Bonny Petrick

Pirates- The Kings of ocean


 Reichtum, Macht und Ruhm. Der Mann der dies alles erkämpft hat war Gold
Roger, der König der Piraten. Als er hingerichtet wurde waren seine letzten
Worte: "Ihr wollt meinen Schatz? Den könnt ihr haben! Sucht ihn doch!
Irgendwo habe ich den größten Schatz der Welt versteckt!" Dieser Schatz
war das One Piece und er liegt irgendwo auf der Grand Line. Damit brach das
große Piraten- Zeitalter an.
 
       
 
 
 
 
 
 
 
 13.
08. 1684
 
 
Heute ist ein
besonderer Tag. Kleomt de part bekommt ein Kind. Was eigentlich nichts
ungewöhnliches ist, aber in ihrem Dorf schon. Schon seit Jahrtausenden haben
hier die Einwohner des französischen Dorfes Karljiapou kaum Kinder bekommen.
Wenn es mal Kinder gab, dann waren es nur drei oder vier die hier rumhüpften
und schlimme Sachen machten. Kleomt allerdings hört nicht auf die Einwohner
dieses Dorfes, es war ja auch Brauch das nur Jungen geboren werden, doch nun
ist ihr Baby da und für einen Jungen fehlte leider ein bestimmtes Teilchen.
"Es ist
ein Mädchen! Miss Kleomt de part! Es ist ein Mädchen!"
 "Psst! Sein sie doch still! Sollen sie
etwa die Bürger dieses Dorfes hören? Wir dürfen nicht preisgeben dass ich ein
Mädchen zur Welt gebracht habe!"
Kaya, das
Hausmädchen von Kleomt schaut sie misstrauisch an.
"Aber wie
wollen wir denn dann verhindern dass die Bürger es herausfinden...?"                               
 "Ich werde allen sagen das Ich Kleomt,
einen kleinen Jaques geboren habe!"
"Jaques?
Aber..."
"Ja, ich
weiß! Es ist ein Mädchen, ich werde sie ja auch nicht Jaques nennen, sondern
eher....Jessi. Jessi ist schön! Doch für die Leute im Dorf ist Jessi gleich
Jaques.... So bekommen wir keinen Ärger!"
"Gut
ausgeklügelt Miss Kleomt! Gut ausgeklügelt!"
"Nun lass
uns aber meine kleine Jessi vorstellen, die Leute werden sich über ein neues
Kind im Dorf freuen, stellen wir den Leuten meinen kleinen Jaques vor..."
Dies taten nun
Kaya, das Hausmädchen und Kleomt de part. Die Leute im Dorf freuten sich, genau
so wie es Kleomt gesagt hatte und die Leute glaubten das Jessi ein Jaques ist,
also ein Junge.
 
                                               *******************
 
Jessi, jetzt
vier Jahre, hat ein paar Freunde gefunden. Na ja es sind zumindest zwei, mehr
gibt es im Dorf nicht. Kleomt, die Mutter von Jessi, hat einen neuen Mann
gefunden, mit dem sie sehr glücklich ist. Er heißt Phillipe de cort und kommt
aus dem Südlichsten Teil Frankreichs. Er war (und ist noch heute) Händler. Er
macht Handel mit dem Gouverneur, den adligen Leuten, den Bürgern Frankreichs
die Geld oder Sklaven haben und natürlich seinen gefährlichsten Kunden. Den
Piraten. Jessi mag ihren Ersatzvater nicht. Taran, der Waffenschmied dieses
Dorfes, mag sie viel lieber. Jessi hat ja auch schon versucht Taran und ihre
Mutter zusammen zubringen, aber dies scheiterte oft.
 „Taran ist und bleibt eben ein
Waffenschmied“,
sagte ihre
Mutter immer. Außerdem war Taran der einzigste im Dorf (natürlich außer ihrer
Mutter) der ihr Geheimnis kennt. Seid aber Phillipe, Kleomt`s Mann ist darf
Jessi nicht mehr mit den anderen spielen. Sie muss stattdessen in eine
Privatschule, sie muss Krocket spielen lernen und sie muss lernen wie man sich
als Frau benimmt. (Phillipe ist ja der Stiefvater, also weiß er auch, das sein
Sohn eigentlich seine Tochter ist) Phillipe meinte, dass Jessi sich nicht immer
in Männerkleidung zeigen kann, es ist spätesten zu spät, wenn Jessi Brüste
bekäme, meinte er. Kleomt stimmte ihm zu und willigte ein, dass Jessi lernen
müsse wie sich eine Frau benimmt. Jessi wuchs heran und wurde neun Jahre alt.
Sie ging schon in die vierte Klasse, aber man dachte sie wäre schon vierzehn,
sie spross in die Höhe (was sehr ungewöhnlich für ein Mädchen ist). Ihre Mutter
meinte dass würde wohl an den Genen liegen, ihr Vater sollte auch ein Riese
gewesen sein, bevor er starb. Mit zehn Jahren entschied sich Phillipe, sollte
seine Tochter mal Klavier lernen, sie ist bald erwachsen und wenn sie nicht
nähen oder kochen oder spielen kann ist sie nutzlos. Wieder willigte ihre
Mutter ein und Jessi hatte nun kaum mehr Zeit für Taran, oder ihren Freunden,
die nun alle Kleiner als Jessi (Jaques) waren. Jessi folgte mit interessierten
Augen, die Tätigkeiten ihres Schein- Erzeugers. Teils mit eckeleregenden und
Teils mit interessiertem Interesse. Sie bekam schnell heraus dass ihr
Stiefvater Handel mit den unterschiedlichsten Verkäufern machte. Die meisten
waren Piraten. Jessi hatte schon viel über Piraten gelesen, sie fand ihr Leben
aufregender als Klavier spielen, kochen lernen und die Sachen zu nähen die eh
am nächsten Tag wieder kaputt waren. Ein ganz bestimmter Pirat fiel ihr immer
wieder in die Augen. Er hieß Kapitän Luynis. Er war wohl der Stammgast ihres
Stiefvaters.
 
 
                                               ******************
 
Eines Tages, es
war gerade abends, da musste Jessi wieder einmal Klavier spielen. Mit ihren
Sechszehn Jahren konnte sie es schon perfekt und die schwersten Lieder
auswendig. Ein Schrei vom Nebenzimmer, sie stockte und hielt ihr Lied inne.                                                                        
"Ich werde
sie NICHT verkaufen! Haben sie gehört? Sie Möchtegern Pirat? Sie können mich
ruhig erschießen, doch vergessen sie nicht das ich eine ganze stadtvoll
bewaffneter Soldaten und den Gouverneur persönlich hinter meinen Rücken habe!
Ich verkaufe NICHT!"
"Aber
hören sie mir doch mal..."
"NEIN! 
I   C  H    V  E 
R  K  A  U  F  E     N 
I  C  H  T!!!"
"Ist das
ihr letztes Wort?"
"Ja...  und jetzt verlassen sie bitte mein
Grundstück!"
"Wie sie
meinen. Auf Wiedersehen!"
" Wir
werden uns nicht wiedersehen Herr Bonnet."
" Wie sie
meinen."
Jessi überlegte
kurz. Bonnet. Hatte sie diesen Namen schon einmal gehört? Nein, das muss
wohl ein ganz neuer Käufer sein. Außerdem hat er nicht lange diskutiert, er
kann kein alter Käufer sein. Aber was wollte er denn überhaupt kaufen? Auf
einmal fliegt die Tür auf. Ihr Vater kommt mit einer Miesen Laune ins Zimmer.
"Spiel! So Spiel doch endlich!"
"Jawohl!"
Und Jessi
spielte, ein trauriges, einsames Lied. Es handelt von der Sklaverei und Mord.
Ein Krach, ein plärren und sie hört wieder auf zu spielen. Sie schaut zu ihrem
Vater, seine Faust auf den Tisch. Blut rann von seiner Innen Hand auf das
kaputte Glas. Ihre Mutter kam schweigend herein und wischte ihm die Hand. Dann
nahm sie vorsichtig die Scherben und ging wieder hinaus.
"Solltest
du nicht spielen?"
"Ja,
sofort!"
"Aber wehe
du spielst das Gleiche wie vorhin! Ich möchte ein fröhliches Lied hören, was
meine Stimmung wider heben kann!"
Und Jessi fing
an zu spielen. Es hieß: Hey Jude. Es kommt aus dem fernen Western, sie
hasste es. Ihr Stiefvater fing an den Refrain zu summen und ging fast tänzelnd
aus dem Zimmer. Als das Lied vorbei war kam der Stiefvater betrunken wieder. Er
schmiss sich auf die Couch und schlief ein. Dies nahm sich Jessi zu Gunsten und
schlich sich in Männer Kleidung außer Haus. (Sowohl niemand wusste, dass Jessi
eine heranwachsende Frau war und sowohl sie unerkannt bleiben wollte) Sie
musste zu Taran. Er war der einzigste der sie jetzt wie ein richtiger Vater
trösten konnte. Doch auf dem Weg zu Taran, kam sie an einer Schenke vorbei,
drinnen herrschte mal wieder das Chaos. (Huck und Cloe hatten mal wieder
Streit) Draußen schien es ruhig zu sein. Ein Mann mit einem Feder verziertem
Hut saß auf der Bank vor der Schenke. Sie blieb stehen und betrachtete den Mann
genauer. Er schien nicht von hier zu sein, er sah ziemlich neu aus, wohl ein
neuer der hier auch was anlegen und viel Geld verdienen will. Er schaute in den
Nacht Himmel, es war eine Sternklare Nacht, Jessi hielt nichts von dem
romantischen Zeugs.
"Willst du
da ewig stehen und schauen wie ich mich von dem Lärm da drinnen erhole?"
Fragte der Mann
auf einmal. Jessi blieb still schweigend stehen und schaute nur zu dem Mann.
Der Mann stand auf und ging wieder in die Schenke. Sie folgte ihm. Der Mann saß
am Tresen mit einem Glas Bier in der Hand und schaute Huck und Cloe zu wie sie
sich stritten. Cloe nahm eine Leere Flasche vom Nachbars Tisch und schlug damit
auf Huck`s Kopf. Dann erst sah sie Jessi in der Tür stehen.
"Jaques!
Wie schön dich zu sehen! Setz dich doch zu mir mein Junge!"
"Ich muss
aber gleich wieder los, Cloe. Tut mir leid!"
" Macht
Phillipe dir wieder Ärger? Na warte, ich werde ihm schon sagen das ein
erwachsender Mann auch mal Mädchens nachsteigen will!"
"Nein,
Cloe! Du weißt doch was dann passiert!"
"Ich weiß!
Aber setz dich trotzdem! Es gibt kein nein! Willst du ein Bier? Nein natürlich
nicht."
Cloe drehte
sich um und schrie zu Carlos, dem Schankwirt etwas zu. In dem ganzen Chaos
konnte Jessi es nicht verstehen. Cloe zeigte mit dem Finger auf den leeren
Platz neben dem Mann mit dem Feder verziertem Hut.
"Setz dich
erst einmal dorthin! Wenn ich hier aufgeräumt habe werde ich dir
höchstpersönlich einen Stamm Tisch geben."
Auf einmal war
Huck wieder hinter Cloe und die beiden kempelten wieder miteinander. Jessi
hingegen setzte sich auf den freien Platz und Carlos kam schon mit einem Orange
Juice an. Aber so schnell wie er kam ging er auch schon wieder.
"Ist es
dir nicht zu peinlich in Männer Klamotten rum zu rennen, Weib?"
Jessi drehte
sich um und sah mit einem finsteren Blick den Mann mit dem Hut an.
"Ich rede
nicht mit Männer deren Namen ich nicht weiß!"
"Ich heiße
Bonnet. Stets zu diensten!"
Bonnet. Jetzt fiel es ihr wieder ein. Das war der
Kerl, den Phillipe rausgeschmissen hatte.
"Bonnet
also, ja? Wie schön Herr Bonnet, mich nennt man Jaques und ich bin kein Weib!
Ich wurde als Junge geboren und werde wohl ein Junge bleiben!"
"Oh,
Jaques ruft man dich? Du kommst mir bekannt vor. Sind wir uns schon mal
begegnet?"
"Wohl
kaum! Das wüsste ich!"
Cloe kam
angerannt, der Klavierspieler hatte Pause.
"Jaques,
Jaques! Ich habe gehört du kannst Klavier spielen? Möchtest du uns nicht einmal
was vorspielen?"
"Aber
Cloe!..."
"Los! Lass
uns was hören!"
Alle Gäste in
der Schenke riefen lauthals Zurufe zu Jessi. Widerwillig ging sie das Treppchen
zum Klavier hoch und spielte ihr gehasstes Lied Hey Jude vor. Die Fäuste
schlugen im Takt auf die Tische und die Weiber sangen im Chor dazu.
"Ju –hu -hude! Hey Jude!"
Das Lied ging
seinem Ende zu und die Fäuste die, die Tische im Takt klopften formten sich zu
zwei Fingern und pfiffen .
Jessi klappte
den Klavierdeckel zu, stand auf und verbeugte sich vor ihrem Publikum. Dann
ging sie zu ihrem alten Platz zurück.
"Jetzt weiß
ich woher ich dich kenne!"
sagte Bonnet
auf einmal.
"Du bist
doch diejenige die im Hause de part spielte, oder?"
"Erstens
bin ich keine die. Und zweitens, Bin ICH das nicht gewesen!"
"Ach,
wirklich? Sagt ihnen, mein Herr, der Name Gloria etwas?"
"Ja,
natürlich. Das ist ein Musikstück. Wer kennt es denn nicht?"
"Nun, dies
haben sie doch im Hause de part gespielt!"
In diesem
Moment flog die Tür der Schenke auf. Jessi drehte sich um und sah Taran. Sein
Gesicht war mit Schnitt Wunden verziert und sein Ganzer Körper roch nach
Verwesung.
"P....Piraten!"
stotterte der
arme Kerl. Cloe rannte zu ihm.
"W.. wer
hat dir das angetan? Taran? Taran!"
Taran war tot.
Piraten hatten ihn angegriffen. Grundlos. Nun ist er tot und wollte uns warnen,
das Piraten auch schlechte Menschen sein können. Zu schlechte. Jessi sprang
auf. Sie konnte es noch immer nicht fassen. Taran, Taran ihr besten Freund war
tot. Ermordet von diesen Wesen die sie am meisten verehrte. Bonnet sprang
ebenfalls auf.
"Diese
Idioten. Habe ich ihnen nicht gesagt dass sie warten sollten?"
murmelte er.
Jessi jedoch, die sehr nah bei ihm stand, verstand was Bonnet murmelte. Bonnets
Leute haben ihren besten Freund auf dem Gewissen. Sie stürmt aus dem Lokal, ein
kurzer Blick auf dem Leblosen Taran geworfen. Sie versuchten ihn auf den Rücken
zu drehen, aber er war Weltmeister im Schwerkampf, Disziplin: Essen. Den
bekommt man nicht so leicht auf den Rücken gedreht. Sie rennt. Jessi rennt zu
Tarans Haus. Sie nimmt sich Tarans Yubashi aus dem Schrank und läuft damit zum
Hafen. (Yubashi ist ein Kitetso der dritten Generation, also ein Schwert mit
Wellenschliff das verflucht ist. Taran konnte es nicht tragen, aber Jessi war
auserwählt es zu tragen) Am Hafen angekommen schaut sie sich nach den
verdammten Piraten um, die ihren Freund auf dem Gewissen haben. Doch sie sieht
niemanden. Obwohl sie im Dunkeln jede Maus vorbei flitzen sehen kann, sieht sie
niemanden. Ein Dumpfer Schlag auf den Schädel und sie fällt um. Piraten. Die
Mannschaft von Bonnet haben sie niedergestreckt, noch halb wach hört sie
Stimmen aus der Dunkelheit. Es schreien Leute. Ihre Leute. Cloe, Huck (der im
nötigsten Notfall mit Cloe wieder zusammen gekommen ist), Carlos und all die
anderen die den Tod von Taran miterlebten. Sie wollten sich rächen, genau so
wie Jessi.
"Was
machen wir nun mit diesem Kerl?"
fragte der eine
Pirat.
"Lass ihn
liegen! Die Hunde erledigen den Rest!"
"jawohl!.....
Huch? Hey! Was ist das?"
Der dickere
Pirat von den beiden hob das Yubashi von Taran auf.
"Sag mal
spinnst du? Das ist ein Kitetso der dritten Generation! Du bist verflucht, wenn
du es trägst. Aber wenn dieser Rotzlöffel es tragen kann, dann ist er vielleicht
auserwählt. Wir nehmen ihn lieber mit. Er kann noch von nutzen sein! Siam,
Flecky! Helft ihm gefälligst dabei!"
Zwei weitere
Piraten halfen dem Piraten der noch immer das Yubashi in den Händen hielt.
diesmal zitternd. Es stimmte wohl tatsächlich das Piraten abergläubisch sind.
Mit einem Ruck war Jessi mit beiden Armen auf der Schulter von dem Kerl namens
Flecky und die Beine hatte Siam. Der andere nahm das Yubashi mit auf das
Schiff. Jessi wurde auf Deck getragen und stieß mit dem Kopf gegen einen Mast.
"Du
Trottel! Pass besser auf!"
Jessi verlor
das Bewusstsein und verfiel in einen Alptraum.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
14.07.1700
 
 
Jessi`s
Alptraum handelte von ihrem  Vater, sie
musste von Phillipe aus den Piraten Bonnet heiraten. Bonnet heiratete sie und
sie bekam ein Kind. Nach der Geburt des Kindes musste sie sterben, Bonnet hatte
genug von ihr und das Kind. Mit einem Schrei wachte sie aus ihrem Alptraum auf.
"Na
endlich bist du wach. Ich hatte schon Angst du wärst tot. Meine Männer können
manchmal so hart zu einem  Burschen
sein."
Es war Bonnet,
der sie da anredete. Er zündete sich eine Pfeife an und paffte an ihr. Auf
seinem Schoß hatte er Yubashi.
"W... Wo
bin ich?"
"Du bist
auf der Flying Lamb"
"Auf einem
Schiff?"
"Nicht auf
irgendeinem Schiff. Du bist auf meinem Schiff."
"Wie....
Wann... Weshalb...?"
Bonnet drehte
das Schwert in seinen Fingern. Das polierte Silber stach Jessi in den Augen,
sie kniff sie zusammen. Ohne eine Antwort zu sagen redete Bonnet wie gewöhnlich
weiter.
"Ein
schönes Schwert hast du da, aber wenn du von meinen Männern überrascht wurdest,
kannst du damit anscheinend nicht umgehen. Woher hast du es? Doch nicht etwa
von dem Toten Waffenschmied, Oder?"
"Lass
Taran da aus dem Spiel! Er ist schon tot und steht auf eurer Liste, mein Vater
wird mich suchen lassen, das sag ich euch, Bonnet!"
"Ach, er
hat einen Namen? Nun ja, eurem Vater habe ich schon eine Narbe unter meinem
linken Auge zu verdanken. Dieser Bastard. Dieser Taran hat mir wirklich
Ärger bereitet. Alle schauten natürlich auf mich. Weil ich ja der einzigste
Pirat in dieser Stadt war. Nun ja, ein paar Verluste gab es da schon. Diese
Schwarzhaarige und der Blonde die sich zuvor stritten, starben leider unter
meiner Klinge. Selbst schuld. Man stellt sich Stede Bonnet nicht in den
Weg!"
"Cloe und
Huck sind tot? Auch die beiden habt ihr auf eurem Gewissen? Ihr Mörder! Ihr
verfluchten Mörder!"
Sie sprang auf,
riss das Yubashi aus den Fingern von Bonnet und lief hinaus auf Deck, mit dem
Ziel an Land zu springen und zu flüchten. Doch leider war nirgends Land.
Überall war Wasser, wo nur. Wo nur war das Land? Wo ist Frankreich und wo ist
Karljiapou?
"Suchst du
etwas?"
Stede Bonnet
war hinter ihr getreten. Und legte seinen Arm um ihre Schultern.
"Fass mich
nicht an, du Mörder!"
Jessi nahm
seinen Arm und schleuderte ihn so auf den Rücken, das er sie nicht mehr
anfassen konnte. Schnell stand Bonnet wieder auf.
"In Verteidigung
bist du gut. Wo hast du das nur gelernt?"
"Ich
Möchtegern Waffenschmied hat mir das beigebracht. Und ihr meint er wäre nutzlos
gewesen! Wo ist Frankreich? Wo ist Karljiapou?"
"Deine
Heimat?"
Er zeigte mit
dem Finger Richtung Westen.
"Da! Und
wir sind zehn Knoten von Frankreich entfernt, das mach fünf Monate und zwölf
Stunden!"
Ein Matrose kam
schleichend hinter Bonnet.
"Es sind
dreizehn Stunden, Sir"
"Nun gut,
dann eben Dreizehn."
Jessi ging zur
Rehling und lehnte sich an. Dreizehn Stunden und fünf Monate. Wie lange war sie
bewusstlos? Es kam ihr wie eine Nacht vor, doch nun ist sie schon fünf Monate
weg und noch immer hat sie ihre Männer Kleidung an, die noch nicht einmal ihr
gehörte sondern mehr Phillipe, ihrem Stiefvater. Wie es ihrer Mutter wohl ginge?
Würden sie sich große Sorgen um sie machen, oder würden sie das Leben erst
einmal weiter leben? Würden sie an eine Entführung denken?
"Ach,
Mama!"
seufzte Jessi.
"Ach,
Mama..."
 
                                                        *******************
 
 
Fünf Tage lag
Jessi nun in ihrer Koje. keiner der Piraten traute sich ins Zimmer zu treten,
lediglich das Essen stellten sie vor die Tür. Es klopfte an der Tür.
"Das
Essen!"
"Ich habe
keinen Hunger!"
"Irgendwann
müssen sie doch was essen..."
"Heute
nicht!"
Der Knauf von
der Tür wurde heruntergedrückt und Bonnet kam geduckt ins Zimmer. Sogleich
schmiss Jessi eine Vase, die greifbar auf dem Tischchen stand, Richtung Bonnet.
Er wich aus, stolperte und fiel auf den umgedrehten Stuhl, den Jessi einen Tag
davor wütend gegen die Wand kickte.
"Guter
Schuss! Leider nicht gut genug um mich zu treffen!"
"Was
wollen sie?"
"Ich
möchte das sie etwas essen!"
"Da können
sie lange warten! Lieber verhungere ich!"
"Ich habe
mir erlaubt in ihrem Tagebuch zu schnüffeln und habe erkannt dass...."
Die Tür ging
auf. Ein Matrose mit langem Blonden Haar kam in die Kajüte. Jessi drehte sich
auf dem Bett (auf dem sie lag) um und der blonde schlich leise zum Kapitän.
"Sir? Wir
haben ein Problem!"
Flüsterte der
Matrose.
"Ich komme
sofort!"
Der Matrose
salutierte und schloss die Tür wieder hinter sich. Nun drehte sich Bonnet
wieder zu Jessi um.
"Was ich
sagen wollte..... Ich habe mir einen kurzen Blick in ihrem Tagebuch erlaubt und
habe gemerkt, dass sie ein kleiner Piraten- Fan sind, Herr de part. Warum
weigern sie sich dann von unserem Essen zu speisen?"
"Weil sie
meine Freunde auf dem Gewissen haben!"
"Ist es
nur deswegen?"
"Ja!"
"Nun
gut."
Er stellte den
Teller mit den Leckersten Sachen auf den Tisch und ging zur Tür. Er öffnete sie
und hielt inne.
"Falls sie
doch Hunger bekommen, könnten sie ja etwas speisen, falls sie frische Luft
bräuchten, könnten sie ruhig hoch kommen und frische Luft schnappen. Es stinkt
hier wirklich!" (Jessi war die ersten Tage auf Bord{die sie nicht
bewusstlos verbrachte} seekrank gewesen und so musste sie in den Eimer, der in
der Ecke stand, kotzen und ihre Notdürfte unterbringen. Deshalb der Gestank den
Bonnet meinte)
"Nicht
nötig!"
Bonnet schloss
die Tür nun hinter sich. Jessi schaute mit begierigem Auge auf den Tisch, wo
das heiß dampfende Essen stand. Hunger hatte sie schon, welch eine Frage. Aber
sie wollte nichts von den Mördern von Huck, Cloe und Taran wissen, essen oder
sonst etwas. Ach Taran....
Der Arme Taran....
 
