Behelfsmäßige Personalausweise
auf Laufbändern.
Wachtürme und Schäferhunde
und viel viel Licht und Uniformen.
Angst.
Nur nichts Falsches sagen,
am Besten gar nichts.
Und wenn man durch war,
graue Betonplatten,
die alle zwei Meter von
Dehnungsfugen unterbrochen wurden.
Diese bildeten die Fahrbahn,
über die unser blauer C Kadett
dem Westen entgegenkroch.
Egal wie herum man die Kerze dreht,
der Docht war an beiden Seiten
und immer Westen.
Badum, badum, badum….
klingt es monoton in den Ohren.
Bloß nicht mehr als hundert fahren
oder die Autobahn verlassen.
Überall waren diese kleinen grauen Autos,
die all die Farben der Natur verschluckten
und sich kaum vom Beton abhoben.
Wahrscheinlich hatten sie auch die Farben verboten.
Badum, badum, badum…
Und irgendwann kam dann diese Brücke,
das einzig Bunte außer dem Intershop
auf dieser Fahrt.
Plaste und Elaste aus Schkopau stand auf ihr.
Noch heute habe ich Gänsehaut
wenn ich daran denke.
Außer dem typischen Bitterfelder Geruch
ist diese Brücke mir in stärkster Erinnerung geblieben.
Wie eine Blume erhob sie sich
über unserem Auto.
Sie war bunt und fremd.
Gelbe Schrift auf grauem Beton.
Jedenfalls in meiner Erinnerung.
Hier wich das Gefühl der Angst
erstmalig etwas anderem,
es war wie eine Entlastung, ein Ventil.
Dieser Schriftzug war für mich das Beste,
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.05.2007.
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