Andreas Rüdig
Besuch in Krefeld
Problemlos verläuft die Reise nach Krefeld an
diesem regnerischen und diesigen Samstagmorgen Ende September 2007. Ich
komme so gegen 10 Uhr morgens an.
Und staune
erst einmal über den Hauptbahnhof. Obwohl von hier aus das Ruhrgebiet
(incl. Düsseldorf) und der Niederrhein (Kleve, Aachen, Mönchengladbach)
angesteuert werden, wirkt er schon seit Jahren unfertig! Rolltreppen zu
den Gleisen fehlen. Die Decken über den Gleisen wirken so, als seien
sie mit Pappe verkleidet. Der Eingangsbereich ist ganz nett gestaltet.
Neben den kleinen Läden gibt es hier ein Reisezentrum. Die Bus-
und Bahnhaltestellen liegen direkt vor der Haustüre. Zum Glück
fehlen hier größere Ansammlungen sozial schwache Mitmenschen. Dafür ist
der Bahnhof zu kalt, luftig und zugig gestaltet. Windgeschützte
Aufenthaltsmöglichkeiten fehlen völlig.
Meine
erste Station: das Hansa - Centrum; es ist quasi das Tor zur
Innenstadt. Vom Lebensmitteldiscounter und einer Bäckerei bis zum
Schmuck- und Bekleidungsgeschäft gibt es hier diverse Einkaufsangebote.
Die Caritas mit ihrem Angebot (wie beispielsweise einem fairkaufs -
Laden) und das Servicecenter der örtlichen Krefelder Verkehrsbetriebe
liegen im Gebäude gleich nebenan.
Bedingt
durch das feuchte Wetter ist der Schwanenmarkt der absolute Gewinner an
diesem Tag. Der Schwanen - Markt ist ein riesiges Einkaufscenter. Die
Stadtinformation ist hier genauso vertreten wie ein Teeladen oder
Buchläden. Die langgezogene Fußgängerzone ist Durchschnitt, zumindest
für meinen persönlichen Geschmack. Und das liegt nicht nur am Wetter.
Hinsichtlich des Einzelhandels gibt es die üblichen Verdächtigen, dm
genauso wie T - Com oder Galeria Kaufhof (das frühere Horten). Exklusiv
und teuer ist hier nichts, überraschend auch nichts.
Als
ich im Schwanen - Markt sitze, überlege ich, ob ich mir nahegelegene
Rathaus besuchen soll. "Nein," entscheide ich mich dagegen.
Architektonisch ist es eines jener reizlosen, nichtssagenden
Gebäudekomplexe, die einen Besuch nicht wert sind.
Ein
Besuch im historischen Zentrum Linn lohnt sich auf jeden Fall. Die
historischen Bürgerhäuser rund um Burg Linn und dem Deutschen
Textilmuseum versprühen einen historischen Charme, der für Krefeld
ungewöhnlich ist. Die Ruhe ist hier sehr angenehm. Auch die katholische
Kirche St. Margareta ist einen Besuch wert. Es ist zwar nur der Vorraum
geöffnet; ein Blick durch die gläserne Eingangstür (zum
Gottesdienstraum) zeigt aber ein vergoldete Kanzel mit Deckel, diverswe
Heiligenstandbilder und einen prächtigen, vergoldeten Altar. Sie heben
sich von der Schlichtheit der übrigen Kirche ab.
Mein
persönliches Fazit: Ein Besuch in Krefeld lohnt sich - unabhängig vom
Wetter - nur bedingt. Die Geschichte als Arbeiterstadt ist an vielen
Stellen noch überdeutlich zu sehen, insbesondere im Innenstadtbereich.
Zu schäbig ist die Bausubstanz, als daß sie wirklich schön wäre. Man
muß schon gezielt eines der Ausflugsziele anvisieren, um die schönen
Seiten der Stadt zu entdecken.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.10.2007.
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