                                                                           ***************
 
 
 
Auf Deck: 
Bonnet ging hastig hin und her. Der Matrose den er beauftragte kam
eilend mit einer Nachricht in der Hand angerannt.
"Es ist so
wie sie es gesagt haben, Sir! Ein Marine Schiff! Auf sieben- Uhr! Kurs: Süd
-südost! Es wird uns sehen wenn uns nichts einfällt!"
"Wir
ändern den Kurs! Jetziger Kurs auf Norden! zehn Knoten! Wir machen einen Bogen
um das Schiff!"
Der Matrose gab
die Befehle weiter. Man hörte es bis in die unterste Kabine. Alle man kamen auf
Deck und setzten Segel Richtung Nord. Die Luke ging auf und eine zersauste
Haarpracht kam zum Vorschein. Jessi.
"Jaques!
Wie schön das sie uns auch einmal besuchen! Wie gefällt ihnen bis jetzt der
Aufenthalt an Bord?"
fragte Bonnet
fröhlich, als er Jessi erblickte.
"Bonnet?"
"Ja?"
"Halten
sie die Klappe!"
Die Mannschaft
lachte Lauthals.
"RUHE!"
befahl der
Kapitän dieses Schiffes. Er mochte es gar nicht, das man über ihn lacht. Und
erst recht nicht wenn man sich über ihn lustig macht. Jessi jedoch ging an die
Rehling, schubste eins- zwei Leute weg, die immer noch Seekrank waren (Jessi`s
Seekrankheit ging schnell vorbei, sie scheint wohl schon früher ein Seemann
gewesen zu sein), und sah sich um. Natürlich war nichts außer Wasser, weit und
breit, zu sehen. Was sonst.
"Wo ist
mein Schwert?"
verlangte sie
laut. Matrosen in ihrer Nähe flüchteten als sie ihr Geschrei hörten. Der
Kapitän jedoch blieb ruhig stehen.
"Es ist in
meiner Kajüte"
"Ich will
es haben! SOFORT!"
Stede Bonnet
gab einen Handwink einen Matrosen weiter, der Schnurstracks die Luke aufmachte
und verschwand. Nach etwa drei Minuten kam er mit einem etwas zu groß geratenen
Stock an. Es war Yubashi, das in ein rotes Seidentuch gewickelt wurde. Seeleute
dachten, rot würde den Fluch aufheben. Törichte Seeleute!
"Gib es
mir!"
"Erst will
ich wissen, wieso!"
"Weil ich
gegen dich kämpfen will!"
Wieder Lachen.
Diesmal nahm die Mannschaft Jessi nicht für voll.
"RUHE!"
befahl wieder
der Kapitän.
"Du? Gegen
mich? Ich bin unschlagbar in der Schwertkunst! Willst du noch immer gegen mich
antreten?"
"Ja"
"Törichter
Bursche! Weißt du eigentlich was du da tust?"
"Ja"
Kurzer
Augenblick stille, dann erzählte Jessi weiter...
"Du hast
kein Kitetso! Also bin ich im Vorteil!"
Sie rannte zu
Bonnet hin, riss das Schwert aus der Hand und zog es aus der Scheide. Der
Wellenschliff spiegelte die Sonne und ein blitzen kam auf.
"Du willst
es also wirklich tun!"
"Ja!"
"Ok. Mach dich bereit für einen Kampf! Spüre den Zorn des
Tigers!"
Auch Bonnet zog
sein Schwert. Es hatte einen Gradlinigen Schliff. Taran hatte schon viel über
solche Schwerter erzählt. Es hieß die Schwerter mit dem Grad- Schliff sind
Königsschwerter, selten zu haben und wer sie hat muss es entweder geklaut oder
sehr teuer ersteigert haben.
"Ein
Königsschwert? Trägt auch deines einen Namen?"
"Mein
Schwert ist das Grüne Auge!"
"Wie
interessant!"
"Wir
kämpfen nicht um zu quatschen! Mach den ersten Schritt! Greif mich an!"
"Lady’s First!"
Bonnet griff
mit der stumpfen Seite des Schwertes an, Jessi wich ihm aus und Bonnet`s
Schwert verfing sich in dem Holz Rehling.
"Dein
Schwert kann dir nicht von nutzen sein! Du weißt ja noch nicht mal wo die
Klinge und wo die stumpfe Seite ist!"
"Oh doch
das weiß ich! Ich möchte nur den kleinen Burschen nicht zu doll
verletzen!"
"Kleiner
Bursche? Und warum gehorcht das Yubashi mir?"
"Ah!
Yubashi heißt dein Wunderstück! !wie interessant!“
"Hör auf
mit den Scherzen und greif mich richtig an!"
Bonnet zog sein
Schwert aus der Holzmaserung und griff (diesmal mit der Klinge) Jessi an. Jessi
währte sich, duckte sich und griff mit dem Griff vom Schwert an. Damit boxte
sie ihm ins Schienbein. Bonnet jammerte kläglich.
"Du
Mistkerl! So war das aber nicht abgemacht!"
"Bei einem
Kampf ist nie etwas abgemacht! Oder war es vielleicht abgemacht, dass sie meine
Freunde morden?"
"Vergleiche
mich nicht mit Toten!"
"Stimmt!
Wir sollten lieber weiter kämpfen, oder gibst du schon etwa auf?"
"Nein!"
"Dann mal
los! Humple um die Wette!"
Bonnet ging nun
mit einer Riesenwut auf sie los. Jessi drehte sich kurz um, nahm das Seil (das
vom Vertäuen noch übrig war) und schwang sich daran hoch. In der Luft ließ sie
das Seil los und ging mit der Spitze des Schwertes auf ihn los. Bonnet fiel hin
und Yubashi landete in der Mitte von seinen beiden Beinen.
"Mein
Yubashi ist zu stark für dein Grünes Auge! Soll ich dir deine Einzelteile in
deiner Hose auseinandernehmen, oder gibst du jetzt auf?"
"Ich hoffe
du weißt dass Piraten nie aufgeben!"
"Aber ich
weiß auch das Piraten ihre Unterteile nie aufgeben! Was ist nun? Aufgeben oder
Unterteil verlieren?"
Stede Bonnet
(der immer noch am Boden lag {Jessi auf ihn}) zögerte eine kurze Weile. Für
Jessi waren es Stunden. Auch sie hatte Verletzungen abbekommen. Ihr Oberarm
hatte eine tiefe Schnittwunde und ihr Bauch wurde durch den Sturz in der Höhe
zu sehr zusammen gepresst.
"Ich gebe
auf!"
Die Mannschaft
war schockiert. War ja auch richtig so, wieso denn nicht? Wer will schon Onkel
Fritz verlieren?
Bonnet stand auf
und reichte Jessi die Hand. Jessi steckte das Yubashi in die Scheide zurück und
schüttelte darauf die Hand von Bonnet.
"Jetzt
gehörst du zu uns! Willkommen!"
"Moment.
Was ist wenn ich gar nicht bei euch mitmachen will? Ich wollte nur gegen dich
gewinnen, weil ich damit den Tod von meinen Freunden rächen wollte!"
"Tod hin
oder her! Du gehörst jetzt zu uns! Wenn du Meutern willst, scheiterst du
kläglich! Ich bin der beste Kapitän auf dem West Blue! Meine Mannschaft steht
hinter mir!"
"Der
Gouverneur auch! Und zwar bei mir!"
"Da hast
du was falsch verstanden! Bei deinem Vater steht er dahinter. Nicht bei
Dir!"
"Ich werde
nicht....."
Jessi stockte.
Sie hatte zu viel Blut verloren um diese Sinnlose Unterhaltung fort zuführen.
Sie verkrampfte sich, ging auf die Knie und viel auf den Bauch um.
 
 
 
 
15.07.1700
 
 
Ein gleißender
Blitz erhellt den Raum, in den Jessi lag. Sie blinzelte. Wo befand sie sich
jetzt? War das alles nur ein Traum? Eine Tür ging auf. (Knarrrrrr) Ein weiß-
maskierter Mann, mittlerer Größe kam ins Zimmer. Er trug eine Tasche (ebenfalls
weiß) und hatte einen Kittel um. (könnt ihr es erraten? Genau! Weiß!)
"Wie
schön! Sie sind wach!"
Der Mann sprach
in einem sehr ungewöhnlichen Dialekt zu ihr.
"Warum
haben sie uns nicht erzählt dass sie eine Dame sind?"
Erst jetzt
bemerkte Jessi, das sie nur im Nachthemd auf dem Bett lag. Sie hatte keine
Unterwäsche an und ein bisschen schämte sie sich schon. (für eine Frau hat sie
ein bisschen zu wenig oben herum)
"Keine
Angst! Sie gehören ja jetzt zu uns! Aber wenn sie eine Dame sind dann sagen sie
uns doch mal wie ihr richtiger Name ist!"
"Ich
verrate nichts! Wo bin ich hier eigentlich?"
"Oh? Haben
sie es noch nicht mitbekommen? Sie sind hier im Krankenzimmer von der Flying
Lamb!"
"Fl...Flying Lamb?"
"Gottchen!
Kindchen! Sie haben aber schwer was wegstecken müssen wenn sie es nicht mehr
wissen! Sie haben doch gegen Bonnet gewonnen!"
"Ich
erinnere mich. Bin ich etwa immer noch auf dem Piratenschiff?"
"Jawohl!
Das sind sie!"
"Wo ist
mein Yubashi?"
"Sie
hängen aber schwer an diesem Schwert, oder? Es ist in euer Kajüte!"
Jessi schaute
sich im Zimmer um. War dies nicht ihre Kajüte? Hier sahen alle Zimmer irgendwie
gleich aus. Hat Jessi wirklich gesiegt? Sie dachte es wäre alles nur ein Traum
gewesen. Anscheinend wohl nicht.
Die Tür ging
wieder auf und Bonnet kam herein. Er humpelte.
"Ah!
Unsere kleine Lügnerin ist aufgewacht!"
Sogleich
mischte sich der Arzt ein.
"Spinnt
ihr? Sagen sie mal! Was stand auf den Zettel den ich ihnen gegeben habe? Bettruhe!
Oder etwa nicht? Ich bitte sie sofort in eure Kajüte zurück zugehen und dort
sich ins Bett zu legen!"
Bonnet stieß
den Mann zur Seite. Er betrachtete Jessi ausgiebig und hörte nicht auf den
meckernden Arzt.
"Wo ist
Yubashi!"
....Keine
Antwort.
"Wo ist
Yubashi?"
.....Wieder
nichts. Jessi wurde sauer.
"Wo
ist..."
"Yubashi
ja, ja! Sie brauchen sich nicht zu wiederholen! Yubashi ist in guten Händen!
Bei MIR!"
"Ich will
es wieder haben! Sofort!"
"Für einen
ersten Maat sind sie zu aggressiv! So spricht man nicht mit seinem
Kapitän!"
"Sie sind
nicht mein Kapitän!"
"Doch. Sie
haben gegen mich gekämpft, ich habe aufgeben und so sind sie in unserer
Piraten- Mannschaft aufgenommen wurden. Also nichts da mit ich bin nicht ihr
Kapitän!"
"Sie
allein haben es entschieden! Ich durfte nichts dazu beitragen!"
"Natürlich
nicht! Ich bin ja auch der Kapitän!"
Er drehte sich
um und ging zur Tür.
"Ach, ja!
Wenn sie sich besser fühlen, erwarte ich sie in meiner Kajüte! Allein!"
"Ich werde
nicht kommen!"
"Das haben
sie das letzte mal auch gesagt und sind an Deck gekommen!"
Nun schloss er
die Tür. Jessi stand schweigend auf. Sie schaute sich um. Sie suchte ihre
Kleidung. Nichts war da. Wie stand sie nun da? Keine Kleidung, nur so etwas wie
ein Nachthemd, wie ein Umhang. Was nun?
"Wo sind
meine Sachen?"
"Die hat
der Chef!"
sagte der Arzt
halb ängstlich, halb ärgerlich. (Er hatte doch Bettruhe verordnet!!!)
Sie ging
hinaus. Kein Pirat war zu sehen. Sie ging an Deck und sah Piraten, sie
feierten. Was gab es zu feiern? Musikanten die, die Piraten wohl irgendwo
mitgehen haben lassen, spielten auf Ziehharmonikas und Schiff- Akkordeons. Die
Piraten sangen Lieder aus ihrem Leben. Ho, Ho Piraten, Ahoi!
Das Lied
stockte. Alle Blicke fielen auf die Halb nackte Frau, die sich als Junge
ausgegeben hatte. Dann lachten sie.
"Ahoi,
Jaques! Wie schön dich wieder zu sehen! Gefällt dir unser Lied? Sing doch
mit!"
Rief der eine
Pirat, dem man an der Nasenspitze schon ansehen konnte das er betrunken war.
Sie drehte sich eckelergend ab und ging Richtung Kapitäns Kajüte. Sie klopfte
nicht sondern stürmte eher herein. Bonnet zeigte keine Reaktion. Er schaute zum
Fenster hinaus und war entspannt. (kann man sich von einem Blick aufs Meer, und
damit meine ich nur Meer, entspannen?)
"Setz
dich!"
"Ich stehe
lieber!"
"Wie du
meinst!"
Kurze Zeit
Stille. Keiner sagt ein Wort, als wären sie stumm.
"In der
Ecke liegen deine Sachen! Zieh dich bitte an! Du wirst noch krank!"
"Hier?"
"Wo denn
sonst! Aber wenn du willst kannst du dich auch vor der ganzen Mannschaft
umziehen!"
"Nein,
schon gut!"
Jessi nahm ihre
Sachen und zog sich um. Es war ihr peinlich. Noch nie musste sie vor einem
Erwachsenden Mann sich umziehen, selbst bei ihrem Stiefvater nicht. Als sie
fertig war, erblickte sie ihr Schwert. Es stand mit dem Roten Seidentuch in der
Ecke, wo der Kapitän stand.
"Wir haben
ein schlechtes Wetter. Viel zu schlecht um jetzt zu feiern. Und trotzdem tanzen
die da oben wie Elefanten im Porzellan Laden!"
maulte Bonnet.
Jessi überhörte dies. Sie ging schnurstracks auf das Yubashi zu, nahm es sich
und presste es wie ihr einzigster Schatz an sich.
"Das
gehört mir!"
meinte sie bloß
dazu. Bonnet drehte sich um, schaute auf das Yubashi und nickte nur.
"Iss
was!"
"Nein."
"Keine
Angst! Es ist nicht vergiftet!"
"Ich esse
trotzdem nichts!"
"Dann
werde ich dich zwingen müssen!"
"Das
können sie nicht!"
"Ich kann
vieles."
Wieder war
Stille. Jessi haste die Stille, noch nie hatte sie es lange ohne Worte
ausgehalten. Sie nahm den Teller, der auf dem kleinen runden Tisch stand, und
aß. Es tat weh. Sie hatte ja lange nichts mehr gegessen, und der Magen hatte
sich an die leere gewöhnt. Der Arzt kam ins Zimmer. Ein Angst eregener
Gesichtsausdruck war zu lesen.
"Sir! Wir
haben leider Komplikationen an Bord!"
Dann schaute er
interessiert zu Jessi. Er weitete seine Augen, als könnte er es nicht fassen,
das Jessi etwas isst.
"Wie haben
sie es geschafft, das sie etwas Nahrhaftes zu sich nimmt?"
"Ich habe
nichts getan, sie hat es aus freien Stücken getan."
Wieder
Stille...
"Nun gut.
Ich werde mir mal die Komplikationen anschauen..."
Beide gingen
aus dem Zimmer. Jessi stellte den Teller auf den Tisch zurück und schaute sich
ihr Yubashi an. Es hatte viele kleine Kratzer an der Klinge. Das muss wohl
passiert sein als sie umgekippt ist, armes Yubashi!
 
 
                                                                  *****************
 
Kapitän Bonnet
kam mit einem Schwert in der Hand in die Kajüte wo Jessi noch aß. (also in die
Kapitäns Kajüte)
"Versteck`
dich lieber! Hier kommen gleich Schwierigkeiten auf dich zu!"
"Warum?"
"Ein
Marineschiff hat uns gesichtet. Wir kämpfen leider gerade gegen sie."
Stede drehte
sich zu Jessi um. Er nahm Yubashi und drückte es in ihre Hand. Sie lächelte
böse.
"Wenn ich
in deine Mannschaft soll, ist der Rang des ersten Maates zu wenig.... Ich will
der erste Offizier sein, Kapitäns Lehrling"
"Das musst
du dir erst einmal verdienen!"
"Ok!"
Jessi nahm
Yubashi aus der Scheide und schleuderte es Richtung Tür. Hinter Bonnet stand
ein Marinesoldat der bereit war Bonnet zu töten. Jessi traf ihn in die Kehle.
Er war sofort tot.
"Reicht
das?"
Bonnet drehte
sich um und sah den Soldaten.
"Willkommen
in meiner Mannschaft! Aber die Offiziere rede ich immer mit Namen an, wie soll
ich dich rufen?"
"Nennen
sie mich Jessi."
Jessi ging zum
Soldaten und zog Yubashi aus der Kehle. Die Klinge war nun mit Blut besiedelt
und so wurde es in der Mannschaft anerkannt. Jessi rannte raus und erledigte
einen nach den anderen. Die Piraten von Stede Bonnet staunten nicht schlecht
als sie sahen, was ein Weib so alles kann. Als nur noch der
Marineoffizier da war, hielt sie triumphierend das Kitetso in die Luft.
"Seht ihr?
So macht man das!"
Man hörte ein
Hurra und ein
„Juhu“
 aus den Kabinen und auf Deck von den Piraten
hören. (Sie selber befand sich auf Deck und hielt mit einer Hand das Kitetso
und mit der anderen den Marineoffizier fest)
"Gut
gemacht, erster Offizier, Jessi!"
lobte sie
Bonnet, der mit humpelndem Bein und blutenden (den er mit der rechten Hand
hielt) Arm auf Deck kam.
Der Schiffarzt,
der ebenfalls Verletzungen weggesteckt hatte, kam mit Verbandskoffer an Deck.
"Die
Verletzten zu mir! Die Toten werden erst einmal in den Frachtraum
geladen!"
"Toten?"
Wunderte sich
Jessi. Mit verwundertem Blick schaute der Schiffarzt sie an.
"Wissen
sie denn nicht, das es nach jedem Kampf mindestens drei oder vier Tote gibt? So
wie wir heute gekämpft haben schätze ich die Toten Zahl auf zehn Tote und neun
Schwerverletzte und sechs leicht Verletzte. Die anderen waren schon krank oder
sind mit einem Schock davon gekommen..."
Dann erst sah
er Bonnet. Er schlug die Hände über den kopf zusammen, als ahnte er es schon,
das Bonnet verletzt wäre.
"Irgendwann
holen sie sich den Tod, wenn sie so weitermachen, Sir!"
"Hören sie
auf! Es ist nicht so schlimm! Der Oberarm hat nur schwer was wegstecken müssen,
sonst ist alles in Ordnung."
"Und warum
humpeln sie noch immer?"
Nun mischte
Jessi sich ein.
"Das kann
ich gewesen sein. Ich glaube als ich gegen Bonnet angetreten bin, habe ich sein
Schienbein gebrochen, es knackste sehr deftig..."
Wieder schlug
der Arzt die Hände über den Kopf zusammen.
"Heurika!
Mädchen! Wissen sie denn nicht das es ihr Kapitän ist?"
"Doch! Nur
als ich gegen ihn antrat, war er es noch nicht!"
Bonnet drehte
sich um und wollte in seine Kabine gehen.
"Ich hoffe
sie leisten mir Gesellschaft, erster Offizier!"
meinte er noch
und verschwand im Dunkeln. (Es wurde langsam Abend, als sie so kämpften...)
 
                                                        
                                                        *****************
 
 Jessi klopfte an die Tür. (Diesmal musste sie
ja freundlich tun, es ist doch nun ihr Kapitän) Sie öffnete sie und sah Bonnet
beim Speisen. Eine Handbewegung von ihm sollte ihr zeigen, dass sie das Gleiche
tun sollte, also setzte sie sich auch. Auf dem Teller waren Brot, verschiedene
Wurstsorten und Käse. Als Getränk dazu gab es Wein. Jessi mochte kein Alkohol,
also ließ sie in stehen. Bonnet war fertig. Er rieb sich seinen Bauch und stieß
einen Rülpser aus. Dies war das Zeichen das es ihm gemundet hat.
"Warum
sollte ich herkommen?"
Meinte sie dann
endlich, als sie auch aufgegessen hatte. Bonnet legte die beiden Teller zu
einem Stapel und stellte sie vor die Tür, dann schloss er sie wieder. Er ging
aufs Bett und legte sich hin.
"Ich
wollte dich nach deinem richtigen Namen fragen. Du kannst doch nicht wirklich Jessi
heißen."
"Doch! So
hat mich Kleomt genannt."
"Kleomt?
Ist das deine Mutter?"
"Na mein
Vater bestimmt nicht!"
"Kein
Grund gleich böse zu werden."
Bonnet stand
nun auf und wühlte etwas im Schrank, der sich in der Nähe des Tisches befand.
(Eigentlich steht hier alles in irgendwelcher Nähe! Das Zimmer ist nicht sehr
groß!) Dann hielt er einen Zettel in die Luft und suchte nach noch etwas. Er
fand es und kam wieder hoch.
"Nun, gut.
Ich brauche dein Einverständnis, dass du bei mir an Bord auch ein Pirat bist.
Der erste Offizier. Dazu brauche ich deine Unterschrift, allerdings... Les dir
erst einmal die Vorderrungen durch! Vielleicht gefällt dir ja was
nicht..."
Jessi nahm das
Blatt und las es sich durch. Es gab für jeden Piraten je nach Anteil des
Schatzes drei Dublonen, für die Maate fünf und Offiziere bekämen sechs. Der
Kapitän selbst bekäme acht. Wenn ein Arm weg ist bekommt man dafür zehn
Dublonen und für ein Bein fünfzehn. Das Auge beträgt nur fünf Dublonen. Wer
sich ein Haustier, wie einen Papageien oder Affen, zulegen will muss es selber
fangen und zähmen oder selber, von seinem eigenen Geld kaufen. Wer meutert oder
etwas ähnliches Vorhat wird auf einer einsamen Insel ausgesetzt, oder gleich
der Marine gegeben. (Allerdings nur, wenn dieser Pirat ein Kopfgeld hat) Wer
bei einer Schatzsuche zurück bleibt, gilt der Piratenkodex Nr.7, der besagt:
Wer zurück bleibt, wird zurückgeblieben!.
Jessi
unterschrieb mit einer sehr sauberen Schrift, sie konnte nur von einem Mädchen
stammen.
"Ist es so
gut?"
fragte Jessi
dann. Bonnet schaute auf das Blatt und nickte.
"Ja, sehr
gut. Wenn du willst kannst du jetzt gehen."
Jessi
salutierte, wie sie es bei den ersten Piraten sah.
"Jawohl!"
Bonnet lachte.
"Du
brauchst nicht zu salutieren. Ich bin zwar dein Kapitän, aber du bist auch der
erste Offizier. Du brauchst nicht zu salutieren, anklopfen brauchst du
eigentlich auch nicht!"
Damit
verschwand Jessi aus den Raum, sie wollte an Deck und nach dem Rechten schauen.
Der Arzt war noch immer damit beschäftigt die Verletzten zu versorgen, es waren
mehr als er dachte. Er drehte sich um und sah Jessi.
"Wie
schön! Da habe ich meinen letzten Verletzten versorgt und da kommt schon die
nächste!"
"Ich bin
nicht hier um mich von dir versorgt zu werden!"
"Weshalb
denn dann?"
"Ich
wollte nur frische Luft schnappen! Es richt nach Verwesung, wenn man unter der
Luke ist."
"Kann
schon sein, aber an einem bewölkten Himmel werden wir niemanden die letzte Ehre
erweisen."
Jessi ging an
den Arzt vorbei. Sie musterte die Verletzten ausgiebig. Viele waren sogar
jünger als sie und weinten um den verlorenen Arm. Wie viel bekämen sie noch
einmal dafür? Zehn Dublonen? Erst jetzt fand sie es zu wenig, die kleinen
werden nie wieder einen Arm besitzen und so sind sie fürs Leben gezeichnet. Nun
sah sie den eigentlichen, zu den sie wollte. Er nannte sich Gareth. Sie hatte
von Bonnet erfahren, das Gareth der einzigste, außer Bonnet und Jessi, war der
mit dem Schwert kämpft. Er selbst hätte ein Drachenschwert, dass sich Golden tooth nennt.
"Gareth!
Ich muss mit dir reden!"
Gareth schaute
sie an, und nickte nur. Er hatte einen kleinen spitz Bart und sein Gesicht
ähnelte einem Baby. (So ein Gesicht nennt man auch Baby face, oder?)
"was
ist?"
"Ich
möchte das du mir mehr über die Schwertkunst lehrst."
"Das ist
nicht leicht, ich verlange etwas von dir, damit ich es tue!"
"ich werde
alles tun, nur nicht mit dir ins Bett steigen!"
"Keine
Angst! Pro Stunde möchte ich eine Golddublone!"
"Aber ich
bin neu! ich habe noch keine Dublonen!"
"Dann
werde ich dich auch nicht unterrichten."
"Nun gut,
nun gut! Dann werde ich wohl oder übel mit dir ein Bett teilen müssen!"
"ich
möchte kein Bett mit dir teilen! Ich möchte eine Golddublone!"
"Aber..."
In diesem Moment
kam Bonnet hinter Gareth.
"Gibt es
Ärger, Offizier Gareth?"
"Nein,
Sir! Dass heißt doch! Jaques will nicht zahlen! Sie will von mir die
Schwertkunst erlernt haben aber kann für eine solche schwierige Kunst nicht
zahlen. Sie hat mir andere Angebote gemacht, die ich alle ablehnte! ich möchte
doch nur Geld!"
"Wie viel
muss sie dir dafür zahlen?"
"Eine
Golddublone."
"Du weißt
das sie erst ein Neuling ist?"
"Schon.
Aber wer was gelehrt haben will muss auch zahlen, dann brauchte sie eben nicht
zu mir kommen!"
"Da hast
du auch recht!"
Dann wandte er
sich zu Jessi, die mit offenem mund noch immer am selben Ort stand.
"Jessi,
willst du wirklich die Schwertkunst erlernen?"
Nun riss sie
sich aus ihrem Bann.
"Nicht
erlernen,  nur dazu lernen."
"Das macht
aber auch kein großer Unterschied..."
"Nicht
ganz, aber trotzdem. Ja, ich möchte!"
"Du hast
aber kein Geld."
"nein, das
ist wahr."
"Nun gut,
wenn du es unbedingt willst, werde ich für dich einspringen! Ich werde für dich
zahlen bis du selber zahlen kannst. Das Geld gibst du mir aber wieder!
Einverstanden? Jessi? Gareth?"
Beide nickten.
Bonnet wies sich wieder ab und Gareth schaute sie nur böse an.
"Du hast
ein Glück, das der Kapitän nichts von Streit hält! Willst du jetzt oder später
anfangen mit trainieren?"
"Jetzt!"
"Nun gut!
Folge mir!"
 
 
 
16.08.1700
 
 
Jessi lernte
schon seit ungefähr einem Monat die Kunst des Schwertes und war schon richtig
gut. Bonnet hatte die meiste Zeit schlechte Laune, weil das Wetter immer umschwang.
Jetzt allerdings ging es wieder einigermaßen. Die Piraten nannten sie nicht
mehr Jaques sondern bei ihrem richtigen Namen Jessi. Mont bloe, der
Schiffarzt wurde ihr guter Freund, der leider einen kleinen Fehler hatte der
nicht mehr zu beheben war. Er war schwul. Mont bloe kam hastig zu Bonnet
angerannt, die Offiziere hatten mal wieder Besprechung, welchen Kurs sie
einlegen wollten und welche Richtung. Mit wem Verträge und wer wohl meutern
wolle.
"Kapitano!
Kapitano!"
redete Mont
bloe hastig. Er war Italiener und Kapitän war nicht seine Landessprache.
"Was ist
Arzt?"
"Wir haben
einen Passagier an Bord!"
"Einen
Passagier?"
"Einen
blinden Passagier, Kapitano!"
Schnell gingen
die fünf Offiziere, Jessi (Nummer1), Olivere (Nummer2), Gareth (Nummer3), Tilk
(Nummer4) und Sueck (Nummer fünf) mit Bonnet zur Grube wo der blinde Passagier
gesichtet wurde. Es war eine Frau, die wohl noch vom Marineschiff übrig blieb.
"Sie sagte
sie heiße Mariel!"
Olivere blickte
einen nach den anderen von den Offizieren an. Dann holte er tief Luft.
"Ein
Mädchen? Noch eins? Wie soll sie heißen? Mariel?"
"Ja
Olivere!"
Unterbrach  Bonnet ihm. Er half der ängstlichen Mariel
aus der kleinen Grube, in der sie ungefähr einen Monat lang war.
"Sie
müssen Hunger haben! Kommen sie Mariel! Ich werde ihnen etwas zum essen
geben."
Die vier
Offiziere, Gareth, Tilk, Olivere und Sueck sagten kein Wort. Sie waren es
gewöhnt, das der Kapitän ein freundliches Herz hatte. Jessi ging Bonnet und
Mariel hinterher. Es war die Aufgabe des ersten Offiziers, sich um Blinde
Passagiere zu kümmern.
"Sie wird
hier bei uns bleiben, erster Offizier! Sie wird Nummer sechs unter euch
sein!"
"Jawohl,
Sir!"
"Mariel
muss sich noch eingewöhnen wie es ist ein Pirat zu sein, ich hoffe du willst
einer sein, mein Kindchen!"
Damit meinte er
Mariel, die heißhungrig einen Löffel nach dem anderen in ihren Mund schob. Sie
blickte kurz auf, nickte und löffelte ihre Suppe weiter.
"Den
Vertrag wird sie in zwei Wochen unterschreiben, wenn wir an Land sind."
"Jawohl!"
Bonnet ging
hinaus.
"Gib ihr
ein paar von deinen Sachen! Sie ist ungefähr genauso groß wie du!"
Damit schloss
er die Tür.
 
