Jonas Ziermeier

Stiller Ruf ( Teil 1 - Der Traum )


Stiller Ruf Teil I (Der Traum)
 
Wie jeden Abend saß ich mit einem guten Buch, meist die neuesten Bestseller aus meiner Bibliothek, im Wohnzimmer meines kleinen aber doch gemütlichen Reihenhauses. Draußen blitzte es und ich warf einen Blick aus dem Fenster, doch es war nicht viel zu sehen, da mein Fenster direkt auf die nächste Hauswand gerichtet war. Als meine Augen sich von dem Fenster wieder fort bewegten, fiel mir meine Auszeichnung auf, die in einem weißen, mit Blumen verzierten Rahmen die Wand bereicherte. >>Diese Auszeichnung erhält Lorenz Falk für seine überdurchschnittliche Arbeit im Themenbereich „soziales Engagement“<<
 
Ich bin sehr stolz auf diese Auszeichnung, obwohl ich nie richtige Anerkennung  dafür erhalten habe. Doch dies störte mich nicht, da mich zurzeit etwas anderes beunruhigte! Ein Traum, der seit Wochen immer wiederkehrte, von einem Mädchen im Alter von ca. 12 Jahren, das abgemagert und frierend im Schnee sitzt, ihr Haar ist weiß wie das einer alten Frau und immer wieder sagt sie mit einer Stimme voller Trauer und Verzweiflung „Mir ist kalt warum führst du mich nicht nach Hause“. Jedes Mal, wenn sie das sagt, fängt sie darauf hin sofort das Schreien an, was so schlimm und grauenhaft klingt, dass mein Herz schneller schlägt und ich das Weglaufen anfange. Doch im Traum ist das mit dem schnellen Fortbewegen meist anders als in der Realität, da man entweder hinfällt oder einfach nicht von der Stelle kommt. Nach ein paar Metern nimmt sie die Verfolgung auf, da ich aber ständig zu Boden gehe, dauert dies meist nicht lange. Die letzten Schritte geht sie langsam, man kann hören wie der Schnee unter ihren nackten Füßen knirscht. Plötzlich fängt sie das Singen mit ganz leiser Stimme an „Unter dem großen Himmelszelt, wo es mir so gut gefällt ist heut kein Platz für mich, denn seit langem leb ich nicht“. Sie kommt Schritt für Schritt näher, um mich herum nur Schnee und Dunkelheit und leise hört man das Mädchen weiter ihr Lied singen. Der letzte Schritt drückt noch einmal den Schnee fest zusammen, dann wird es ruhig und ich hebe langsam meinen Kopf hoch. Das Kind steht regungslos da, mit gesenktem Kopf, mein Herz schlägt schneller, alle meine Muskeln verhärten sich und ich spüre die Angst so real das ich manchmal nicht weiß, ob es  immer noch ein Traum ist. Nachdem die Stille vorüber ist, hebt sie langsam ihren Kopf und ich erkenne erste Gesichtszüge, aber was ich dort sehe lässt mich erschaudern, denn sie hat nicht mehr dieses harmlose Mädchengesicht, sondern Entstellungen die jeden Polizisten und Arzt  verstören würden. Der Mund ist zugetackert, so etwas wie eine Nase ist nicht mehr vorhanden und die Augen h! aben jed es Gefühl verloren, da die Pupillen Schwarz gefärbt sind. Durch diesen Schreck endet mein Traum auch immer, da ich einen lauten Schrei ausstoße, der mich zurück in die Realität holt……….
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.10.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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