7
„Hi Daphne,
ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Doch ich
weiß es am besten vorne. Nur wo beginnt es? Beginnt es seit ich dir gesagt habe
das ich Politik doof finde. Oder beginnt es erst im Einkaufszentrum wo wir zum
ersten mal Eis essen waren?
Ich weiß es nicht. Deswegen werde ich dir einfach
schildern, was mir alles durch den Kopf gegangen ist als ich dich das erste mal
sah.
Das erste mal wo ich dich sah, da hast du vor der
ganzen Klasse gestanden und dich gerade vorgestellt. Ich war recht gemein zu
dir, doch du bist nicht drauf eingegangen. Egal ging es mir durch den Kopf.
Früher oder später klebt sie dir an den Lippen.
Doch dann hast du mir in der Schulkantine den
Kopf gewaschen, du hast mir gezeigt, dass du nicht gewöhnlich bist. Wow, was
für ein Mädchen ging es mir durch den Kopf.
Dann haben wir uns im Einkaufszentrum getroffen
und wir haben uns gestritten als wären wir seit Ewigkeiten zusammen ich fand es
ehrlich gesagt ganz Lustig.
Das Mädchen vor dir ist nicht nur was besonderes
weil sie die Tochter vom Präsidenten ist, nein sie ist etwas besonderes, weil
sie es eben nicht so herrauskehrt wie andere es machen würden. Du hast nie
darauf bestanden irgendwas bevozugt zu machen. Nein, du warst gewöhnlich und
doch etwas ganz besonderes.
Nun dann kam der Tag an dem du mich zum ersten
mal geküsst hast. Mir wurde ganz warm ums Herz, denn ich war dabei zu
begreifen, dass ich mich in dich verliebt habe. Doch dann hast du mir gesagt,
dass es nichts zu bedeuten hatte, also empfand ich Wut. Ja ich war richtig
sauer auf dich. Soll sie doch bleiben wo der Pfeffer wächst, ging es mir durch
den Kopf.
Also habe ich mich zurück gezogen. Mich von dir
Distanziert. Es tat mir weh, dich jeden Tag anzuschauen deswegen, habe ich gar
nicht erst geguckt.
Dann kam der Verhängnisvolle Tag, den ich am
liebsten für dich zurück spulen würde, damit Jones nicht stirbt, aber ich kann
es leider nicht. Aber ich kann das Schwein, was dir diesen Kummer bereitet hat,
aufspüren und das werde ich. Und wenn ich ihn gefunden habe, werde ich ihn zur
Polizei bringen und dann wird er Verurteilt werden. Und seine Strafe bekommen.
Das verspreche ich dir!!!!
Als wir bei uns auf der Toilette waren, hast du
mich geküsst. Ich wusste nicht ob er gezielt war oder einfach nur aus
verzweiflung. Ich wünschte ich wüsste es.
Dein Vater hat mir Verboten mit dir Kontakt
aufzunehmen, deswegen habe ich mich von der Schule beurlauben lassen. Ich halte
zwar nicht viel von der Politik und jetzt sogar noch weniger, trotzdem habe ich
einen gewissen Respekt vor deinem Vater.
Ich möchte das du das alles weißt. Und ich
möchte, dass du mein Verhalten dir gegenüber verstehst. Daphne ich Liebe dich
und hoffe, dass du Glücklich wirst. Ich möchte das du so bleibst wie du bist,
denn so, ja nur so Liebe ich dich.
Ich vermisse unsere Gespräche und vor allem
vermisse ich dich.
In Liebe dein
Duke.“
Tränen fließen in strömen über ihr Gesicht. Teils
aus Freude, da sie endlich weiß das er sie liebt und teils aus trauer, dass sie
ihn allem anschein nach nie wieder sehen wird.
Ob sie den Brief schon gelesen hat? Oder hat sie
ihn ohne zu lesen weggeworfen? Freut sie sich vielleicht endlich von ihm zu
hören? Oder zerreißt es sie gerade vor Wut? Fragen über Fragen. Werde ich
jemals Antworten darauf bekommen? Ich werde sie wohl nie wieder sehen. Dabei
zerreißt es mich gerade nicht zu wissen was sie über meinen Brief denkt!