 
                                                        ****************
 
Jessi hat sich
mit Mariel schon dicke angefreundet. Aber trotzdem weiß sie noch immer nicht
warum Bonnet Mariel gleich zum Offizieren genannt hat. Sie selbst musste ihn
durch einen unschuldigen Tod beweisen, dass sie für einen Offizier richtig
geeignet ist. Manchmal versteht sie diesen Mann nicht, und wird ihn auch nie
verstehen wollen. Mariel jedoch hat etwas, jedes mal wenn Mariel mit im selben
Raum steht wie Jessi, schlägt Jessi`s Herz höher. Sie hat sich verliebt. Sie ist verliebt. Und zwar in Mariel, in eine Frau. Die Tür geht auf und
ihr weiblicher Schwarm kommt ins Zimmer.
"Hast du
was zum anziehen für mich?"
fragt sie mit
ihrer lieblichen Stimme. (Es sind schon fünf Wochen vergangen als Mariel
entdeckt wurde, nun ist sie sechster Offizier, und Land war auch noch nicht in
Sicht)
"Ja,
hier!"
Jessi hielt den
Kleiderschrank auf. Bonnet hatte ihr solche Sachen gegeben als sie damals noch
bewusstlos war. Sie wollte aber nichts von ihm. Immerhin ist er der Mann der
seine drei Freunde auf dem Gewissen hat, sie kann Jessi nie mehr vergessen.
"Danke!“
"Du, Mariel?"
"Ja?"
"Wir sind
doch nun schon seit ungefähr fünf Wochen Freunde, oder?"
"Ja?"
"Nun ja,
ich dachte wir könnten ja auch mal mehr füreinander sein. Ich meine ja nur, du
bist eine Frau und ich eine und einen schwulen haben wir ja auch an Bord, also
warum denn nicht auch Lesben?"
"Wie
jetzt...."
"Mmh....
Mariel? Ich liebe dich."
Diese Worte
waren für Jessi sehr schwer auszusprechen. Noch nie hatte sie einem weiblichen
Wesen gesagt dass sie es liebt. Und nun hatte sie es Mariel gesagt. Mariel
jedoch sagt nichts. Nein, sie umarmt sie nur und weint dabei.
"Ich
dachte du würdest so etwas nie sagen. Schon am ersten Tag als wir uns sahen,
habe ich mich schlagartig in dich verliebt. Es war ein Schock, aber ich konnte
damit leben."
"Was
meinst du sagen die anderen dazu?"
"Nichts,
gutes. Würde ich meinen."
Die Tür flog
auf, schnell ließen beide voneinander.
"Entschuldigt
ihr Zwei, Aber es wurde Land gesichtet! Endlich Land! Wir brauchen nicht mehr
zu hungern!"
Es war Gareth
der die freudige Nachricht überbrachte. Er selbst bestand nur noch aus Knochen
und erst jetzt bemerkte Jessi dass ihr Bauch anfing zu knurren. Dem Kapitän sah
man nichts an.
"Wir
kommen sofort, Gareth."
Jessi und
Mariel umarmten sich noch einmal, küssten sich und gingen dann an Land mit all
den anderen Piraten. Jessi kam an Bonnet vorbei.
"Ich habe
eine neue Nachricht für sie, Kapitän."
"Erzählen
sie!"
"Mariel
und Ich sind ein Paar!"
"Ich kann
selber zählen!"
"Nein! So
mein ich das nicht! Mariel und Ich sind ein Lesbisches Paar. Sie liebt mich und
Ich liebe sie."
"Das
ändert die Sache aber gewaltig! Hier ist jeder an Bord meines Schiffes erlaubt
und was er ist, lesbisch, schwul, abergläubisch oder sturzbetrunken ist mir
egal. Ich bin ein Guter Kapitän und respektiere euch so wie ihr seid. Und nicht
anders."
"Danke
Kapitän."
Nun waren sie
in der Nähe einer Siedlung. Einer Piratensiedlung. Sie war schon lange leer
gewesen, aber die Früchte und Tiere lebten hier immer noch. Die Häuser waren
zwar leer gefegt aber dafür hatte die Mannschaft von Bonnet mehr Platz für sich
selber. Jessi ging in eine Schenke und sah ein Klavier. Kann sie überhaupt noch
darauf spielen? Sie versuchte es und zum Vorschein kam Hey Jude!. Sie
bemerkte sehr schnell dass sie dieses Lied immer noch haste. Ein Schrei und
Jessi konnte dieses Lied schon wieder nicht zuende spielen. Mariel schrie.
Irgendetwas musste passiert sein. Sie rannte hinaus und sah einen komisch
aussehenden Mann, mit einer Feder um den Hals tragend. Er hatte ein
Messerartigen Gegenstand in der Hand und als Jessi den Mann weiter musterte
viel ihr auf, das Mariel nichts mehr sagte. Sie stand auch nicht mehr auf, wie
konnte sie es auch. Sie war tot. Der Mann erstach sie von hinten, ein fieser
Trick. Nun aber rannte er davon. Jessi blieb wie angewurzelt stehen. Schon
wieder musste sie mit ansehen wie einer ihrer Freunde starb, aber diesmal war
sie in den Toten verliebt, nun ist sie tot. Sie sank auf die Knie, die Hände
auf der Toten.
"Mariel?
Mariel! Sag doch etwas! Mariel!"
Bonnet kam mit
einer zehn Mann starken Mannschaft an. Sie stockten als sie Jessi weinend vor
dem Leblosen Körper sahen. Bonnet kam langsam auf sie zu. Er legte einen Arm um
ihre Schultern und sah jetzt erst wer der Tote war. (Eigentlich weiß man das
auch so, wenn Jessi kurz vorher Bonnet sagte dass sie Mariel liebe)
"Jessi,
sie ist tot. Du kannst jetzt nichts mehr für sie tun!"
"Aber
warum?"
Schluchzte sie.
"Warum
musste gerade Mariel sterben?"
"Das
Piratenleben ist gefährlich! Jeder stirbt auf einem Schiff! Entweder durch
Verhungern, Unwetter, oder Kampf. Das Leben eines Piraten ist kurz. Er kann
auch durch die Marine sterben, Indem er langsam erhängt oder seinen Kopf rollen
sieht. Mariel ist gestorben, weil sie sich drauf einließ ein Pirat zu sein,
genau wie du!"
"Das ist
kein schöner Trost!"
"Das
sollte auch kein Trost sein, sondern mehr die Wahrheit. Auch du wirst eines
Tages begreifen, das nicht alles ewig leben kann!"
"Vielleicht,
aber sie war noch zu jung um zu sterben! Sie war doch erst fünf Wochen auf
unserem Schiff Pirat!"
"Ja, kann
sein... Wer war das eigentlich?"
"Ich weiß
es nicht. Es war ein Mann, soviel steht fest. Er hatte eine Feder um den Hals
und lange schwarze Harre, sein Bart glich dem von Fernando und er hatte Braune
Augen."
"was
schätzt du?"
"Ein
Einwohner, aus irgendeinem Dorf, hier ganz in der Nähe. Wo sonst würde er wohl
herkommen?"
"Gut!
Morgen machen wir uns auf die Suche!"
"Danke."
"Ach
Jessi?"
Sie drehte sich
noch einmal zu Bonnet um.
"Ich hoffe
wir verstehen uns jetzt besser, auch wenn es erst durch solch einen Tod sein
musste."
"Ja, das
hoffe ich auch."
 
 
 
                                                                  *****************
 
Am nächsten Tag
war Große Unruhe. Jemand war Verschwunden. Als Jessi augenreibend aus ihrem
Haus kommt, in dem sie die letzte Nacht mit der Leiche von Mariel verbrachte,
merkte sie erst jetzt das Bonnet verschwunden war. Die Einwohner aus dem
Nachbarsdorf haben ihn weggeschleppt. Große Aufregung macht sich unter den
einzelnen Piraten kund. Jessi kümmerte es nicht was die anderen denken, doch
sie musste nun ihren weiteren freund retten. Diesmal dürfe er nicht sterben.
All ihre Freunde sind schon gestorben, er soll nicht der nächste sein. Sie geht
zurück in ihr Haus, das sie mit einer Leiche teilt. Eine Leiche die mal ihre
Freundin war. Sie holt Sugdai, das Schwert dass Mariel gehörte. Auch das war
ein Kitetso. Dann rennt sie hinaus Richtung Wald. Sie will ihn retten, und wenn
sie dabei sterben muss.
Auf einmal
sieht Mont bloe sie und stellt sie natürlich zur Rede was sie wohl von der
ganzen Sache denkt. Sie ist ja erster Offizier, sozusagen der Stellvertreter
des Kapitano`s.
"Jessi,
was hältst du denn davon? nanu? Was willst du denn mit dem Schwert? Ist das
nicht? Ist das nicht Sugdai? Wo willst du eigentlich hin?"
"Ich geh
den Kapitän vor den Einwohnern retten!"
"Aber das
ist nicht deine Aufgabe!"
"Vielleicht,
aber ich schulde ihm noch etwas."
"Darf ich
erfahren was?"
"Ja
natürlich darfst du! Ich schulde ihm noch meine Dankbarkeit. Er hat mich
aufgenommen, mir geholfen besser mit Schwert und Pistole umzugehen und dann hat
er mich noch getröstet als Mariel starb. Ich finde jetzt kann ich auch was für
ihm tun. Ich geh ihn Retten und wenn es mein Leben kosten mag!"
"Aber doch
nicht so! Du weißt doch gar nicht was diese Einwohner alles für Waffen
haben!"
"Vielleicht,
aber besser ich sterbe als Bonnet!"
Gareth hatte
zufällig das Gespräch von Mont bloe und Jessi mitbekommen.
"Ich komme
mit dir!"
Jessi schaut
Gareth böse an. Sie drückt die Hand auf seine Brust, als Zeichen, dass er nicht
mitkommen brauch.
"Brauchst
du nicht! Ich schaffe das schon alleine!"
"Aber du
bist noch nicht schnell genug um allein gegen sie anzutreten."
"kann
sein, aber ich gehe trotzdem allein`"
"Und was
ist wenn du nicht wiederkommst?"
"Wenn ich
nach zwei Monaten nicht zurück bin, könnt ihr mich holen kommen, aber wenn ich
ohne Bonnet wiederkomme...... dann erschießt mich, damit ich keine weiteren
Toten mehr sehen brauch`. Was zu viel ist, ist zuviel! Ich will nicht
mehr!"
Mit diesen
Worten wand sie sich ab, Richtung Wald. Wo sie sowieso hinwollte. Der Mann, der
Mariel ermordet hatte ist auch hier lang gerannt, doch Jessi wird nicht rennen.
Sie geht gemütlich, warum auch Energie verbrauchen? Als sie ein weiteres
Stückchen geht sieht sie Rauch aufsteigen. Hinter dem Wald ist schon das Dorf
das sie suchte. Es roch nach verbranntem Fleisch. Jessi verdrängte ihren Hintergedanken
schnell. es würden schon keine Kannibalen sein, sonst hätten sie Mariel`s
Leblosen Körper auch mitgenommen. Nein, es scheint so das sie anderes Vorhaben.
Als Jessi näher kam überraschten sie zwei Wachposten, die sogleich nach Hilfe
riefen. Komischerweise riefen sie in Jessi`s Landessprache. Ein Mann mit einem
Umhang aus Bärenfell kam zu den zwei Wachposten. Er sah sie an und nickte nur.
Jessi zog automatisch ihr Schwert und hielt es beschützerisch vor sich. Die
beiden Wachposten holten ihre Schwerter raus, die viel länger waren als ihres,
und griffen sie an. Jessi scheiterte einen Gegenangriff und so bekamen die
Wachen sie niedergestreckt. Sie warfen Jessi in einen Kerker, der nach
Verfaulung und Verwesung roch. Es war dunkel im Kerker und sie musste ihre
Augen anstrengen um überhaupt etwas sehen zu können. Frauen und Männer waren in
einem zu kleinen Kerker eingesperrt worden und viele Männer trugen Mäntel, die
sie bei Bonnet oft gesehen hat.
"seid...
Seid ihr Piraten?"
Fragte Jessi
schüchtern.
"ja, und
wir wurden hier vor zwei, vielleicht drei Jahren eingesperrt. grundlos. Es
waren auf einmal zu viele Schwertkämpfer die ihr Handwerk verstanden und unsere
Weiber wurden als Sklaven verkauft. Die übrigen Weiber die hier noch sind, sind
fürs Vergnügen der Soldaten oder für den Verkauf gedacht."
"kenne Ich
sie?"
"Fragte
Jessi in die Finsternis.
"Ich heiße
Gilbert"
"Gilbert?
Sie sind doch ein Händler der mal bei Phillipe de cort gehandelt hat,
oder?"
"ja, aber
woher weißt du das?"
"ich bin
seine Tochter!"
"Du? Du
sollst die kleine Jessi sein?"
"woher
wissen sie meinen richtigen Namen?"
"Phillipe
und ich sind sehr gute Freunde gewesen, bis ich hier eingesperrt wurde. Er
vertraute mir alles an. Selbst deinen richtigen Namen."
"Ich habe
eine Frage, Gilbert!"
"Schieß
los!"
"Wurde
hier vor kurzem ein Mann eingesperrt? Sein Name ist Bonnet. Stede Bonnet."
"Stede
Bonnet? Ja! gestern Abend wurde so einer hier reingebracht. Er liegt dahinten.
Komm ich zeige es dir..."
Eine Hand
tastete im Dunkeln nach ihrer. Sie fand sie und zerrte an ihr. Jessi folgte
Gilbert willenlos. Dann sah sie ihn. Er lag zusammen gekauert auf dem Boden.
Ein kleiner Lichtschein erhellte sein Gesicht. Er blutete überall und ein paar
Blaue Augen hatte er auch. Er wurde zusammengeprügelt und dann bewusstlos hier
her gebracht ohne eine Ahnung zu haben ob er noch lebte oder nicht. Jessi fiel
vor ihm auf die Knie.
"Bonnet?
Bonnet! Kannst du mich hören? Bonnet!"
Bonnet öffnete
ein Auge. Sein Augapfel schien Blut überströmt zu sein.
"Bonnet!
Ein Glück lebst du! Kannst du dich bewegen? Geht es dir gut?"
Bonnet hustete.
"Ja...Ja
es geht mir gut."
Flüsterte er.
"Aber
warum bist du hier? Du ist der erste Offizier! Du musst für mich
einspringen!"
"Ich kann
dich doch nicht hier liegen lassen! Und erst recht nicht bei den Leuten die
Mariel auf dem Gewissen haben!"
Bonnet brachte
mit Schmerzen ein Lächeln zustande.
"Wie
schön! Diesmal bin nicht ich der einen mord verübt hat und einen neuen Menschen
auf dem Gewissen hat!"
Auch Jessi
musste lächeln.
"Bonnet,
ich werde dich hier rausholen!"
"Nicht
nötig! Befreie dich selber und lass mich hier in Ruhe sterben!"
"Nein das
werde ich nicht! Außerdem, wenn ich ohne dich zurück komme kann ich gleich mein
Testament schreiben!"
"Wieso?"
"Weil ich
sagte bevor ich wegging, wenn ich ohne dich wiederkomme sollen sie mich
erschießen."
"Dumme
Göre!"
"Vielleicht!
Aber ich werde trotzdem nicht ohne dich gehen!"
Das Gitter ging
auf und Wachen kamen herein.
"Mittagessen!"
Alle stürmten
auf das Essen nur Jessi blieb bei Bonnet. Gilbert kam mit einem Brotstück und
Wasser an.
"Hier! Gib
ihm das! Er hat seit Gestern nichts gegessen! Auf dieser Insel verhungert und
verdurstet man schnell!"
Er hielt das
Brotstück und das Glas Wasser Jessi entgegen. Sie nahm es Dankbar an und versuchte
es Bonnet unter zu flößen. Bonnet hustete als er das klare Wasser in seinem
Hals spürte. (War es überhaupt Klar? Sie waren ja Gefangene!)
Jessi selber aß
nichts. Sie trauerte Immer noch Mariel hinterher, aber nun war wichtigeres am
Werk. Wie sollte sie nur den Verletzten Bonnet und all die anderen hier im
Kerker unversehrt rausschaffen? Konnte sie überhaupt das? Langsam wurde sie
müde und legte sich neben Bonnet auf den Boden. Sie legte sich ganz nah zu ihm
um mit ihrer Körperwärme Bonnet zu wärmen.
 
 
18.08.1700
 
 
Jessi wachte
mit einem unsanften rütteln auf. Es war Gilbert der sie weckte.
"Jessi! Du
wirst verlangt! Der Bürgermeister will dich sprechen!"
Für einen
Augenblick lang dachte Jessi dass sie wieder in ihrem Geliebten Frankreich wäre
und alles wäre wie früher, doch dann kam dieser üble Gestank in ihr wieder hoch
und sie erinnerte sich schlagartig wo sie war.
"Der
Bürgermeister?"
"Ja, doch!
Nun komm! Er wird leicht sauer!"
"Pass
bitte auf Bonnet auf, ja?"
"Ja, nun
geh aber endlich!"
Jessi ging zum
Gitter. Hinter dem Gitter saß auf einer Bank, der Mann mit dem Bärenumhang. Er
zeigte auf sie und die Wachen machten das Tor auf. Sie holten Jessi an beiden
Armen gezerrt aus dem Kerker.(dabei brauchten sie doch gar nicht zerren, Jessi
wäre auch freiwillig mitgegangen!) Sie brachten Jessi in einen Turm, wo sie
einzeln eingesperrt wurde. Wenigsten war der Gestank weg. Der Bürgermeister kam
rein.
"Wo bin
ich?"
"In
Sicherheit!"
"Und wo
ist das?"
"In meinem
Gemach!"
"In
ihrem..."
"Ja. Und
du wirst mir als Dirne dienen!"
"Und was
ist wenn ich das nicht will?"
"dann
wirst du verkauft! Du wirst mir so oder so eine Große Hilfe sein!"
Der
Bürgermeister setzte sich auf das Bett, das sich ebenfalls im Zimmer befand.
"ich
möchte das ihr mich Meister Bolitho nennt!"
"Bolitho
und wie weiter? Wenn ich mit ihnen meine Arbeit nachgehen will kann ich doch
nicht Meister sagen..."
"Sie
werden sich dran gewöhnen müssen! Mich nennen alle Meister Bolitho und DU wirst
keine Ausnahme sein!"
Es klopfte an
der Tür. Ein Wachmann kam rein und schien nicht unüberrascht zu sein, dass
Jessi mit im Raum war.
"Meister,
Wir haben wieder einen geschnappt!"
"Gut! Wie
sieht er aus?"
"Es war
eine sie, nur leider hat unser Landsmann Gabriel sie erstochen. Sie überraschte
ihn und er musste so handeln. Verzeiht seine Unverfrorenheit!"
"Nun ja,
wer tot ist, ist eben tot. Dadurch wird derjenige auch nicht mehr
lebendig!"
Jessi wusste
genau von wem die beiden da redeten. Es war Mariel. Ganz bestimmt. Sie wurde
erstochen und dieser Mann sah wirklich anders aus als die Wachmänner und der
Bürgermeister ihr Meister Bolitho. Bolitho winkte ihn raus und legte
sich auf das Bett. Dann holte er eine Flasche Rotwein unterm Bett hervor und
trank daraus.
"Beglücke
mich, Weib!"
"Aber ich habe
die falschen Sachen dazu an!"
"Wozu
braucht man beim Sex Kleidung? Beglücke mich, sofort!"
"Erst will
ich die richtige Kleidung und eine Dusche! Ich kann sie doch nicht mit
Mundgeruch beglücken, oder was meinen sie Meister Bolitho?"
Bolitho
überlegte Kurz, dann stand er auf und rief nach einem gewissen  Serges. Serges kam und Bolitho zeigte nur
schweigend auf Jessi.
"Um
Himmels Willen! Die soll ich einkleiden? Dafür brauche ich aber Hilfskräfte!
Wenn euer Durchlaucht einwilligen werde ich mir eine Schlampe aus dem Kerker
holen."
"Ich
erlaube es euch, und habt euren Spaß mit ihr!"
"Nun komm
schon, Dirne! Oder soll ich ewig warten?"
Jessi trottete
Serges hinterher. Er steckte sie in eine Kammer und ging wieder raus. Kurze
zeit später kam Serges mit der Frau von Gilberts Vetter an. Sie kannte sie vom
sehen her. Jessi musste sich ausziehen und waschen, Zähne putzen und ein
seidenes rosa Nachthemd anziehen. Es war durchsichtig. (Da hätte sie auch
gleich einen hauch von nichts anziehen können...) Dann wurde sie zurück zu
Bolitho geschickt. Narzia, die Frau vom Vetter von Gilbert blieb mit Serges
allein in einem Zimmer. Es kamen schreie und Flehungen aus dem Raum. Jetzt
würde sie vergewaltigt werden, genau wie Jessi gleich. Nur war Jessi die
ernannte Dirne vom Bürgermeister, trotzdem war es wie Vergewaltigung pur. Sie
wollte es ja nicht und minderjährig ist sie ja auch noch. Doch in diesem Dorf
schien Vergewaltigung zu den Höflichkeitsnormen gehören. Sie öffnete den Raum
und Bolitho lag nackt auf dem Bett. Jessi ekelte sich vor diesem Anblick.
(Sogleich die Masse von Bolitho alles andere als Sportlich war. Das Fett
triefte sogar schon über die Schenkel und sein Glied stach hervor wie eine
Kaktusnadel.)
"Beglücke
mich nun, Weib!"
Jessi blieb
nichts anderes übrig als sich ihre Kleidung abzulegen und sich auf Bohlitho zu
setzen. Jessi merkte das es sich anfühle wie auf einem Wasserbett. (Und dabei
saß sie halb auf Bauch und halb auf Beinen) Bolitho`s Glied wurde steif als
Jessi ihm eine blies. Dann nahm sie ihn in die Hand und spielte damit. (Sie war
noch Jungfrau und alles was sie bisher wusste, weiß sie aus Büchern)
"Hör auf
zu spielen und fang endlich an! Ich habe noch ein Gespräch mit meinen
Hauptmännern zu erledigen!"
Jessi stand
auf. Bolitho schaute sie böse an.
"Was soll
das, Weib?"
"Ich denke
wenn ihr es so eilig habt und kein Vorspiel wollt, sollt ihr es selber
tun!"
"Wie du
meinst, Weib! Aber ich wollte dir damit nur einiges ersparen!"
Bolitho stand
auf, dabei schwabbelte seine Masse bei jedem Schritt den er tat. Er ging zu
Jessi und schleuderte sie auf den Boden. Jessi landete unsanft auf den Bauch.
Bolitho drehte sie auf den Rücken und setzte sich auf sie. Sein Glied war immer
noch steif. Er breitete die Arme von Jessi aus und drang in sie hinein. Jessi
schrie auf. Sie hatte so etwas noch nie vorher gespürt und der Penis von
Bolitho schien doch Größer zu sein als sie dachte. Bolitho nahm nun ihre Hände
und forderte sie auf seinen Busen zu betatschen. Jessi tat es mit
Schmerzen. Bolitho war immer noch in ihr er holte ihn auch nicht mehr raus,
nicht so wie bei normalen Sex. Bolitho begrabschte auch ihren Busen oder
wie er sagen würde: Ihre Titten. Er knete sie und Jessi schrie wieder
auf. Es tat ihr weh. Seine dicken Fleischhände hatten Kraft und diese wider rum
wollten Jessi weh tun. Er zog an ihren Haaren und küsste sie so unsanft wie sie
noch nie zuvor geküsst wurde. Seine Zunge glitt in ihren Mund und umkreiste
ihre. Speichelaustausch konnte man das eher nennen, als einen Kuss. Nun
kam Bolitho langsam raus, aber um so schneller wieder rein. (Benutzten sie
überhaupt Kondome?)
Dies
wiederholte Bolitho mehrmals, es schmerzte Jessi immer noch.
"Wann
bekommst du endlich deinen Orgasmus, Weib?"
Jessi
schauderte es, sie wollte bei so einem keinen Orgasmus bekommen, und schon
längst nicht weil es weh tat, aber Jessi stöhnte auf und täuschte ihren
Orgasmus vor. Auch Bolitho der immer noch Kaninchen-Sex mit ihr machte
stöhnte. Er zog Kräftiger an ihren Haaren und fiel auf sie wie ein nasser Sack.
Bolitho kam wieder hoch immer noch sein Glied in ihr.
"War das
schon alles?"
Bolitho kam
schweißüberströmt wieder hoch und machte weiter. Er hämmerte seinen Schwanz
noch weiter rein, als er schon war und Jessi schrie wieder auf. Jetzt tat es
noch mehr weh. Bolitho kam schnell raus und ging schnell wieder rein bis er
keine Lust für diese Stellung mehr hatte. Er ließ ab von ihr.
"Mach
deine Beine auf meine Schultern, Weib!"
Jessi gehorchte
wiederwillig. Ihre beiden Beine waren auf den schwabbeligen Schultern und
Bolitho fummelte mit seinem Zeigefinger in ihrer Möse rum. Er suchte
wohl den Kitzler. Er gab jedoch schnell wieder auf und leckte mit der Zunge
ihren Schlitz ab. Dann drang er mit der Zunge, genau wie mit seinem
Penis erst, in sie hinein. Natürlich reichte sie nicht so weit wie sein Glied,
aber es reichte gerade so. Jessi fand es ekelig. Die Tür ging auf, Jessi`s
letzte Rettung? Ja. Bolitho ließ ab von ihr und scheuerte ihr eine. Dann stand
er auf um sich etwas anzuziehen.
"meister
Bolitho, verzeiht dass ich euch störe..."
"Was gibt
es?"
"Eure
Hauptmänner warten schon seit einer halben Stunde auf euch. Sie schickten mich
um nach ihnen zu sehen..."
"Ich komme
sofort!"
Er drehte sich
um starrte auf die zitternde Frau die sich in der hinterste Ecke verkroch. Er
zeigte mit dem Finger, der erst in ihr war, auf sie.
"Bringt
sie zurück in den Kerker und sorgt dafür dass sie sich was anzieht! Nur ich
darf sie nackt und Life erleben!"
"jawohl,
Meister!"
Bolitho ging
aus dem Zimmer und der Mann der erst in der Tür stand kam nun auf sie zu. Er
fasste sie grob am Arm und zerrte sie aus dem Zimmer. Er zerrte sie in das
Zimmer wo ihre Sachen lagen und schleuderte sie auf den Boden.
"Zieh das
an, Dirne!"
"Jessi
schaute auf den Tisch über ihr. Ihre Sachen lagen durcheinander darauf. Sie zog
am Ärmel ihres Pullovers und ihre Sachen kamen auf sie zu. Sie war zu schwach
um aufzustehen. Jessi zog sich an und der Wachmann beschaute sie mit
ausgestreckter Zunge. Sie wusste dass er ihr nichts antun würde, sie ist die
Dirne des Meisters. Als sie fertig mit anziehen war wurde sie wieder grob am
Arm gepackt. Der Wachmann ging mit ihr runter in den Kerker und schmiss sie
wieder unsanft hin. Jessi landete auf dem Bauch und blieb reglos so liegen. Der
Wachmann schloss das Tor ab und ging mit einem höhnischen lachen aus dem
Keller. Sie spürte die Kälte auf ihren Händen und wusste dass sie wieder im
Kerker ist. Jessi hat Angst. Das erste mal in ihrem Leben hat sie Angst, Angst
vor einem Fettwanzt und Angst davor, dass sie jemand so sehen würde. Jemand kam
auf sie zu und legte ihren Arm um seine Schultern. Es war Bonnet dem es wohl
besser ging als Jessi. Er nahm sie auf beide Hände und trug sie zu dem Platz wo
auch Bonnet gelegen hatte. Dort legte er sie hin.
"Jessi?"
Flüsterte er
sanft in ihr Ohr. Sie schaute mit ihrer letzten Kraft hilfesuchend in Bonnet`s
Augen dann sank sie bewusstlos zu Boden.
 
