Sie sagten wenig;
ihr Bewegen alles!
Das wusste,
Ängste zu verteilen.
"Dass die noch Uniformen tragen..."
fuhr es ihm hilfehoffend durch den Kopf...
"Du denkst bestimmt,
Du hast besond’re Klasse!
Und keiner macht Dich fertig.
Was?"
Der ihn das fragte,
hatte dabei Neugier in den Augen
als wolle er es wirklich wissen.
Bereit, ihm s e i n e Klasse zu beweisen!
Der trat ihn später dann zusammen,
bis er sich im Schmerz erbrach.
Sie rieben sein Gesicht hinein.
Er sollte seine Kotze spüren.
Das taten sie fast nebenbei.
Er konnte sich nicht wehren,
bemüht,
den Schmerz zu kontrollieren
und seine Panik vor dem Unbekannten.
Doch das misslang.
Sie schrieen ihm die Angst
darauf noch tiefer in die Seele.
Der Eine zeigte ihm zuletzt den Bock,
auf den sie ihn noch spannen würden.
"Die Scheiße kommt alleine aus dem Arsch,
wenn erst die Fetzen runter hängen ..."
ließ er in Kennerschaft heraus.
Geprügelt hatte der da schon!
Er wollte ihm das daher glauben!
Des andren Augen zogen sich,
im Spott,
darauf jedoch nur schmal zusammen:
"Gilt dann nicht mehr als fein, bei Deinesgleichen."
Dann tat der wieder seine Pflicht.
Nicht gerne, wie er zwischendurch mal sagte.
Aber das gehöre nun mal so!
„ABFÜHREN!“
Das Wort erlöste,
gab ihn endlich frei.
Er weinte plötzlich zuckend, ohne Nass.
Der Pflichtbewusste mochte so was nicht.
Verachtung stand ihm im Gesicht.
Als der ihn daher wieder schlug,
biss er so tief in seine taube Lippe,
bis ihn das schließlich ruhig stellte.
Sie zogen ihn dann mit sich fort.
Ein Schlüssel platzte in ein Schloß,
Der Stoß ins Dunkel!
Metallen klackte eine Türe.
Riegel rammten sich zurück.
Vier Hände griffen ihn sich ab.
Befreiten ihn zuletzt von seiner Kleidung.
„Paß doch mal auf ...!"
zerknurrte dabei einer Worte.
Jemand gab ihm scharf zurück
- doch das verstand er schon nicht
Erneut in sich zuück,
regte er behutsam seine Arme,
doch duldete sein Körper dieses nicht
- erbarmte sich vielmehr in Tränen,
die endlich fließen durften.
„Das machen die mit jedem.“
brummte es
von irgendwo
ihm tröstend zu.
Er bekam sich dadurch wieder in den Griff.
„Politisch ....?"
Er nickte nur,
als trage ihm das Dunkel die Bewegung zu dem Frager.
„ Endlich mal was Besseres,
in dem Abteil...!" kam es mit Spott zurück.
" Gewöhnlich fährt hier letzte Klasse!“
kicherte es noch heran.
" Ihr seid die Schlimmsten... !"
drauf der Erste wieder
und Bitterkeit trieb ihm dies aus.
Der andere:
" Scheiß’ drauf! – Ab jetzt also gemischte Klasse...
Wir haben ja den gleichen Weg!"
Er lachte sich darüber aus.
Klang aber nur hysterisch.
Dann lähmte Schweigen wieder alles nieder.
Bis ihm der Raum
- im Gleichtakt -
in den Schläfen pochte.
„Geht dast weiter?“
Die Beherrschtheit seiner Frage
sollte ihm die Ängste lockern,
die
schmerzhaft auf der Atmung lagen.
" Morgen bist du wieder dran...
Die brauchen auch mal Pausen."
gab ihm der Eine kalt zurück.
Belehrte aber weiter:
" Mach’ nicht den Helden, Mann.
- Die schinden nicht nur aus Vergnügen...“
Der Andre sprang dem sofort bei:
"Ist ihre Pflicht, Dich zu befragen!
Darauf der Erste,
mehr für sich:
„In ihrem Fach sind die die Besten...“
"Ich weiß doch nichts...!“
jammerte es darauf nur aus ihm heraus.
"Du bist politisch! “
fuhr da der Eine heftig hoch.
Und spie veächtlich nach hm aus:
Kichernd fügte dem der Andere hinzu:
„Die stutzen Dich schon noch auf uns’re Größe! -
Doch keine Angst.
Zuletzt steh'n wir doch alle vor der gleichen Wand!"
Als wolle er damit die eig'ne Angst bedrängen,
fügte er îhm noch erklärend an:
"Um Größen anzugleichen!
- Nicht die Länge."
Erschießen?
Also doch!
Wie wird das sein?
Ein Bersten wohl, ganz tief in ihm
und Staunen, dass es nun vorüber ist ...
Denn ehe ihn ein Schmerz ergreifen könne,
würde er sich schon verlassen haben
- durch jenen Tunnel
in das Licht.
Es galt, den Tunnel endlich zu erreichen!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.09.2002.
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