Das einzige was ich weiss ist, dass ich rausfinde
wo sich dieser Bob versteckt und dann werde ich diesen Mistkerl aus seinem
versteck holen und ihn zur Polizei bringen und dann wird er für das bestraft,
was er meiner Daphne angetan hat. Zumindestens habe ich es schon geschafft,
dass er seinen Job nicht mehr hat. So eine Anonymer Hinweis ist schon was
feines. Die Polizei sucht auch schon nach ihm, doch bisher ohne großen Erfolg.
Aber das ändert sich. Ich muss nur noch eine Information bekommen und ich weiss
wo ich suchen muss. Ja, dann habe ich dich. Du mieses Schwein.
„Duke, bist du da?“
„Ja, wer ist da?“
„Ich bins Mike.“
„Komm rein. Die Tür ist auf. Was hast du für
mich?“
„Jede Menge Kumpel. Hier, dass ist er doch oder?“
„Ja, genau das ist er. Und wo wohnt er?“
„East Side. Er hat sich ein Ticket nach Paris
gekauft. Er möchte wohl recht schnell die Stadt verlassen.“
„Das wird ihm nicht gelingen. Für wann ist der
Flug gebucht?“
„Für Freitag, ich habe dafür gesorgt, dass es
keinen anderen Flug mehr früher gibt.“
„Wie hast du das angestellt? Du bist doch nur im
Computer Kurs?!“
„Das stimmt schon, aber ich habe auch so meine
Beziehungen und die habe ich ein bisschen spielen lassen. Schließlich bist du
mein bester Kumpel.“
„Du hast jede Menge gut bei mir!“
„Bei dir in der Klasse ist so ne kleine, Lilly
heißt sie. Du könntest mal meinen Namen erwähnen, wenn du sie das nächste mal
siehst.“
„Du magst Lilly?“
„Ja, so und jetzt zu deinen Feind. Wenn du ihn
hoch gehen lassen willst, solltest du dich mit der Polizei anfreunden.“
„Das werde ich. Und die Hausaufgaben?“
„Du solltest Sheakspeare lernen, sie möchte am
Montag eine Zusammenfassung von den Kapiteln 25 bis 30 aus Hamlet als Arbeit schreiben.“
„Alles klar. Danke.“
„Kein Problem. Bis Montag dann.“
„Ja, bis Montag dann.“
Jetzt habe ich dich Bob. Ich werde morgen bei der
Polizei vorstellig werden, werde deine Adresse bekannt geben und die Leute dort
bitten mich zu dir zu lassen, damit du uns nicht durch die Lappen flutscht. Das
wäre nämlich zu schade.
Und jetzt lerne ich für Hamlet.
Hamlet, ich finde dieses Stück einfach klasse,
der junge ist verzweifelt. Er sieht den Geist seines Vaters und weiss nicht
mehr was er glauben soll. Und dann findet er die Wahrheit raus und stirbt. Kann
noch nicht mal mit seiner Mutter reden. Sie sterben und sind ihre sorgen los.
Und ich habe einen ganzen Berg davon vor mir.
Ich muss irgendwie herausbekommen, was Duke
gemeint hat, als er meinen Vater in seinem Brief erwähnt hat.
Aber wie?
Dad darf nicht erfahren, dass ich einen Brief von
Duke habe. Und meine Mom? Sie könnte mir vielleicht helfen.
Daphne läuft in ihrem Zimmer auf und ab und
grübelt sich um tausende ecken und gelangt doch immer wieder in einer Sackgasse.
Sie findet einfach nicht den Durchbruch zu Duke.
Sie hat sogar versucht einen Brief zu verfassen,
doch irgendwie schafft sie es nicht. Sie hat um die 50 zerknüllten Papierkugeln
aufm Boden rumliegen. Sie öffnet ihre Tür und geht auf den Balkon. Sie sieht in
den Garten. Ja, dahinten steht ihr Pavillon, der letzte Ort an dem Sie jetzt
sein möchte, denn da hat es schließlich angefangen, dass ende von Jones leben.
