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Wenn ich am Meer bin, geht es mir gut. Nicht das Meer mit Sandstrand und lärmenden Touristen, die sich in der Sonne braten, sondern das Meer des Nordens mit Ebbe und Flut, Wind und allen Wettern ist es, das mich immer wieder aufs Neue fasziniert und meine Seele gefangen nimmt…
Ersatzweise setze ich mich ans Rheinufer und schaue mir Schiffe und Sonnenuntergang an, wenn ich Sehnsucht nach Ruhe und Wasser spüre, denn unweit meiner Wohnung fließt der Rhein. Wenn die Sehnsucht jedoch immer stärker wird, dann spüre ich, es ist wieder so weit - ich muss an die Nordsee reisen, dort hin, wo meine Seele ihre Heimat hat!
Und weil meine Sehnsucht mich wieder einmal besonders plagte, überwand ich das Grauen vor einer langen Autofahrt und buchte für den Sommer für mich und meine kleine Patchwork-Familie erneut einen Nordseeurlaub. Dieses Mal ging es jedoch an die nordfriesische Küste. Neun Jahre Ostfriesland zwischen Emden und Wilhelmshaven hatten mich die Küste lieben gelehrt; nun wollte ich eine andere Region des schönen Nordens erkunden, die ich bei einem Kurzurlaub im vergangen Jahr nur erschnuppern konnte, die mich aber ebenso begeistert hat.
So machten wir uns am 28. Juli 2007 von Mainz zu Fünft auf Richtung Husum, wo wir im kleinen Ortsteil Schobüll zwei erholsame Urlaubswochen verbringen wollten. Die Fahrt war anstrengend, denn immer wieder staute sich der Verkehr auf der eigentlich relativ baustellenfreien Autobahn aus unerfindlichen Gründen, was wohl an der Leistung mancher Autos in Relation zu den Kasseler Bergen liegen mochte; jedenfalls benötigten wir statt der geplanten 7-8 fast 10 Stunden für die Anfahrt. Dort wurden wir jedoch belohnt von zwar trübem, aber regenfreiem Himmel und einem hübschen Domizil, das nun für zwei Wochen unser Zuhause sein sollte. Schobüll ist das einzige Dorf an der Küste, das so hoch liegt, dass es keinen Deich benötigt, so dass wir von unserem Ferienhaus auf der Schobüller Anhöhe den direkten Blick aufs Meer genießen konnten.
Für die Kinder war in dem gemütlichen alten Haus ebenfalls das Wohlbefinden gesichert durch einen Fernseher mit Satellitenanschluss und zwei gemütliche Kinderzimmer - und erstaunlicherweise genossen unsere 3 Teenies sogar die allabendlichen Spaziergänge ans Meer. Die Gezeiten sorgten dafür, dass sich uns das Meer und die Sonnenuntergänge in wechselnden fantastischen Farben und Formen zeigten und ich war dankbar für den großen Speicher in meiner Digitalkamera.
Obwohl wir in dem kleinen Supermarkt am Ort täglich frische Brötchen und alle nötigen Lebensmittel kaufen konnten, wollten wir natürlich auf einen ausgiebigen Stadtbummel im 3 km entfernten Husum nicht verzichten, wofür wir allerdings nur die weiblichen Teenies begeistern konnten. Die hatten allerdings weniger für die wunderschöne und farbenfrohe Architektur des Hafenstädtchens einen Blick, als für die zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten in den vielen Lädchen, die auch manch außergewöhnliches Mitbringsel anboten. Es war für jeden Geschmack etwas dabei.
Nach den ersten Tagen, an denen das Wetter recht wechselhaft gewesen war und wir das Meer auch stürmisch erleben konnten, besserte sich das Wetter zur Wochenmitte und mit Verwandten, die das Glück haben, in Schobüll zu leben, unternahmen die Kids erste Versuche im Watt-Waten… Obwohl die vielen zerbrochen Muscheln im Matsch die Füße arg strapazierten, ließen sie sich das Vergnügen nicht nehmen……. und mit der steigenden Flut zum Wochenende hin konnten sie dann sogar im Meer schwimmen. Sie ließen sich auch von der doch recht mäßigen Wassertemperatur nicht abschrecken, die uns „Eltern“ allerdings nicht zu einem Badeversuch im Meer verlocken konnte. Der Onkel konnte gar nicht verstehen, dass wir so „zimperlich“ waren…;-)
Etwa 40 km entfernt von Husum ist der bekannte Badeort St. Peter-Ording. Dort gibt es einen richtigen Sandstrand für badefreudige Urlauber, den wir aber selbst noch nicht ausprobiert haben. Er soll sehr schön sein, aber nur durch einen langen Fußmarsch erreichbar. Wir entschieden uns stattdessen, den Wildtierpark in St. Peter zu besuchen, weil uns der Weg in die Seehundaufzuchtstation in Friedrichskoog zu weit war - und laut Prospekt hatte auch der Wildtierpark ein paar Seehunde aufzuweisen! Die trafen wir dann auch an, allerdings versteckten sie sich vorwiegend unter Wasser und erst, als eine Tierpflegerin mit Fischhappen kam, konnten wir alle 5 Seehunde endlich sehen, darunter auch zwei wenige Wochen alten Heuler. Wir
Insgesamt fanden wir den Tierpark sehr nett, wenn auch die Eintrittspreise nicht niedrig waren für eine ganze Familie, aber dafür war ja Urlaub und eine Pizza oder ein Kinobesuch kostet genauso viel … Dafür lernten wir einige interessante Unterwassertiere kennen, wobei der Axolotl, ein Querzahnmolch, der noch aussieht wie seine Vorfahren vor 350Millionen Jahren, der urigste Vertreter war. Er lebt heute noch in einem See in Mexico.
Auffallend waren im Tierpark auch die vielen Störche, die in großen Gruppen auf einer Wiese herum standen. Offenbar erkannten sie, dass bei uns nichts mehr zu wollen ist und drehten uns den Rücken zu. Sehen wir aber heute eine schwangere Frau, vermuten wir doch immer sehr stark, dass sie im Urlaub in St. Peter-Ording war…
© Angela Gabel, im August 2007
Vorheriger TitelNächster TitelLeider lässt sich der Text nicht in der ursprünglichen Form hier veröffentlichen, darum hat Jörg dankenswerterweise noch einen Adobe-Link zum Original gesetzt. Für die, die Adobe jedoch nicht öffnen können, habe ich ihn dennoch nochmals hier eingesetzt, man möge nachsehen, dass die Bilder deshalb unter und nicht neben den Abschnitten stehen, was optisch leider nicht so schön wirkt...Anschi Wiegand, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.08.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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Riss im Herz
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