 
                                                        *****************
 
Jessi wachte
auf. Jemand tupfte mit einem nassen Tuch ihr Gesicht ab. Es schmerzte ihr.
"Jessi
bist du wach?"
Eine vertraute
Stimme weckte sie.
"Bonnet?
Aber.. Du bist doch verletzt, warum..."
"Ssscht!"
Er legte sanft
seinen Finger auf ihren Mund. Er schaute sich um, prüfte ob jemand guckt und
schaute dann wieder zu Jessi.
"Mir geht
es wieder besser, dank dir. Aber was ist dir passiert? Du wurdest bewusstlos,
als ich dich hierher gelegt habe. Was ist passiert?"
"Ich...
Ich will es nicht sagen. Ich versuche es zu verdrängen. Oh, bitte Bonnet. Lass
Bolitho mich nicht sehen!"
"Bolitho?"
"Ja, das
ist der Meister hier... er hat das sagen.... Ich möchte nicht von ihm gesehen
werden.... Zuviel hängt davon ab.... 
Ich bitt dich, Bonnet!"
"Ist gut,
ist gut. ich werde dich vor ihm beschützen. Wie sieht er denn aus, dieser
Bolitho?"
"Er trägt
einen Bärenfell Umhang und seine Masse ist Gigantisch!"
"Dieser?
Der Mistkerl hat mich niedergeschlagen und hier her verfrachtet!"
"Bitte,
bitte! Er darf mich nicht sehen! Sonst sterbe..... ich....."
Jessi stockte.
Da stand er nun am Gitter und suchte sie. Was sollte sie tun? Schreien? Wegrennen?
Sie kann sich nicht bewegen noch ein weiteres mal mit diesem Scheusal würde sie
nicht überleben.
"Er ist
hinter dir, am Gitter! Bitte lass mich von hier nicht fort!"
Bonnet drehte
sich langsam um und sah den Kerl. In ihm kochte es. Was hatte dieser Bolitho
nur mit Jessi gemacht, dass sie solche Angst vor ihm hat? Jessi fasste ihn
flehend an.
"Bitte
Bonnet! ......     Beschütze mich!"
Jessi verfiel
wieder in Ohnmacht. Jetzt brodelte es in Bonnet. Aber er konnte nichts tun. Er
konnte nur beschützerisch vor Jessi hocken und sie verteidigen. Gilbert, der
Bonnet weiterhin betreute kam zu ihm näher, kriechend. Ihm habe man ins
Steißbein getreten, weil er eine Falschaussage gemacht hatte. Sie fragten ihn
wo Jessi sei und er sagte dass er diesen Namen noch nie gehört habe.
"Versteck`
Jessi! Sie kommen und wollen den Kerker auf den Kopf stellen! irgendwas hält
dieser Bürgermeister von Jessi."
"Ja, ich
werde sie sofort verstecken, aber wenn dieser Kerl ihr näher kommt, wird er ein
blaues Wunder erleben!"
"Er hat
dich schon einmal überwältigt! Noch einmal und du bist des Todes!"
"Ich weiß!
Aber alle Piraten sterben irgendwann!"
Bonnet ging mit
Jessi auf den Schultern in eine andere Ecke, dort wo viele Menschen auf einem
Haufen sind. Da werden sie Jessi bestimmt nicht sehen. Bonnet legte Jessi sanft
wieder auf den Boden, und schaut sich wieder um. Wo sind sie jetzt? Sind sie
schon fertig mit der Durchsuchung?
Jessi wacht
wieder auf. Sie spürt die Anspannung und Hitze in der sie sich nun befindet.
"Wo bin
ich?"
fragte Jessi,
Bonnet. Bonnet dreht sich schnell um und legt wieder den Finger auf Jessi`s
Mund.
"Sei
still!"
Flüsterte er
heiser.
"Du bist
immer noch im Kerker, nur in einer anderen Ecke. Sie suchen nach dir, ich werde
dich nicht kampflos aufgeben!"
Nun waren die
Wachmänner ganz in Jessi`s und Bonnet`s Nähe als Plötzlich ein Kriegergeschrei
aufkommt. Bonnet`s Mannschaft. Sollten sie nicht warten, bis zwei Monate rum
sind? Gareth kommt mit einem Trupp voller guten Schützen an, die auch gleich
auf alle feindlichen schießen. Der Bürgermeister und ein paar weitere Soldaten
konnten aus dem Kerker fliehen, alle anderen Soldaten sind tot. Gareth kommt zu
Bonnet angerannt und sieht Jessi auf den Boden liegen. Sie ist bleich vor
Angst, oder weil sie kein Essen mehr bekommen hat? Jessi schaut ungläubisch
Gareth an, der ihr hilft aufzustehen. Mit wackeligen Beinen steht sie wieder.
Und sofort bleckt sie ihn an.
"Habe ich
dir nicht gesagt in zwei Monaten? Warum kommt ihr dann in drei Tagen? Ich will
eine Erklärung dritter Offizier, Gareth!"
"Bleib mal
ruhig, Jessi! Ich dachte du wärst in Schwierigkeiten und wie ich sehe bist du
das auch."
"FALSCH
GEDACHT! Ich bin nicht in Schwierigkeiten! Aber wo ihr mal da seid, GIB MIR
YUBASHI! DIESER MISTKERL WIRD DAFÜR BLUTEN!"
"Welcher
Mistkerl?"
"Gib mir
einfach mein Schwert!"
Gareth gab
Jessi Yubashi und sogleich rannte sie zum Ausgang. Bonnet und Gareth schauten
sich bloß an. Und das nennt man wohl dumm aus der Wäsche gucken.
"Bring die
anderen hier drin heil heraus und suche noch woanders ob Leute gefangen sind.
Wir sind bestimmt nicht die einzigsten hier!"
"Aye, aye
Kapitän!"
salutierte
Gareth. Bonnet selbst schnappte sich von einem Wachmann ein Schwert und ging
zum Ausgang. Er schaute noch einmal zu Gilbert der das Gleiche tat wie er.
Gilbert schnappte sich ein Schwert und wollte Rache.
 
 
                                                                     *****************
 
 
Jessi und
Bolitho standen sich gegenüber. Seine Wachmänner lagen tot an der Erde,
ermordet von Jessi`s Schwert Yubashi. Auch sie hat jetzt Menschen umgebracht.
Endlich weiß sie was Bonnet meinte mit Jeder muss einmal sterben auch du
wirst es eines Tages begreifen!. Nun stand sie gegenüber von Bolitho und
seine Masse scheuerte an seinen Lenden. Noch immer ekelte sie sich vor ihm und
doch verspürte sie Rache. Er hat sie vergewaltigt und bestimmt nicht sie
allein. Nein, noch andere Frauen und Kinder wurden bestimmt von ihm
vergewaltigt und ihm machte es auch noch Spaß. Er ist des Todes würdig aber
Bolitho fühlt sich des Todes noch nicht würdig. Er lacht und sein Lachen grollt
über den Mauern von Stein, vor dem er stand.
"Da bist
du ja wieder. Weib! Hast du noch nicht genug? Komm her! Mit dir hat es am
meisten Spaß gemacht!"
"Du
widerliches Scheusal! Du ekeleregende Furie! Willst du mir weiß machen dass ich
es toll gefunden habe? Lieber würde ich sterben als mit dir noch einmal
ins Bett zu steigen!"
"Ach
Schade! Du hast mich so eben beleidigt, deshalb musst du sterben! Obwohl es
sehr Schade ist! Unter den vielen Frauen die ich mir beschaffte warst du meine
Lieblingsdirne! Deine Möse war die leckerste die ich je kosten durfte und deine
Titten waren ein Traum. In dir passte sogar mein Schwanz ohne das ich schmerzen
verspürte."
"Schön für
dich, mir tat es weh und du wirst dafür zahlen! ich habe mir schon einen
Langsamen Tod für dich ausgedacht und kurz bevor du deine Augen schließt und
stirbst werde ich noch mein Schwert in dein Arschloch schieben, sodass du
merkst wie weh es tut wenn man etwas in den Arsch bekommt!"
"Ah! Wie
ich merke bist du sauer! Wollen wir nicht anfangen zu kämpfen? Los! Zeig mir
was du drauf hast!"
Jessi kam
angerannt und sprang in die Luft. Bolitho hatte kein Schwert und keine Pistole
stattdessen breitete Er seine Arme aus und wartete bis Jessi wieder
herunterkam. Er nahm sie und drückte sie an sein Fleisch.
"Komm
kuscheln!"
Jessi nahm ihr
Schwert und rammte es in seinen Arm sie musste es wiederholen bis es durch
seinen Arm war. Dann erst ließ er sie fallen. Jessi stand schnell wieder auf
und wollte Yubashi in seinen Hals würgen.
"Hier du
Mistkerl!"
Jessi kam mit
Karacho auf ihm zu, Bolitho hielt immer noch winselnd seinen Arm fest. Als er
hoch schaute war Jessi schon bereit ihn in den Hals zu stechen und ihn Langsam
sterben zu lassen. Bolitho nahm die Klinge mit einer Hand und wendete sie von
sich ab. Er bekam keinen Kratzer dabei ab. Jessi versuchte es noch einmal und
diesmal gelang es ihr. Yubashi teilte den Hals in zwei Hälften und Jessi zog es
aus den Hals. Sie musste zurück springen weil Bolitho nach vorne
zusammensackte. Sie ging hinter Bolitho und stieß Yubashi in seinen
allerwertesten. Sie stieß  es so weit
bis nur noch der Griff zu sehen war. Dann ging sie vor zu Bolithos Kopf und
stach mit ihren Fingern die Augen von Bolitho ein. Es tropfte Blut, aber Jessi
war es egal. Sie war auf Rache aus und die bekam sie jetzt. Jessi nahm nun die
Nase vor. Sie brach sie ihm und sie bemerkte nicht das Bolitho schon tot war.
Ihr Rache Instinkt war noch nicht erloschen. Bonnet, der zufällig vorbei kam,
sah Jessi wie sie dem Leblosen Körper in seine Einzelteile auseinander nahm.
Jessi zog Yubashi aus den Hintern von dem toten Bolitho und kastrierte damit
Bolitho. Sein Schwanz lag nun reglos neben ihm. Jessi wollte gerade Die
Arme  vom Körper trennen, da kam Bonnet
angerannt um sie daran zu hindern.
"Es ist
vorbei, Jessi! Er ist tot! Du hast ihn ermordet und dich gerächt!"
"Nein! Es
ist noch nicht vorbei! Noch soll er dafür büßen!"
"Er ist
tot, Jessi! Da gibt es nichts mehr was du ihm heimzahlen brauchst!"
Er nahm Yubashi
aus Jessi`s Händen und schleuderte es weit weg. Gareth kam mit einer ganzen
Mannschaft um die Ecke und sah den leblosen halb zerstückelten Bolitho. Er
erschrak als er Jessi und Bonnet daneben stehen sah. Gareth kam auf sie zu und
fragte sie wer dies gemacht habe.
"Jessi.
Sie wollte sich rächen und hätte bald Hackfleisch aus dem Toten gemacht."
Jessi schrie
auf, sie weinte jämmerlich. Wie ein kleines Kind.
"Ich
wollte mich rächen! Er hat mir zuviel angetan als ihn noch so zu lassen! Lieber
zerstückelt als ganz!"
"Das ist
kein Grund Hackfleisch aus ihm zu machen!"
schimpfte
Bonnet mit ihr. Nun fing Jessi an zu weinen und sank auf die Knie.
"Mein
Gott! Was sollte ich denn tun? 
........     ER HAT MICH
VERGEWALTIGT!!!"
Alle stockten.
Bonnet ging auf die Knie runter zu Jessi, jetzt war er ungefähr in der Höhe von
ihr. Er legte seinen Arm um ihre Schultern um sie zu trösten. Jessi umarmte
auch ihn und weinte um so mehr. Er half ihr auf die Beine, zusammen gingen sie
zum Schiff zurück. Als Jessi auf dem Schiff angekommen war sank sie wieder in
sich zusammen. Die anderen Piraten, die nicht mit an Land waren umringten nun
Bonnet und Co. Nur Jessi blieb für kurze Zeit außer Acht. Erst später, als auch
Bonnet zu Jessi kam bemerkten die anderen Jessi. Sie suchten ebenfalls nach
Mariel, die sie aber nicht fanden. Schlagartig war ihnen klar, das etwas
passiert sein musste. Bonnet sah Gilbert und seine Mannschaft am Flussufer
stehen. Sie winkten ihnen hinterher.
"Machs
gut, Gilbert!"
rief Bonnet
dankbar zum Ufer herüber. Gilbert lächelte und winkte zurück.
"Machs
besser und pass mir ja auf die Kleine auf! Sie muss sich von den Schock
erholen!"
Auch Jessi
hörte was Gilbert rief. Sie stand auf, mit Tränen im Gesicht und Yubashi in die
Luft haltend.
"Ich werde
dich nicht vergessen, Gilbert! Einen schönen Gruß an Mutter wenn du sie siehst!
Ich hoffe wir sehen uns bald wieder!" Eine lange Zeit stand Jessi an der
Rehling und schaute zum Flussufer. Auch wenn es nicht mehr zu sehen war schaute
sie hinterher. Sie trauerte Mariel immer noch nach, Mariel und den anderen
Piraten die ihr Leben auf dieser verfluchten Insel lassen mussten.
 
 
 
12.09.1700
 
 
Sie waren jetzt
schon fast einen Monat wieder auf See und aus Jessi`s und Bonnet`s Freundschaft
wurde mehr. Sie liebkosten sich und vor jedem Kampf gab es ein Glückskuss, weil
keiner von ihnen wusste ob sie lebendig wider kämen. Jessi empfand nun mehr als
nur Freundschaft, Jessi war ihn Bonnet verliebt. Obwohl sie vor ungefähr einem
Monat eine Lesbe war, ist sie Heute in Bonnet verknallt. Auch Bonnet
empfindet mehr für sie, deshalb die Liebkosungen die er immer bei ihr macht.
Bonnet und
Jessi sitzen jetzt in Bonnet`s Kajüte, umringt von Offizieren. Es ist wieder
einmal Zeit für ein Offiziersgespräch mit dem Kapitän. Weil ein weiteres Schiff
gesichtet wurde und nicht klar ist ob feindlich oder freundlich zerreißen sich
die 6 Mäuler über das Thema. Fakt ist das dass Schiff kein Marineschiff ist.
Die Marine würde schon außer Sichtweite die Flagge hissen und ein Zeichen
rüberfunken. Die Offiziere waren sich jetzt einer Meinung. Sie meinten dass das
Schiff erst einmal näher kommen sollte. Danach entscheidet der Kapitän was zu
tun ist. Alle waren zufrieden und Jessi und Bonnet waren wieder allein im Raum.
"Was
hältst du davon das wir Phase zwei in unserer Beider Leben einstimmen?"
"Phase
zwei?"
"Ja! Die
Sexphase..."
"Aber uns
wird doch jedes mal einer stören!"
"Hey! Ich
bin der Kapitän! Ich gebe die Befehle und ich kann befehlen die nächsten drei
Stunden nicht gestört zu werden und dann hätten wir Zeit füreinander!"
"Du bist
so süß!"
Jessi und
Bonnet küssten sich. Bonnet schob dabei seine Zunge in ihren Mund und umkreiste
die Zunge von Jessi. Jessi gefiel es und machte mit. Die Tür ging wieder auf
und beide ließen voneinander. Mont bloe kam ins Zimmer. Er hielt ein Fernrohr
in der Hand und schien aufgewühlt zu sein.
"Kapitano!
Kapitano! Das Schiff! Das Schiff! Es ist feindlich! Es hat eine schwarze
Piratenflagge. Ein Schädel mit einem Katzenauge! Es ist Kapitano Blacko!"
"Kapitän
Black? Was macht der im East Blue?"
Jessi überlegte
kurz. Wer war denn noch einmal Kapitän Black? Moment! Jetzt fiel es ihr wieder
ein. Kapitän Black war dafür bekannt einen Tick zu haben, er fühlte sich jedes
mal als Katze. (Katzen haben neun Leben.... Er lebt also ewig...) Kapitän Black
hat eine Mannschaft die nur aus Schwertkämpfer besteht. Eine grausame
Mannschaft die viel zu Gut für Jessi und Bonnet`s Mannschaft sind. Mont bloe
und Bonnet schwiegen. Es schien als überlegten sie die nächste Strategie.
"Wir
könnten sie wieder umsegeln!"
schlug Jessi
vor.
"Nein, das
würde auffallen... er würde uns folgen..."
wies Bonnet ab.
Jessi überlegte weiter. Sie schnipste mit den Fingern, ihr ging ein Licht auf.
"Wir
schicken Abends wenn es dunkler ist, einen mutigen Schwimmer in einem kleinen
Beiboot heraus. Dieser Mann wird auf einem hohen Mast, der auf dem Beiboot ist,
eine Laterne anzünden und dann ins Wasser springen und wieder zu uns an Bord
kommen. Natürlich müssen wir an Bord dann alle Lichter gelöscht haben. Das
Kleine Beiboot segelt in eine andere Richtung als wir und wir haben dann eine
Ganze Nacht Vorsprung! So wird dieser Katzenauge uns nicht erwischen! Was
hältst du davon, Bonnet?"
Bonnet
überlegte noch einmal den Gedanken. Er schien ihm zu gefallen, jedenfalls hob
er Jessi in die Luft und küsste sie innig.
"Du bist
ein Schatz! Das ist perfekt! Woher hast du diese Ideen nur?"
Jessi wurde
rot, sie glaubte es zumindest.
"nun ja...
Ich habe früher oft Bücher gelesen und da war ein Marinebuch auch mitunter. Ein
Marineoffizier das so ein Schiff segelte setzte diesen Trick an... Nur war
diese Geschichte frei erfunden... Um es besser auszudrücken... Diese Geschichte
stammte von mir... Ich habe mal versucht eine zu schreiben, sie ist aber nie
fertig geworden."
Mont bloe gab
die Befehle an Bord weiter und schnell war auch der Mutige Schwimmer gefunden
der diese Aufgabe machen würde. Bonnet ging mit Jessi an Deck. Sie hielten Händchen.
Bonnet küsste sie und hauchte ihr etwas ins Ohr.
"Wenn
deine Idee klappt, dann werde ich dich dafür besonders belohnen!"
Jessi freute
sich über das Angebot. Endlich durfte sie mit Bonnet mal allein sein und Schlimme
Sachen machen. Das heißt sie würden miteinander schlafen.
 
 
                                                                           **************
 
 
 
Der Mann, der
auf dem Kleinen Beiboot rausfahren sollte war nun auf dem Offenem Meer. Es war
schon dunkel und Jessi verfolgte das Bötchen mit dem Fernrohr.
"Wenn ich
euch ein Zeichen gebe dann löscht die Lichter!"
Jessi wartete
bis das Boot genug weit weg war, dann hob sie die Hand. Die Lichter auf der
Flying Lamb erloschen nur das kleine licht vom Beiboot glühte noch. Der Matrose
sprang lautlos ins Wasser und hechtete zum Schiff zurück. Eine Fünf-Mann starke
Mannschaft musste den schwerprotzigen Schwimmer aus dem Wasser fischen.
"Gut
gemacht! Jetzt müssen wir nur noch abwarten und Däumchen drehen!"
Lobte Jessi den
Schwimmer. Sie sah Bonnet an der Rehling stehen der ins Schwarze nichts sah.
Sie ging zu ihm und stand jetzt ganz dicht an ihm.
"Es wird
klappen..."
"Darüber
mache ich mir keine Sorgen!"
Jessi schaute
ihn verwundert an. Sie sah nichts außer dunkel in seinem Gesicht und doch
merkte sie das er beängstigt auf das offene Meer schaute. Sie schaute ebenfalls
dahin, wo er ungefähr schaute und sah nichts.
"Was macht
dir dann Sorgen?"
flüsterte sie
leise, sogar halb ängstlich. Er schaute sie an und Jessi spürte seinen Blick
auf ihrer nackten Haut. (Obwohl sie sich etwas drüber gezogen hatte, es wurde
ihr ein wenig frischlig) Er musterte sie und Jessi liebte dieses Gefühl.
"Es ist
so, dass Black nirgends zu sehen ist. Wenn es stimmt, wie du es sagtest sind
wir in Sicherheit..."
"Was soll
daran so schlimm sein?"
"Nichts,
das wäre perfekt! Aber Black ist kein Mann den man schnell aufs Kreuz legen
kann... Ich vermute er ist irgendwo im Hinterhalt und greift dann an, wenn wir
es am wenigsten vermuten..."
Jessi küsste
ihn auf die Wange und legte ihren Arm um Bonnet`s Schultern. Er nahm sie an die
Hand und zerrte sie zu sich.
"Und was
ist..."
flüsterte sie
sacht in sein Ohr
"Und was
ist wenn du dir einfach zu viele Gedanken machst? Immerhin kann es ja sein,
dass er uns noch nicht gesichtet hat. Wir haben einen guten Steuermann und
viele gute Piraten die leise ein Schiff in Sicherheit wiegen können. Mach dir
keine Sorgen..."
Sie küsste ihn
auf die Stirn, wo sich schon reichlich viele kleine Fältchen gebildet haben.
"... sonst
bekommst du noch mehr Falten als du schon hast."
"Du hast
recht!"
Bonnet hob sie
in die Luft. Jessi gefiel es, wie Bonnet sie zärtlich anfasste, doch dann
sauste eine Kanonenkugel an ihnen vorbei ins Wasser. Schnell ließ Bonnet sie
wieder runter.
"Dieser
verdammte Black! Er hat es auf uns beide abgesehen! Diese Kugel war für uns
bestimmt!"
Jessi rannte zu
Gareth der schon das Fernrohr in seinen Händen trug und durchlugte.
"Ist es
Black?"
Fragte Jessi
leise.
"Nein.
Black hätte niemals so unvorsichtig gehandelt. Moment ich hab es
gleich..."
Gareth drehte
am Rohr und schaute aufs dunkle Meer hinaus. Viele Piraten die unter Deck ihr
Schläfchen taten sind von dem Krach an Deck aufgeweckt worden und hoch gerannt.
Sie hielten Säbel und Pistole schon bereit in der Hand.
"Es ist
die Shiotani. Kapitän Thuron leitet dieses Schiff."
Die ganze
Mannschaft lachte laut auf, als sie Thurons Namen hörten. Bonnet zückte sein
Schwert in die Luft und die Mannschaft stockte.
"Seid
still, ihr Barbaren, oder wollt ihr das Kapitän Black und seine Mannschaft euch
hört? Wenn es Thuron ist werden wir ihm eine Nachricht schicken. Sean schick
eine Nachricht auf einer Kanonkugel zurück zu Thuron. Dieser Bastard wird schon
sehen was er davon hat mich zu attackieren! Triff ja gut, Sean! Sonst landest
du bei den Haien! Gareth, da du ja gerade dabei bist... Siehst du irgendwo
Black?"
"Einen
Moment Kapitän."
Gareth lugte
erneut durchs Rohr und drehte daran bis er etwas sah.
"Jawohl
Kapitän ich sehe ihn. Steuerbord, Südost von uns. Ungefähr drei Kilometer
entfernt. Ein winziger Fleck am Horizont, er würde uns wohl kaum sehen..."
"Gut... Sehr
gut. Wo bleibt unser Boot?"
"Es ist in
der Nähe von Blacks Schiff, aber noch weit genug entfernt um sie
abzulenken..."
Jessi ging zu
Bonnet und fasste ihn an der Taille.
"Siehst
du? Läuft doch alles gut... fürs erste..."
Sean kam von
seinem erfolgreichem Treffer zurück. Er lachte stolz und stand stramm vor
Bonnet und Jessi.
"Alles
erledigt Kapitän! Kapitän Thuron`s Hauptmast wurde getroffen, er hat die
Nachricht erhalten!"
"Sehr gut
Sean! Das hast du wirklich gut gemacht. Nun weiß wenigstens Thuron das man auf
mich nicht so einfach schießt."
Sean verschwand
unter Deck und die restliche Mannschaft die an Deck kamen gingen auch wieder
ins land der Träume. Jessi kam mit ihrem Gesicht Bonnet`s näher.
"Wer ist
eigentlich dieser Thuron?"
flüsterte sie
leise in sein Ohr. Bonnet lief es eiskalt seinem Rücken runter als er Jessi`s
Stimme hörte. Sie hatte eine Kunst des Sprechens auf Bonnet das er sie am
liebsten vernaschen würde.
"Thuron
ist eigentlich ein verbündete von uns , aber anscheinend hat er uns nicht richtig
erkannt. Mich wundert es sowieso das er noch das Schiff besitzt was ich ihm
damals gab. Er ist nicht gerade der beste Pirat auf den Ozeanen..."
Mont bloe kam
verschlafen an Bord und sah sogleich die Liebestäubchen.
"Na ihr
beiden? Was war denn überhaupt erst hier los?"
"Es war
nur Thuron, der sich einen kleinen Scherz erlaubte."
meinte Bonnet
lässig. Mont bloe schaute ihn verwundert an, als könnte er nicht glauben, das
Thuron überhaupt noch auf dieser Welt sei.
"Thuron?
Dieser alte Zausel? Der soll sich nicht so aufblasen, der oberste Kapitän bist
immer noch du! Aber soweit wie ich sehe, hast du ja bald einen Nachkommen, der
dir dein Schiff steuern und befehlen wird, oder täusche ich mich da mit der
Turtelei?"
Bonnet presste
Jessi mehr an sich heran. Er schüttelte den Kopf und küsste Jessi auf den Mund.
"Nein, du
täuscht dich nicht. Wir haben es vor. Aber wehe dein Plappermaul verrät es
weiter."
"keine
Bange!"
Mont bloe
winkte mit der Hand und entfernte sich vom glücklichen Paar. Nun waren Bonnet
und Jessi alleine und die Sonne schien auch schon aufzugehen.
"Siehst
du? Die Sonne geht auf, wir haben die Nacht überstanden!"
Jauchzte Jessi
fröhlich in den Wind, der ihr ins Gesicht wehte.
"Ja, und
nun können wir beide für uns sein. Ich freue mich darauf!"
Flüsterte er
Jessi zärtlich ins Ohr.  Er küsste sie
auf den Mund und ein wunderschöner neuer Tag schien zu erblühen. Die rote Sonne
schien ihnen aufs Gesicht und ließ die Konturen von Jessi in voller Blüte
erstrahlen.
 
