10
Sie steht an ihrem Schrank um ihre Sachen für die
erste Stunde zu holen. Sie sieht den Gang runter und entdeckt Duke, schnell
packt sie ihre Bücher in die Tasche, haut ihren Schrank zu und verschwindet in
die Toilette. Sie schließt sich in eine Kabine ein. Dann hört sie wie die Tür
aufgeht. Und das zwei Mädels reinkommen.
„Und wie ist er im Bett?“
„Er ist ein Gott sag ich dir. Er ist so
einfühlsam. So zärtlich.“
„Oh mann, du bist echt zu beneiden Ashley. Duke
ist der süßeste Kerl hier auf der Schule. Und du bist mit ihm zusammen.“
„Ja ich weiß, hat ja auch lang genug gedauert.
Ich bin schon so lange in Duke verliebt, dass ich gar nicht mehr weiß seit
wann. Ich glaub schon seit dem Kindergarten.“
„So lange schon?“
„Ja.“
„Und stimmt das, dass er mit dieser Schlampe
zusammen war?“
„Nein, dass war er nicht. Er war nur mit ihr
befreundet. Das hat er mir gesagt. Aber ich glaube, dass mehr dahinter steckt.
Aber er möchte nicht drüber reden. Irgendwie ist es mir auch egal. Schließlich
bin ich ja jetzt mit ihm zusammen und nicht dieses
Präsidenten-Tochter-Miststück.“
Daphne kommt aus ihrer Kabine raus und Ashley
klappt die Kinnlade runter.
„Hallo Daphne, schön dich zu sehen.“, doch wusste
sie, dass Daphne alles gehört hat und das Ashley sie sehr verletzt hat, denn
Daphne hatte Tränen in den Augen.
Daphne ging ohne ein Wort zu sagen zum
Waschbecken, wusch sich ihre Hände, trocknete sie ab und ging dann raus.
Vor der Tür steht Duke, der anscheind auf Ashley
wartet. Daphne laufen allerdings die Tränen über die Wange, ihr ist es gerade
egal, was die anderen denken. Sie möchte nur noch weg. Wo ist Lilly, wenn man
sie braucht?
„Daphne, hey was ist los?“
„Lass mich in Ruhe.“, und sie geht in Richtung
Bibliothek. Duke geht ihr hinterher.
Sie geht einen Schritt schneller um ihn
abzuhängen, doch schafft sie es nicht. Als sie sich ein Buch geschnappt hat und
sich damit hinsetzt und anfängt zu lesen, kommt Duke auf sie zu und setzt sich
ihr gegenüber.
„Ich habe dir gesagt du sollst mich in Ruhe
lassen.“, fauchte Daphne und wischte sich mit ihrem Ärmel die Tränen ab.
„Erst wenn du mir sagst, was los ist.“
„Dann frag das doch deine tolle Freundin.“
„Was hat Ashley damit zu tun?“
„Frag sie doch einfach. Und lass mich gefälligs
in Ruhe.“
Er wusste nicht mehr weiter. Daphne hatte dicht
gemacht. Sie lies ihn nicht an sich ran. So wie am Anfang ihrer Freundschaft.
Würden sie es jemals wieder schaffen miteinander reden zu können?
„Daphne, hier bist du.“
„Frank, hi. Wie geht es dir?“
„Ganz gut. Darf ich dir Miranda vorstellen, wir
sind zusammen.“
„Das freut mich. Es tut mir leid, dass ich dich
so abserviert habe. Nur…“
„Du brauchst nicht weiter zu erklären. Du liebst
halt einen anderen und das verstehe ich. Und mal ganz ehrlich, mit uns beiden,
dass hätte nie funktioniert.“
„Danke Frank, dass du mir nicht böse bist. Und du
hast recht, es hätte nie mit uns geklappt.“
„Aber Freunde können wir doch werden, oder?“
„Klar.“
„Entschuldigung.“, mischt Duke sich in das
Gespräch. „Mit dem Typ warst du zusammen, wie lange?“
„Oh, wir waren in den Augen ihres Vaters
zusammen, aber wir selber haben uns nie als Paar gesehen. Stimmts Daphne? Sie
liebt jemanden anderen und da möchte ich nicht im Weg stehen.“
„Ach ja, Frank wen liebt Daphne denn?“
„Das weiß ich nicht, aber warum fragst du sie
nicht selber, sie sitzt dir doch direkt gegenüber?!“
„Hast recht, würde es dir und deiner Freundin was
ausmachen Daphne und mich allein zu lassen?“
„Nein, gar nicht. Mach es gut Daphne.“
„Ja du auch Frank. Und alles Gute euch beiden.“
„Danke.“
„Wen liebst du wirklich Daphne?“
„Ich habe dir gesagt wen ich liebe, nur scheint
es zu spät gewesen zu sein. Und ich möchte nicht mehr darüber reden, denn die
Liebe gibt es nicht. Für micht gibt es sie nicht mehr.“
„Was hat Bob dir angetan, dass du dich so zurück
ziehst?“
„Das geht dich nicht das geringst an. Ich bin dir
wirklich Dankbar dafür, dass du ihn verprügelt hast und das er dank deiner
Hilfe im Gefängnis alt werden wird. Dass er nie wieder Frische Luft atmen wird.
