Eines Tages war ich mit unserem kleinen Sohn mal wieder in die Nachbarstadt gefahren um dort einzukaufen und ein wenig zu stöbern.
Der kleine Lausbub wuchs so schnell aus den Sachen heraus, dass ich dort mal schauen wollte ob wir etwas Schönes für ihn finden würden. Er hatte natürlich auch schon seine bestimmten Vorstellungen, und wir bemühten uns bei diesen Ausflügen immer alles so zu richten, dass wir beide zufrieden wieder heimfahren würden.
So geschah es auch an diesem Tag. Nach erfolgreichem Einkauf und auch recht amüsanter Suche traten wir dann vollbepackt aber gut gelaunt endlich müde und zufrieden den Heimweg an.
Von der Station an der wir aussteigen mussten hatten wir noch einen kleinen Anstieg zu bewältigen.
Unter dem fröhlichen Geplapper des kleinen, nimmermüden Irrwisch ging die Zeit dabei um wie im Flug.
Auf diesem letzten Stück bis nach Hause kamen wir auch noch an ein paar Geschäften vorbei und streiften mit einem zufälligen Blick die Auslagen.
Plötzlich rief der kleine Kerl ganz aufgeregt:" Mami, hier schau doch mal, was es hier für schöne Sachen gibt." Natürlich folgte ich ihm gerne und schaute was ihn da so faszinierte.
Das hätte ich mir beinahe denken können, es war fasziniert von allen Instrumenten die er sah, und äußerte ständig neue Wünsche was er denn in der Richtung alles lernen wolle.
Da lag der Gedanke schon sehr nahe, dass er etwas Neues entdeckt hatte, zumal wir immer wieder an dieser Musikalienhandlung vorbei mussten um heim zu kommen.
Ich erklärte ihm dass so etwas alles recht teuer sei, und man das nicht einfach mal so eben nebenbei kaufen könne wie Lebensmittel, ein Kleidungsstück oder auch mal eine kleines Spielzeug oder Süßigkeiten.
Er verstand das sehr gut, und war auch recht genügsam was ihm dann meist bei einem Einkauf immer eine kleine Belohnung garantierte, die er sich aussuchen durfte.
Aber auch hier sah er ein dass so etwas nicht so einfach zu kaufen war und war auch gerne bereit zu warten.
Brav zottelte er dann an meiner Hand weiter, stand urplötzlich abrupt stehen und fragte: "Mami, kostet das sehr viel Geld, ich meine ganz, ganz viel, soooooo viel?" und zeigte eine Strecke die die Länge seiner kleinen Ärmchen um ein gefährliches Maß dringend übersteigen wollte, was mir die Ernsthaftigkeit seines Wunsches nahe brachte.
Ich bejahte amüsiert diese Frage, wohl ahnend dass er auch da gleich eine Lösung parat haben würde.
Schon kam sie wie aus der Pistole geschossen: " Mami, weißt du, das ist gar nicht so schlimm, dann gehen wir gleich morgen zur Sparkasse neues Geld kaufen."
Fröhlich und sehr glücklich über seinen Geistesblitz marschierte er heim um die Neuigkeit auch gleich seinem Papa zu verkünden, der mich ganz irritiert und fragend ansah.
Der kleine pfiffige Bursche allerdings war erfüllt von großer Freude über seine tolle Idee und wunderte sich bestimmt dass Mama und Papa nicht auf den Gedanken gekommen waren.
Wozu waren denn Sparkassen und Banken sonst da?
Ja, so einfach ist das...