 
                                                                 ****************
 
Jessi und
Bonnet liegen zusammen im Bett. Das erste mal haben sie miteinander geschlafen
und Jessi hatte es gefallen. dieses mal wurde sie nicht dazu gezwungen. Und das
erste Mal fühlt sie eine Bindung zwischen Bonnet und ihr. Es klopft an der Tür.
Einmal,  zweimal, dreimal... Bonnet
steht auf und zieht sich an. Dann geht er zur Tür. Jessi zieht die Decke über
sich damit sie keiner sieht. Was ihr auch glückt. Gareth kommt ins Zimmer und
merkt nicht das Jessi immer noch im Bett liegt. Er setzt sich auf einen Stuhl
im Zimmer und legt die Beine auf den Tisch. Bonnet setzte sich auf den anderen
Stuhl und zündet sich seine Pfeife an.
"Also? was
ist?"
"Bonnet
holt einen tiefen Zug aus der Pfeife hält vier Sekunden inne und pustet den
Rauch wieder aus. Gareth beobachtet dies und lässt mit seiner Antwort warten.
Schließlich setzt er sich richtig hin und legt sein Schwert auf den Tisch.
"Es geht
um Jessi."
Bonnet wollte
gerade wieder einen tiefen Zug aus der Pfeife machen und hielt inne. Er schaute
ernst zu Gareth herüber. Schließlich legte er die Pfeife weg und ging zum
Fenster.
"Was soll
mit ihr sein?"
"Ich weiß
nicht wie sie darauf gekommen ist, ein Beiboot aufs Wasser zu lassen und dort
eine Lampe anzuzünden. Das ist doch verrückt! Es hat sogar geklappt! Ich sag
dir! Dieses Mädchen arbeitet mit dem Feind zusammen oder es ist von einem Dämon
besessen! Such es dir aus!"
Bonnet ging
langsam zu den Tisch zurück. Er setzte sich.
"Erzähl
weiter..."
"Gerne...
Eine Frau mit einem Schwert. Hast du das schon einmal gesehen? Außerdem hatte
sie einen Rang zu einem anderen Mädchen. Das ist Teufels Küche! Egal was du
sagst! Ich sag dir! Wenn sie jemals etwas will, dann dich und deine ganze
Mannschaft umbringen! ... "
Bonnet schlug
mit der Faust auf den Tisch, sodass er zusammenbrach.
"Rede
nicht so über sie!"  
"Es ist
doch wahr!"
"Schweig,
du verlauster Bengel! Hast du keine Augen im Kopf? Hast du nicht gesehen was
auf der Insel passierte, die wir zuletzt sahen? Hast du all` dies schon
vergessen? Sie hat sehr viel durchgemacht und du redest schlecht über sie? Was
willst du noch?"
"Ich sag
nur was man sich an Deck erzählt, wenn Kapitän und Teufelstochter nicht da
sind. Ich bin nur der Offizier... Ich erzähle alles nur weiter..."
"Das nennt
man petzen!"
"Kann
sein. Trotzdem! Diese Mariel hat alles nur noch schlimmer gemacht! Sie hat
Jessi dazu gebracht eine Frau zu lieben, was wäre wenn sie es geschafft hätte
Jessi zu überlisten? Ein Glück wurde sie von den Einwohnern dieses Dorfes
ermordet. Ihr Pech, wenn sie nicht aufpasste..."
"Du
elender Bastard! Weißt du nicht, das man nicht schlecht über Tote reden darf?
DU wirst uns den Teufel an Bord holen! Nicht Jessi!"
"Kapitän
ich möchte mich nicht einmischen, in ihren Privatangelegenheiten und so, aber
kann es sein das sie was für diese Hexe empfinden? Wenn es so ist, dann ist es
zu spät. Dann wird die Teufelsbrut geboren und wir  werden an Bord alle sterben!"
"Verschwinde!
Raus! Ich möchte es nicht weiter hören! Teufelsbrut, Teufelstochter UND Hexe?
Was wirst du dann sein? Der Teufel höchstpersönlich? Ich bin kein Pirat der an
so einen Aberglaube glaubt! Verschwinde! Und wenn du noch einmal wagst schlecht
über meinen ersten Offizier zu reden werfe ich dich den Haien vor! Ist das in
deinen Dummen Schädel reingegangen?"
Schrie in
Bonnet an und schmiss Gareth aus dem Zimmer. Wenige Sekunden später schmiss er
auch das Schwert  von Gareth aus dem
Zimmer. Der verdutzte Gareth lag nur am Boden und schaute zur Holztür, die ihm
ein zweites mal vor der Nase zuschlug. Jessi schaute unter ihrer Decke hervor.
Sie hat ja das Ganze Gespräch mitbekommen. Zwischen Gareth und Bonnet. Sie war
enttäuscht, sie dachte nicht dass Gareth so hinterhältig zu ihr sein könnte.
Bonnet schlug Stuhl und Schrank auseinander um seine Wut abzulassen. Jessi zuckte
jedes mal zusammen, sie hatte ihn noch nie so wütend gesehen wie heute. Sie
ging mit ihrer vollen Blöße aus dem Bett und ging zu Bonnet. Sie umarmte in von
hinten und küsste ihn aufs Ohr.
"Mach
nicht so ein Gesicht! Es wird doch alles wieder gut! Ich kann es
verkraften!"
Bonnet drehte
sich um und küsste sie innig.
"Du hast
wohl recht. Doch wenn er noch ein schlechtes Wort über dich sagt ist er nicht
länger mein Offizier, dann lebt er nicht mehr!"
"Lass nur.
Wenn ich etwas höre nehme ich ihn mir vor. Er ist zwar so etwas wie mein
Meister, aber ich bin besser! Ich werde ihn in einen Schwertkampf
besiegen!"
Bonnet küsste
sie wieder. Er hob sie aufs Bett und küsste ihren Bauch.
"Du bist
nicht die Saat Teufels und du wirst auch keine Teufelsbrut gebären! Dafür werde
ich sorgen!"
Jessi ging auf
die Knie, damit sie Bonnet in die Augen sehen konnte.
"Ich werde
keine Teufelsbrut gebären. Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut wie du.
Glaub mir, und deiner Mannschaft werde ich das auch beibringen."
Damit küsste
sie ihn auch noch einmal. Bonnet umarmte sie und zusammen fielen sie wie
kichernde Mädchen aufs Bett. Bonnet spürte Jessi`s  Wärme und auch er war heiß. Er zog sich wieder aus und schmiss
die Sachen in die Ecke. Dann wandte er sich wieder Jessi zu. Er spielte mit der
Zunge auf ihrem Bauchnabel und tastete sich langsam zu ihren Brüsten hoch. Er
war schon in der Nähe ihres Halses bis es wieder an der Tür klopfte. Er sank
mit dem Kopf auf Jessi Brust und stöhnte auf.
"Wer
stört?"
Rief er zur
geschlossenen Tür. Eine dunkle Stimme antwortete ihm. Es war Mont bloe.
"Ich bin
es Kapitano. Wir wünschen eure Anwesenheit an Deck. Es herrscht ein Tumult  da oben. Die denken das Jessi eine... na
ja... Ausgeburt des Teufels ist..."
Bonnet öffnete
die Tür und ließ Mont bloe eintreten. Der aber sah nur Jessi nackt auf dem Bett
sitzen. Erst als er mehr im Zimmer stand ging hinter ihm die Tür zu, er drehte
sich um und sah dann den splitternackten Kapitän.
"Was
wollen sie, Mont bloe."
"Um Gottes
Willen! Sie werden sich den Tod holen! Ziehen sie sich was an!"
"Später!
Was wollen sie?"
"Ich
möchte dass sie den Tumult an Deck beseitigen! Das hält doch keiner aus! Die
werden noch mal Meutern, und dann können sie nichts tun!"
Stille. Jessi
sprang auf und ging zu ihren Sachen. Sie zog sich an und nahm Yubashi.
"Ich werde
es schon regeln..."
Bonnet schaute
sie an.
"Aber...
Wenn dir etwas passiert?"
Sie lächelte.
"Mir
passiert schon nichts! Das verspreche ich dir."
Jessi ging an
Bord und fast die halbe Mannschaft destikulierte. Dann stockten sie als sie
Jessi sahen.
"Ich habe
gehört, ihr wollt mir was sagen?"
Rief Jessi laut
in die Menge. Viele Piraten traten zurück aber auch viele zückten ihre
Schwerter. Gareth kam in der Menge zum Vorschein, auch er hielt sein Schwert in
der Hand.
"Eigentlich
haben wir den Kapitän erwartet oder hast du ihn schon in ein Schwein
verwandelt, du Hexe?"
"Oh ja!
Ein Schwein! Das hört sich nicht mal so schlecht an, Gareth! Oink, Oink!"
"Hör auf
mit den Witzen! Du bist nicht lustig!"
"Verzeihung!
Ich finde es nur zu spaßig wie ihr alle denkt dass ich eine Hexe bin... Oder
auch eine Ausgeburt des Teufels!"
"Stimmt
doch auch! Du wirst das Unglück auf unser Schiff hetzen. Oder hast du es
vielleicht schon?"
"Ja klar!
Deswegen Kapitän Black und die Kanonenkugel, die eigentlich euer Kapitän
treffen sollte! Oder wisst ihr noch die Insel und das Dorf? Am nächsten Morgen
sollte dann eigentlich Bonnet getötet werden, aber meine menschliche Seite
hatte es nicht für nötig befunden zu warten und wollte ihn retten..."
"Also
warst du es doch! Tötet sie Männer! Sie wird sonst euch mit ihrer Zauberkraft
töten!"
"Wenn du
sie schon auf mich hetzen kannst wirst du doch nicht etwa der Anführer dieser
Meuterer sein?"
"Du bist
nicht der Kapitän! Also ist es keine Meuterei!"
"Stimmt...
Aber dann kann ich dich ja auch in ein Stückchen Kohle verwandeln, oder? Wie
ging doch gleich der Spruch? Mal überlegen..."
"Ergreift
sie Männer! Sie will euch verhexen! Sie hat auch den Kapitän..."
Gareth stockte.
Da kam Tatsache ein Schwein aus der Kombüse rausgerannt. Ihr Kapitän. Kapitän
Stede Bonnet.
"Oh! Da
ist ja euer Kapitän schon!"
rief Jessi
erfreut. Die Meuterer sprangen über Bord um nicht auch einen Fluch aufgehetzt
zu bekommen. Nur Gareth blieb noch da, starr vor Angst schaute er dem Schwein
zu das aufgeregt an Deck hin- und herrannte. Dann ging eine Luke auf und der
richtige Kapitän kam zum Vorschein.
"Du hast
mich veräppelt?"
Rief Gareth
ganz Fassungslos zu Jessi. Diese lachte sich nur krank.
"Du bist
wirklich dümmer als ich dachte, Gareth!"
"Mach dich
nicht über mich lustig!"
"Du
glaubst wirklich ich bin eine Ausgeburt des Teufels? Ich soll eine Hexe
sein?"
"Ich
glaube noch immer fest daran!"
"Kann ich
auf dem Wasser laufen? Sprühen grüne Funken aus meinen Fingern und Ohren? Kann
ich spanisch rückwärts? Soweit wie ich weiß, nicht!"
"Trotzdem
bist du eine Hexe!"
"Auch wenn
ich das alles nicht kann?"
"Auch
dann!"
"Dann
werde ich dich mit einen Kampf umstimmen müssen!"
"Mit einen
Kampf? ... Warum sollte ich gegen eine Hexe kämpfen? Du könntest deine
Zauberkraft einsetzen um zu siegen!"
Jessi schaute
ihre Finger angestrengt an. Dann schrie sie auf. Gareth zuckte zusammen.
"Ich kann
noch immer keine grünen Funken aus meinen Fingern sprühen. Also kann ich auch
nicht hexen. Dann werde ich wohl auch kaum meine Zauberkraft gegen dich
einsetzen können!"
"Wer es
glaubt."
Bonnet ging zu
Jessi. Er stellte sich vor Gareth damit er ihr ins Gesicht blicken konnte. Doch
er sah nur Finsternis in ihren Augen. Sie kochte wohl innerlich und der Vulkan
war kurz vorm ausbrechen.
"Mach
keine Fehler, Jessi! Dieser Kerl ist unberechenbar! Du wirst den Kampf
verlieren!"
Flüsterte er
ängstlich zu ihr.
"Ich mache
keine Fehler. Ich werde ihn besiegen und ich werde noch lebendig ihn
besiegen!"
Damit schubste
sie Bonnet zur Seite, sodass er nichts vom Streit abbekäme. Gareth griff sie
an. Jessi schloss die Augen und studierte seine Schritte. Sie duckte sich und
schlug mit Yubashi`s Klinge in die Luft. Sie traf Gareth ins Bein und rollte
sich nach vorn. Dann öffnete sie ihre Augen wieder und griff ihn von hinten an.
Gareth sprang in die Luft und trat sie auf den Rücken.
"Von
hinten angreifen? Das gehört sich aber keiner feinen Dame!"
"Schon
vergessen? Ich bin keine feine Dame! Ich gehöre zu diesem Schiff voller
Freibeuter!"
Keuchte sie
auf.
Gareth griff
sie mit der Klinge ihres eigenen Schwertes an. Er traf sie in den Arm und Jessi
schrie auf. Bonnet wollte schon zu ihr eilen doch Mont bloe hinderte ihn daran.
"Du bist
des Todes wenn du jetzt eingreifst!"
Also ließ
Bonnet ab. Doch Gareth gab noch nicht Ruhe. Er hatte sein eigenes Schwert
verloren und griff mit Jessi`s Schwert Yubashi sie an. Er stach sie in den
Bauch und zog es langsam heraus. Jessi schrie wieder auf und fiel auf die Knie.
Gareth ging um sie herum und überlegte wo er als nächstes reinsteche.
"Na? Setz
doch deine Hexerei ein um dich verteidigen zu können! Du kannst mir nicht weiß
machen das du keine Hexe bist!"
Nun stach er in
ein Bein von ihr und erwischte ihren Knochen. Er war sofort gebrochen. Jessi
war schon der Ohnmacht nahe, als das Yubashi auf einmal zu glühen begann.
Gareth konnte es nicht wegschmeißen, es schien angeklebt zu sein.
"Also
setzt du doch deine Magie ein, du Hexe? War ja klar!"
Doch Jessi
konnte nicht antworten, wiedereinmal hatte sie zuviel Blut verloren und war
immer noch der Ohnmacht nahe. Yubashi`s Griff schien wärmer zu werden und wurde
von warm zu heiß. Noch immer konnte Gareth Yubashi nicht fallen lassen.
"Mach  das es aufhört!  Es wird zu heiß! Lass mich in Ruhe du Hexe!"
Mit aller Kraft
sah Jessi was aus Yubashi wurde.
"Yu... ba... shi... Du bist also doch... verflucht.... Hättest
du es bloß nicht gegen mich eingesetzt... Gareth.... Du bist... des Todes... es
wird dich... bestrafen und du wirst jetzt.... sterben..."
"Erzähl
nicht so ein Blödsinn! Ich kann es fallen lassen siehst du?"
Gareth wollte
es fallen lassen, doch es ging nicht. Seine Hände und Finger gehorchten ihm
nicht mehr. Yubashi ging wie von Geisterhand geleitet auf Jessi los und stach
sie in die Schulter. Jessi schrie auf und fiel um. Yubashi riss sich aus den
Händen von Gareth und schwebte in der Luft. Gareth rann um sein Leben, verfolgt
von einem schwebendem Schwert.
"Hilfe!
Mach das es aufhört! Hexe! Bitte!"
Doch Yubashi
teilte schon seinen Schädel und fiel dann, als wäre nichts geschehen neben ihn.
Jessi`s und Gareths Körper lagen beide reglos an Deck und für einen Moment
wusste keiner von den beiden Zuschauer was da gerade passiert ist. Als aber
Bonnet aus seinem Trance zu sich kam sah er Jessi an Boden. Er rannte zu ihr
und hob ihren leblosen Körper hoch. Er schluchzte als er merkte das Jessi
keinen Mucks mehr von sich gab.
"Jessi...
Du wolltest doch... Immer bei mir sein.... Du hast doch gesagt... das du den
Kampf.... wieder lebendig verlässt... 
......         Hätte ich dir doch
sagen können.... Was für ein Guter Mensch du warst.... der beste.... und nun
bist du tot.... du Lügnerin!"
Mont bloe kam
zu Bonnet. Er legte seinen Arm um Bonnet`s Schultern.
"Legen wir
sie erst einmal ins Krankenzimmer. Vielleicht ist sie ja noch zu
retten..."
  Bonnet nickte und trug Jessi bis ins
Krankenzimmer. Gareths Lebloser Körper wurde über Bord geworfen. Die Haie
freuen sich! sagte Bonnet gelassen zu seiner Mannschaft. Bonnet`s ganze
Mannschaft trauerte um Jessi, auch wenn Bonnet sich nichts anmerken ließ
trauerte er. Vielmehr als die anderen je trauern können. Jeden Abend stand er
an Jessi`s Bett und beobachtete sie. Doch noch immer war kein Lebenszeichen von
ihr zu sehen. Yubashi stand im Krankenzimmer am Schrank und ihre Sachen waren
sorgfältig auf einen Stuhl gelegt. Jessi gab keinen Atmer von sich. Mont bloe
meinte zu Bonnet, dass sie viel zu viel Blut verloren hätte, es wäre ein Wunder
wenn sie durchkäme. Aber Bonnet gab nicht auf. Niemals würde er so einfach
aufgeben.
 
 
 
 
04.04.1702
 
 
Jessi lag nun
ungefähr zwei Jahre im Krankenbett und Mont bloe meinte schon, das sie Jessi`s
Leiche irgendwann mal dem Meer übergeben müssten. Doch das Wetter war bis jetzt
nicht das allerbeste. Es regnete sehr oft und selbst der Himmel schien mit
Bonnet zu weinen. Eines Abends als Bonnet wie üblich an Jessi`s Bett lag und
sie wieder beim gehen auf den Mund küsste spürte er einen kleinen Windhauch. Zuerst
dachte er es käme vom Fenster. Doch das Fenster war dicht und durch die Tür
konnte auch kein Windhauch kommen. Er rannte raus um Mont bloe zu rufen.
"Mont bloe! Mont bloe! Wo steckst du wenn man dich braucht! Mont
bloe!"
Mont bloe kam
aus der Küche heraus spaziert, gemütlich wie immer und er wunderte sich warum
sein Kapitän so aufgekratzt ist.
"Was ist,
Kapitano? Ist etwas passiert?"
"Und wie,
du Schnarchnase! Sie hat geatmet! Jessi hat geatmet!"
"Ja klar!
Und ich bin Moses!"
"Nein
wirklich! Ich spürte einen Luftzug!"
"Das
Fenster war offen!"
"Das
Fenster war zu!"
"Dann war
es eben die Tür, die du offen gelassen hast!"
"Ich bin
immer hinter verschlossener Tür!"
"Das kann
nicht sein! Dann hast du bestimmt nur deinen eigenen Atem gespürt! Eine Tote
kann nicht atmen!"
In diesem
Augenblick ging die Luke auf und ein blasses Mädchen mit schwarzen haaren und
einem weißen Nachthemd kam zum Vorschein. Es sah beinahe so aus wie ein Geist.
Ein Pirat kam sogar schreiend in Richtung Kapitän und Schiffarzt und sprang mit
den Worten Ein Geist über Bord. Es machte erst Platsch bevor die
beiden Männer mitbekamen was los war. Beide schauten Richtung Luke und trauten
sich nichts zu sagen, in der Befürchtung sie würden jeden Moment wachgerüttelt.
Jessi blieb vor Bonnet und Mont bloe stehen.
"Was...
Guckt ihr so?..."
Erst jetzt
merkten sie, das es kein Traum war. Bonnet hob Jessi in die Luft.
"Du lebst! Du lebst!"
"Ja
natürlich lebe ich. Aber gleich nicht mehr, ich kriege keine Luft mehr!"
Bonnet ließ
Jessi wieder runter und küsste sie so innig, wie sie noch nie geküsste wurde.
Mont bloe und die ganze Mannschaft waren dem Weinen nahe. Einer hielt sogar
schon ein Taschentuch vor seine Nase.
"Das kann
doch aber gar nicht gehen! Du warst doch tot!"
sagte Mont bloe
leise zu Jessi.
"Ich war
wohl in einem Koma oder so... Ich war nicht richtig tot."
Bonnet lachte
nur über beide Ohren und hob Jessi noch einmal hoch.
"Unkraut
vergeht eben nicht!"
Rief er
fröhlich in den Wind. Jessi schaute sich an Bord um. Viele Piraten, an die sie
sich noch erinnern konnte hatten nun mehr Bart und Haare als vorher sogar ihr
Bonnet hatte bedeutend mehr Bart.
"Wie...
wie lange war ich eigentlich weggetreten?"
Fragte Jessi
vorsichtig. Die Mannschaft überlegte sehr lange bis einer die Antwort leise ins
Ohr von Jessi flüsterte.
Jessi erschrak
als sie hörte wie lange sie im Koma lag.
"Zwei
Jahre?! Soviel! Da habe ich aber viel verpasst oder? wo ist Gareth? Wie geht es
ihm? Wurde ihm verziehen? Oh bitte sagt das ihm verziehen worden ist."
Ein lange
Schweigen war in der Runde zu spüren.
"Er ist
gestorben, Jessi. Yubashi hat ihm den Schädel zerteilt. Er war sofort
tot."
"Aber ich
wurde auch attackiert und mich habt ihr nicht über Bord geworfen?"
"Nein,
zuerst dachten wir du wirst wieder. Doch nach einem Jahr hatte Mont bloe seine
Zweifel daran, dass du noch lebst. Wir warteten also bis das Wetter sich in ein
gutes verwandeln Würde, doch es war regnerisch... bis heute."
"Yubashi
hat Gareth getötet?"
"Ja...
Auch dich hat es attackiert, doch du wurdest nur in die Schulter getroffen...
zum Glück."
Wieder umarmte
Bonnet Jessi. Er küsste sie noch einmal und wandte sich dann zu seiner ganzen
Crew.
"Wir
werden heute was zu feiern haben! Jessi ist wieder unter uns! Wir feiern ihre
Rückkehr! Seid ihr damit einverstanden?"
Die ganze
Mannschaft von Bonnet riefen Jubelrufe und salutierten vor Bonnet und Jessi.
Jessi freute sich wie sie sich noch nie gefreut hatte, auch Bonnet freute sich
und küsste Jessi noch einmal. Er konnte es noch immer nicht glauben, dass seine
Jessi wieder am Leben ist... oder besser gesagt wieder unter ihnen weilt.   
 
 
 
 
 
                                                        *****************
 
 
Jessi war in
ihrem alten Zimmer und stand vor ihrem Schrank. Jetzt durchliefen ihre
Erinnerungen ihr Gedächtnis. Hier hatte sie Mariel ihre Liebe gestanden und
hier wurde sie auch in die Piratenmannschaft aufgenommen. Hier fing alles an,
hier in diesem Raum. Hier wurde sie entblößt und hier unterschrieb sie ihren
Vertrag. Damals war sie noch sauer auf Bonnet, weil er Taran, Cloe und Huck getötet
hat. Sie konnte sich kaum mehr an ihre Heimat erinnern, wie es wohl da jetzt
aussieht. Als sie ihre Heimat das letzte mal sah, sah sie einen roten Himmel.
Es waren ja viele gestorben. Wie es ihrer Mutter ginge? Und erst jetzt
vermisste sie ihren Stiefvater, den sie damals so sehr hasste. Wie hieß sie
noch einmal? Jessi.... und wie weiter? Sie konnte sich nicht mehr erinnern.
Zuviel Zeit ist seit damals vergangen. Soviel ist geschehen und nun ist sie der
erste Offizier und die Geliebte vom Kapitän auf diesem Schiff. Sie macht den
Schrank auf, das erste mal. Im Schrank sind Kleider. Weiße, gelbe und blaue.
ein Rotes Kleid ist auch mit dabei. Leider sieht sie nirgends einen Anzug, sehe
ja auch komisch aus wenn in einem Schrank voller Kleider auf einmal ein Anzug
hänge. Jessi nimmt ein weißes Kleid heraus. Der Ausschnitt ist weit geschnitten
und der Rock ist luftig genäht. Lange Ärmel und langer Rock. Dieses Kleid
scheint das richtige für die Party zu sein. Sie möchte mal Aufregung erregen,
obwohl sie das ja schon gemacht hat. (Schon vergessen? Fast alle dachten sie
sei eine Hexe oder Ausgeburt des Teufels!)
Es klopft an
der Tür. Jessi zuckt zusammen, sie hatte gerade in aller Ruhe den
Reißverschluss zugemacht.
"Jessi, es
wird Zeit. Wir sind schon alle an Deck und feiern schon seit einer halben
Stunde vergnügt. Willst du etwa nicht kommen?"
Es war Mont
bloe. Dieser alte Zausel ist immer so neugierig! Jessi ging zum Fenster und
schaute nach draußen. Die Sonne schien ihr ins Gesicht und wärmte es.
"Ja. Ich
komme gleich hoch, Mont bloe!"
Antwortete sie
zur Tür. Mont bloe ging wieder zurück zur Party. Sie hörte es an den schweren
Schritten die Mont bloe immer machte. Jessi schaute noch einmal raus aufs
Wasser und sah Delphine munter neben dem Schiff hin und her springen. Dann ging
sie raus auf Deck. Als sie oben ankam stockten alle Piraten. (Sie waren dabei
einen Regentanz oder so etwas aufzuführen) Man konnte es den Piraten nicht übel
nehmen das sie mit ihrem Tanz stockten, das war ja auch das erste mal das sie Jessi
mit einem Kleid sahen. Und dann noch eines mit weitem Ausschnitt und weißen
Hut. Ihre dunklen Haare und braunen Augen kamen durch das Weiß erst richtig zur
Geltung. Bonnet kam auf sie zu. Er küsste sie und fühlte sie auf die
Tanzfläche. Alle Piraten machten für die schöne Lady Platz.
"Du siehst
wunderschön aus, My Lady!"
Flüsterte
Bonnet ihr ins Ohr.
"Danke"
Bonnet und
Jessi tanzten einen Walzer. Sie wusste gar nicht das der Schiffsmusikant so
etwas spielen kann. Als das Lied zuende war gingen beide zur Bugspitze. Der
Wind blies Jessi sanft ins Gesicht. Es fühlte sich wie ein Streicheln an.
Bonnet umarmte sie von hinten und küsste sie am Hals.
"Ich bin
so froh, das du wieder wohl auf bist!"
"Das bin
ich auch. Doch sag mir, Liebster. Was ist passiert in der Zeit, als ich
Bewusstlos war?"
"Eigentlich
gar nichts mehr. Wir haben Thuron wiedergesehen. Er regte sich über seinen
kaputten Hauptmast auf. Eine Insel haben wir letztes Jahr auch gesichtet und
haben gleich Kurs auf sie genommen. An Land haben wir dann erst einmal Proviant
geholt und Black haben wir da auch gesehen. Doch er wollte nichts von uns. Er
war beschäftigt sich Weiber aus dem Nachbarsdorf zu beschaffen. Wir segelten
wieder los und es passierte eigentlich nichts weiter. Bis du ja aufgewacht
bist!"
"Seit wann
schwimmen die Delphine denn mit uns?"
"Ach, die.
Eines Tages waren sie auf einmal da. Sie schwammen auch nicht wieder weg. Seit
wir die Insel verlassen haben und ein paar Tage später."
wieder küsste
er sie am Hals. Jessi drehte sich um und küsste ihn auf den Mund.
"hab ich
dir schon einmal gesagt, dass du wunderschön aussiehst?"
"Ja...
Willst du irgendetwas von mir?"
"Wieso?"
"Weil du
mir schmeichelst!"
"Nein, ich
möchte nichts von dir. Außer deine Liebe zu mir. Ich liebe dich Jessi.
Wirklich!"
"Ich liebe
dich auch, Bonnet!"
Jessi drehte
sich wieder zum Meer. Sie schaute ins weite und ließ sich die Küsse von Bonnet
gefallen. Dann sah sie am Horizont Land.
"Land!
Land in Sicht!"
Rief sie
aufgeregt. Schnell ließ Bonnet von Jessi ab und schaute mit dem Fernrohr in die
Richtung wo Jessi hin zeigte. Und tatsächlich war da Land zu sehen. Der
Schiffsmusikant verstummte sein Lied und auch die tanzenden Piraten ließen das
tanzen sein. Nun kamen sie alle angerannt. Bonnet und Jessi waren nun von
Piraten umschwärmt.
"Tatsache!
Land!"
Rief Olivere,
der zweite Offizier. Die Piraten rannten zum Segel und breiteten es aus. Der
Steuermann ging ans Steuer und der Smutje ging in seine Küche um die
Faulenzenden Piraten aus den Kojen zu holen. Die anderen Piraten machten sich
an die Arbeit die noch an Deck gemacht werden musste. Nur Bonnet und Jessi
standen noch am Bugsprit und ließen sich den Wind ins Gesicht wehen. Jessi
fühlte sich frei und das Land schien auch näher zu kommen.
 
