• 21.10.2007
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Christine Klein

Tsunami

Tsunami

Als mich die Nachricht im Juni 2002 von dir erreichte, dass du dringend nach Deutschland zurückkehren musst und mir die Diagnose Krebs mitteiltest musste ich schlucken.  

Wie ich den Hörer auflegte brach ich in tränen aus.  

Wir sprachen Stunden über das was da noch auf mich zukommt.

Du sagtest : „ Kümmere dich um die Jungs und nimm alles in der Hand .“  

Ich begann dann schon an zu trauern, da ich wusste es wird ein nahes Ende geben.  

Als du mir im November 2004 sagtest das du wieder zurück fliegst ahnte ich nicht, dass du gesagt bekommen hast, dass du nur noch 3 Wochen zu leben hast.  

Dein Kampf dauerte 2 ½ Jahre!!!  

10. Dezember 3:25 Uhr .  

Als das Telefon klingelte riss dieses mich aus dem Schlaf.

Ich nahm den Hörer ab und sagte vorsichtig „ Ja“

„Gitti hier“ kam zurück, ich setzte mich.  

Tina ihr müsst kommen dein Vater hat vor 1 Stunde die Augen für immer geschlossen.  

Du hast mich jetzt endgültig verlassen was mach ich nun?

Ich kam mir vor wie ein 2 jähriges Kind was auf der Kirmes verloren gegangen ist!  

Ich zog mir langsam meinen Kimono über und ging ins Wohnzimmer.

„ Ich muss die Jungs anrufen „ schoss mir durch den Kopf.  

Bei meinem ältesten  Bruder rief ich zuerst an.

Es klingelte und es kam mir vor wie eine Ewigkeit bis er abnahm.

„ Tina ?“ „ Ja ich bin’s ! „

Papa hat gerade für immer seine Augen geschlossen!

„….. Bist du noch dran? ….“

„Fliegst du mit?“  

„Buche bitte für mich 3 Flüge mit.“ sagte er und legte auf.

So flogen wir mit 7 Personen dir entgegen!  

Wir landeten am 10 Dezember in Bangkok.

Es war so viel zu erledigen die Übersetzungen der Papieren , die Botschaft u.s.w.  

Am 15. Dezember sind wir mit dir den letzten gemeinsamen Weg zum Strand gegangen, wo das Schiff auf uns wartete.  

Da der Rückflug erst für den 29. Dezember geplant war, beschlossen wir am 22. einen Flug nach Phuket zu nehmen, um von allem noch ein bisschen Abstand zu gewinnen.  

Wir verbrachten noch ein paar Tage in Pattaya, bis ich Heimweh bekam.

Ich beschloss nach Deutschland zurück zu fliegen.  

Ich sprach mit meinem ältesten Bruder er sagte :

„ Wir buchen die Flüge um statt Phuket nach Deutschland“!  

So flogen wir am 22. Dezember zurück nach Deutschland.

…..War es eine Eingebung? ....  

Als wir erfuhren das am 25. Dezember 2004 der Tsunami Phuket traf, waren auch wir wie viele andere Menschen entsetzt.  

Nein…. nicht nur, „ da hätten wir auch sein können „

Nein ….“unsere Bekannten und Freunde was ist passiert?“  

Anderseits wusste hier in Deutschland keiner das wir zurück waren, sondern wie eigentlich geplant in Phuket!  

Das Telefon / Handy stand gar nicht mehr still.

Ich hatte keine Chance jemanden zu informieren.

Nun möchte ich jetzt hier den letzten Satz den Opfern und Angehörigen  des Tsunami 2004

 Thailand / Indonesien 2004 widmen.

Meine Trauer war schlussendlich nicht nur für meinem Vater, sondern auch für viele Menschen die Familienangehörige/ Freunde verloren haben!!!!!

Christine   

 

 

  


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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.10.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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