Joachim Garcorz
Leben mit dem Zucker 2. Kapitel
2.Kapitel
Lange Zeit hatte ich mich mit diesem Problem nicht beschäftigt, ich wurde auch nicht mit diesem konfrontiert.Bis mir eine junge Dame begegnete und ich mich wunderte warum sie ständig in ihrem Ausschnitt nestelte. Sie arbeitete in einer Gaststätte als Bedienung und ich fand dieses schon seltsam.
Ich dachte da wirklich nichts böses , brauchte sie für ihre Oberweite einen kleineren oder größeren BH ?
Es könnte ja etwas nicht stimmen und der Inhalt machte sich selbstständig,weit gefehlt.
Ein kleines Gerät mit einem dünnen Schlauch kam da zum vorschein und es piepte wie verrückt. Mit einigen nervösen Fingergriffen auf dieser Tastatur löste sie dieses Problem und das Gerät war still.
Neugierig wie ich nun mal bin fragte ich um die Bewandtnis dieses kleinen Maschienchens und bekam auch gleich eine Anwort, es war eine Insulinpumpe und diese kleine Zuckerschnitte hatte Diabetes.
Armes Menschlein, wie kann man nur so gestraft sein. Wir freundeten uns dann wirklich an und ich erfuhr dann auch von dem ganzen Ausmaß .
Mit elf hat sie diesen Diabetes schon bekommen und dieser wurde in der damaligen DDR schlecht behandelt,verbogene Kanülen zum spritzen waren da Tagesordnung . Zugeteilte Rationen um die schwankungen des Zuckers in den Griff zu bekommen waren ebenso eine Seltenheit. Heute schiebt man sich einen Schokoriegel rein ,einen kleinen Schub Insulin und schon ist man obenauf. Wie einfach ist es doch wenn man es weiß.
Anfangs stand ich da wie ein Idiot und hatte keinen Schimmer von dieser Krankheit, man lernt aber .
Es geht doch schon los mit dem Sex, da baumelt diese Kanüle an ihrem Bauch und man darf nicht etwas wild sein, man reißt sie raus und das Theater ist da. Diesen "Stecker " sticht sie sich in den Bauch und es können Blutgefäße getroffen werden ,dabei kann es zu einem blutigen Inferno kommen. Ebenso ist es bei Nerven , voll getroffen entwickelt sich da ein wirklich enormer Schmerz. Wirklich, ich möchte dieses nicht haben, Vorsicht in jeder Situation.
Der erste Unterzucker den ich voll erlebt habe war gerade bei der Sache , es war wirklich schön, bis auf die Augen. Etwas stimmte da nicht, die Lust war weg. Tatsächlich war sie da weggetreten und ich erlebte ihre Leiden live. Zucker hatten wir immer da, Traubenzucker oder sonstige süße Sachen, aber wie will man einem Menschen etwas geben wenn er nicht will, daß ist auch eine entscheidene Frage. Gelernt habe ich dadurch das da die Liebe und die Rücksicht ein entscheidender Faktor ist, ebenso Vertrauen.
Ihr ehemaliger Lebenspartner hatte da nicht so einen Draht zu dieser Krankheit, ihr Vertrauen litt sehr darunter, dieses merkte ich anfangs am eigenem Leibe.
Gerade in diesem Stadium muß eine Basis geschaffen werden, sehen wie es entsprechender Person geht um dann zu reagieren. Durch das Fehlverhalten ihres Partners hatte ich einige Probleme, sie wurde teilweise sogar agressiev., was mich auch störte, wollte ich nur helfen. Ruhe war da angesagt, alles in einer himmlischen Ruhe, es ging sonst nichts.
Zuckersüße Grüße an alle Leser, euer Joachim. Joachim Garcorz, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.06.2007.
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