Andreas Rüdig
Besuch in Meerbusch
Meerbusch. Lange Zeit kannte ich diese westliche
Nachbarstadt Düsseldorfs nur von der Straßenbahn aus. Saß ich in der
Linie U76 und fuhr von Krefeld nach Düsseldorf, fuhr ich durch
Meerbusch. Es sollte bis zum September 2007 dauern, bis ich mich
endlich aufmachte und aufraffte, mir die Stadt im Kreis Neuss
anzuschauen. Zu ländlich, ohne festen Ortskern und zu wenig greifbar
war die Stadt bislang für mich gewesen.
Angenehmes
Reisewetter ist an diesem Samstagmittag - bewölkter Himmel ohne Regen,
angenehme Temperaturen. Also fahre ich zum Düsseldorfer Hauptbahnhof
und steige dann in die Linie U76 (die frühere Linie "K" Richtung
Krefeld) um. An der Haltestelle "Haus Meer" heißt es für mich erneute
"umsteigen". Ich besteige die Linie 839. Glaubt man dem Streckenplan,
macht sie von Haus Meer aus eine kleine Rundreise durch Meerbusch, um
letztendlcih wieder am Haus Meer zu landen. Auf diese Art bekomme ich
doch einen guten Eindruck von dem ländlich - idyllischen Charme und der
Langeweilie, die in diesen zur Stadt zusammengeschlossenen Dörfern
herrschen. Wo sind die Museen, Kirchen und anderen
Freizeitmöglichkeiten, die andere Städte auszeichnen? Ich sehe viel
Landschaft, aber keinen Ort, an dem ich mich gerne aufhalten möchte.
Der
Ortsteil Büderich ist meine nächste Station. Mit der Dorfstraße
entdecke ich einen Teil Meerbuschs, in dem Einkaufsmöglichkeiten in
größerem Umfang vorhanden sind. Lokaler Einzelhandel ist hier
vorhanden, der zu dieser Tageszeit - so zwischen 14 und 14.30 Uhr -
teils geöffnet ist. Auch eine katholische Kirche und das unauffällige,
einscheinbare Rathaus entdecke ich. Da Wochenende ist, ist das Rathaus
natürlich geschlossen. Die Kirche bedauerlicherweise auch. Ich hätte
sie mir gerne von innen angesehen; ich hätte gerne gewußt, wieviel
Pracht das Gotteshaus bietet. Aber egal.
Wie
gesagt: Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben in Meerbusch zu Gast.
Mein persönlicher, subjektiver Eindruck: Ich habe bislang nicht viel
verpaßt. Von städtischer Infrastruktur ist hier nichts zu spüren. Ich
sehe weder Stadtbücherei noch Volkshochschule, Stadtwerke,
Touristeninformation oder gar die Verkehrsbetiebe. Jemand wie ich, der
zwar einen Führerschein, aber kein Auto, einen Büchereiausweis (für die
Duisburger Stadtbibliothek), aber keinen privaten Internetzugang, eine
Monatsfahrkarte und eine Bushaltestelle quasi vor der Haustür, aber
keine Lust hat, viel Zeit für die Fahrplansuche zu verschwenden, der
wäre in Meerbusch sicherlich aufgeschmissen. Ein wenig städtische
Infrastruktur macht das Leben nicht nur bequem, sie macht das Leben
sogar einfacher. Ich glaube nicht, daß ich so rasch noch einmal
nach Meerbusch fahren werde.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.09.2007.
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