Werner Gschwandtner

Zwischen Gefühl und Wissen. Ein 2 Jahres Rückblick

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Der Frühling war in das Land getreten und die Vorstadt Georgetown erwachte aus ihren Winterschlaf. Mit jedem Tag der verging schien die Sonne heißer und der Schnee der vergangenen Weihnachtszeit schmolz zunehmend dahin.
John Jack Winters, zusammen mit seinem älteren Bruder Ralf Simon und den Georgetowner Times Reporter Werner Narratio, suchten im März 2005 den Bürgermeister ihrer Heimatstadt auf und ersuchten den ersten Würdenträger der Stadt, die Gemeinte sollte doch den St. Johns Park von Grund auf Sanieren.
„Meine Tochter erlitt im Herbst 2003 einen folgenschweren Unfall und die darauf folgende Krankheit konnte erst im vergangenen Dezember besiegt werden.“ J.J. Winters blickte den anfangs abweisenden Major von Georgetown leicht verbittert an, sein Tonfall ließ keine Widerworte zu. „Meine Gattin ist gegenwärtig Schwanger“, setzte er fort, „und ich möchte meinen Kindern, und allen anderen Kinder dieser Stadt ein ähnliches Leid vor weg ersparen. Sie Sir“, John beugte sich etwas weiter über den breiten Schreibtisch des Bürgermeisters, „sind jener Mann, der für die Sicherheit unserer Kinder im öffentlichen Dienst verantwortlich ist. Und ich als Wähler ihres Amtes ersuche sie nun Höflichst ihrer Pflicht nach zukommen.“
Werner Narratio verfolgte die Handhabe des Majors. Eine schlechte paplisitie, und das wusste der Würdenträger, konnte seine kommende Neuwahl auf das höchste gefährden. Der Bürgermeister versprach eine rasche Untersuchung und gab seine Anordnungen, im Beisein von Ralf Simon und J.J. Winters, so wie den Journalisten weiter.
In den darauf folgenden Monaten erblühte der St. Johns Park zu einem Juwel der Stadt. Die Wege wurden erneuert und besonders der Teich, in welchen Amy Samantha damals gestürzt war, wurde mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht.
Auf das warme Frühjahr folgte ein heißer Sommer und am 1. Juli gebar Lisa Andrea, auf der Gynäkologischen Abteilung des Mekkma Hospital, einen gesunden Knaben, mit einem Gewicht von 4300 g und einer stattlichen Größe von 53 cm. Dr. Roman Paul war der Arzt, welcher Lisa bei der Geburt beistand und auch Prof. Dr. Perry White war des Öfteren zugegen. Seit seinem Einsatz, medizinischer, wie auch persönlicher Natur im Krankheitsfall „Amy Samantha Winters“ war der Chefarzt der medizinischen Einrichtung ein Freund des Hauses Winters geworden.
Amy Samantha selber in dieser Zeit, tollte vergnüg jeden Tag mit ihrer Beaglehündin Ange durch das Leben. Der Welpe war im darauf folgenden Sommer bereits Ausgewachsen und Ange fühlte sich Glücklich in der Familie der Winters. Onkel Ralf hatte ein sehr adäquates Geschenk für seine Nichte gefunden und für Amy war ein allerliebster Herzenswunsch in Erfüllung gegangen. Die Kleine hatte sich von ihrer langen Krankheitsphase gut erholt und man sah dem doch zierlichen Mädchen die beschwerlichen Strapazen der heimtückischen Lungenkrankheit nicht mehr an. Dunkle Schatten waren von der Seele Amy Samanthas gefallen und die kommende Zukunft stand uneingeschränkt und mit allen Vorzügen der Gesellschaft, dem kleinen Mädchen offen.
 
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Ralf Simon Winters verbrachte in diesen Tagen mehr Zeit bei seinem Bruder und dessen Familie, als in den vergangenen Jahren zusammen. Er wollte den ersten Verlauf nach Amys Genesung mit eigenen Augen, direkt miterleben und Freude sich über die Ausgelassenheit seiner Nichte. Und er ertappte sich täglich mehr dabei, wie Ralf darüber Nachdachte, seinen Wirkungskreis von Barstow nach Georgetown zu verlegen. Und dieser Grund war nicht alleine Amy Samantha, oder sein Bruder und seine Schwägerin. Nein, er dachte dabei auch an eine ganz andere Person. Eine Frau war in das Leben des Witwers getreten. Eine Frau, bei der sich Ralf geborgen und zuhause fühlte. Eine Frau, die sein einsames Herz wieder mit Lebensfreude füllen konnte. Diese Frau war Susanne Bell, die Oberschwester des Mekkma Hospital.
Susanne erging es ebenso und da beide schon Erwachsene Personen waren, konnten sie auch offen und Ehrlich über ihre Gefühle sprechen. Im Sommer 2005 verloben sie sich und Ralf verbrachte vierteljährlich für eine Woche, seine Zeit in Barstow, um in seiner Firma „ComTech“ nach dem Rechten zu sehen. Doch im Grunde leitete sein Geschäftspartner und Freund Maxwell Wheat das Computerunternehmen.
Im Frühjahr 2006, genauer am 25. April, gaben sich Susanne Bell und Ralf Simon Winters in der Gemeinte Kirche von Georgetown das „Ja“ Wort. Ralf hatte längst das Nachbargrundstück seines Bruders Gekauft und die beiden Gärten wurden fortan zusammengelegt. Für Amy und Ange ein Paradies. Sie hatten einen enormen Freiraum zum Spielen unter freien Himmel, den jedes andere Kind in dieser Stadt nur zu gerne sein eigen nannte.
Es war eine gute Zeit für die Winters. John Jack war Anfang 2005 zum Abteilungsleiter und first Class Monteur in der Firma „Renner“ aufgestiegen und stand Mitte 2006 zur ersten Auswahl zum leitenden Direktor des Georgetowners Unternehmen. Die Renners wollten Expantieren, ihren Wirkungskreis in die Städte Chicago, Los Angeles sowie San Francisco und New York ausdehnen.
Ralf Simon hatte sich aus dem Geschäftsleben vollkommen zurückgezogen. Mit Januar 2006 übertrug er amtlich die Führung der „ComTech“ seinen Partner und kassierte nur monatlich seinen dicken Scheck. Die Verantwortung und das Überleben der Firma lag nunmehr in den Händen des Engländers Maxwell Wheat und Ralf hatte bei der Übergabe schmunzelnd gesagt „Ich weiß das die ComTech bei dir wie in Großmutters Schoß liegt Max. Gut Aufgehoben und vor allen Tiefen Sicher.“
Ja, es war eine gute Zeit. Einziger Schatten in diesen Tagen, war die Erkrankung von Lisa Andreas Großvater. Franz Maria Berger, Vater von Jakob Maria, lebte seit einigen Jahren in München. Doch Anfang des gegenwärtigen Jahres erkrankte Franz an Alzheimer. Zuerst wurde nur ein schwacher Befall Diagnostiziert, doch schon im Sommer war allen Klar, dass der Alzheimer chronischer Natur war. Es wurde zunehmend schlimmer und Franz Maria übersiedelte nach Berlin, in die Obhut seiner Tochter Michaela. Lisa war erschüttert von dieser Entwicklung. Und wer war Michaela? Sie hatte noch niemals von einer Schwester ihres Vaters gehört. Warum? Jakob Maria schwieg sich gegenwärtig darüber aus und auch Lisas Mutter, Amanda, gab keinen Kommentar zu diesem brisanten Thema ab. Das Geheimnis über Michaela sollte noch weitere sechs Monate verdunkelt bleiben.
 
 
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