 
 
 
                                                        
                                                        ****************
 
 
Es schienen nur
noch wenige Minuten zu geben um an Land zu kommen. Das Schiff legt an und Jessi
und Bonnet gingen als letztes von Schiff.
"Kapitano,
welche Insel ist es diesmal?"
Fragte Mont
bloe neugierig. Bonnet zeigte mit dem Finger auf den Navigator Jean.
"Frag
nicht mich, sondern ihn! Du weißt das ich davon keine Ahnung habe!"
Mont bloe
salutierte und rannte neugierig zu Jean. Weil Jean in der Nähe von Jessi war,
konnte sie genau verstehen was Jean sagte.
"Wir
müssten jetzt ungefähr auf Heverly- Island sein. Eine Insel voller Blüten,
Früchten und..."
Jean stockte.
Alle Piraten stockten. Sie liefen nicht weiter. Warum? Frauen mit Kubanischer
Abstammung kamen mit Blumenhalsbänder und Cocktails an.
"Aloha!
Ihr seid hier auf Heverly- Island und auf unserer Heimat! Wir wünschen euch
einen schönen Aufenthalt! Kommt doch gleich mit und lernt die Freiheit
kennen!"
Alle Piraten
schauten den Kapitän an. Dieser nickte nur und die Piraten gingen fröhlich mit
den Frauen mit.
"... und
Frauen..."
beendete Jessi
den angefangenen Satz von Jean. Bonnet schaute sie fragend an. Sie schüttelte
den Kopf und ging mit Mont bloe mit. Es war wirklich eine Schöne Insel, viele
Blumen und Früchte... Aber leider gibt es auch Rivalinnen zwischen Jessi und
Bonnet. Jessi ging eine Weile in den Wald und genoss die Stille. Die Vögel
zwitscherten fröhlich und die Grillen zirpten im Takt. Es stimmte. Jessi fühlte
sich wirklich frei. Als sie weiterging entdeckte sie einen See. Weil das Wetter
wirklich warm war, und sie schon schwitzte zog sie ihr Kleid aus und ging
baden. Sie schwamm ein paar Runden und dann dämmerte es zur Nacht. Jessi ging
wieder raus aus dem Wasser und ging zurück wo die anderen waren. Diese saßen an
einer großen Tafel und speisten und lachten vergnügt. Bonnet sah sie und bot
ihr an, neben ihm zu speisen. Sie nahm das Angebot an.
Es wurde
langsam dunkel und Jessi wurde Müde. Sie ging in ihr Zelt und schlief ein.
Sie träumte.
Ein böser Traum. Ihr Liebster Bonnet würde von Kannibalen in den Kochtopf geworfen.
Die Kannibalen waren die Hooler-girls auf dieser Insel. Sie wollte versuchen
ihren Bonnet zu retten, doch sie wurde von den anderen Piraten aufgehalten. Sie
standen unter einen Bann, den die Kannibalen ausgesprochen hatten.
Schweiß gebadet
wachte sie wieder auf. Bonnet kam gerade ins Zelt. Er sah sie und fragte
sogleich was los sei.
"Nichts.
Ich habe nur geträumt."
"Magst mir
den Traum erzählen?"
"Lieber
nicht. Ist besser so... Sonst würde er noch wahr."
"Ok. Wie
du meinst. Leg dich wieder hin. ich bin ja jetzt bei dir."
Bonnet legte
sich neben Jessi und umarmte sie. Er küsste sie auf den Mund, Hals, Busen und
Bauchnabel. Als er weiter machen wollte wurden sie gestört. Olivere kam ins
Zelt gerannt. Nicht verwundert fing er wild an zu destikulieren.
"Es
brennt! Es brennt! Der Wald brennt! Irgendjemand hat den Wald angebrannt!"
Schnell standen
beide auf und folgten Olivere. Schon als sie aus dem Zelt kamen rochen und
sahen sie das Feuer.
"Wir
müssen es löschen!"
Rief Jessi
schnell.
"Und wie?
Hier gibt es nirgends Wasser! Die Hev`s holen schon Wasser in Eimern aber das
reicht nicht!"
Antwortete
Olivere ihr. Jessi überlegte kurz, dann machte es Klick.
"Ich habe
erst in einem See gebadet! ganz in der nähe hier! Komm! Das müsste ausreichen!
Es ist auch in der Nähe des Feuers!"
Jessi rannte
voraus. Die Piraten hinter ihr her. Viele hatte Eimer in der Hand andere
hielten Tassen und andere Gefäße. Jessi kam an und zeigte auf den glänzenden
See.
"Dort! Er
ist sauber und das Wasser wird reichen!"
"Danke!
Los Männer! Löschen wir das Feuer!"
Wenige Stunden
später war das Feuer gelöscht. Die hälfte des Waldes war abgebrannt, trotzdem
hatten sie den Wald gerettet. Jessi konnte nicht glauben, das der wunderschöne
Wald weg ist. Die Tiere die hier lebten mussten jetzt umziehen. Doch wohin?
Jubelnd und klatschend kamen die Hav`s- Mädchen an.
"Vielen
Dank! Ihr habt unseren schönen Wald gerettet! Wir sind euch tausendmal
Dankbar!"
"Ach! War
doch gar nichts! Ihr hättet doch das für uns auch getan, oder?"
"Natürlich!"
Jessi schaute
sich um. Bonnet war nirgends zu sehen. Vielleicht ist er wieder ins Bett
gegangen. Sie ging zu Olivere um ihn zu sagen, dass sie ins Bett ginge. Er
nickte. Sie solle ruhig machen was sie will. Jessi ging zurück ins Zelt, doch
Bonnet war nirgends zu sehen. Nun dachte sie dass Bonnet vielleicht noch
draußen bei den anderen Piraten war. Sie schlief ein.
Am nächsten
Morgen, als sie aufwachte, war Bonnet nicht neben ihr. Kein Wunder. Er scheint
schon eher aufgewacht sein als sie. Olivere aß mit den Piraten zusammen am
Tisch, doch Bonnet war nirgends zu sehen. Nun reichte es ihr. Sie ging auf
Olivere zu. Sie legte einen  Schritt zu,
weil er kurz davor war aufzustehen.
"Hier
geblieben Olivere!"
Olivere drehte
sich um und sah Jessi. Er setzte sich wieder. Neben Olivere war noch ein Platz
frei und er bot ihn ihr an. Sie lehnte ihn mit einer Handbewegung ab.
"nein. Ich
möchte mich nicht setzen. Olivere sag mir jetzt sofort wo Bonnet ist!"
"Bonnet?
War er heute Nacht nicht bei dir?"
"Nein.
Sonst würde ich nicht fragen!"
"Mmh...
Frag mal Mont bloe! Vielleicht weiß es er!"
Jessi ging zu
Mont bloe, der mit einem Weinkrug fast tänzelnd durch die Reihen ging. In einer
ruhigen Ecke zog Jessi ihr Schwert und bedrohte damit Mont bloe.
"Sag mir
jetzt sofort wo Bonnet ist!"
"Jessi,
was machst du mit dem Schwert? Lass das! Du handelst dir Ärger ein!"
"Wo ist
Bonnet?"
"Bonnet?
Mmh... Das letzte mal als ich ihn sah, war er mit einer Hav zusammen!"
"Eine Hav?
Was zum Teufel ist eine Hav?"
"Stimmt
ja... Du bist ja gleich nach dem Abendbrot ins Bett gegangen! Hav`s nennen sich
die Kubanischen Mädchen hier. Sie nennen sich Havy, Haverl, Havu..."
"Und wo
entlang sind die beiden gegangen?"
"Ich
glaube in Richtung Wald... Sie wollten glaub ich den Schaden begutachten!"
"Was ist
dieses Hav- Mädchen hier?"
"Ich glaub
die Bürgermeisterin... Oder Häuptling... na ja... irgendwie so etwas!"
"Also
Kapitän und Häuptling? Zusammen?"
"ja..
wieso?"
"Nur
so.... Danke... Ooh! Und sag bitte keinem das ich mein Schwert gegen deine
Kehle gehalten habe! Habe nur ein wenig schlecht geschlafen!"
"Schon
vergeben und vergessen!"
"Danke!"
Jessi ging in
Richtung Wald. Sie hatte einen verdacht, den sie hoffte nicht zu sehen. Sie
dachte das Bonnet und dieses Mädchen ein Verhältnis hätten. Immerhin war er
über Nacht nicht bei ihr. Es könnte sein das er über Nacht bei ihr geschlafen
hat. Jessi schüttelte hastig ihren Kopf. Nein. Das vermochte sie nicht zu
glauben. Nun fing sie an fast zu rennen. Dann rannte sie. An einer Lichtung sah
sie einen Schuh. Bonnet`s Schuh. wie kam der hier her? Sie ging langsam weiter.
Halb geduckt als wüsste sie schon was sie jetzt entdecken würde. Und es
bestätigte sich. Jessi sah Bonnet auf dem Boden und auf ihm war das Mädchen mit
dem er weggegangen ist. Die beiden machten gerade die ersten Paarungsversuche.
Wie wilde Tiere waren sie ineinander verschlungen. Jessi ging einen Schritt
zurück, erschrocken von diesem fürchterlichen Anblick. Sie trat auf einen Ast,
dieser brach durch und machte Jessi bemerkbar. Sie verstand zuerst nicht was da
passierte. Erst als Bonnet sie erschrocken erblickte ließ er ab von dem
Mädchen.
"Du... Du
hast doch gesagt...."
Stammelte
Jessi. Bonnet wollte etwas sagen doch Jessi rannte schon weg. Es tat ihr weh.
Es tat ihr weh Bonnet so zu sehen. Er hat doch gesagt, dass er sie liebt. War
das gelogen? War seine ganze Liebe zu ihr gelogen? Sie wollte ihn nicht
wiedersehen. Nie mehr. Was hatte sie sich denn auch daraus gedacht. Er hatte
sie getröstet als Mariel starb und dann hatte sie sich wohl Täuschenderweise in
ihn verliebt. Wie dumm sie damals sein musste. Wie dumm...
Sie rannte an
den See, an den sie den ersten Tag hier auf der Insel badete. Hier fühlte sie
sich frei und hier weinte sie sich aus. Sie weinte und weinte und füllte somit
den See wieder mit Wasser. Noch einmal stellte sie sich die Frage warum sie nur
so dumm sein konnte? Sie war so dumm und viel auf ihn rein. Doch nur ihn zu
vergessen, fiel ihr schwer. Sie liebte ihn noch immer, auch wenn er dies tat.
Dieses Scheusales etwas. Dieser Sex. Sie liebte ihn und konnte ihn nicht aus
ihrem Herzen verbannen. Wie auch? Er war es ja, der sie zuerst liebte, auch
wenn es nur Worte waren. Sie blickte nicht in die Zukunft, die sie nun sehen
sollte. Sie blickte vielmehr in die Vergangenheit und vergaß die Gegenwart und
Zukunft. Es war nur die Vergangenheit, an die sie dachte.
Eine ganze
Weile saß sie am See und weinte in die Vergangenheit. Doch dann blickte sie
wieder in die Gegenwart. Die Vergangenheit kann man nicht ändern oder
ungeschehen machen. Man kann aber aus sie lernen und damit die Zukunft
verbessern. Sie wusch sich mit dem Wasser aus dem See und kehrte zurück ins
Lager. Bonnet war schon zurück. Wie lange war sie denn überhaupt am See? Bonnet
jedoch würdigte sie keine Blicke. Sie war dumm... sagte sie sich immer... Sie
war dumm....
 
 
 
30.
04. 1702
 
 
Bonnet und
seine Mannschaft machten sich auf zurück auf`s Schiff zu kehren. Noch immer
würdigte Jessi Bonnet keine Blicke. Wie auch. Sie verlangte sogar von ihm, das
er draußen schlafen solle. Bonnet hatte keine Gelegenheit mit ihr darüber zu
sprechen. Obwohl es ihm unangenehm war. Die Mannschaft merkte schnell das etwas
nicht stimmen konnte, aber sie mischten sich nicht ein. Liebessachen gehören
nicht zu ihren Aufgaben. Jessi hatte eine Taktik, wie sie es ihm zurückzahlen
könnte. Sie würde ihn die ganze Zeit ignorieren, bis er es nicht mehr aushält.
Provokation pur, aber seine Schuld. Eines Tages, als sie wieder in ihrem
Zimmer, war klopfte es wenig später an ihrer Tür.
Klopf- Klopf
Klopf -- Jessi ging zur
Tür und öffnete sie.
"Darf man
eintreten?"
Jessi überlegte
kurz und ging dann zur Seite. Was mochte Mont bloe von ihr wollen?
"Ich bin
hier, weil es kaum zu übersehen war dass du mit dem Kapitän im Streit
liegst..."
"Und? Was
ist jetzt das Problem?"
"Du bist
es!"
"Was?
Warum ich?"
"Der
Kapitän sitzt Tag und Nacht in seiner Kajüte. Er isst nichts mehr und schlafen
tut er wohl auch nicht. Noch nicht mal um sein Aussehen sorgt er sich. Was ist
denn passiert, dass ihr solch einen deftigen Streit habt?"
"Jedes
Paar hat einen Streit. Welches Paar keinen Streit hat ist kein richtiges Paar.
Ich werde dich nicht mit meinen Problemen belasten!"
"Ist aber
nicht der Grund gleich sauer zu werden!"
"Tut mir
leid. Ich wollte nicht so hoch fahren."
"Komm mit!
Ich zeige dir wie Bonnet in seiner Kajüte hockt!"
Mont bloe nahm
Jessi an der Hand. Zuerst weigerte sie sich, doch dann ließ sie sich einfach
ziehen. An der Kajüte von Bonnet angekommen, machte Mont bloe die Tür einen
Spalt auf. Er zeigte Jessi eine Handbewegung, die sie drauf hinweisen sollte
mal durch die Lücke zu gucken. Jessi schaute durch die Lücke und was sie sah
ließ sie erschaudern. Bonnet ging in seinem Zimmer auf und ab, rauchte an
seiner Pfeife und hatte keine schöne Miene. Seine Kleidung war zerfetzt, sein
Haar zersaust und fettig. Das Bett ordentlich, als hätte er es nie benutzt. Auf
dem Tisch standen fünf gefüllte Teller voll Essen. Alle halb vergammelt. Jessi
war zwar nicht im Zimmer, trotzdem roch sie den stinkenden, fast verfaulten
Geruch aus dem Zimmer. Ihr kam das Kotzen. Sie musste weg, weg von diesem
Zimmer und diesem Gestank. Sie rannte weg vom Zimmer. Sie rannte... auf Deck
und kotzte ihr Mittagessen erst einmal ins Wasser. Mont bloe kam ruhig gehend
zu Jessi. Diese noch halb grün im Gesicht hang immer noch über der Rehling.
Mont bloe legte seinen Arm um ihre Schultern.
"Siehst du
was ich meine?"
flüsterte er
ihr ins Ohr.
"Schnauze!"
"Also doch
Sauer!"
"Jetzt ja!
Wie kannst du nur? So ein Gestank!"
"Jetzt
weißt du aber was ich meinte! Ihm ist nicht mehr zu helfen! Nur du könntest es
ändern! Hilfst du mir unseren Kapitän wieder auf die richtige Bahn zu
lenken?"
Jessi überlegte
kurz. Sie dachte wieder an den Gestank und ihr wurde wieder schlecht.
"Uurgh!...
Wenn ich diesen Geruch noch einmal rieche werde ich Ohnmächtig!"
"Bitte
Hilf` uns!"
"Ja, doch!
Ja!"
"Heißt
das, du hilfst uns?"
"Rede ich
so undeutlich?"
Mont bloe
umarmte sie fröhlich. Er weinte an ihrer Schulter.
"Danke,
Jessi!"
Jessi ging in
ihr Zimmer. Sie atmete noch einmal die Frische Luft ein, dann ging sie wieder
den langen Flur entlang. Am Ende des Flurs war die Kajüte von Bonnet. Sie
klopfte an. Jessi roch, obwohl die Tür zu war, wieder diesen fürchterlichen
Gestank. Wie konnte Bonnet nur in diesem Gestank leben? Lebte er überhaupt
noch? Sie klopfte noch einmal an... Wieder keine Antwort. Nun wurde sie wütend.
Jessi hämmerte mit der blanken Faust auf das Brett. Eine sehr traurige Stimme
antwortete ihr.
"Ja?"
Jessi ging
unaufgefordert ins Zimmer. Bonnet stand am Fenster, immer noch mit seiner
Pfeife in der Hand. Er schaute aufs Meer. Oder in das Weite nichts? Jessi
konnte es nicht so genau sagen. Nun drehte sich Bonnet um und sah Jessi.
Überrascht sank er auf den Stuhl, der am Fenster stand nieder. Jessi trat näher
und setzte sich auf das Bett.
"Ich bin
hier..."
Fing Jessi an,
"...um mit
dir darüber zu reden was da auf der Insel vor sich ging..."
Es schmerzte
ihr wieder. Erst jetzt bemerkte sie wieder, dass sie ihn noch immer liebte.
Bonnet antwortet nicht. Insgesamt wusste sie nicht ob er jemals antworten
würde, doch dann legt Bonnet seine Pfeife aus der Hand auf den Tisch.
"Bitte sei
mir nicht mehr sauer....."
"Das
wollte ich nicht von dir wissen!"
"Ich liebe
dich!..."
"Und das
ist der falsche Zeitpunkt diese Wörter zu benutzen!"
"Ich
wollte nichts schlimmes tun..."
"Was du
aber gemacht hast."
"Ich
wollte dich nicht betrügen!"
"Und was
war es dann? Ich meine wenn du unter einer nackten Frau liegst und du ebenfalls
nackt bist und ich solche Geräusche wie einen Orgasmus höre... Ich meine was
würdest du da denken?"
"Ich
wollte dich nicht betrügen..."
Schluchzte
Bonnet leise.
"Du
wiederholst dich. Lass mich hören was dich dazu getrieben hat! War es die
Natur?"
Kopfschütteln.
"Die
Weiber?"
Wieder
Kopfschütteln.
"Das
Gefühl etwas verbotenes zu tun?"
Und wieder
Kopfschütteln.
"Was dann?
Sag es mir! Das du vergewaltigt wurdest kannst du mir nicht Weiß machen!"
"Wurde ich
auch nicht..."
Bonnet wurde
immer leiser. Er weinte sogar fast.
"Was war es
dann?"
"Sie
war..."
"Ja?"
"Sie
war...  mal meine Freundin... sie war es
eigentlich noch immer..."
"Aha..."
"Sie
wollte von mir ein Kind. Es war keine Vergewaltigung, mehr Sex ohne Willen von
der Freundin. Sie lockte mich mit den Worten...  Ich möchte dir zeigen was aus unserer Geheimstelle geworden ist.
Ich hatte ja
keine Ahnung.... Ich dachte jeden Moment an Dich..."
"Hör auf
zu lügen!"
"Ich lüge
nicht. Ich liebe dich!"
"Das
hatten wir auch schon mal... Ich kann dir nicht mehr vertrauen! Weißt du das eigentlich?"
"Ja..."
Sagte Bonnet
ängstlich und zitternd. Seine Knie zittern die ganze Zeit. Er wollte nicht mit
Jessi streiten. Er liebte sie wirklich. Doch sie denkt nicht mal daran die
Liebe zu erwidern. Sie hasst ihn. Sie hasst ihn noch immer noch, nur wegen
dieser dummen Geschichte.
"Was
machen wir also?"
Bonnet schaute
sie an.
"Was...
was meinst du?"
"Ich meine
was wir jetzt machen. Du kannst nicht ewig in diesem Saustall leben! Außerdem
ist deine Piratenmannschaft ohne dich am Ende! Sogar Mont bloe macht sich
Sorgen. Also! Was machen wir?"
"Weiß ich
nicht..."
Jessi überlegte
kurz, indem sie vom Bett aufstand und zum Fenster ging. Sie sah wieder den
Delphin, den sie schon vor ein paar Monaten gesehen hatte.
"Wie wär’s
wenn du mir eine Richtige Antwort auf all` meinen Fragen gibst.."
"Was für
Fragen?"
"Zum
Beispiel.... Wer war diese Frau? Wie hieß sie?"
"Es war
meine Freundin, Saizoko."
"Und warum
hast du mit ihr geschlafen?"
Bonnet
überlegte. Er schaute auf Jessi, die immer noch aus dem Fenster starrte.
"Sie
wollte mit mir Sex. Sie hatte geweint und damit gedroht es dem Häuptling zu
sagen. Ich würde sonst gejagt... ich hatte keine Chance..."
"Warum
würdest du sonst gejagt?"
"Weil ich
Pirat bin. Er hatte viele Beziehungen und machte es mir möglich, meist ohne
Kampf von der Marine wegzukommen. Ihr Vater ist auch der Vater meines
Freundes."
"Wer ist
dein Freund?"
"Diese
Frage beantworte ich nicht!"
Jessi drehte
sich um und ging zur Tür. Sie öffnete sie und wollte gehen. Bonnet sprang auf.
"Nein!
Bleib!"
"Du willst
mir ja deine Geschichte nicht erzählen... Dann kann ich auch gehen!"
"Nein,
setz` dich. Ich werde dir antworten..."
"Geht
doch!"
Jessi schloss
wieder die Tür und ging zurück zum Fenster. Auch Bonnet setzte sich wieder hin,
er senkte den Kopf und legte seine Hände auf seinen Kopf.
"Ich soll
meine Geschichte erzählen? Alles?"
"Genau!"
Jessi ging zum
Bett und legte sich drauf. Sie legte ihre Arme hinterm Kopf und atmete tief
durch. Jetzt merkte sie diesen Gestank wieder. Sie hatte ihn für eine Weile
verdrängt und nun ist er wieder in ihrer Nase.
"Fang
endlich an!"
"Ich
war... ich war erst acht Jahre alt. Da fuhr ich mit meinen Vater und mit meiner
Mutter nach Salzburg. Eine wunderschöne Stadt, mit wunderschönen Kulturen. Wir
wohnten für zwei Monate in einem Hotel namens Golden Berry. Wir waren im ersten
Stockwerk, neben uns war eine Familie mit dem Nachnamen Kaidon. Sie hatten eine
Tochter. Sie war fünf. Ihre Eltern und meine Eltern hatten den Bund der Ehe für
uns entschieden, wir mussten an unserem achtzehnten Geburtstag heiraten. Mir
war nicht nach heiraten. Nicht damals und nicht heute. Und nicht mit der. Rate
mal wer diese Tochter war. Wie sie hieß... Ich erinnere mich noch ganz genau.
Dieser Name sticht mir ,wie ein fein geschliffenes Schwert, in meiner Brust.
Und ich mag ihn nicht aussprechen..."
"Wie war
ihr Name?"
"Ihr
Name... Ja! Der Name... von diesem Mädchen ist... Saizoko. Ja, Saizoko. Diese
Hure, diese verdammte Kuh. Warum musstest du mich gerade an diesem Tag mit ihr
sehen... Es tut mir Leid... Saizoko... "
Jessi sprang
auf. Nun saß sie auf dem Bett. Die Hände unter ihren Beinen faltend.
"Sai...
Saizoko...?"
"Ja..."
"Und wer
war dieser Freund, von dem du mir erzähltest?"
"Das war
ihr Bruder. Er weiß noch nichts von dem, was ich mit Saizoko machte."
"Wie ist
der Name von diesem Freund?"
"Er ist
mein bester Freund... Sein Name ist... Mont bloe Kawachi."
"Mont
bloe? Aber dann ist Saizoko seine...!"
"Schwester...
ja..."
"Mmh...
Warum wolltest du diese Hochzeit nicht?"
"Wenn ich
mich als Pirat verheirate und diese Frau ist kein Pirat oder Freibeuter, dann
muss ich für immer an Land bleiben. Und ich bin ein geborener Freibeuter. Ich
würde an Land vegetieren! Ich werde niemals diese Frau heiraten..."
Bonnet stand
auf und ging zu Jessi. Er nahm ihre Hände und ging auf die Knie.
"Ich liebe
nur Dich!"
"Warum
willst du diese Frau nicht heiraten?"
"Weil ich
sie nicht liebe..."
"Sonst
noch was?"
"Ja..."
"Und
was?"
"Ich habe
mit ihr Schluss gemacht... kurz nachdem du weggelaufen warst, habe ich ihr
gesagt dass ich eine andere liebe... und zwar dich...  Ich liebe Dich!"
Jessi stand
auf. Sie war gerührt. Gerührt von seiner Geschichte und gerührt von diesen
Worten, die sie immer ignorieren wollte. Auch Bonnet stand auf. Jessi war kleiner
als er, deshalb schaute er an ihr runter. Er küsste sie.
Jessi drehte
sich weg. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für ein Kuss.
"Was hast
du?"
Fragte Bonnet
ihr besorgt.
"Es ist
nicht der richtige Zeitpunkt. Nicht heute, nicht so. Wasch dich erst einmal. Du
stinkst wie ein Bulle aus dem Arsch!"
Bonnet ging
einen Schritt zurück. Er lachte.
"Was? Ich
stinke wie ein Bulle aus dem Arsch?"
"Ja!"
Sie ging zur
Tür und wollte hinaus gehen. Bonnet war schon hinter ihr. Jessi drehte sich um
und küsste in flüchtig auf den Mund, dann rannte sie auf Deck. Mont bloe hatte
ein Gespräch mit dem Steuermann. Sie ging zu ihm.
"Mont
bloe?"
Mont bloe
drehte sich um und sah Jessi. Er fasste sie an den Schultern.
"Jessi!
Und? Wird er wieder aus seinem Zimmer rauskommen?"
"Ich habe
mit ihm gesprochen, ja. Komm mit. Ich werde dir alles erklären..."
Jessi gab Mont
bloe ein Zeichen ihr zu folgen. Dies tat er auch. Als sie in Jessi`s Zimmer
angekommen waren, setzte sich Jessi auf einen Stuhl.
"Schließe
bitte die Tür."
Mont bloe
drehte sich um und schloss die Tür, dann setzte auch er sich ihr gegenüber.
"Und?"
"Wir haben
uns ausgesprochen. Warum hast du nicht gesagt, dass du Bonnet`s bester Freund
bist?"
"Sollte
ich dir so etwas sagen?"
"Wäre
besser gewesen!"
"Und
warum?"
"Dann
wüsste ich immerhin, dass du Saizoko`s Bruder bist..."
Mont bloe
erschrak.
"Von
wem...?"
"Na rate
mal!"
"Nein! Er
hat dir seine Geschichte erzählt? Aber! Die hat er mir noch nicht einmal
erzählt! Ich wusste es von seinem und meinem Vater! Aber nur Bruchstücke! Und
er hat sie dir erzählt?"
"Ja..."
"Dann muss
er dich wirklich lieben!"
"Ich weiß
nicht! Sonst hätte er diese schlimme Sache doch nicht gemacht!"
"Welche
schlimme Sache ist es denn?"
"Er hat
mich... betrogen.."
"WAS?"
"Mit
deiner Schwester..."
"Na
dann..."
"Was heißt
hier na dann?"
"Es ist
seine Verlobte!"
"Ich
weiß... Er hätte mir ja sagen können, dass er eine verlobte hat... Hat er aber
nicht... er hätte mich vorwarnen können... es war ein Schock für mich..."
"Das war
nicht fair... Stimmt."
"Außerdem...
Hat er mit Saizoko Schluss gemacht!"
"Schluss?"
"Ja..."
"Aber...
mein Vater... wenn der das spitz bekommt..."
"Wird er
nicht... Er ist Pirat und gewöhnt von der Marine gejagt zu werden.. Glaub
mir... Er wird sich gewöhnen... Bonnet hat es selber gesagt!"
In diesem
Augenblick kam Bonnet ins Zimmer. Er hatte seinen neusten Umhang um, seine
langen, gekräuselten Haare hat er zu einem Zopf gebunden und sein Feder
verzierter Hut verzierte seinen Kopf. Er setzte sich aufs Bett und wartete.
"Wie schön
Kapitano, sie zu sehen! Sie sehen gut aus!"
Kopfnicken.
"Bonnet?
Wie fühlst du dich?"
"Sauber...
sehr sauber... besser... Ich habe nur meine Zweifel..."
"Was für
Zweifel?"
"Das ich
jemals ein freier Mann sein werde..."
"Warum? Du
hast doch mit ihr Schluss gemacht!"
"Aber ich
habe nicht mit ihrem Vater Schluss gemacht. Er hat mich noch immer unter seinen
Fittichen!"
Mont bloe ging
zur Tür.
"Ich werde
euch mal alleine lassen..."
Jessi drehte
sich zu Mont bloe und nickte. Dann wand sie sich wieder zu Bonnet.
"Soll das
heißen, dass Mont bloe's Vater noch seine Finger im Spiel hat?"
"Ja... Er
gibt nicht so schnell auf. Und erst recht nicht, wenn es um seine Tochter geht.
Er wird uns jagen und mich zur Heirat zwingen... dann werde ich kein freier
Mann mehr sein... kein Freibeuter. Mit dir werde ich dann auch nicht mehr
zusammen sein."
"Ich werde
dich beschützen."
Jessi überlegte
kurz und fing an zu grinsen.
"Obwohl es
die Aufgabe eines Mannes ist, jemanden zu beschützen!"
Auch Bonnet
lächelte. Er legte seinen Hut und seinen Umhang ab und stand auf. Er ging zu
Jessi, hob sie von ihrem Stuhl hoch und küsste sie. Dieses Mal weigerte sich
Jessi nicht. Sie vertraute ihm nun, jetzt wo sie ja seine Geschichte kennt.
Ihre dagegen ist nicht so spannend wie sie Piratin geworden ist. Sie wurde
entführt und hatte den Kapitän im Schwertkampf besiegt. Das ist alles. Ihr
Leben war nichts gegen Stede Bonnet`s Leben. Er schaute ihr tief in die Augen
und sah keine Reue. Er sah nur ein glänzen und Treue und Wahrheit.
"Ich liebe
dich, Jessi."
"Was du
nicht sagst."
Fing Jessi an
zu Scherzen. Auch Bonnet lachte und zusammen gingen sie wieder an Deck. Die
Piraten lagen faul in der Ecke und hatten keinen Finger krumm gemacht. Bonnet
klatschte in die Hände und die Mannschaft sprang sofort auf. Sie salutierten
als sie endlich ihren Kapitän wieder sahen.
"Ich bin
zurück Mannschaft!"
Ein Jubeln und
Pfeifen war aus der hintersten Reihe zu hören.
"Das habe
ich nur Jessi zu verdanken!"
"Wieder
ein Jubeln und Pfeifen. Dieses Mal war es lauter, da auch ein paar aus den
vordersten Reihen mitjubelten und mitpfiffen.
"Jetzt
werden wir wieder die anderen Piraten auf den offenen Gewässern zeigen Wer hier
der Boss ist!"
Jetzt ein
Klatschen aus den ganzen Reihen. Viele schrieen sogar: Hoch lebe Kapitän
Bonnet und Jessi. Der Schiffsmusikant Pfiver holte sein Akkordeon und
spielte drauf los. Jessi kannte dieses Lied nicht, war wohl eine eigen
Kreation...
"Kapitän,
Kapitän!"
Bonnet schaute
zu dem heran rennenden Piraten.
"Was
ist?"
"Wie schön
erst einmal sie wieder zu haben... Es gibt Ärger! Großen Ärger!"
"Und was
für einen?"
"Ein
Marineschiff!"
"Welcher
Kurs?"
"Vor
uns..."
"Wohin
steuern sie?"
"Auf uns
zu..."
Die Piraten
rannten zur Rehling. Tatsache. Ein Marineschiff und es steuerte genau auf sie
zu! Sie hatten sie schon entdeckt und nun gab es kein Ausweg. Sie mussten
kämpfen. Bonnet drehte sich zu seiner Mannschaft.
"Meine
Mannschaft, hört mir zu!"
Alle Augen
gingen auf Bonnet.
"Wir
müssen kämpfen, anders können wir nicht entkommen. Es werden viele Tote geben.
Ihr wisst das die Marine keine Ausnahme macht. Auf Steckbriefen steht immer
Dead or alive... Tot oder lebendig! Versucht zu überleben, damit wir das One
Piece finden! Das ist der Traum von ein jeder von uns!"
Die Mannschaft
brüllte los und jubelte. Manche hoben sogar ihre Säbel oder Pistolen.
"Mit der
Marine ist nicht zu spaßen, doch wir können sie verjagen. Wenn wir ihren
Offizier, der das Schiff leitet, töten ist es noch nicht entschieden. Viele
kämpfen weiter und ganz heimlich im Stillen wird ein neuer Offizier gewählt.
Wir müssen das Schiff einnehmen und so viel Kampfunfähig machen bis sie sich
ergeben. Seid ihr mit eurem Kapitän?"
Die ganze
Mannschaft rief laut Jaaaa!!!. Nun waren Bonnet und seine Mannschaft
bereit diesen Kampf zu bestehen, doch warum hatte seine Mannschaft das Schiff
nicht bemerkt? Irgendetwas musste da faul sein! Irgendwer musste sie verraten
haben... Aber wer? Jetzt wäre es auf jedenfall ein falscher Zeitpunkt um
darüber nachzudenken. Jetzt sollten sie lieber nicht denken. So in der Art wie
metzelt sie alle nieder oder so. Das Marineschiff war jetzt bedeutend näher
an der Flying Lamb. Jessi versteckte sich mit ein paar anderen Piraten in einem
Raum, wo sie alles beobachten konnten, aber die Marinesoldaten sie nicht sahen.
Wenn dann ein Marinesoldat in deren nähe kam, lebte er nicht mehr lange. Das
war Jessi`s Geheimwaffe. Nach zehn Minuten kamen auch Jessi und ihre Anhängsel
aus ihrem Versteck und kämpften mit. Jessi war im Hintergrund und für die
meisten Soldaten nicht zu sehen. Die Marine nahm das Piratenschiff ein. Sie
nahmen Bonnet gefangen und die Piratenmannschaft ergab sich. Nur Jessi nicht.
Jessi versteckte sich in der Vorratskammer und wartete ab. Als sie keine
Schritte an Deck mehr hörte ging sie geduckt zurück. Das Marineschiff legte
wieder ab und fuhr Richtung Osten. Jessi rannte in ihre Kabine und nahm
Yubashi. Dann sprang sie lautlos ins Wasser. Sie hechtete zum Marineschiff und
griff ein Seil, das wohl vom letzten Kampf fast abgerissen und vergessen worden
war. Sie zog sich am Seil entlang und erklomm das Schiff. Sie machte bei einer
Einbuhlung Halt und verweilte dort bis sie an Land waren.
 
 
 
 
                                                                   ****************
 
 
Nach zwei Tagen
waren sie an Land. Jessi versteckte sich solange halb im Wasser. Nur der Kopf
schaute raus. Die Marinesoldaten oder die Einwohner, die dieses Specktakel mit
Freuden zusahen, bemerkten nichts von all dem. Jessi tauchte dann erst wieder
auf, als alle gegangen waren. Bis jetzt wusste ja noch niemand das ein Mädchen
mit an Bord war. Sie wollte Bonnet befreien und ein Teil der Mannschaft auch.
Jedenfalls den Teil den sie noch retten konnte. Doch wie sollte sie das
anstellen? Schon! Sie hatte noch ein wenig Gold und Silber in ihren Taschen und
Yubashi würde ihr bestimmt auch helfen. Doch all das Gold und Silber würde
nicht mal lebensmüden Gauner reichen um Piraten aus dem Gefängnis zu holen! Nur
auf Yubashi konnte sie sich jetzt verlassen. Jessi ging Pitschnass die Straße
entlang. Die Sonne trocknete ihre Kleidung langsam. Sie sah eine Kaserne und
erst jetzt bemerkte sie das sie vor Hunger und Durst fast starb. Sie ging rein.
Aber sie ging auch rein in ihre Vergangenheit. Mal wieder...
Jessi erinnerte
sich an den Tag, als Taran gestorben war. Sie erinnerte sich daran, das Cloe
und Huck einen heftigen Streit hatten, aber es nie so gemeint hatten. Damals
war Bonnet noch ein junger stattlicher Mann, was er heute immer noch ist...
aber nur ein bisschen mehr Bart. Und gewachsen ist er auch, oder kam es ihr nur
so vor? Jessi setzte sich an die Theke und bestellte sogleich einen Orange
drink. Englisch scheinen sie hier zu verstehen. Insgesamt in Europa... Wenn
sie denn noch in Europa war. Der Kellner kam zehn Minuten später wieder. Er
stellte den Juice auf einen Unterteller und gab ihn Jessi. Jessi nickte. Sie
schaute sich im Raum um und sah manche Gauner, die beim Pokern mogelten, manche
die nur ihr Bier saufen und manche die sich an andere Weiber ranmachten.
"Alles
Gauner!"
Sagte sie zu
sich selbst. Neben ihr saß ein alter Mann. Er müsste so ungefähr das Alter
ihres Opas haben. Jessi musterte den Kerl. Er hatte viele Falten im Gesicht und
einen Leberfleck unter dem rechten Auge. Seine Pudelmütze verdeckte sein halbes
Gesicht. Der Mann hatte einen gestreiften Pulli an und die Hosen waren
verschlissen und mit vielen Löchern versehen. Der Barkeeper kam wieder. Er nahm
ein paar Spirituosen aus dem Schrank und verschwand damit im Hinterraum. Rechts
neben Jessi saß eine Frau. Ihr Kleid war weit und erinnerte einem an einem
Flamingo. Ihre Haut war dunkler als Jessi`s und wohl auch etwas älter. Sie
hätte sich aber bestimmt gut gehalten... für ihr Alter? Sie trank ein
Alkoholgemisch mit Wodka  und Cola.
Obendrauf gab es ein kleines, rosa Schirmchen. Die Frau selbst schaute sich
auch im Raum um.
"Du bist
wohl neu hier, was?"
Fragte die Frau
Jessi dann. Jessi zögerte, bis sie eine Antwort gab.
"Ja."
"Wie bist
du hier her gekommen?"
"Mit der
Marine"
Das war ja
nicht gelogen. Sie war wirklich mit der Marine gekommen, auch wenn die
Marinesoldaten den blinden Passagier nicht sahen...
"Also bist
du ein Marineoffizier?"
"Nein."
"Warum
hast du dann solche Kleidung an?"
"Weil ich
so etwas immer trage."
Das war wieder
nicht gelogen. Oder?
"Du hast
bestimmt Hunger, oder?"
"Woher
wissen sie das?"
"Ich habe so einen Spür dafür! Willst du nicht mit zu mir kommen und etwas
essen?"
"Gerne...
Jedoch... Ich habe noch etwas zu erledigen und...!"
"Ach! Du
kannst dies auch noch später machen! Komm mit! man hört ja deinen Bauch bis
ganz Spanien!"
Jessi bezahlte
den Barkeeper und ging widerwillig mit der Frau mit. Jessi und die Fremde Frau
stiegen in eine Kutsche ein. Der Kutscher fragte wohin es gehen sollte.
"Zu mir
nach Hause, Willhelm!"
Die Frau war
wohl reich. Denn die Frau wusste wie der Kutscher hieß und wo die Frau Zuhause
war. Nach einer halben Stunde waren sie da. Es war ein riesiges Haus mit einem
wunderschönen Garten. Das Haus hatte eine Veranda, neben der zwei Rosengirlanden
wuchsen. Die eine war mit weißen Rosen und die andere mit Purpur roten.
Insgesamt war im Garten nichts anderes als Rosen in verschieden Farben. Es
gaben weiße, rote, hellrote, rosa, ja sogar blaue Rosen! Das waren bestimmt
eigen Kreationen die sie da züchtete. Die Frau zog Jessi an der Hand und führte
sie ins Haus. Im Haus war ein Flur der bestimmt fünf Meter lang war.
"Folgen
sie mir! Die Küche ist im ersten Stockwerk und ohne mich werden sie sich in
diesem riesigen Haus noch verirren!"
Jessi ging der
Frau hinterher. Sie erzählte von ihrem Leben und dass sie in diesem Haus ganz
alleine wohne. Ihre Eltern, die letztes Jahr ums Leben bei einem Gefecht in
einer Kaserne kamen, hatten ihr das Haus vermacht. Sie hat keine Geschwister
und Großeltern sind ihr auch fremd. Ihre Eltern hatten jeglichen Kontakt zur
Familie abgebrochen um ein neues Leben zu beginnen. Sie erzählte auch, dass es
in diesem Haus spucken solle. Doch die Frau hatte noch nie einen Geist oder so
etwas ähnliches hier gesehen. Heimliche, leise Geräusche wie ein pochen oder
hämmern war auch nie zu hören. Viele Leute meinten, der Geist habe seine ewige
Ruhe gefunden. Selbst Jessi glaubte nicht an solche Gruselgeschichten. Piraten
besitzen nicht so etwas unsinniges wie Angst.
Nun waren sie
an der Küche angekommen. Es war wirklich ein langer Weg, so wie die Frau es
vorhin sagte. Die beiden betraten das Zimmer. Jessi blinzelte als sie in das
Licht sah. Dieses Zimmer war wirklich heller als die anderen, oder war es der
Flur, der viel zu dunkel um diese Uhrzeit war? Die Frau zeigte mit einer
Handbewegung, das Jessi sich setzen sollte. Dies tat sie. Die Frau ging zu den
vielen Schränken, die aus Marmor bestanden, und setzte einen Tee auf.
Dann ging sie
zum Kühlschrank und nahm einen abgedeckten Teller heraus. Sie zog die Folie ab
und legte den Inhalt des Tellers in einen Topf. Sie stellte den Topf auf den
Herd und machte den Herd an. Stufe 6. Die Frau drehte sich zum kochenden Wasser
und schüttete es in die Teekanne. Dann holte sie zwei tiefe Teller raus und
stellte sie auf den Tisch. Sie drehte sich zu einem Schub und holte zwei
Esslöffel heraus. Sie bestanden aus purem Silber. Die Frau setzte sich und
wischte mit ihrem Ärmel ihre Stirn.
"Puh! Das
wäre geschafft!"
"Hören
Sie! Ich habe keine Zeit mehr! Ich muss...!"
Die Frau
unterbrach sie mit einer Handbewegung, die sehr arrogant aussah.
"Ah! Kein
Wort mehr! Ich weiß was Sie sagen wollen! Sie wollen schon wieder gehen und
haben noch nicht einmal von meinem, leckerem Essen probiert! Und das nennt man
freundlich sein? So etwas habe ich ja noch nie gesehen. Außerdem, warum Siezen
Sie mich? Oh! Habe ich noch nicht gesagt wie ich heiße? Entschuldigen Sie! Sie
können mich Carmen nennen! Ich bin Senóra Carmen de la Gysch! Und wie heißen
Sie, My Lady?"
"Hallo Senóra Carmen! Ich bin Jessi..."
"Jessi?
Und wie weiter?"
Jessi
überlegte. Wie hieß sie denn früher? Wie war ihr Nachname? Irgendetwas mit
de... de... Wie hieß sie nur? Es war zum verrückt werden.
"Nicht wie
weiter! Nur Jessi."
"Ok, Nur
Jessi! Sie bleiben jetzt schön sitzen und essen meine Spanische Suppe le Carota
a la Tomata!"
"Na gut,
Senóra."
Senóra Carmen
ging zum Herd und rührte in der nun flüssigen Suppe. Sie nahm einen Teelöffel
und kostete. Sie nickte und gab mit einer Kelle den gewünschten Anteil rein.
Dann stellte sie den heißen Topf zur Seite und setzte sich wieder.
"A la Appetite!"
"Danke."
Jessi kostete.
Die Suppe schmeckte ihr sehr gut. Sie hatte etwas, was sie nicht
herausschmecken konnte. Dann gähnte sie.
"Oh Senóra Jessi! Sie sind ja Müde! Wollen sie sich nicht hinlegen
gehen?"
"Nein. Ich
muss noch etwas erledigen!"
"Aber
nicht heute. sie klappen mir sonst unterwegs ab! Sie gehen erst einmal schlafen
und morgen sehen wir dann was sie noch so wichtiges zu erledigen haben! Vielleicht
kann ich ihnen ja dann behilflich sein. Ich habe viele Kontakte, wenn sie Hilfe
brauchen, dann meine!"
"Na gut.
Dann zeigen sie mir mal wo ich schlafen soll."
"Ja aber
natürlich. Folgen sie mir und merken sie sich den Weg!"
Jessi folgte Senóra Carmen. Sie hatte ein Bett in der ersten Etage.
Doch es war nicht nur ein Bett, sondern auch ein fünfzig Quadratmeter großer
Raum, war ihr zur Verfügung. Das Bett selbst war nur ein kleiner Fleck im
Großen Zimmer. Es waren Schränke im Zimmer, größer als Kastanien und Tische und
Stühle goldener als jeder Buddha.
"Und hier
soll ich schlafen?"
"Ja,
natürlich. Haben sie ein Problem damit? Ich könnte ihnen auch ein größeres
Zimmer geben, My Lady!"
"Nein,
danke! Selbst für dieses Zimmer brauche ich einen Wegbeschreiber, der mir zeigt
welchen Weg ich vom Bett bis zur Tür nehmen muss..."
Senóra Carmen
lachte und schloss hinter sich die Tür indem sie noch sagte, dass in einen der
Schränke ein Nachthemd aufzufinden sei. Jessi durchsuchte einen nach den
anderen Schrank und fand dann im vorletzten Schrank Nachthemden. Doch die Rede
war von einem Nachthemd. Das was sie hier sah, waren mindestens fünfzig oder
mehr. Welches sollte sie nehmen? Jessi nahm das obere und zog es an. Es war aus
Seide und fast durchsichtig. Sie bestaunte sich im Spiegel und sah, dass ihre
Oberweite zugenommen hatte. Sie hatte mehr Busen als vor drei Jahren. Sie ist
auch ein bisschen gewachsen und abgenommen hatte sie auch. Jetzt sah sie mit
ihren offenen, langen, schwarzen Haaren wie eine richtige Dame aus. Morgen
müsse sie sich waschen und Zähne putzen, dachte Jessi zu sich selbst. Sie
tastete sich mit ihren Fingern von ihren Brüsten bis zu ihren Po ab. Ganz
vorsichtig, als wäre sie zerbrechlich. Das Kleid war so samt und glatt das ihre
Finger wie von selbst herunterrutschten. Nun gähnte sie noch einmal und Jessi
bemerkte dass sie wirklich ins Bett gehen sollte. Morgen sähe sie alles anders.
Morgen...
 
 
 
 
                                                                *****************
 
 
Jessi wurde von
einem warmen Kaffeegeruch geweckt. Für einen Augenblick lang dachte sie, dass
Bonnet neben ihr mit einer gefüllten Kaffeetasse stand, doch da war niemand.
Bonnet war im Kerker dieses Landes und ihn musste sie retten. Jessi stand auf
und wühlte in einen der Schränke nach ihrer Kleidung, aber sie war nicht da.
Jessi sah ein wunderschönes Kleid und zog es an. Es erinnerte sie an die Fete,
die sie kurz vor Heverly- Island hatten. Das Kleid, was sie auch auf Heverly-
Island anhatte und das Kleid mit dem sie Bonnet und das Havanische Mädchen sah.
Seine Verlobte. Nun klopfte es an der Tür und Jessi machte sie auf. Eine
Bedienstete von Senóra Carmen stand vor der Tür.
"Senóra
Cármen wünscht ihre Anwesenheit, My Lady Jessi."
"Ich
komme."
Jessi ging mit
dem Mädchen zur Küche. Erst jetzt bemerkte Jessi wieder, dass sie die Küche
ohne Hilfe der Bediensteten nicht zur Küche gefunden hätte. Senóra Carmen saß
schon am Tisch und wollte gerade ein Hörnchen in ihren rot bemalten Mund
schieben. Als sie Jessi sah, legte sie ihr Hörnchen weg und zeigte das sie sich
setzen solle. Jessi tat dies und schmierte sich selbst auch so ein Hörnchen.
Sie biss ab und es schmeckte ihr. Es schmeckte nach Milch und Honig (Vielleicht
weil es ein Milchbrötchen war und Jessi Honig draufgeschmiert hatte). Dann
probierte Jessi den Kaffee. Auch der schmeckte. Er schmeckte besser als der
Kaffee auf der Flying Lamb. Soviel stand schon einmal fest. Senóra Carmen legte
ihr Hörnchen wieder aus der Hand und trank einen Schluck aus ihrer Tasse, dann
stellte sie die Tasse ab und beobachtete Jessi.
"Was
wolltest du eigentlich Gestern so dringend tun? Wolltest du etwa mit deinem
Liebhaber ein heißes Nächtchen haben?"
"Um Gottes
Willen! Nein! Ich muss nur ein paar Freunde von mir, die Unschuldig sind, aus
dem Kerker dieses Landes befreien."
"Dann kann
ich ihnen behilflich sein. Ich habe einen guten Kontakt zu  Herrn van Kawachi. Glaub mir!"
"Wie heißt
der Herr? Ka..:"
"Kawachi,
genau!"
"Oh, Nein!
Lass nur gut sein! Ich werde sie auch ohne deiner Hilfe befreien!"
"Wer sind
eigentlich deine Freunde?"
"Das
willst du nicht wissen."
"Doch!"
"Na gut.
Meine Freunde heißen... Olivere, Pojizon... und viele mehr. Mitunter auch...
Stede Bonnet."
"Stede...
Bonnet? Aber der ist doch Pirat! Dann musst du ja auch... Pirat sein..."
"Piratin. Erster Offizier und eine Meisterin in der Schwertkunst."
Senóra Carmen
legte ihre Hand auf ihre Stirn. Sie drohte einer Ohnmacht.
"Um
Himmels Willen. Was habe ich mir da ins Haus geholt...."
"Ich weiß,
sie haben jetzt Angst, dass ich sie töten werde. Doch wir sind gute Piraten! Wir
töten nie ohne Grund! Wenn wir jemanden töten, dann um jemanden zu befreien
oder wenn uns jemand was schlimmes angetan hat oder wenn es nötig ist vom Land
wegzukommen."
"Heurika....
Ich will nicht wissen.... Oh nein... Und ihr wollt wirklich Stede Bonnet und
seine Mannschaft befreien?"
"Ja"
"Und warum
ihn? Wenn die Marinesoldaten nicht sie gefangen genommen haben, seien sie doch
froh!"
"Ich war
zur Zeit der Gefangennahme nicht auf Deck. Außerdem... Stede Bonnet ist mein
Ehemann."
Senóra Carmen
schrak hoch. Ihre Hand hielt immer noch zitternd ihre Tasse fest.
"Das...
Das kann nicht sein! Senór Bonnet würde niemals... eine andere Frau heiraten.
Schon gar nicht weil er weiß was ihm blüht! Jetzt wird mir alles klar! Deswegen
ist er eingesperrt worden! Er hat Saizoko betrogen und somit wurde er
eingesperrt. Irgendetwas musste ja sein."
"Du wirst
mir also nicht helfen... War klar. Niemand würde so recht einem Piraten
helfen."
"Und du
sollst Tatsache ein Pirat sein?"
"Ja.
Besser gesagt eine Piratin."
"Oh
Schreck! Was habe ich getan? Wen habe ich mir da ins Haus eingelassen?"
"Sie
wiederholen sich. Woher kennen sie eigentlich den richtigen Namen von Senóra
Saizoko?"
"Woher?
Ich bin ihre Schwester!"
Jetzt staunte
Jessi aber nicht schlecht. Da hat Jessi im Haus von der Schwester der Verlobten
von Bonnet geschlafen? Und in einen ihrer Betten? Um Himmels Willen! Das darf
keiner von der Crew erfahren. Das wäre ihr zu peinlich. Das geht nicht.
"Du? Du
bist die Schwester von Saizoko Kaidon?"
"Ja. Ich
habe geheiratet und bin nach Spanien ausgereist. Mein richtiger Name lautet
also: Carmen Jasperla Kaidon."
"Warum
Jasperla?"
"Jasperla...
So hieß meine Oma. Es ist mein zweiter Vorname."
"Trotzdem.
Es bleibt bestimmt. Ich wiederhole mich ungern. Sie werden mir wohl doch nicht
helfen, oder?"
"Ich hasse
meine Schwester. ich werde ihnen helfen."
"Echt? Oh
vielen, vielen Dank! Sie sind mir was schuldig!"
"Ach!
Schon ok! Bonnet hat etwas besseres als Saizoko verdient."
"Darf ich
nur noch eins wissen?"
Carmen schaute
sie durchdringlich an.
"Was
denn?"
"Warum
hassen sie ihre Schwester? Zuerst wollten sie doch mir nicht helfen..."
"Ich hasse
meine Schwester, weil sie immer bevorzugt wurde. Obwohl ich die Ältere von uns
beiden bin."
"Und Mont
bloe?"
"Woher
kennen sie meinen Stiefbruder nun schon wieder!"
"Er hat
bei uns an Bord als Arzt gedient. ich schätze er war es auch, der uns verraten
hat."
"Mont
bloe? Euch verraten? Nun ja. Es kann möglich sein. Für meinem Stiefvater würde
er natürlich alles tun. Und für Saizoko auch. Die beiden sind unzertrennlich.
Ich meine Saizoko und Mont bloe. Es kann sein, dass er der Verräter ist. Was
wirst du also tun?"
"Ich weiß
nicht. Das muss schon der Kapitän entscheiden."
Jessi schaute
auf die Uhr die in der Küche inter Senóra Carmen hing. Dann sprang sie hektisch
auf.
"Oh mein
Gott! Wie die Zeit vergeht! Wir müssen uns beeilen, sonst wird alles zu spät
sein! Was schlagen sie vor Senóra Carmen? Wie sollen wir vorgehen?"
"Ich
dachte sie hätten einen Plan."
"Ich? Ich
bin es gewöhnt Befehle zu bekommen, die ich dann ausführen werde."
"Worin
sind sie gut gewesen auf ihrem Schiff?"
"In der
Schwertkunst."
"Noch
irgendetwas?"
"Taktisches
Anschleichen."
"Das ist
doch schon mal was! Ich glaube jetzt weiß ich auch was wir tun. Und sie glauben
wirklich, dass niemand weiß, dass sie mit auf dem Schiff waren?"
"Außer
Mont bloe? Nein."
"Gut! Ich
glaube... Wir werden erst einmal die Wachen verführen müssen. Ich hoffe sie
wissen wie das geht?"
Jessi rieb sich
Siegessicher die Hände.
"Aber
ja!"
 
