Norbert Wittke

Nicht mehr gefragt

 
Mir erging es vor kurzem folgendermaßen. Ich bekam einen Anruf.
Ein Mann am Apparat, der sich vorstellte als Mitarbeiter eines
Marktforschungsinstitutes.
 
"Haben Sie vielleicht 5 Minuten für mich Zeit?"
Ich bejahte neugierig, weil ich interessiert war, um was für eine
Umfrage es sich handelte.
 
"Nun meine erste Frage: Haben sie über den Normalgebrauch etwas
mit Computern zu tun?"
 
Ich verneinte.
 
"Dann meine zweite Frage: Zu welcher Altersgruppe gehören Sie?
18 -25, 26 -34, 35 - 44, 45 -49 oder über 50 Jahre?"
 
Meine Antwort: "Nun, ich gehöre zu der letzteren Gruppe."
 
Er darauf: "Wie ich zu meinem Bedauern auf meinem Formular
sehe, habe ich dann keine weiteren Fragen mehr. Ich danke Ihnen
für ihre Bereitschaft." Damit legte er auf.
 
Ich kam darüber ins Grübeln. Endet das Leben mit 49 Jahren?
Altersgruppen ab 50 Jahren werden wohl nicht mehr umfragemäßig
erfasst?
 
Dass es so ist, sieht man ja inzwischen bei den Fersehmedien, sowohl
bei den Privatsendern wie auch bei den öffentlichen Anstalten.
Mit 50 Jahren ist man nicht mehr gefragt und wohl schon auf den
Erinnerungswert abgeschrieben.
 
Wir machen hier weiterhin eine Ausnahme. Wir versuchen hier jeden
Leser anzusprechen, ganz egal wie alt er ist. Hier zählt noch die Meinung
von jedem.
 
 
24.07.2007                                 Norbert Wittke

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