Wer in aller Welt hat das getan? Wem hat Jones schon was getan, dass man ihn
dafür erschießen wollte? Er war doch so ein liebenswürdiger Mensch. Zumindest
hat er ihr etwas mitgegeben was sie nie vergessen wird. Nein, sie wird es sogar
anwenden. Er hat ihr gesagt, dass sie wieder Liebe in ihr Herz lassen soll. Ja,
das hat sie bereits getan. Und ihr Herz schlägt nun mal in Dukes Brust, denn
ihm hat sie es überlassen.
Wie mag es ihm wohl gehen? Was er wohl gerade
macht? Er wartet bestimmt auf eine Antwort auf seinen Brief.
Sie war noch nie eine große Schreiberin, was
Briefe betraf. Nein, dafür hatte sie ihre Leute und ja, dass war auch der
einzigste Punkt, wo man merkte, dass sie etwas besonderes ist. „Kleines, du
kannst ja doch noch dein Zimmer verlassen.“
„Och Mom. Es dauert halt seine Zeit, bis man so
einiges verarbeitet hat.“
„Er fehlt dir ich weiss, aber er…“
„Nein Mom, nicht Jones.“
„Ich weiss dieser Duke ist es, der dir fehlt.
Jones fehlt dir auch, aber jetzt gerade geht es um diesen Duke.“
„Könntest du ihn bitte einfach nur Duke nennen?
Das andere klingt so von oben herab.“
„Okay. Erzähl mir von Duke.“
„Es ist der, der am ersten Schultag so gemein zu
mir war. Von dem ich erzählt hatte.“
„Aha, der.“
„Ja, aber irgendwie haben wir es geschafft
Freunde zu werden. Und dann ist es passiert.“
„Das mit Jones?“
„Nein, dass Duke sich in mich verliebt hat und
ich mich in ihn. Ich konnte nur noch an ihn denken. Ich habe noch nie in meinem
Leben so viel gelacht wie mit Duke. Wir sind oft Eis essen gegangen und haben
uns über die Leute lustig gemacht. Zwischendurch sind auch welche gekommen die
wussten wer ich bin und sie haben nach Autogrammen gefragt. Und Duke hat mich
nie spüren lassen, dass es ihn nervt. Denn wir haben uns gegenseitig als
Menschen kennengelernt. Ich weiss einiges von ihm und er so einiges von mir.
Nur.“
„Konntest du ihm nie sagen das du ihn liebst?!“
„Richtig. Dann ist Jones mit mir gefahren, damit
ich endlich mit ihm rede. Ihm endlich sage was ich fühle und dann ist Jones…..“
Viola nimmt ihre Tochter in den Arm um ihren
Schmerz zu teilen. Und Daphne lässt ihre tränen laufen. Sie versteckt sie nicht
mehr vor ihrer Mom. Das hat sie schon zu lange getan. Daphne geht einen kleinen
Schritt zurück.
„Mom, kann ich dich mal was fragen, ohne das Dad
davon erfährt?“
„Was immer es ist ich verspreche dir, dein Vater
wird nichts erfahren.“ Und so sei es, so wahr ich hier stehe meine kleine
Tochter. Denkt sich Viola und zieht Daphne wieder eng an sich herran.
„Was hat Dad zu Duke gesagt?“
„Er hat ihm verboten mit dir Kontakt aufzunehmen.
Und wenn er es versuchen sollte würde er Schwierigkeiten bekommen. Denn
schließlich ist dein Vater der Präsident und er weiss was Duke ausgefressen
hat. Er gibt Duke die Schuld an allem. Wenn er nicht wäre, wärst du nicht zu
ihm gefahren und Jones könnte noch leben. Jones war wie ein Bruder für deinen
Vater.“
„Ich weiss. Und es macht mich gerade wütend, dass
Dad sich so in mein Leben einmischt.“
„Daphne, er macht sich nur Gedanken um dich. Er
liebt dich mehr als sich selbst. Mehr als mich.“
„Das habe ich nicht gewusst.“
„Wie denn auch, dieser Sturkopf sagt ja nie was
er fühlt. Was er wirklich fühlt als Mensch, als Vater, als Ehemann. Er hat
immer nur die Gedanken vom Präsidenten im Kopf. Das ist manchmal hart für uns
alle. Aber wir müssen stark sein für ihn mit. Denn er hat auch eine schwere
Last auf seinen Schultern.“
„Ich weiss.“
Am Abend. Die First Lady ist außer Haus, da sie
auf einen Empfang musste um den Präsidenten zu vertreten, da es ihm heute Abend
nicht besonders gut geht.
