Mario Hedemann

Großeltern des Schreckens Teil 4

Die Firmengebäude waren in einer U-Form gebaut. Im mitten dieser U-Form befand sich der Hof, wo Karl mit einer Axt die Holzscheite spaltete. Hier und da wuchs das Unkraut auf dem Pflaster. Karl hielt nichts vom Gift in die Landschaft spritzen.
Für sein Alter war er noch richtig fit und so schnell machte ihn niemand etwas im Holz hacken vor. Sein herz war Gesund und sein Verstand wies kaum eine graue Zelle auf.
Elyra kam aus der Leserhalle auf ihn zu. „Der Junge muss erst etwas Ruhe finden,“ sagte sie. „Weißt du noch, als vor einigen Tagen der Polizist hier war und mir mitteilte, dass Mark einen Unfall hatte?“
„Ja, aber was hat jetzt das eine mit dem anderen zu tun?“ fragte Elyra etwas skeptisch.
„Der Junge muss sehen, dass er jetzt mit dieser Situation fertig wird, genau wie wir. Und er muss lernen, dass sein Vater nie wieder für ihn da sein wird. Es wird ihm nicht ganz einfach sein, aber wir müssen ihm dabei helfen.“
„Er braucht gerade jetzt unsere Unterstützung. Und wir müssen und beide um ihn kümmern. Was machen wir, wenn er wieder zur Schule muss?“
Karl hielt inne mit dem Holz hacken. „Was sollen wir dann tun? Dann werden wir ihn einfach zur Schule schicken.“
„Ich hielte es für das beste ihn einfach nicht zur Schule gehen zu lassen, sondern ihn hier zu Unterrichten.“ „Was denn, hier? Elyria wie soll das funktionieren? Du weißt genau, dass wir gesagt haben, dass uns niemand hier in die Gebäude kommt. Jahre lang war niemand mehr hier und es braucht auch niemand her zu kommen. Jetzt, nachdem die Sache mit Mark geschehen ist, erst recht nicht mehr.
Diese falschen Hintergründe, diese miese Turen, die die Menschen untereinander abziehen, brauchen sie mit uns nicht zu machen.“
Elyria nahm Karl in Arm. „Weißt, niemand wird erfahren, dass der Junge hier ist. Ich denke, wir bekommen ihn auch so groß. Niemals darf herauskommen, dass er bei uns aufgewachsen ist. Mark war mit seinen letzten Besuchen bei uns sehr sparsam geworden und sein letzter Besuch ist über ein Jahr her gewesen.“
„Mach dir keine Sorgen Elyria. Hier wird niemand hereinkommen und wenn doch, dann…“
Karl hob die Axt und schlug in den Holzscheit, den er auf dem Hauklotz gestellt hatte.
Es wurde immer kälter Draußen und Tim fand die Luft gerade zu Ideal, um Draußen spielen zu können. Mittlerweile hatte er sich bei seinen Großeltern schon etwas eingelebt und mit dem Gedanken, nicht mehr zur Schule zu müssen, hatte er sich sofort angefreundet.
Opas große alte Fabrik hatte ideale Spielplätze. Da gab es zum Beispiel eine alte Linde, die in der Ecke der Laserhalle und der Beschichtungshalle stand. Dort kletterte Tim drin herum und baute sich eine kleine Hütte auf einen der starken Äste.
Seine Großeltern taten alles für ihn und waren der Meinung, dass es Tim auch gefiel. Die Beerdigung von Mark lag nun schon drei Monate zurück und Tim war oft traurig über den Verlust seines Vaters gewesen.

 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Mario Hedemann).
Der Beitrag wurde von Mario Hedemann auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.08.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Mario Hedemann als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Von Menschen, Meer und mehr: Lyrik in schwieriger Zeit von Rainer Tiemann



Mit diesem Buch, das Texte der letzten beiden Jahre enthält, zeigt der Leverkusener Autor Rainer Tiemann, wie spannend Lyrik sein kann, die mit diesen Werken auch Menschen erreichen wird, denen Lyrik bisher wenig sagte. Fast alle Themen der Zeit werden aktuell und interessant dargeboten. Egal, ob es sich um die Probleme der Corona-Pandemie handelt oder den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Besonders wichtig, dass dabei auch die Liebe nicht fehlt, die letztlich unser aller Leben lebenswert macht.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Thriller" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Mario Hedemann

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Die Insel der verlorenen Teil 15 von Mario Hedemann (Sonstige)
Kinder spielen Politik von Norbert Wittke (Leben mit Kindern)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen