Jacqueline Kühne

Chanamee

Vor endlos langer Zeit, als es wirklich noch half zu träumen und Wünsche während des Flügelschlags eines Schmetterlings tatsächlich in Erfüllung gingen, wurde ein kleines Mädchen in diese wahrlich zauberhafte Welt geboren.
Ja, selbst sie schien ein zauberhaftes Wesen zu sein...wer auch immer sie ansah, fühlte sich sodann zufrieden und spürte die Harmonie der Welt, der Anblick dieses Mädchens machte die Menschen glücklich...jeder mochte in ihrer Nähe sein....doch das Mädchen selbst war alles andere als zufrieden, oder gar glücklich, doch nie hätte sie dies zugegeben...schließlich wollte sie niemanden kränken...sie hatte ja nun wirklich alles, was auch nur wünschenswert wäre.
Angefangen bei ihren überaus wunderbaren Eltern, die sie so sehr liebten, wie man ein Kind nur lieben kann und ihr alles ermöglichten, was in ihrer Macht stand... und wie bereits erwähnt, war dies eine Zeit in der eigentlich alles möglich war...wenn man sich es wünschte...
Sie hatte eine große Familie, in der sie viel Liebe und Geborgenheit empfing und wirklich von jedem gern gesehen wurde.
Sie hatte auch viele Freunde, die gerne mit ihr zusammen waren und ihr mehr als allen anderen vertrauten, sie erzählten ihr die dunkelsten Geheimnisse und wussten sie bei gut aufgehoben, sie liebten sie dafür, dass sie sie immer zum lachen bringen konnte und dafür, dass sie bei ihr niemals das Gefühl hatten, sich in irgendeiner Weise verstellen oder sich wegen etwas schämen zu müssen,  ja, sie hatte viele Besonderheiten, sie hätte diesen Ausdruck nicht gemocht, doch es war wahrhaftig so, sie war etwas besonderes....
Sie strahlte eine große Vertrautheit und Geborgenheit aus, wirkte sie doch auch so zerbrechlich und verletzlich....niemand hätte es je gewagt ihr ein Leid zu zufügen...aber warum auch...sie hatte etwas unvergleichlich Reines, das galt am Leben gehalten zu werden...
Ihre Familie und ihre Freunde bemühten sich sehr um sie...doch ahnten sie nichts von dem, was in ihrer Seele vorging...sonst hätten sie ihr doch geholfen, nicht wahr?!
Selbst das Schicksal meinte es gut mit ihr...über alles was sie sich je vorgenommen hatte, ließ es eine Briese Gelingen und noch einige Tropfen Erfolg nieder...
Dennoch...die kleine Chanamee war zutiefst betrübt und ihr Zustand verschlimmerte sich, da sie noch nicht einmal wusste, warum es ihr so erging....
Sie wuchs heran und mit ihr die bedrückende Traurigkeit, die sich wie eine viel zu schwere Decke um ihren Körper schlung und sie an allem hindern zu wollen schien.
Sie schämte sich für ihre Gefühle und gab sie niemanden Preis...ja, sie wurde regelrecht von ihrem schlechten Gewissen gequält...
Wie konnte sie nur so empfinden, wo doch jeder so gut zu ihr war???
Was wollte sie denn noch??? Was fehlte ihr denn nur???
Große Verzweiflung machte sich in ihr breit, denn sie spürte, das ihr niemand helfen konnte...
 
Sie wollte vorallem niemanden mit ihren Sorgen unglücklich machen, es reichte doch wenn sie es war, die in der Geborgenheit der samtenen Nacht und unter Beobachtung des Mondes und der Sterne, bitterliche Tränen weinte, in denen sich der Glanz der Gestirne spiegelte...
Den Mond bekümmerte es sehr Chanamee so zu sehen und auch die Sterne wussten nicht recht, was sie unternehmen sollten...in ihrer Verzweiflung versuchten sie besonders schön für Chanamee zu funkeln, doch einige hatten dabei zuviel riskiert und sind bei ihrem Vorhaben Chanamee zu erheitern zur Erde hinab gefallen und haben somit ihr Licht für alle Ewigkeit verloren...
Aber nicht nur der Mond und die Sterne wussten um ihren Zustand, auch die Tiere spürten wie es Chanamee erging, auch sie suchten ihre Nähe, aber nicht, um sich selbst damit etwas Gutes zu tun, wie es die anderen taten, nein, sie wollten Chanamee etwas von der Traurigkeit nehmen, doch dazu waren sie nicht fähig...das einzige was ihnen möglich war, waren die vergeblichen Versuche ihr Trost zu spenden...
 

Sogar der Traum und der Wunsch hatten schon einige Male versucht ihr zu helfen...doch leider vergebens, sie waren so bekümmert darüber, das sie anfingen an sich selbst zu zweifeln...was natürlich ihre Kräfte raubte...  
All das wusste Chanamee nicht...und das war auch sicherlich besser so...denn sie hätte es sich nie verzeihen können.
Wenn sich die Nacht zurückzog und die Sonne mit dem Tag erwachte und ihre ersten vorwitzigen Strahlen in die Welt schickte, legte Chanamee ihre Traurigkeit ab und setzte ihre Fröhlichkeit auf, für die alle sie so sehr bewunderten und liebten.
 
So erging es Chanamee Tag ein Tag aus...und so lernte sie schließlich mit der Traurigkeit, als ständige, wenn auch von anderen nie entdeckten Begleiterin zu leben.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.08.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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