Annabel Illian

Die Ponys Micki und Lady

Es war mal wieder ein wunderschöner Tag.
Ich ging hinaus und setzte mich auf's Gatter.
"Komm!", lockte ich leise und Micki spitzte
die Ohren. "Na komm!"
Ich hörte nicht auf zu locken bis Micki kam.
Und Lady hob plötzlich ihren kräftigen Kopf
und wieherte, dass ihre feinen, weichen Lippen
zitterten. Da kam ein Auto angefahren.
Aber es hielt nicht an, sondern es brauste
weiter. Da nahm Lady ihren Kopf hinunter
und zottelte in meine Richtung.
Micki ging zur Seite und flehmte.
Sie musste etwas ganz besonders starkes
gerochen haben.
Und Lady rieb ihren schönen Kopf an meinem
Knie. Dann schaute sie mich an und betastete
meine Hände mit ihren feinen, weichen, warmen
Lippen und leckte meine Hand. Ich lächelte.
 
Als ich am nächsten Tag hinausging
raste Lady nervös über die kleine
Koppel und wollte sich nicht beruhigen.
Ich redete leise auf sie ein und sie fiel
langsam in Trab.
Ein spannender Moment!
Wird mir Lady vertrauen oder nicht?
Sie trabte schnell über die Koppel,
wärend ich beruhigend auf sie einrede.
Sie wird langsamer... langsamer...
verfällt in Schritt und bleibt zitternd vor mir
stehen. Sie atmet schnell und ihre Nüstern
sind weit gebläht.
Doch plötzlich wird Lady unruhig und rollt
ängstlich mit den Augen.
Sie war bis zum äußersten angespannt.
Ich zögerte nicht und griff in ihre Mähne,
fuhr bis zum Genick und bearbeitete es mit
lansamen kreisenden Bewegungen.
So allmählich beruhigte Lady sich und
verlagerte ihr Gewicht nach links,
was mir alles erleichterte.
Ich träumte wärend ich immer noch Ladys
Genick massierte.
Als ich dann kurz aufsah,
na dann, Lady döste und hatte ihr Bein angewinkelt.
Ich lächelte und kletterte leise vom Gatter.
Lady machte ein Auge auf und schaute mich
vorwurfsvoll an.
"Gleich komme ich ja wieder!", flüsterte ich
und ging ins Haus.
 
Dann kam ich mit Maiskolben wieder.
Ich hielt es ihnen hin und Micki knabberte
lustlos daran herum.
Lady dagegen verschlang alles in
Windeseile und bearbeitete meine Jackentasche
mit ihren Zähnen nach mehr Leckerlies.
"Tut mir leid!", lache ich.'"Ich hab' nichts
mehr!" Ich springe vom Gatter und laufe
zu einem silbernen Auto.
"Hallo Magdalena!", rufe ich.
Dann verbringen wir den Nachmittag
mit essen und Schleichpferde spielen.
 
Irgendwann um 16 Uhr oder so gingen wir
hinaus und fütterten die Ponys mit Äpfeln.
"Möchtest du ein Pferdemädchen werden?",
frage ich zum Spaß und erwarte keine Antwort.
Doch Magdalena sagte:"Ja, aber dazu weiß ich nicht
genug über Pferde!" Ich erwiderte keck:"Ok."
und lockte die Ponys zu mir."Als erstes wirst du den
Tellingtontatch lernen!" Ich fuhr mit der Hand über
Ladys Hals und knetete in kreisenden Bewegungen
herum. "Und du machst es mir nach!", kommentierte
ich zu Magdalena, die daraufhin zu arbeiten begann.
Als wir das durch hatten holten wir uns 2
Äpfel und ich hielt ihn Lady vor die Nase und lief los.
Lady am Gatter nebenherlaufent hielt ich
den Apfel weit genug weg um zu vermeiden,
dass sie zubiss.
So ging das ungefähr 10 Runden lang.
Magdalena kämpfte immer noch mit Micki,
die keck dreinschauend am Gatterzaun stand
und nicht kapierte, was wir von ihr wollten.
Magdalena machte das ja auch falsch!
Ich griff nach ihrem Apfel und hielt ihn Micki
vor die Nase, lief los und Micki trabte hinterher.
"Wie machst du dass?", fragte Magdalena und ich
erklärte ihr die Position. Dann
gab ich Magdalena den Apfel und sie ging los.
Micki folgte brav, doch nach 2-3 Schritten im Schritt
blieb sie stehen und war durch nichts zu bewegen
sich vom Fleck zu rühren.
Kurzerhand griff ich nach dem Apfel und
verlagerte mein Gewicht nach hinten,
schaute nach vorne und ging los.
Micki trabte nebenher und schnaubte.
Dann war Magdalena wieder dran.
Sie schaute Micki fest in die Augen und
das Pony blieb da wo es war und bewegte sich nicht,
als Magdalena losging.
"Du solltst ihr nicht in die Augen schauen. Das
heist für Micki so viel wie 'Hau ab und komm
mir nicht zu nahe'. Also versuch es noch einmal!", sagte ich.
Magdalena verlagerte ihr Gewicht nach hinten und
schaute nach vorne, dann ging sie los.
Micki folgte zögernd und bald trabten sie.
Doch nach 2 Runden war Micki wieder stur.
"Es reicht für heute", meinte ich und klopfte den
Hals der Ponys.
Dann gab ich Lady den Apfel und Magdalena gab
Micki den anderen Apfel.
Dann gingen wir wieder rein und spielten mit den
Schleichpferden.
 
An Abend ging Magdalena und ich
schaut vom Fenster aus zu, wie
der Besitzer Herr Steuber die Ponys
reinbrachte.
 
 
         The End

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.10.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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