Christine Humer

internetmen

Internetmen

20.6.2007 / 21:25 Uhr

Sie stach dreimal  zu. In  die Brust , neben das Herz. In den Bauch, direkt da, wo der Bauchnabel war. In den linken Hoden.

***

 Es war drückend schwül im Raum. Die Vorhänge waren zugezogen. Rötliches Licht hüllte die beiden ein. Der Spiegel an der Wand zeigte ihren Rücken, die angeketteten Beine des Mannes, das Kopfende des Bettes, an dass er gefesselt war. Die Arme und Beine waren gespreizt. Der Mund geknebelt und die Augen verbunden.

 Er war nackt. Wollte seine Lust mit ihr ausleben.

 
Dana saß auf seinem Bauch. Ebenfalls nackt. Auf ihrer Haut glänzte der Schweiß. Sie nahm ihm die Augenbinde ab. Sah ihn mit kalten Augen an und lächelte. „Das ist das Vorspiel , Harry ! du wirst nie wieder Frauen aus dem Internet holen und sie missbrauchen.“
 
Das Filetiermesser ging auf Reisen. Die Wangen. Das Messer umkreiste seine Augen, die Spitze berührte seine linke Wange – und dann, dann stach sie zu. Ein Stich, ein zweiter Stich, ein Schnitt. Ihm stockte der Atem. In Dana´s Hand war ein Teil seiner Wange. Er schrie stumm. Sein Körper wand sich unter der Qual. Sie lachte und stach wieder zu- die rechte Wange. Der gleiche Schnitt.   Sie legte die Teile der Wangen auf seinen Bauch. Er roch das Blut spürte, einen wahnsinnigen Schmerz. Das Fleisch auf seinem Bauch fühlte sich so grauenhaft an , dass ihm schlecht wurde. Bei Gott, auf seinem Bauch lagen seine Wangen ! Er würgte. Erbrach. Und schluckte das Erbrochene – der Knebel drückte  auf seinen Mund.

Harry hatte das Gefühl zu ersticken. Die Wangen, welche nicht mehr da waren, brannten wie Feuer.

Er spürte das Messer wieder. Die Spitze auf seiner linken Brustwarze. „Ich werde deine Wangen meiner Katze geben. Und deine Brustwarzen dem Hund.“ Damit schnitt sie langsam in die linke  Brustwarze. Er schrie und schrie und schrie. Niemand hörte seine Schreie- nicht einmal er selbst. Die linke Brustwarze tanzte vor seinen Augen. Sie zwang ihn, zu schauen. Er drehte den Kopf zu Seite, sie schnitt die  rechte Brustwarze ab. Das Geräusch war eckelerregend , er übergab sich wieder.

Dana entfernte den Knebel, sie wollte nicht, dass er erstickte. Nicht jetzt. Nicht hier.

 
Er würgte und würgte und in seinen Augen war nackte Angst. „warum?“ er hörte seine Stimme nicht. Sie war einfach weg. Sie hatte ihm seine Stimme geraubt. So wie seine Wangen und seine Brustwarzen..  „Was willst du mir sagen, schöner Harry?“ seine Lippen formten das Warum.

Sie schüttelte den Kopf, ihre langen Haare streiften sein Gesicht. Oder was von ihm noch übrig war.

„Warum ist keine gute Frage. Du wolltest doch spielen. Es ist nur eine Frage des Wie. Ich spiele auf meine Weise mit dir. Ich will es auskosten, dich Stück für Stück entblättern“ sie lächelte.

 Ihre Brüste waren schön, so schön . Ihr Haar lang und golden . Ihr Gesicht klassisch schön  ihre Figur so, wie er es bei den Frauen mochte- schmale Taille, breite Hüften. ,schlanke Beine.

Der kalte Stahl berührte seinen Bauch. „nein!“ er wand sich. Sie setzte 4 Schnitte, so tief wie der Nabel war. Es ging schnell. Der Nabel lag in ihrer Hand. Ein tiefes Loch in seinem Bauch war geblieben. Es blutete noch nicht. Der Schock hielt das Blut zurück. Er spürte nichts. „es tut nicht weh“ dachte er. Doch dann tat es weh. Es war ein Höllenbrand ! das Loch- es blutete- es blutete wie verrückt. Harry sah es.

Der  Nabel lag auf seinem Bauch. Dort, wo die Brust aufhörte und der Bauch anfing. Sein flacher Bauch war voller Blut. Seine Brustmuskeln spannten sich an vor Schmerz, seine Zähne knirschten .

Dana stand auf, stand nackt vor dem Bett, an dass er gekettet war. Sie arbeitete nun schnell.  Sie stach in seine Brust, neben das Herz, in seinen Bauch, in seinen linken Hoden.

Und dann spürte er, wie sie seine Hoden abschnitt- kein Schmerz, nur das Messer fühlte er. Und dann der Penis. Sein wunderschöner, großer Penis – sie schnitt ihn einfach ab ! „töte mich, töte mich, töte mich !“ flüsterte er heiser. Nun hörte er seine Stimme. Der ganze Körper brannte. Er war entmannt.

Sie sah ihm in die Augen  Wischte das Blut von seinem Kinn. Die Messerspitze glitt über seine Lippen. „Harry, du wirst nie wieder eine Frau küssen!“ und damit schnitt sie seine Unterlippe weg. Dann seine Oberlippe.

Harry glitt ins Nichts. Es tat nun nicht mehr weh. Kein Schmerz. Kein Bild.

 

Dana entfernte seine Fesseln. Legte sorgfältig alle abgeschnittenen Körper zurecht auf seinem Bauch. Wangen und Brustwarzen gab sie in einen Plastikbeutel . Für Felina und Sam. Seine Hände legte sie über die Körperteile . Er sah nun aus, als würde er beten.

 Sie war voller Blut. Genoss es. Sie mochte den Geruch. Sie mochte die Farbe.

Alles, was sie mitgenommen hatte zu diesem Date – Fesseln, Knebel, Augenbinde - gab sie in einen Müllbeutel. Das Messer wusch sie im Badezimmer ab, legte es auf das Waschbecken. Sie stellte sich unter die Dusche. Das kalte Wasser berührte ihre Haut, rotes Blut, mit Wasser vermischt , bahnte sich den Weg zum Abfluss.

Dana war vorsichtig. Sie trocknete sich ab. Das Handtuch kam in den Müllbeutel zu den anderen Sachen. Sie schaute ihr Opfer nochmals an. Das Bild wollte sie behalten.  So wie die Bilder all ihrer anderen Opfer.

Internetmänner gab es viele.  Sie war eine Massenmörderin .

Harry war nicht tot. Aber er würde es bald sein. Er würde verbluten. So , wie sie es geplant hatte.

 

21.6.2007 / 20:08 Uhr

„Hallo, schöne Lady ! dein Profil klingt sehr interessant. Würde mich gerne mit dir treffen. Hast du Lust auf die Lust ?“ lg Peter

 „Sendest du mir ein Foto von dir, lieber Peter?“
 „Anbei mein Foto. Wie gehen wir weiter vor?“

 „Wir treffen uns unverbindlich auf einen Kaffee in Linz am Bahnhof! Das Kaffee ganz unten, bei der Info“

 „o.k. wann ?“

 „Morgen, 19:00 Uhr ?“

 „Ich bin dort. Sag, was tournt dich an?“

 
Dana nahm ihren Fetisch. Sie öffnete das Messeretui..

Es war leer.

 Das Messer lag in Harry`s Wohnung – dort im Bad, am Waschbecken. 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.06.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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