Martina Hoffelner

Transplantation

Das grelle Licht des Operationssaales schien auf sie herab, auf ein sehr zart gebautes Mädchen. Alter; 12 Jahre. Es hatte viele gesundheitliche Probleme, seit der Geburt an, sie wollten nicht enden. Die einzige Hoffnung war eine Spende, die sie vor schlimmeres den Tod für längere Zeit bewahren konnte. Das Mädchen starrte mit offenen Augen auf die Decke, es war alleine, es war logischerweise sehr ängstlich. Aber eine innere Kraft beruhigte sie, sie wusste das in ein paar Minuten die Entscheidung über ihr weiteres Leben fiel. Entweder das Organ arbeitete und sie konnte in eine neue Welt als gesunder Mensch eintauchen, oder es versagte. Dann würde sie wieder Jahre auf eine passende Gelegenheit warten, und vielleicht sogar schon bei der Transplantation sterben. Ihr Herz, es war schon sehr schwach, diese Transplantation konnte auch tödlich für sie verlaufen. Es waren jetzt nur noch Stunden und Minuten, die über ihr Leben entschieden. Die Türe ging auf, die Chirurgen, Schwestern und Narkosearzt traten ein, sie versammelten sich vor dem Mädchen. Langsam verkrampfte sich ihr Körper, aber zum Glück saß die Impffusion bereits, sie brauchte nur noch die Narkose, eine Narkose in der sie vielleicht für immer einschlief, oder sie dann wieder aufwachen lies. Der Narkosearzt zog die Spritze auf, die Stelle, an dem sie transplantiert werden sollte, wurde bereits frei gemacht und gereinigt. Sie hatte jetzt doch Angst, sie wollte Leben. Mit Freunden spielen, endlich wieder essen dürfen was sie wollte, nicht auf Salz oder Chips verzichten wollen. Sie musste die Transplantation überstehen, sie musste! Koste was es wolle, immerhin war sie im Schützen geboren. Und waren diese nicht regelrechte Kämpfer mit ihren Pfeilen und Bogen?! Die Narkose setzte ein, die Augen fielen zu und das Mädchen spürte nichts, sie träumte wo sie in eine bessere Welt war. Sie war gesund, sie konnte essen, trinken, mit Freunden spielen und endlich- endlich mit dem ganzen Körper ins Wasser gehen. Früher durfte sie sich nicht mal richtig in die Badewanne setzen, da sie einen Katheder hatte der sehr steril sein musste. Die Chirurgen schnitten die Stelle auf, in der die neue Niere transplantiert werden sollte, es war im vorderen Bauchbereich. Man! Der Bauch und das innere waren durch die vorigen OP´s und Transplantationen total verwachsen. Es wird schwer werden einen geeigneten Weg und einen passenden Platz zu finden. Doch der Chirurg gibt nicht so schnell auf, er sucht sich unter dem Licht einen sehr guten Platz. Da! Knapp unter der Bauchdecke, dort kommt die Niere hin. Hier ist der einzige gut Platz für sie, dort kann sie gleich zu arbeiten anfangen. Niere wird geholt und in den Körper verpflanzt, es muss alles sehr genau gemacht werden, es darf nicht´s schief gehen. Es darf kein Fehlgriff erlaubt werden, alles muss sorgfältig und genau vernäht und verpflanzt werden. Nur so kann sie wieder leben. Aaua! Da, ein Schmerz. Die Narkose hatte aus irgendeinen Grund nachgelassen, das Mädchen drohte von ihrer Welt in die schmerzhafte Welt zurückzukehren. Sie wimmerte, sie spürte einen stechenden Schmerz in ihrer Bauchgegend. Was war los?! Der Narkosearzt reagierte sofort und setzte nochmals eine Narkose nach. Ah! So ist es besser, das Mädchen konnte weiterschlafen und kümmerte sich nicht drum. Viele Stunden dauerte die Transplantation, Stunden die für die Eltern bangen und hoffen wurden. Stunden, die wie die Ewigkeit waren und nicht vorübergehen wollten. Nach endlosen Stunden, ging die Türe auf, der Arzt kam. Der Arzt hatte eine Nachricht, die erstmals nach Jahren die allerbeste war. Das Organ, die transplantierte Niere arbeitete von der ersten Sekunde an wie geschmiert. Das Mädchen hatte die Transplantation überlebt, das Herz und sie hatten tapfer durchgehalten. Das Mädchen lag in der Intensivstation, dort wo es sehr intensiv betreut wurde, keiner lies es aus den Augen. Den das ist ein Mädchen, das neues Leben geschenkt wurde, ein Leben auf das es schon sehr lange gewartet hatte.

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