 
 
 
03.
05. 1702
 
 
 
 
Jessi und
Carmen klügelten den ganzen Morgen und Nachmittag an einer guten Ablenkung für
die Wachen. Dann Abends, als die Dämmerung eintrat, schlichen sie sich an die
Katakomben. Zwei Wächter, die das Tor zum Eingang versperrten, schienen nicht
gerade freundlich zu sein. Also einfach hingehen und fragen ob sie mal zur
Seite gehen könnten, damit Jessi und Carmen mal die Gefangenen befreien
könnten, können sie also nicht. Sie mussten also den ersten Plan einsetzen.
Jessi ging mit ihrem seidenem Nachthemd in die Nähe der Wächter. Als die
Wächter sie sahen, sahen sie nicht auf die wunderschöne Frau, sondern mehr auf
das was unter dem Kleid hervorstach. Das Nachthemd war ja fast durchsichtig und
die Wächter sahen nun Jessi`s Brust oder ihren knackigen Po. (Jessi
drehte sich, als suche sie jemanden in der Dunkelheit.) Nun bückte sich Jessi
nach vorn, als würde sie etwas aufheben wollen. Die Wächter gingen mit ihren
Gesichtern die Bewegungen nach, die Jessi machte. Dann stießen sie sich
aneinander und fingen an zu streiten, bis sie sich K.O. schlugen. Nun gingen
Jessi und Carmen gelassen an den bewusstlosen Wächtern vorbei.
"Das war
noch ein Kinderspiel!"
Meinte Senóra
Carmen zu Jessi. Beide rannten die Treppe hinunter zu den Kerkern. Die Kerker
selbst bewachte Saizoko`s Stiefvater. An ihm vorbei zu kommen war schwieriger.
Insgesamt waren im Gebäude auf dem Weg zu den Kerkern sieben Wachposten
platziert. Zwei hatten Carmen und Jessi schon hinter sich. Eine halbe Stunde
später gelangen sie an der Tür die zu den Kerkern führte. Nun war Plan B an der
Reihe. Jessi versteckte sich an der Wand, wo Bruno, Saizoko`s Stiefvater, sie
nicht sehen konnte. Carmen öffnete die Tür. Bruno staunte nicht schlecht, als
er seine verloren gedachte Tochter in der Tür stand. Er stand langsam auf und
ging zu dem Geist hin. (Er wusste ja nicht, dass Carmen kein Geist ist) Als er
sie umarmte merkte er, dass seine Tochter kein Geist war, sondern echt war. Er
fing an zu schluchzen.
"Oh,
Carmen! Wie lange habe ich diesen Tag ersehnt dich wieder in meinen Armen
halten zu können! Ich bin ja so glücklich! Ich muss dir soviel erzählen! Als
erstes die Schlechte Nachricht! Es tut mir Leid.... Carmen... Deine Mutter ist
tot...."
In diesem
Moment schlug Jessi Bruno, mit dem Griff von Yubashi, auf seinen Kopf. Er sank
in sich zusammen und Carmen kickte seinen reglosen Körper in die Ecke. Sie
wischte sich ihre nasse Schulter ab und spuckte verachtungswürdig auf Bruno.
"Ts! Weiß
ich! Du Mörder!"
Jessi fummelte
in der Hosentasche von Bruno. Sie suchte den Schlüsselbund für die Kerker.
"Sei` doch
nicht so gemein zu deinen Vater!"
"Er hat
meine Mutter auf den Gewissen..."
"Ja ich
weiß. Da brauchst du ihn aber nicht anzuspucken! Das fühlt er doch gar nicht!
Nimm einen dumpfen Gegenstand und töte ihn. Das beruhigt die Nerven!"
Carmen kicherte
und nickte. Sie machte sich auf die Suche nach einem dumpfen Gegenstand. Jessi
ging mit einer der Fackeln, die an der Wand hing, durch den dunklen Flur der
mit Kerkern versehen war. Viele Häftlinge pfiffen nach ihr. Sie fanden Jessi heiß.
Jessi nahm einen Stock und schleifte ihn an den Gittern vorbei, sodass es einen
riesigen Krach machte. Die Häftlinge gingen vom Gitter weg, aus der Angst sie
könnten vom Stock getroffen werden. Jessi hielt in jedem Kerker ihre Fackel
rein, doch ohne Erfolg. Bonnet und die Crew war nirgends zu sehen. Wo sie wohl
waren? Ob sie schon tot waren? Oder sogar in einer anderen Katakombe?
"Gibt es
noch andere Katakomben hier im Land?"
Rief Jessi
hinter sich, nachdem sie einen dumpfen Schlag hörte.
"Nein.
Eigentlich nicht."
Hallte es
zurück.
"Hast du
ihn erledigt?"
"Jap! Er
macht keinen Mucks mehr. Ich helfe dir suchen! Er muss ja hier irgendwo sein,
oder hast du ihn schon?"
"Nein.
Nimm du die linke Seite! Die habe ich noch nicht durchgeguckt!"
"Jap!"
Das Gespräch
verstummte. Jessi ging weiter. Auch Carmen ließ es sich nicht entgehen Bonnet
zu suchen. Nun war sie auch zu einer Mörderin geworden. Senóra Carmen hatte
gerade den vierten Kerker hinter sich als sie Bonnet eingekauert und brutal
zusammen geschlagen in der Ecke sitzen sah.
"Ich glaube ich habe hier etwas gefunden!"
Rief sie zu
Jessi, die schon fast am letzten Kerker ihrer Reihe war.
"Ich
komme!"
Jessi rannte zu
dem flackerndem Licht. Sie stockte und hielt ihre Fackel in den Kerker. Auch
sie erkannte Bonnet.
"Bonnet?
geht es dir gut?"
Keine Antwort.
Nun suchte Jessi hastig den richtigen Schlüssel zu dem Kerker bis Carmen ihre
Hand nahm.
"Warte!
Hiermit kann ich dir besser helfen. Halte mal die Fackel ans Schloss!"
Jessi tat was
Carmen von ihr verlangte. Nun hockte sich Carmen vor dem Schloss und strengte
ihre Augen an.
"Jedes
Schloss ist mit einer kleinen Nummer gebrandmarkt..."
Erklärte sie
nebenbei und fummelte mit den Fingerspitzen an den Köpfen der Schlüssel
währenddessen sie immer noch versuchte die Zahl zu entziffern.
"So wie
die Zahl am Schloss ist, so ist auch die Zahl am Schlüssel. Das erspart das
ewige suchen. Clever, oder?"
Nun hatte
Carmen endlich den richtigen Schlüssel gefunden. Es war die Nummer 320. Jessi
hastete zu Bonnet. Dieser hustete und spuckte Blut, als sie ihn anfasste.
"Bonnet!
Geht es dir gut?"
Fragte Jessi
leise. Bonnet versuchte seinen Kopf zu heben und zu schauen wer der Retter sei.
Er erblickte Jessi und alles wurde in seinen Augen wieder klar. Nun sah er kein
schwarz- weiß mehr. Bonnet hustete noch einmal, bevor er was sagen konnte.
"Jessi.
... Wie schön. Dir ist nichts passiert."
"Nein. Ich
konnte noch einmal entkommen. Ich schwor euch zu rächen und zu befreien. Und
hier bin ich nun..."
Bonnet schaute
nun zum Kerkertor und erschrak. Stand da nicht Carmen Jasperla Kaidon?
Saizoko´s Schwester?
"Was macht
die hier?"
flüsterte
Bonnet hastig zu Jessi. Jessi schaute zum Tor und nickte.
"Ach,
Carmen. Wie ich sehe erkennst du sie? Ich habe sie zuerst nicht erkannt. Obwohl
die Ähnlichkeit verblüffend ist, meinst du nicht?"
"Was macht
sie hier?"
"Sie hat
mir geholfen dich zu finden. Ohne sie wäre ich auch nicht in deinem Kerker
reingekommen."
"Und warum
hat sie dir geholfen?"
"Weil sie
ihren Stiefvater hasst. Er hat ihre Mutter auf dem Gewissen und jetzt hat sie
ihren Stiefvater auch noch getötet."
"Wirklich?"
"Ja. Und
auf der Seite ihrer Schwester steht sie auch nicht. Sie ist eine
Einzelgängerin, deswegen ist sie auch nach Spanien ausgewandert!"
Jessi half
Bonnet auf die Beine. Zuerst war ihm noch wackelig, doch dann stand er wie eine
eins. Bonnet schaute sich nach seiner Mannschaft um, die er nicht erblicken
konnte.
"Wo ist
meine Mannschaft?"
Fragte er
schließlich Jessi.
"Es tut mir Leid, wir haben sie noch nicht gefunden. Wir suchen gleich
weiter. Sie können nicht mehr weit sein."
"Ich helfe
euch."
"Gut."
Jessi, Bonnet
und Carmen gingen nun den Rest von der Mannschaft suchen. Sie fanden die Männer
im zehnten Kerker links. Sie freuten sich ihren Kapitän wieder wohlauf war.
Carmen tastete wieder an den Schlüsseln und versuchte die Zahlen am Schloss zu
entziffern. Dieses mal waren es die Zahlen 521. Schnell schloss Carmen den
Kerker auf. Die Piraten stürmten zum Kapitän und umarmten ihn. Als Bonnet sich
in seiner Mannschaft umsah, merkte er dass einer fehlte.
"Wo ist
Mont bloe?"
Auch Jessi
schaute sich jetzt um und sah ihn nicht. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Auch
Mont bloe hätte eingesperrt werden müssen, doch das wurde er nicht. Weil Er der
Verräter ist.
"Ich
wusste es!"
Rief Jessi aus
sich heraus. Bonnet schaute sie durchdringlich an.
"Was
wusstest du?"
"Mont bloe
ist der Verräter. Ganz sicher! Sonst würde er ja auch eingesperrt sein, wie die
anderen!"
"Ja in der
Tat! Da ist was dran!"
"Ich würde
sagen, wir suchen ihn, stellen ihn zur Rede und wenn er die falsche Antwort
gibt.... töten wir ihn. Es ist schwer für uns... Aber wir werden es
überleben... vergessen... du weißt schon was ich meine."
"Ich bin
dafür... Was sagen meine Piraten?"
Die Mannschaft
jubelte und sie zogen ihre Schwerter und Säbel und hielten sie in die Luft. Sie
jubelten und schienen dafür zu sein. Bonnet nahm sich das Schwert von Bruno und
machte sich mit seiner Mannschaft auf, Mont bloe zu suchen. Sie mussten ein
paar Wächter, die noch immer bewusstlos waren, zur Seite kicken um durch
zukommen. Jessi ging mit Bonnet und Senóra Carmen ging mit den restlichen
Piraten.
"Ihr tut
was Carmen sagt und keine Widerrede. Die Befehle sind entgegen zu nehmen und
auszuführen! Das mir das klar ist!"
"Aye, aye Sir!"
Die Piraten
gingen ihre Wege. Jessi und Bonnet gingen Richtung Kaidon Haus. Sie dachten dort
würden sie Saizoko und Mont bloe treffen. Der Eingang war versperrt. Noch mehr
Wachen. Na ja... nur einer. Nun, wo Bonnet befreit war, war es Zeit für Plan C.
Bonnet versteckte sich schnell. Jessi, die immer noch in ihrem seidenem
Nachthemd war, schlich sich hinter die Wachen. Sie legte ihre Hände auf seine
Augen und flüsterte in einem zärtlichen Ton zu ihm.
"Rate mal
wer ich bin..."
"Mmh..."
Machte der
Wachmann. Jessi sah, dass sich jedes mal in der Nähe des Wachmannes sich auch
ein Weib befand. Seine Frau. Das war diese Chance. Hoffentlich würde Bonnet
nichts dagegen haben. Jessi küsste den Mann auf dem Mund, in diesem Moment sah
die Frau des Wachmannes dies und kam hastig auf die beiden zugerannt. Jessi
rannte weg und überließ den beiden Streithähnen das Plateau. Die Ehefrau
verprügelte den Armen mit ihrem Nudelholz. Jetzt ging sie stolz von dannen.
Jessi und Bonnet gingen an dem Wachmann vorbei, als wäre nichts gewesen. Sie
gingen ins Haus und seltsamerweise war da keine Wache.
"Hier muss
irgendwo noch eine Wache sein!"
Flüsterte
Bonnet zu Jessi. Diese fing gleich an zu scherzen.
"Und was
ist wenn alle entlassen wurden?"
"Ha,
ha!"
Jessi und
Bonnet gingen die Treppe hoch. Im Untergeschoss hatten sie schon alles
abgesucht und nichts gefunden. Mont bloe war weder im Untergeschoss noch im
Keller. Nun musste er nur noch oben sein. Oder er war gar nicht im Haus. Aus
dem Schlafzimmer der Eltern hörten sie dann ein Stöhnen. Ein männliches
Stöhnen. Es hörte sich an wie... Mont bloe! Mit wem würde er es treiben? War er
nicht schwul? Oder war das auch von ihm gelogen? Jessi zeigte zur Tür, woraus
das Geräusch zu hören war. Beide sagten nichts, sie konnten sich auch ohne
Worte verstehen. Bonnet zückte sein Schwert und stürmte als erstes in das
Zimmer. Er sah was Mont bloe machte, ihm kam das Kotzen und er war auch als
erster wieder draußen. Jessi war noch nicht mal im Zimmer. Erst als Bonnet
wieder draußen war ging sie ins Zimmer. Mont bloe schlief mit Saizoko. Mit
seiner eigenen Schwester und er ließ sich nicht stören. Er stöhnte noch einmal
und noch einmal und... Jessi konnte es nicht mehr mit anhören. Sie nahm Yubashi
und schnitt damit die Seidengardinen auf, hinter denen Mont bloe und Saizoko
waren. Nackt... aufeinander... miteinander. Es war so ekelig. Inzest, nennt man
so etwas. Das ist strafbar. Aber da scheinen ja die beiden nicht zu wissen.
"Nun ist
aber gut mit den Turteleien!"
Schrie Jessi
die beiden an. Sie zuckten zusammen und suchten ihre Kleidung.
"Jessi?
Ich dachte... ich dachte man hätte dich eingesperrt. Warum bist du frei?"
"Tja!
Falsch gedacht! Ich konnte noch einmal entkommen. Oder besser gesagt, Sie haben
mich in meinem Versteck vergessen. Ihr habt es gar nicht geschnallt, dass ich
mich an euch gekettet habe! Und? Wie ist es mit der eigenen Schwester zu
schlafen?"
"Was soll
diese Frage?"
"Nun ja...
dieses Stöhnen mit dir und deiner Schwester war nicht zu überhören. Wie kannst
du das nur? Das ist Strafbar! Inzest nennt man das!"
"Es geht
dich gar nichts an was meine Privatsphäre betrifft."
Mont bloe
schaute auf die Uhr, die hinter Jessi hing. Es war um 14-00 Uhr.
"Heute ist
der Tag der Hinrichtung!"
"Ich
weiß...."
"Um 13-00
Uhr sollte Bonnet dem Garaus gemacht werden. Du kommst leider zu spät ihn zu
retten!"
"Was?"
"Tut mir
leid!"
"Und du
hast nicht mal versucht ihn zu retten! Du Verräter! Du mieser Verräter!"
Jessi fing fast
an zu weinen. Das kann sie gut, auf Kommando an zu weinen. Sie musste als Kind
öfters diese Waffe gegen ihre Mutter anwenden. Daher kann sie es so gut.
"Tut mir
ja leid. Es ist nicht meine Schuld, wenn er mit meiner Schwester Schluss
gemacht hat. Wer nicht hören will... Aber sag mir mal... Wie kommt es
eigentlich dass du immer noch hier stehst! Die Piratenmannschaft ist immer noch
im Kerker!"
"Du mieser
Verräter!"
"Ja! So
bin ich eben! Ein mieser, aber gut bezahlter Verräter!"
"Und was
ist deine Bezahlung?"
"Der Sex
mit meiner Schwester. Ich liebe sie nämlich!"
"Aber sie
nicht dich!"
"Oh doch!
Sie musste es mir hoch und heilig versprechen!"
"Was...
das sie dich lieben wird?"
"Ja!"
"Und du
bist gar kein Italiener!"
"Doch.
Aber wir Kaidon´s haben seit langem schon kein Italienisch mehr gesprochen. Und
nun ist es aus mit dem allerliebsten Kapitano... Schluchz!"
"Du
spinnst!"
"Vielleicht!
Aber du kannst noch die anderen retten! Nur an meinen Papa musst du vorbei. Er
ist sehr gut in der Schwertkunst, die du erlernt hast. Ein angemessener Gegner!
Das hast du doch schon immer gesucht!"
"Brauch
ich nicht mehr!"
"Ach nein?
Wolltest du nur den Kapitän und lässt seine Mannschaft in Stich? Ich hätte
nämlich gerne das Gemetzel gesehen. Schade!"
"Nein,
deswegen nicht."
"Weswegen
dann?"
Fragte Mont
bloe auf einmal erschrocken.
"Weil ich
sie schon befreit habe."
"Was hast
du?"
Nun kam auch
Bonnet um die Ecke.
"Und den
Kapitän hat Jessi zuerst befreit."
Nun wandte sich
Bonnet zu Jessi.
"Gut
geweint! Das kann auch nicht jeder!"
Jessi wurde rot
und bedankte sich. Mont bloe hastete aus seinem Bett, als hätte er einen Geist
gesehen.
"Aber...
aber das kann nicht sein! Und was ist mit Vater?"
Nun kam auch
Carmen zu Hilfe.
"Den habe
ich erledigt."
Mischte sie
sich ein.
"Komm
Schwester! Wir werden einen neuen Anfang machen, und du wirst mir dabei
behilflich sein!"
Senóra Carmen
nahm Saizoko streng am Arm und führte sie hinaus in den Flur im Untergeschoss.
Dort hörte Mont bloe nur ein Schreien von seiner geliebten Schwester und einen
dumpfen Schlag, dass sich wie das Spalten von einem Schädel anhörte.
"Was habt
ihr getan? Meine Saizoko! Aber Carmen!"
"Saizoko
ist Geschichte und du bist es auch gleich, wenn ich dich erst einmal
vorgeknüpft habe!"
Rief Jessi laut
zu Mont bloe herüber. Bonnet war schon längst aus dem Zimmer gegangen. Er
konnte den nächsten Brechreiz nicht mehr aufhalten und suchte schleunigst die
nächste Toilette. Mont bloe lachte.
"Du? Du
willst mich töten? Hast du schon vergessen wer ich bin?"
"Eher
gesagt wer du warst! Nun bist du nur ein elender Verräter der dran glauben
muss. Hast du etwa die Piratenregel vergessen?"
Mont bloe
zuckte zusammen. Er sackte in sich hinein und erinnerte sich an die Piratenregel.
Was aus Verrätern wird. Ermordet werden sie, unter Einstimmung der Crew und dem
Kapitän. Wenn Jessi von töten spricht, müssen alle dafür gewesen sein. Mont
bloe riss sich zusammen, nahm das Schwert, das seit Jahren nutzlos an der Wand
hing und versuchte sich damit zu verteidigen.
"Mit so
einem Schwert willst du mich aufhalten dich zu töten?"
"Nicht
aufhalten... Ich werde dich damit töten, weil du es zugelassen hast mein Glück
zu zerstören!"
"Welches
Glück?"
"Das Glück
mit meiner Schwester zusammen zu sein!"
"Das
nennst du Glück? ... "
Jessi griff
Mont bloe an.
"Du weißt
gar nicht was das ist... Glück... "
Sie riss mit
Yubashi Mont bloe´s Schwert aus der Hand.
"Glück
bedeutet geliebt zu werden... und auch zu lieben... "
Sie hatte
Yubashi an der Kehle von Mont bloe.
"Ich sag
dir was Glück ist. Glück ist, wenn du selbst einmal ein Vater beziehungsweise
eine Mutter bist. Es ist wunderbar ein glücklicher Mensch zu sein. Glück ist,
nicht nur die Realen Dinge zu sehen... "
Sie stach mit
Yubashi in seine Kehle. Er war sofort tot. Bonnet kam ins Zimmer und Jessi
drehte sich zu ihm um.
"...
Sondern auch das was dein Herz dir sagt..."
beendete sie
ihren Satz im Stillen.
 
 
 
                                                             ******************
 
 
Es vergingen
zwei Tage in Trauer um den verlorenen Freund. Auch wenn er als Verräter
enttarnt wurde. Carmen grub mit ein paar freiwilligen Piraten ein paar Löcher
aus. Sie dienten als Gräber für die drei Familienmitglieder, die bei diesem
Kampf verloren gingen. Für Carmens Schwester wurde ein extra schönes Grab
angelegt. Weiße Nelken blühten in der warmen Sonne auf ihrem Grab. Nun war
Carmen eine gesuchte Verbrecherin, sie musste ihren Lebensstil auf     180° drehen um weiter leben zu können.
Nun musste sie fliehen. Sie wusste nur noch nicht wohin. Es war der Tag
gekommen, wo Bonnet und Seine Mannschaft wieder in See stechen mussten. Die
Abenteuer mussten weitergehen. Nun war Bonnet ein freier Mann. Er konnte tun
und lassen was er wollte. Kein Verräter würde ihnen jetzt in die Quere kommen.
Hoffentlich.
"Und du
meinst wirklich wir müssen wieder in See stechen?"
Fragte Jessi
Bonnet.
"Es tut
mir Leid, ja."
"Ich
dachte wir bleiben noch ein Weilchen, was wird dann aus Senóra Carmen?"
"Ich denke
mal sie wird allein klar kommen."
"Und was
ist wenn nicht?"
Bonnet bemerkte
die Aufregung, die sich in Jessi`s Stimme widerspiegelte. Er küsste sie sanft
und strich mit seinem Finger die Locke entlang, die sich nach alle den Jahren
hinter ihrem Ohr bildete.
"Ganz
bestimmt wird sie wissen was nun zu tun ist."
"Wenn du
es sagst. Ich kann es dem Kapitän nicht verübeln."
"Siehst
du? nun bist du doch noch vernünftig geworden."
Jessi und
Bonnet redeten noch eine ganze Weile in ihrem Zimmer. Sie hatten die letzten
zwei Tage im Haus von Carmen gewohnt. Diese freute sich über solch großen
Besuch. Endlich kam wieder Leben in die Bude.
Nachmittag um
halb drei wollten sie ablegen. Carmen sollte noch Abschied von ihnen nehmen
können. Doch um halb drei war Carmen nicht am Hafen. Sie war nirgends zu sehen.
Ob sie verschlafen hat? Nein. Unmöglich. Sie wollte doch unbedingt sich
verabschieden. Bonnet kam an Deck und umarmte Jessi von hinten.
"Sie wird
schon noch auftauchen! Wir warten noch eine halbe Stunde. Dann legen wir
ab."
Nach einer
halben Stunde wollten die Piraten ablegen, als plötzlich Carmen zu sehen war.
Die Mannschaft ließ die Leiter herunter. Jessi, die Carmens verunsichertes
Gesicht sah, ging runter zu ihr.
"Wir
warten auf dich!"
"Wir?"
"Ja! Die
Mannschaft möchte das du mit uns kommst!"
"Wirklich?"
"Jap! Bist
du nicht glücklich?"
"Doch.
Aber... Ich kann nicht kämpfen..."
Jessi umarmte
Carmen lachend.
"Das werde
ich dir schon beibringen. Glaub mir!"
Jessi reichte
Carmen ihre Hand.
"Komm!"
Carmen stiegen
die Tränen in die Augen. Mit einem Ärmel wischte sie sich ihre Tränen aus den
Augen mit der anderen Hand nahm sie Jessi`s Hand.
"Ja!" Schluchzte Carmen. 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.09.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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