Er sitzt im Salon und hält einen Brandy in der
Hand und sitzt auf seinem Sessel und sieht Gedankenverloren aus dem Fenster.
Ja, so findet sie ihn auf.
„Dad?“ fängt sie vorsichtig an.
„Kann ich mal mit dir reden?“
Er sieht sie an und sie erschreckt sich. Ja, du
siehst richtig. Der Präsident der Vereinigten Staaten weint. Er weint um einen
alten Freund der Familie.
„Komm her zu mir.“ Ein starker, großer Mann wirkt
auf einmal so klein und schwach, dass Daphne sich fragt ob es wirklich ihr
Vater ist, der dort auf dem Sessel sitzt und sie zu sich gebeten hat.
„Was kann ich für dich tun Prinzessin?“
„Mir sagen was dich bedrückt. Wir haben schon
eine lange Zeit nicht mehr miteinander geredet.“
„Das stimmt meine süße. Nun was mich bedrückt.
Ich habe einen Bruder verloren, meine Tochter und nun irgendwie mich selbst.“
„Deinen Bruder verstehe ich noch, aber mich?“
„Ja dich. Denn du hast dich verliebt. Und als du
es diesem Menschen sagen wolltest hat es Jones erwischt. Und ich habe böse
Dinge zu diesem Menschen gesagt.“
„Was hast du zu ihm gesagt?“ fragt sie vorsichtig
um nicht aufzufliegen.
„Ich habe ihm gesagt, dass er dir nicht zu nahe
kommen soll. Ich habe ihm die Schuld für alles gegeben.“
„Und warum?“
„Weil ich nicht möchte, dass meine Tochter
nochmal so enttäuscht wird von einem Straßenköter.“
„Dad, er ist kein Straßenköter. Er ist ein netter
Mensch dem ein Fehler unterlaufen ist. Eine Jugendsünde, die er wett machen
möchte. Und das auf ehrliche Art.“
„Das mag ja alles sein. Aber ich bleibe dabei. Er
soll dir nicht zu nahe kommen und ich möchte, dass du nie wieder zu seinem Haus
fährst. Ist das klar? Kannst du mir versprechen, dass du diesen Jungen
vergisst? Kannst du mir diese Sorge, diese Angst nehmen Daphne? Kannst du das?“
„Ich weiss nicht Dad. Ich habe Jones etwas
versprochen und ich möchte es nicht brechen. Es war sein letzter Wille.“
„Was hast du ihm versprochen?“
„Ich habe ihm versprochen wieder liebe in mein
Leben zu lassen. Ich hatte es nämlich vergessen. Ich hatte vergessen wie man
liebt.“
„Vergessen wie man liebt?“
„Hast du es denn nicht bemerkt?“
„Ich muss wohl meine Pflichten als Vater vergessen
haben.“
„Und die des Ehemanns.“
„Was wieso?“
„Mom, hat Angst das du sie nicht mehr liebst. Das
du sie nicht mehr brauchst.“
„Was für ein blödsinn. Ich brauche sie. Ich liebe
deine Mom und ich verstehe gerade was du meinst.“
Er steht auf und geht zum Fenster. Er sieht raus
und kann es kaum glauben, dass seine Tochter ihn auf seine Fehler hinweist. Das
sie ihm sagt, was er falsch gemacht hat. Er sagt vielen Menschen täglich was
sie machen müssen und wenn sie es nicht so machen, dann weist er sie auf ihre Fehler
hin. Er braucht seine Tochter die ihm sagt, was er falsch macht. Er ist privat
genauso Präsident als beruflich. Er hat verlernt privates vom Präsidenten zu
trennen. Er hat nur noch seine Pflichten als Präsident gesehen, doch nicht die
Pflichten als ein Vater. Als ein Ehemann. Und da, hinter ihm auf der Lehne
seines Sessels sitzt seine Tochter und sagt ihm, dass er einen Fehler gemacht
hat.
