Wir
gingen weiter und ich war immer noch völlig verwirrt von meinem Tagtraum.
Ich
versuchte es zu verdrängen.
In
die Achterbahn wollte ich unbedingt mit Jenny. Sie kam diesmal mir zu Liebe mit.
Wir
setzten uns und die Bügel gingen herunter. In einem Mordstempo ging die Fahrt
los und man hörte nur das Freudengeschrei der Fahrinsassen.
Plötzlich,
kurz vorm ersten Looping, öffnete sich mein Bügel und wir fuhren hinein. Ich
schrie und versuchte mich festzuhalten, vergebens. Ich fiel Kopfüber aus der
Bahn heraus und schrie in Todesangst.-
„Marc,
steh auf, wir müssen aussteigen.“, drängte mich meine Freundin.
Ich
war völlig benebelt und verwirrt.
„Das
war eine Fahrt.“ Sie war völlig begeistert.
Was
ist los mit mir? Warum habe ich Todesvisionen?
Bevor
ich mich ganz gesammelt hatte rief sie: „ Schau mal, eine Geisterbahn.“
Ich
tat ihr den Gefallen.
Also
setzten wir uns in einen Wagon und waren bereit uns ein wenig zu gruseln.
Als
wir losfuhren, schaute ich sie an und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Als ich
sie ein paar Sekunden später wieder ansah, sah ich den Mann aus dem Zug wieder.
Er saß genau da, wo Jenny gerade noch saß, nur diesmal war sein Gesicht vollkommen
entstellt. Seine Haut hing nur noch in Fetzen an seinem Schädel und aus seinen
Augen lief Blut.
Unser
Wagon hielt an und er nahm eine Axt und stand auf. Ich war wie gelähmt. Er
stellte sich vorne auf die Front des kleinen Wagens und holte mit seiner Axt
aus und sprach: „ Du hast dein Leben vertan!“ Und dann schlug er zu.
„Du
zitterst“, lachte Jenny. „ Das sind doch nur Gummispinnen und so.“
Ich
kam zu mir und fasste mir an den Hals. Alles war in Ordnung.
„Puh,
ich muss hier raus“, stieß ich beim heftigen Atmen noch heraus.
„Hast
es ja geschafft. Na du bist mir ja ein Held“, neckte sie mich.
Ich
nahm sie kaum noch wahr. Draußen sah ich überall den Mann.
Er
saß im Riesenrad, in der Wasserbahn, verkaufte Zuckerwatte und fuhr Kettenkarussell.
„Was
wollen sie von mir?!“, schrie ich.
„Marc,
was ist los mit dir?“, hörte ich jemanden rufen.
Ich
drehte mich um und sah Jenny, wie sie sich wieder langsam in den merkwürdigen
Mann verwandelte.
Der
Mann kam langsam auf mich zu.
„Nein
geh weg! Verschwinde!“, kreischte ich.
„Marc,
komm zu dir, ich bin es doch nur, Jenny!“ schrie der Mann.
Ich
drehte mich um und lief. Ich musste weg hier! Während ich über die Straße
rannte, schaute ich nach rechts in die Scheinwerfer eines Linienbusses, der auf
mich zuraste.
„Och
schau mal Schatz, eine Wahrsagerin“, sagte Charlotte zu ihrem Freund.
„Ach
die sagen dir doch eh immer nur das, was du hören willst.“
„
Meinst du nicht, dass sie uns sagen kann wann wir sterben werden oder so was?“
„So
etwas sagen die nicht, das wäre viel zu gefährlich…“
„Ach
komm, wir gehen mal rein“, sagt Charlotte und zog an der Hand ihres Freundes.