Doch tu mir ein Gefallen, tu nicht so als wolltest du mir Helfen.“
Sie wollte aufstehen, doch Duke hielt sie am
Handgelenk fest und zwang sie somit sich wieder hinzusetzen.
„Was hat er dir angetan und was habe ich dir
angetan, dass du die Liebe aufgibst?“
„Bob war mit mir mal zusammen, er…. was erzähle
ich dir hier? Ich habe grad nicht geweint, weil mir Bob oder du was angetan
hat, nein ich habe geweint, weil ich was erfahren habe, was mir das Herz
zerrissen hat. Duke, ich bitte dich, gib mir mein Herz zurück.“
Daphne hielt es nun gar nicht mehr aus. Sie legte
ihre Hände an den Kopf und stützte sich mit ihren Ellenbogen auf ihre Knie ab.
Duke streichelte ihr mit einer Hand über den Hinterkopf.
Er würde sie am liebsten in den Arm nehmen, mit
ihr nach Hause fahren und mir ihr den Rest seines Lebens verbringen, aber sie
war nicht soweit. Sie hat sich in eine kleine Ecke zurück gezogen. Sie war
nicht bereit. Sie wussten beide, dass sie sich lieben, doch war keiner von beiden
bereit. Er würde zu gerne wissen, warum sie ihm nicht schon früher gesagt hat,
dass sie ihn liebt. Irgendwas muss Bob gemacht haben, was sie dazu gebracht
hat, für sich eine Ecke der Einsamkeit zu finden. Es ist für ihn ein Wunder zu
sehen, dass ein Mensch fähig ist sich so in sich selbst einzuschließen, wie
Daphne es tat. Sie hat ihm ihrer Liebe gestanden, doch wollte sie jetzt nichts
mehr davon wissen. Warum? Wer könnte ihm das sagen? Und was hat Ashley damit zu
tun?
Daphne lehnte sich wieder zurück, atmete tief
durch und stand diesesmal entschieden auf und ging. Sie ließ Duke einfach da
sitzen ohne ihm noch was zu sagen. An der Tür begegnete sie Ashley, die
versuchte ihr nicht in die Augen zu schauen. Dann beobachtete Daphne, wie
Ashley zu Duke ging und sich neben ihn setzte.
Dann verließ sie die Bibliothek.
„Hi schatz, hast du gerade mit Daphne geredet?“
„Ja, das habe ich.“
„Was hat sie dir über mich gesagt?“
„Nichts, als ich sie frug, sagte sie mir, ich
solle dich fragen. Also, was ist auf der Toilette passiert?“
„Nun, Clara hat mich gefragt ob ich mit ihr
Einkaufen wolle und dann hat sie mich gefragt, ob das stimmen würde, das du mit
Daphne zusammen gewesen bist. Ich habe es verneint, so wie du es mir gesagt
hast. Und dann kam Daphne raus und lief dann raus. Ich habe sie noch begrüßt.“
„Mehr nicht?“
„Nein, mehr nicht. Ich sage dir die Wahrheit.“
Es klingelt, Duke und Ashley machen sich auf den
Weg in die Klasse.
Daphne sitzt bereits auf ihrem Platz und redet
mit Lilly, die ihr fürsoglich die Hand hält. Duke kann leider nicht hören, was
die beiden miteinander reden.
„Das hat sie wirklich gesagt? Oh mann, das ist
echt hart. Und dann bist du ihm auch noch direkt in die Arme gelaufen.“
„Ja, dann ist er mir bis in die Bibliothek
gefolgt und wollte wissen was Bob mir angetan hätte, er wollte generell wissen
was mit mir los ist.“
„Warte mal, er hat dich gefragt, was Bob dir
angetan hat?“
„Er wollte sogar wissen was er mir getan hat.“
„Was hast du ihm gesagt?“
„Das er mir mein Herz zurückgeben soll und das
ich ihm dankbar für die Sache mit Bob bin, was ich dir ja bereits erzählt habe.
Und das wars. Dann bin ich aufgestanden und hierhingekommen.“
Duke setzt sich gerade hinter Daphne und Lilly
meint dann:
„Ashley ist so ein Miststück.“, dann dreht sich
Lilly um.
Und Duke versteht die Welt nicht mehr. Ashley hat
ihm doch erzählt, was vorgefallen war oder hat sie ihm nicht die Wahrheit
gesagt?
Nach dem Unterricht, flitzt Daphne zu dem Wagen,
der für sie beriet steht. Sie steigt ein und gibt das Zeichen zum los fahren.
Daphne kramt in ihrer Tasche rum als sie vor
Schreck zusammenzuckt.
„Was hat Ashley zu dir gesagt?“
„Duke? Wer hat dich ins Auto gelassen? Wie hast
du das nur geschafft?“
„Ich bin hier, das muss dir reichen. Also was ist
auf der Toilette passiert?“
„Nicht hier. Nicht hier im Auto.“
„Gut wo dann? Ich möchte es erfahren, von dir.
Ich habe nämlich das Gefühl, dass Ashley mich belogen hat und ich weiß mit
Bestimmtheit, dass du mich nicht anlügen wirst.“
„Wie kommst du denn darauf?“
„Weil ich dir Vertraue.“
„Schön ich dir auch. Und was hat mir das
gebracht? Nichts. Ich bin diejenige, die alleine ist, du hast dich immerhin
anders Orientiert.“
„Du meinst Ashley?“
„Wen denn sonst?“
„Miss Phelps, möchten Sie, dass Mister Miller bis
zum Hauptgebäude mitkommt?“
„Ja Adam. Ist mein Vater da?“
„Ja, wir haben ihn bereits infomiert. Er ist
einverstanden.“
„Okay, dann fahren sie weiter zum Haus vor.“
„Okay.“
„Wow, was für ein Service.“
„Halt die Klappe.“
Am Haupteingang steigen sie aus und gehen die
Stufen hinauf.
„Daphne Schatz, wie war dein Tag?“
„Ganz okay Dad. Er hätte besser sein können. Aber
das wird schon.“
„Hallo Mister Präsident.“
„Mister Phelps reicht. Für Freunde von meiner
Tochter.“
„Dann muss er Mister Präsident sagen.“
Daphne wandte sich ab um in ihr Zimmer zu gehen.
Sie hört allerdings noch wie ihr Vater sich an Duke wendet.
„Mister Phelps reicht trotzdem. Ach und danke für
alles.“
Damit wandte sich ihr Vater von Duke ab und Duke
schaut ihm etwas verwundert nach. Dann geht er Daphne hinter her.
In ihrem Zimmer herrscht eine beruhigende
Atmosphäre. Es ist aufgeräumt und in einer Ecke ist eine Couch und ein
Sitzsack. Daphne bietet ihm einen Platz an und er setzt sich auf die Couch. Sie
geht wieder an ihre Tür.
„Mary?“
„Ja Miss?“
„Bringen Sie mir bitte einen Eistee Pfirsich und
eine Coca-Cola.“
„Jawohl Miss.“
Dann setzte sich Daphne in den Sitzsack.
„Also du möchtest wissen, was Ashley zu mir
gesagt hat?“
„Ganz genau.“
„Was hat sie dir denn erzählt?“
„Sie hat mir erzählt, dass Clara sie gefragt hat
ob sie mit ihr einkaufen gehen wolle. Clara hat sie dann gefragt, ob wir beide,
also du und ich, zusammen gewesen sind. Ashley hat das verneint. Du wärst dann
aus der Toilette rausgekommen. Sie hätte dich dann noch begrüßt, du wärst aber
rausgegangen.“
Daphne fängt an zu lachen. Sie kann es nicht
glauben, dass Ashley Duke anlügt.
Es klopft an ihrer Tür. Sie steht auf. Duke
versteht die Welt nicht mehr. Warum lacht sie?
„Hier ihre Getränke.“
„Bringen Sie sie rein und stellen Sie die
Getränke auf den Tisch. Mom, hi.“
„Hallo Liebes.“
„Warst wohl wieder auf den Balkon?“
„Ja, das war ich. Dein Vater hat mir einige
Zeitschriften geben.“
„Was für welche?“
„Es sind welche über die Karibik. Er schafft es
leider nicht diese Ferien Urlaub zu machen, aber er hat schon für den Sommer
angekündigt, dass der Präsident Urlaub machen wird.“
„Nur wir drei?“
„Das hat er mir zumindest so erzählt.“
„Das ist ja super.“
„Finde ich auch. Du hast Besuch?“
„Ja.“
„Dann kümmere dich um diesen. Mary?“
„Ja Misses Phelps?“
„Sie können den Tisch auf dem Balkon frei
räumen.“
„Ist gut Misses Phelps.“
„Dein Vater und ich sind gleich weg. Adam und
Allan sind aber hier, wenn was sein sollte und die ganzen anderen Schränke.“
Duke musste grinsen als er das Wort
>Schränke< hörte. Es war ein Wort, was Daphne von ihm hatte. Es war für
ihn die Bestätigung dafür, dass er immer in ihren Gedanken gewesen sein musste.
„Alles klar. Bis später dann.“
Daphne schloss die Tür und ging wieder zu Duke
herüber. Nahm wieder im Sitzsack platz.
„Nun, sie hat dich eindeutig belogen.“
„Das ist mir schon klar. Denn wegen sowas würdest
du nicht weinen.“
„Du kennst mich zu gut.“
Zum ersten mal hatten beide das Gefühl, als wäre
nie etwas passiert. Als hätten sie immer miteinander geredet. Als wäre nichts
zwischen ihnen passiert.
„Mag sein, also was ist genau passiert?“
„Und was machst du dann? Wofür willst du es
wissen? Es kann dir doch egal sein, wie es mir geht. Wir sind nicht zusammen,
wir müssen uns nichts mehr beichten. Du hast deinen Teil getan und ich meinen.
Alles andere geht dich doch gar nichts mehr an.“
„Daphne, ich sehe dich als eine Freundin. Ich
möchte für dich da sein. Du weißt sachen, die ich sonst nie jemanden erzählt
habe. Und auch nicht werde.“
„Dann sind wir quitt.“
„Bitte, sag mir was passiert ist.“
„Wenn du es unbedingt wissen willst. Ich habe
dich auf dem Gang gesehen, bin auf die Toilette gerannt um nicht mit dir
zusammenzustoßen. Ich habe mich in eine Kabine eingesperrt. Dann hörte ich wie
Ashley und Clara reingekommen sind. Das wusste ich allerdings zu diesem
Zeitpunkt noch nicht. Nun auf jeden Fall hat Clara Ashley gefragt wie du im
Bett wärst. Nun die Antwort würde dich stolz machen, aber darum geht es jetzt
nicht. Dann haben sie sich drüber unterhalten, dass Ashley so ein Glück hätte
deine Freundin zu sein und das sie schon seit dem Kindergarten in dich
verknallt wäre.“
„Wussten die beiden das du da bist?“
„Nein. Auf jeden Fall hat Clara dann gefragt, ich
zittiere: >Stimmt es, dass Duke mit dieser Schlampe zusammen war?< Mir
war sofort klar, dass sie mich meinte. Es fiel mir schwer nichts zu sagen oder
sonst ein Geräusch zu machen. Ashley meinte dann nur, dass du ihr gesagt
hättest, dass wir nur Freunde gewesen wären, du aber auch nicht weiter drüber
reden wollest. Sie hätte dann auch nicht weiter nachgefragt, da sie ja mit dir
zusammen wäre. Und nicht ich zittiere nochmal >Und nicht dieses
Präsidenten-Tochter-Miststück<. Das hat mir den Rest gegeben. Ich bin also
raus aus der Kabine, habe mir die Hände gewaschen. Und du hättest das Gesich
von Ashley sehen sollen als sie mich gesehen hat. Naja sie hat mich dann
Scheinheilig begrüßt und ich bin ohne ein Ton zu sagen rausgegangen. Den Rest
kennst du.“
„Es tut mir leid. Ashley ist nun mal schwierig.“
„Ja klar. Wie konnte ich nur erwarten, dass du
auf meiner Seite bist? Ich bin so eine dumme Kuh. Natürlich nimmst du sie in
den Schutz.“
Damit stand Daphne auf und stellte sich ans
Fenster und starrt raus.
„Daphne.“
„Nein vergiss es.“
Sie schwiegen. Er hätte sich am liebsten selber
verprügelt. Wie konnte er ihr gerade so in den Rücken fallen. Sie heult sich
bei ihm aus und er stellt sich auf die Seite von Ashley.
„Ich bin so dumm. Ich bin so bescheuert.“
„Nein, bist du nicht.“
„Doch“, sie wandte sich ihm wieder zu. „Doch,
genau das bin ich. Ich erzähle dir das mich jemand heute verletzt hat und du
stellst dich logischerweise auf dessen Seite und ich bin der festen Überzeugung
gewesen, dass du zu mir halten wirst. Wie blöd muss man eigentlich sein? SIE
ist deine Freundin und nicht ich. Dabei hätte ich es schon längst sein können.“
Sie drehte sich wieder zum Fenster.
Ja, sie hätte seine Freundin sein können, wenn
sie damals nicht so dumm gewesen wäre.
„Ich habe einen Fehler gemacht Duke. Ich habe
mich in dich verliebt, damals als ich dich das erste mal sah. Ich wollte es nur
nicht glauben. Dann habe ich dich geküsst und dann konnte ich es dir nicht
sagen. Ehrlich gesagt wollte ich es dir nicht sagen. Schließlich bin ich nicht
irgendjemand. Ich hatte gedacht, dass du nichts mit der Tochter des Präsidenten
anfangen würdest. Wegen der ganzen Schwätzer.“
„Stimmt, dann habe ich den gleichen Fehler
gemacht.“
Daphne wandte sich ihm wieder zu und konnte nicht
glauben, was sie da hörte. Duke starrte auf sein Glas und redete nach einer
kurzen Pause weiter.
„Ich habe dir nie gesagt, dass ich mich in dich
verliebt habe, weil ich mir dachte, dass ich keine Chance bei dir hätte. Dann
kam das mit dem Kuss vor diesem Arsch Bob da dachte ich, ich hätte es
geschafft. Du hast mir dann allerdings deutlich gemacht, dass es keine große
Sache sei, also habe ich nichts gesagt, ich wollte nicht wie ein Idiot da
stehen.“
Daphne ging zu ihrem Bett. Sie setzte sich drauf
und ließ sich dann nach hinten fallen und schwieg. Duke sah zu ihr rüber.
„Ich habe auch aus einem zweiten Grund nichts
gesagt. Wegen Bob. Ich war mal mit ihm zusammen. Er war meine große Liebe, dass
habe ich zumindest damals gedacht. Nun, hat er leider nie das bekommen, was er
wollte.“
„Was war es?“
„Er wollte mit mir schlafen. Aber ich nicht mit
ihm. Ich war noch nicht soweit. Ich habe ihm immer von mir weggeschoben. Ich
habe ihm erklärt, dass ich noch nicht soweit wäre. Ich war so naiv und glaubte
dass er es verstehen würde. Aber das war nicht der Fall. Er hat dann mal meine
Cousine kennengelernt. Sie hatte uns in den Ferien besucht. Ich war mit Jones
unterwegs, wir wollten eine kleine Feier organisieren. Als ich die Geschenke in
meinem Zimmer verstecken wollte habe ich die beiden erwischt. Sie haben es
miteinander getrieben, hier in meinem Bett.“
Sie hielt inne und fing zu schluchzen an. Duke
stand auf und setzte sich neben sie und ließ sich dann auch nach hinten fallen.
„Naja, nicht wirklich in diesem Bett. Ich habe
das Bett entsorgt und mein Vater hat mir dann dieses hier gekauft. Ich habe
meine Cousine rausgeschmissen und mich von Bob getrennt. Aber dennoch dafür
gesorgt, dass er seine Stelle behalten konnte. Das hat mein Vater nie
verstanden. Ich habe seit dem nicht mehr mit meiner Cousine geredet und mit Bob
habe ich mich immer nur gestrittten. Ich habe ihn wirklich geliebt. Ich habe
ihm lange nachgeweint. Dann ist er auch ncoh das Schwein, der mir Jones
wegnimmt.“
Jetzt konnte sie nicht mehr, sie brach in tränen
aus. Duke legte einen Arm unter ihren Kopt und zog sie ein wenig zu sich rüber.
Es tat ihm weh all das zu erfahren. Er würde am liebsten ins Gefängnis fahren
und Bob dafür gewaltig in den Arsch treten, dass er für den Rest seines Lebens
nur noch stehen könnte. Er empfand immer mehr Wut. Sie hat sich durchgerungen
ihm zu erzählen, was man ihr angetan hat und er fügt ihr in gewisser Hinsicht
die gleichen Schmerzen hinzu.
Daphne stand auf, geht zum Tisch und trinkt einen
Schluck.
„Ich habe mich dann verschlossen. Ich habe mich
von allem ferngehalten. Nur eine einzige Person hat es geschafft zu mir
durchzukommen. Jones.“
Duke richtet sich wieder auf und sieht Daphne
direkt in die Augen.
„Er wusste wie er mir helfen konnte. Ich hatte
die Idee mich abzulenken indem ich auf die Highschool gehe. Ich dachte, ich
käme dann auf andere Ideen. Zu befürchten hatte ich schließlich nichts. Die
Liebe hatte ich verdrängt. Habe mir eingeredet, dass Liebe eine Wahnvorstellung
ist und wenn man sich die nicht macht, dann liebt man auch nicht. Es ist mir
gelungen. Ich habe vergessen wie man liebt. Es hat mir gefallen, bis ich dich
sah. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch. Das hatte ich noch nicht mal bei Bob.
Also dachte ich, jetzt wird es ernst, somit hielt ich dich auf Distanz.
Deswegen, habe ich damals nicht gesagt, dass ich dich vom ganzen Herzen Liebe.
Als ich es dir dann sagen wollte, ist Jones gestorben ich hatte ihm versprochen
wieder Liebe in meinem Herzen zu lassen, doch dann haben wir uns gestritten. Du
bist auf Distanz gegangen, dann habe ich gesehen, dass du mit Ashley zusammen
bist. Somit habe ich mir wieder eingeredet, dass es die Liebe gar nicht gibt.
Ich habe das Versprechen gebrochen. Mich wieder verschlossen. So und jetzt
weißt du alles.“
Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er war
sprachlos. Sie hat ihm ihr ganzes Herz ausgeschüttet. Und da stand sie, mit dem
Rücken zu ihm, da sie wieder aus dem Fenster schaut. Er steht auf, stellt sich
hinter ihr und streichelt sie an ihren Schultern. Dann legt er seine Arme um
sie.
Es war das einzige, was er im Moment machen
konnte um ihr das Richtige Gefühl zu geben, um sein Verständnis zu zeigen.
Sie schmiegte sich an ihn. Es tat ihr gut. Es tat
gut zu fühlen, wie es ist, wenn man ohne Worte getröstet wird.
Dann klingelte Dukes Handy.
„Ja?“
„Ich bin noch unterwegs.“
„Habe ich das tatsächlich? Und du hast mir
versprochen mich nie anzulügen.“
„Ja, ich habe mit ihr geredet.“
„Ja, ich bin gerade bei ihr.“
„Du willst mir jetzt ein schlechtes Gewissen
machen? Hattest du eins als du mich angelogen hast? Ich bin wenigstens ehrlich
zu dir.“
„Denk doch was du willst.“
Daphne hegte die Hoffnung, dass Duke jetzt durchs
Telefon mit Ashley Schluss machen würde, doch sollte es nur eine Hoffnung
bleiben.
„Nein, es ist nicht aus. Wir sehen uns heute
Abend. Ich komm zu dir. Bye.“
„Sorry, das war….“
„Ashley, weißt du was, geh Duke. Ich werde dir
einen Wagen rufen. Geh zu deiner Freundin und vergiss alles was ich dir erzählt
habe. Es ist nicht so wichtig. Ich habe es schließlich überlebt. Und eine
Enttäuschung mehr, wird mich auch nicht töten. Also machs gut. Wir sehen uns
bestimmt noch in der Klasse.“
Sie geht zur Tür.
„Mary?“
„Ja Miss?“
„Bitte lassen Sie einen Wagen für Mister Miller
kommen. Und sagen Sie Adam und Allan bescheid, ich möchte etwas erledigen und
ich habe meinem Vater versprochen nicht ohne Begleitung zu gehen.“
„Ist gut. Möchten Sie für sich den Hammer?“
„Adam soll sich sein Lieblingsauto schnappen. Ich
möchte nur sicher dort ankommen.“
„Alles klar.“
Sie zieht sich ihre Jacke an und macht sich auf
den Weg in die Eingangshalle. Duke kommt hinter ihr her. Sie spricht kein Wort
mit ihm. Er würde fast behaupten sie ignoriert ihn. Dann steigt sie bei Adam
ins Auto ein und fährt los. Dahinter steht ein Wagen für Duke bereit.
Er steigt ein und gibt dem Fahrer den Auftrag dem
Auto vor ihnen zu folgen und das möglichst unauffällig. Er möchte zu gern
wissen wo Daphne hin möchte.