Doch wie kann er ihn wieder gut machen? Wie kann
er, ohne Jones, alles so herrichten, dass es wieder so wird wie es früher
einmal war? Wie?
„Dad?“
Er wendet sich Daphne wieder zu. Er sieht sie an.
Ja, eine junge Frau ist sie geworden. Sie wollte auf die Highschool und diese
hat ihr allem anschein nach jede Menge mit auf den Weg gegeben, dass er es gar
nicht mitbekommen hat. Er hat nicht mitbekommen, dass seine Tochter erwachsener
geworden ist. Er hat nicht mitbekommen, dass sie sich weiter entwickelt hat.
Und jetzt sitzt sie da und wartet auf eine
Bemerkung von ihm. Aber was soll er ihr sagen? Was nur? Er hat ihr eine Tür vor
die Nase gehauen, indem er es ihr und Duke verboten hat sich zu sehen. Er hat
es zuglassen, dass sie sich Tagelang nicht blicken lässt. Er kennt seine
Tochter nicht mehr. Er hat vergessen, dass er Familie hat, dass er gebraucht
wird von seiner Frau und seiner Tochter.
Erwartungsvoll, wie sie mich ansieht, geht es ihm
durch den Kopf.
„Nun, was verlangst du von mir?“
„Das du
mehr Zeit mit uns verbringst. Das du mal mit uns Urlaub machst. Es sind bald
Ferien bevor das letzte halbe Jahr in der Schule losgeht und die Fahr doch
einfach mal mit uns weg. Als Familie Phelps und nicht als Präsident mit der
First Lady und der Tochter. Nein, als Familie. Keine Kamaras, keine Interviews.
Nur wir drei.“
„Wo möchtest du denn hin?“
„In die Karibik.“
„Ich werde es mit deiner Mom besprechen okay?“
„Ja, danke Dad.“
Sie nahm ihn in den Arm. Er war ganz überrascht,
denn es ist sehr lange her, dass sie ihn in den Arm genommen hat. Somit laufen
ihm tränen über die Augen und sie verstärkt ihre Umarmung, sodass er merkt, dass
er nicht alleine ist. Nein, dass ist er ganz sicher nicht.
Von nun an wird alles besser werden. Denkt sie
sich und dann schläft sie in seinen Armen ein, sodass er sie in ihr Zimmer
tragen muss.
Als er ihre Zimmertür öffnet und sie auf ihr Bett
legt, sie zudeckt, betrachtet er sie noch einen kurzen Moment. Ja, er liebt
sie. Sie ist seine kleine Prinzessin, die sein ganzes Glück auf der Welt war.
Damals hat er sich oft neben sie gelegt um alles andere zu vergessen. Nur um zu
testen ob es noch funktioniert, denkt er sich und er legt sich neben sie. Er
hört wie ruhig sie atmet wie ihre Augenlieder hin und wieder zucken. Er
beobachtet wie ihr Körper sich hebt und dann wieder senkt vom atmen. Er sieht
auf ihr gelocktes Haar und erinnert sich wie sehr sie damals gweint hatte als
er wollte, dass sie es mal scheidet. Sie hat ihn angebrüllt. Und nun nach all
den Jahren, kann er es endlich verstehen. Sie hat so schönes dickes Haar. Ihre
weiche Haut, leicht braun gebrannt von der Sonne. Ihre zarten Lippen und diese
kleine Nase. Dann die diese dünnen Augenbrauen, sie tragen die gleiche Farbe
wie ihre Haare. Er streckt seine Hand nach ihr aus und streichelt sie zärtlich
über die Wange. Ja, sie hat es wieder geschafft, nach all den Jahren, hat sie
es wieder geschafft ihn von der hektischen Welt loszureißen ihn ganz weit fort
zu tragen. Er stellt sich vor wie es in der Karibik sein wird. Keine Kamaras
hat sie gesagt. Keine Interviews. Keine Anrufe. Nur sie drei hat sie gesagt. Er
wird nicht mehr viel mit Viola reden müssen, auch wenn sie nicht wolle, in die
Karibik fliegen, dass würden sie. Nur sie drei und er schlief ein.
