Silvia Pree

Ich will dich nicht mehr sehen...

Zwölf Jahre ist es her.
Zwölf lange Jahre.
Da haben wir uns kennen gelernt.
Ein Vormittag.
Anfang März.
Ich weiß es genau.
So wie mich mein Gedächtnis selten trügt.
Im Gegensatz zu meinen Gefühlen.
Ich erinnere mich.
An deinen bubenhaften Charme.
An dein breites Lächeln.
Und an deine herzliche Art.
Mit der du dich vorgestellt hast.
Ein fester Händedruck.
Ein energisches Nicken.
Nein.
Ich fing nicht gleich Feuer.
Nicht im Geringsten.
Aber ich war eingenommen.
Von dir.
Und du hast gewusst.
Wie du mich nehmen musst.
Dein Charme war ein probates Mittel zum Zweck…

Wann verfiel ich dir?
Ich weiß es nicht mehr ganz genau.
Ich glaube Weihnachten.
Erst Weihnachten.
Als mich dich die Flamme der Zuneigung erfasste.
Und ich nicht mehr loskam.
Von dir.
Ich war verliebt.
Mehr als das.
Einfach seelig.
Du schienst der zu sein.
Auf den ich immer gewartet hatte.
Und du?
Keine Ahnung.
Ganz schlau bin ich nie aus dir geworden.
In all den Jahren.
Hast du mich geliebt?
Oder sie?
Deine große Liebe?
Oder uns beide?
Es dauerte lange zu begreifen.
Ich kämpfte auf verlorenem Posten.
Denn mich wolltest du nicht wirklich.
Und sie war vergeben…

Das Leben trennte uns.
Mit Brachialgewalt.
Ich sollte von dir loskommen.
Um wieder glücklich zu werden.
Aber ich weigerte mich.
Vehement.
Je mehr ich in deine Nähe drängte.
Umso mehr riss mich der Sturm zurück.
In eine ganz andere Richtung.
Ich wollte nicht erkennen wie gut das für mich war.
Im Grunde.
Und dass du auch andere Facetten hattest.
Du warst nicht nur sympathisch.
Du warst auch gerissen.
Und verlogen…

Heute kenne ich dich.
Ich habe dich durchschaut.
Ich sehe dich, wie du bist.
Und im Grunde bist du ein armer Teufel.
Verrannt in eine Liebe.
So wie ich.
Und beide haben wir sie nicht bekommen…
Manchmal treffe ich gemeinsame Freunde.
Wir reden über dieses und jenes.
Und manchmal fragen sie.
Seid ihr noch in Kontakt?
Und ich schüttle den Kopf.
Wozu sollten wir?
Wozu sollte ich?
Mir ist egal was du tust.
Mein Bild von dir ist zerfallen.
Ich kenne andere Leute.
Und manche sind netter als du.
Vor allem auch ehrlicher.
Auf sie kann ich bauen.
Auf dich nicht.
Ich möchte dich nicht mehr sehen…

Vivienne
www.aus-den-tiefen-meiner-seele.com 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Silvia Pree).
Der Beitrag wurde von Silvia Pree auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.05.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Silvia Pree als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Mensch Meyer! - Lustige Kurzgeschichten von Goren Albahari



So wie sein großes Vorbild Ephraim Kishon, nimmt auch Goren Albahari sich und seine Mitbürger auf die Schippe. Mit Witz und Charme lässt er seinen Protagonisten Georg Meyer die alltäglichen Tücken des Alltags meistern, wenn auch nicht immer als strahlender Sieger.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Autobiografisches" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Silvia Pree

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Ein halbes Leben von Silvia Pree (Liebesgeschichten)
Meine Bergmannsjahre (dreizehnter Teil) von Karl-Heinz Fricke (Autobiografisches)
Zähne von Norbert Wittke (Satire)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen