Andreas Rüdig

Deutsch für Journalisten

So, meine lieben Redakteure, nun möchte ich Ihnen die neuen Rechtschreiberegeln unseres Verlages vorstellen.
 
1. Einige Wörter beginnen mit "ch". Chemie, China und Chile sind Beispiele dafür. Niemand weiß, wie sie richtig ausgesprochen werden - mit einem "k" oder einem "sch" am Anfang. Diese Worte werden ab sofort mit einem "sch" am Anfang geschrieben - in unserem Beispiel also "Schemie", "Schina" und "Schile".
 
2. Viele Worte beginnen mit einem "st". Das s wird dann wie sch ausgesprochen. Aus einem "Stein" wird ein "Schtein", ein "Stuhl" zum "Schtuhl" und ein "Stern" zum "Schtern". Das ist in Zukunft bei unserer Rechtschreibung zu berücksichtigen.
 
3. Englische Fremdwörter werden so geschrieben, wie man sie spricht. Sie wissen bestimmt, was Haitech, Kompjuter, Hänndies, Kämmkorder und I - Meils sind? Ander Leute schreiben es Hightech, Computer, Hadys, Cam - Corder und E - Mails.
 
4. Üs, äs, und ös werden zu ues, aes und oes. Das sieht huebscher und schoener aus.
 
5. Dehnungs - hs nach Vokalen entfallen. Ser wol!
 
 
Der Chef spinnt doch mit seiner Rechtschreibreform. Wir Redakteur haben sehr viele Schwierigkeiten damit. Ständig muß uns unsere Redaktionsassistentin korrigieren. Und außerdem tanzen wir aus der Reihe. Keine andere Zeitung schreibt so wie wir...
 
 
Sag mal, Mathilde, wieso schreibt die Morgenpost eigentlich so komisch?
 
Keine Ahnung. Zur offiziellen Rechtschreibreform gehört es jedenfalls nicht.
 
Ich werde die Morgenpost auf jeden Fall abbestellen.
 
 
Anweisung der Morgenpost an alle Mitarbeiter
 
Der Vorschlag der Belegschaft, eine neue Rechtschreibung in der Zeitung einzuführen, war ein Fehlschlag. Die Leserschaft akzeptiert die neue Rechtschreibung nicht. Aus diesem Grund ist die Zahl der Kunden um 10 Prozent zurückgegangen. Daher werden wir jetzt zur alten Orthographie zurückkehren. 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.09.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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