbändern.

Wachtürme und Schäferhunde

und viel viel Licht und Uniformen.

Angst.

Nur nichts Falsches sagen,

am Besten gar nichts.

Und wenn man durch war,

graue Betonplatten,

die alle zwei Meter von

Dehnungsfugen unterbrochen wurden.

Diese bildeten die Fahrbahn,

über die unser blauer C Kadett

dem Westen entgegenkroch.

Egal wie herum man die Kerze dreht,

der Docht war an beiden Seiten

und immer Westen.

Badum, badum, badum….

klingt es monoton in den Ohren.

Bloß nicht mehr als hundert fahren

oder die Autobahn verlassen.

Überall waren diese kleinen grauen Autos,

die all die Farben der Natur verschluckten

und sich kaum vom Beton abhoben.

Wahrscheinlich hatten sie auch die Farben verboten.

Badum, badum, badum…

Und irgendwann kam dann diese Brücke,

das einzig Bunte außer dem Intershop

auf dieser Fahrt.

Plaste und Elaste aus Schkopau stand auf ihr.

Noch heute habe ich Gänsehaut

wenn ich daran denke.

Außer dem typischen Bitterfelder Geruch

ist diese Brücke mir in stärkster Erinnerung geblieben.

Wie eine Blume erhob sie sich

über unserem Auto.

Sie war bunt und fremd.

Gelbe Schrift auf grauem Beton.

Jedenfalls in meiner Erinnerung.

Hier wich das Gefühl der Angst

erstmalig etwas anderem,

es war wie eine Entlastung, ein Ventil.

Dieser Schriftzug war für mich das Beste,

was die Ossis jemals hervorgebracht haben.
 
 
© Andreas Thon

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.05.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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