Pierre Heinen

Live Dabei - Teil IX

IX

„Wo ist er jetzt?“ fragte Walter.

Samanta zeigte zitternd auf ihre zugesperrte Tür. Walter ging auf sie zu. Nichts schien sich zu rühren. Samanta sank ohnmächtig zusammen.

„Wir sollten sie ins Kaminzimmer bringen“, meinte Linda.

Walter und Ben trugen sie hinunter, gefolgt von den anderen Kandidaten. Vorsichtig legte man sie auf die Couch. Roger legte sofort noch ein Stück Holz über die Glut. Der Sturm entfachte das Feuer sogleich wieder. Alle neun saß sie nun vor dem Kamin.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Walter die Runde.

„Samanta hat viel Blut verloren“, sagte Linda und begutachtet die Wunde.

Ben stand auf und stellte sich vor eine Kamera.

„Ich hoffe sie werden uns jetzt etwas helfen oder müssen wir uns allein mit dem Kerl herumschlagen“

Jäh vernahmen sie das Klirren von Fensterscheiben. Jeder erschrak. Bleich sahen sie sich an.

„Wir müssen ihn beruhigen“, schlug Roger vor

Alle stimmten ihm zu.

„Ich gehe zu ihm“, meldete sich Ben, ebenso wie Walter und Roger, der sich den spitzen metallenen Stab der offenen Feuerstelle als Waffe mitnahm. Thomas, Elisabeth, Jennifer, Christina und Linda bleiben bei Samanta zurück.

„Wir müssen hier weg“, flüsterte die inzwischen kreidebleich gewordene Samanta. Bei jedem Klappern der Läden und jedem Funken aus dem Kamin sah sie ängstlich auf.

„Der Helikopter fliegt jetzt bestimmt nicht“, sagte Thomas und hielt seine Hände wärmend übers Feuer.

Er ging anschließend zur gläsernen Schiebetür hinüber und sah sich den Sturm an. Schnee wurde über die Terrasse gefegt. Lag da nicht etwas im Schnee? Er konnte nicht sofort erkennen was und öffnete die Tür einen Spalt breit. Lag dieser Schriftsteller nicht im Schnee. War er etwa aus dem Fenster gesprungen? Er ging hinaus.

Erst jetzt bemerkte er, daß er seinen Schlafanzug anhatte und barfuß im Schnee stand. Er machte einen Schritt vorwärts und trat auf einen Glassplitter. Während er sich die blutende Wunde am Fuß ansah war das Objekt welches im Schnee gelegen hatte im Nu auf den Beinen. Thomas hatte richtig vermutet und der angebliche Schriftsteller stand im tatsächlich jetzt gegenüber. Er hatte sein Messer immer noch in seiner rechten Hand, rannte auf Thomas zu und rammte ihn um.

Dieser fiel rückwärts zu Boden und schlug mit dem Kopf auf einigen Glasscherben auf, die sich in den Nacken bohrten. Das Getöse des Sturmes hatten diesen Kampf verschluckt und Jennifer kam zur Schiebetür, um zu sehen wo Thomas blieb. John sah ihren Schatten kommen, schleppte Thomas außer Sichtweite und hob den leblosen Körper über das Geländer. Er fiel den Abhang hinab und rollte zu Tal.

John versteckte sich neben der Tür.

„Thomas?“, rief sie hinaus.

Nur der Sturm schien ihr zu antworten. John hob seinen rechten Arm und schritt von der Seite, aus dem toten Winkel, auf Jennifer zu. Ehe er aber zustechen konnte, schaute sie hinüber. Blitzschnell verließ sie die Terrasse und stieß die Tür zu. John bekam seine Messerklinge noch dazwischen. Schreiend rannte Jennifer hinter die Couch. Die anderen sahen sie verwirrt an, blickten dann zur Tür hinüber. John Smellog stand im Zimmer. Er verschloß die Schiebetür hinter sich und sah blutrünstig zu den fünf Frauen hinüber. In dem Augenblick gingen die Lichter aus.

„Der Strom da oben ist ausgefallen!“, schrie der Moderator und lief zum Produzenten hinüber, der neben dem Techniker stand.

„Was?“, fragte dieser ungläubig.
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.08.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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