Andreas Rüdig
Besuch in Hagen
Hagen
Sehr aprilhaft, also wechselhaft ist das Wetter an diesem
Samstagvormittag im November 2007, als ich mcih auf den Weg nach Hagen
mache. Mal regnet es kräftig und ergiebig, mal scheint die Sonne, mal
ist es stark bewölkt. Hagen liegt am südlichen Rande des VRR -Landes;
ich erreiche es mit Bus und Bahn via Düsseldorf und Wuppertal.
Der Hauptbahnhof ist eher durchschnittlich; praktisch daran: der
Busbahnhof liegt gleich vor der Haustüre. Ich habe Glück: Es kommt auch
prompt ein Bus, der mich in die Innenstadt bringt.
Großzügig und weitläufig ist diese gestaltet. Einkaufsmöglichkeiten gibt
es hier zuhauf. C&A ist genauso vertreten wie dm,Telekom, die
Wohlthatsche Buchhandlung, douglas, fielmann und viele andere
Verdächtige. Eine Sache fällt mir sofort ins Auge: Die örtlichen Garten-
und Landschaftsbaubetriebe haben hier Verkehrsinseln in der
Fußgängerzone zur Verfügung gestellt bekommen. Die Betriebe nutzen sie
sehr ansprechend zur Selbstdarstellung. Ob man das auch in Duisburg
verwirklichen kann?
Die evangelische Johanniskirche am anderen Ende der Fußgängerzone (am
Markt, der trotz des Regens an diesem Samstagmittag stattfindet) ist zu
meiner angenehmen Überraschung geöffnet. Das Kirchencafé ist seit einer
Viertelstunde geschlossen; so bliebt genug Gelegenheit für mich, mir
diese Kirche anzuschauen. Eine riesige Hallenkirche im gotischen Stil
liegt hier vor. Die Wände sind weiß gestrichen, an der Decke hängen 8
Kronleuchter. Die 8 Glasfenster (je 4 auf jeder Seite) bieten einfache
Glaskunst. Lediglich das Fenster am Altarraum ist aufwendiger gestaltet.
Ähren, Blütenblätter und Weintrauben sind hier zu sehen; den Sinnspruch
(der sich wie ein Band um die Bilder herum schlängelt) nach zu urteilen
geht es hier um das Abendmahl. Die Deckel - Kanzel, die an einer der
vorderen Säulen angebracht ist, zeigt verschiedene Heiligenbilder.
Der Altartisch ist gemauert. Ein grünes Antependium, ein Kreuz mit
künstlerisch gestalteter Jesusfigur und 4 Kerzen (auf jeder Seite des
Kreuzes je 2) befinden sich auf, ein Sprechmikrophon vor dem Altartisch,
ein Rednertisch davor. Rechts neben dem Altartisch erinnert ein Stein
mit Davidsstern an die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens.
Der nahegelegene Rathausvorplatz ist sehr großzügig gestaltet. Hier
liegt die Volme - Galerie. Dies ist einer jener prächtigen
Einkaufstempel, wie sie für die Region typisch sind. H&M gibt es hier
genauso wie McPaper, Tchibo, Wehmeyer, Weltbild und Nanunana, um nur
einige Beispiele zu nennen.
Nach einer kurzen Mittagspause strebe ich dem Karl - Ernst - Osthaus -
Museum entgegen. Und muß erst einmal vor dem verschlossenen Eingangstor
stehenbleiben. Das Museumsgebäude wird renoviert - wann es
wiedereröffnet wird, kann ich nicht sagen.
So nebenbei bemerkt wundert mich eine Sache in dieser märkisch -
südwestfälischen Stadt dann doch. Außer KundenCenter der örtlichen
Verkehrsbetriebe und Stadtsparkasse entdecke ich keinerlei kommunale
Infrastruktur. Es ist so, als ob es Einrichtungen wie Stadtbücherei,
Stadtinformation, Volkshochschule oder städtische Museen nicht geben
würde. Ein Hinweisschild, das mir zeigt, wie ich laufen muß, hätte mir
ja schon gereicht.
Ganz in der Nähe der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer liegt
der Volkspark mit seinen vielen hübschen Skulpturen; bei besserem Wetter
ist er bestimmt ein beliebtes Ausflugsziel.
Die katholische St. Marien - Kirche liegt zentral in der Hagener
Innenstadt und ist einer jener schlichten, ruhigen und gotischen
Hallenkirchen, die durchaus einen Besuch wert sind.
Eine Strahlenmadonna bekomme ich in der Mitte des Raumes hängend zu
sehen, viele bunte, farbige Glasfenster mit biblischen Motiven, einen
schlichten Marienaltar, Bronzeplatten verschiedener alter Meister, der
Kreuzweg, ein großes Kreuz mit Jesusfigur (die vier letztgenannten
Stationen befinden sich in den Seitenschiffen) kommen zu.
Doch wie den Altarraum beschreiben? Altartisch und Sitzgelegenheiten
sind gemauert, Kreuz mit Jesusfigur und Lesepult überwiegend aus Holz.
Bei dem Einrichtungsgegenstand, den ich da am Ende des Raumes sehe,
wüßte ich noch nicht einmal den richtigen Namen; es fehlt auch prompt
eine Person, die ich fragen könnte. Ein gemaltes Marienbild sehe ich in
der Mitte; links und rechts unterhalb sehe ich je 2 Kerzen und
Blumenschmuck. Links des Gemäldes: ein Standbild, das einen König zeigt.
Das Standbild rechts des Gemäldes zeigt eine Königin. Zwei Engel und ein
Kind (Christus?), das von einem Strahlenkranz umgeben ist, kommen hinzu.
"Oh katholische Kirche, warum läßt du mich allein, wenn ich etwas wissen
möchte," murmele ich leise vor mich hin.
Von der kleinen Kapelle links des Altarraumes sei eigentlich nur
erwähnt, daß es sie gibt.
Trotz des Regens hat sich für mich der Ausflug in "das Tor zum
Sauerland" durchaus gelohnt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.11.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).