„Dad, aufwachen.“ Sie schubst ihn an damit er
wach wird.
„Was? Warum? Wie?“
Ganz verschlafen schlägt er die Augen auf und
sieht seiner Tochter in die Augen.
„Guten Morgen Dad, hier eine Tasse Kaffee.“
„Danke, oh, bin ich etwa bei dir eingeschlafen?“
„Ja, aber das ist nicht schlimm. Es ist lange
her, dass ich dich neben mir im Bett auffinde. Musstest du mal wieder der
Realität entfliehen?“
„Ja, es war nötig. Und du hast es wieder
geschafft.“
„Geht es dir denn wieder besser?“
„Ja, danke. Wo ist Mom?“
„Ich habe im Schlafzimmer nachgesehen und sie
schläft noch. Sie ist recht spät nach Hause gekommen.“
„Ah, dann ist ja gut. Ich habe gut geschlafen.
Habe ich dich gestört?“
„Nein, hast du nicht. Es war wie früher. Es war
schön. Du hast mir gefehlt Dad.“
Sie nahm ihn in den Arm und drückte ihn ganz fest
an sich ran.
„Ich werde jetzt Mom ihren Kaffee bringen. Heute
ist Sonntag, da hat selbst der Präsident mal frei.“
„Mach das.“
Daphne flitzt aus dem Zimmer und Eric schaut sich
im Zimmer um. Er sieht die ganzen Papierkugeln auf dem Boden liegen. Er steht
auf und hebt einen davon auf und ließt ihn.
„Lieber Duke,
ich danke dir für deinen Brief, habe mich sehr
gefreut. Ich muss dir auch so einiges sagen, was du wissen solltest, aber
ich……..“
Dann muss Daphne wohl nicht mit dem Ergebnis
zufrieden gewesen sein. Denn sonst sähe er nicht so aus wie er es tut. Ganz
zerknittert. Er sieht sich im Zimmer um und sieht dabei die anderen
Papierkugeln.
Ob das alles Versuche von ihr sind einen Brief an
Duke zu schreiben? Hat sie ihn deswegen gestern gefragt, was er zu Duke gesagt
hat? Oder hatte er es ihr aus freien Stücken erzählt? Aber allem anschein nach
hat sie keinen Brief fertig bekommen und aufgegeben. Das beruhigt ihn ein
wenig. Aber was ihn beunruhigt ist, dass er ihr noch nicht mal böse ist. Er hat
noch nicht mal das Bedürfnis den Brief von diesem jungen Mann zu finden um zu
erfahren, was er geschrieben hat.
Er hält den von ihm aufgehobenen Brief dennoch
fest in der Hand und sieht Daphne direkt in die Augen, als sie wieder ins
Zimmer zurück kommt.
„Oh, ich hätte sie entsorgen sollen.“ War das
erste was sie sagte.
„Nun, dann würde dein Zimmer wenigstens
ordentlicher Aussehen.“
„Mehr nicht?“
„Es wundert mich nicht, dass du diesen Jungen
nicht vergessen hast. Geschweige denn versuchst mit ihm in Kontakt zu kommen.“
„Nun, er hat mir einen Brief geschrieben und ich
wollte drauf antworten, aber ich weiss nicht wie. Also habe ich es gelassen. Er
hat sich seit dem auch nicht mehr gemeldet. Er ist bestimmt sauer auf mich und
denkt, dadurch das er keine Antwort von mir bekommt, dass ich nichts mehr von
ihm wissen möchte. Ist vielleicht auch besser so.“
„Wieso?“
„Du hast es ihm schließlich verboten, und auch
mir hast du es verboten. Gestern abend.“
„Und du nimmst mich ernst?“
„Du bist mein Vater und somit eine Respekt Person
für mich, die ich Achte und Ehre. Also muss ich jetzt noch groß erklären, warum
ich nicht dran denke mit Duke in Kontakt zu treten?“
„Nein.“
„So und jetzt komm. Mom wartet auf dem Balkon auf
uns. Wir wollen Frühstücken.“