Michael Masomi

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Schmitz blickte Becker abschätzend an. Sie hatten nichts gegen ihn in der Hand, seine Fingerabdrücke waren an vielen Tatorten gefunden worden, doch der Brainscan hatte ihm ein unumstößliches Alibi verschaffen. Immer war Becker in der Nähe der Opfer gewesen, doch kurz vor der Tat verließ er sie. Lebendig.
Die Cybglasses, eine kybernetische Brille, die die Netzhaut des menschlichen Auges als Schnittstelle für den Anschluss an einen Computer umfunktionierte, versagte nie. Die Erinnerungen der Menschen sind auf dem Gehirn, wie Daten auf einer Festplatte gespeichert, mit Hilfe der Cybglasses, kann man diese lesen, wie jede X-beliebige Datei.
Daher wusste Schmitz, dass Becker es nicht war, der die sieben Frauen abgeschlachtet hatte. Das System irrte sich nie!
Doch das Gefühl in seinem Bauch, dieses Ziehen, was jeder gute Ermittler spürt, wenn ihm etwas nicht koscher erscheint, schlug Alarm. Becker lächelte mitfühlend, vielleicht sogar scheinheilig. Er faltete die Bügel der Brille zusammen und legte das kleine Hightechwunder auf den Schreibtisch des Polizisten.
„Ich verstehe Sie Herr Kommissar. Es ist mir auch schon fast peinlich, dass ich die Opfer flüchtig kennen gelernt habe, aber was soll ich machen? Für mein Aussehen kann ich nichts!“ Er erhob sich von dem harten Kunststoffstuhl.
Klar, dachte Schmitz, dir laufen die Muschis die Tür ein! Er griff nach der Brille und verstaute sie in ihr Etui. „Und Ihnen fällt auch niemand ein, der Ihnen etwas anhängen will?“
„Ich sagte Ihnen schon, Herr Kommissar, ich habe keine Feinde. Ich habe Frau Winter bei einem Lokalbesuch kennen gelernt. Wir waren uns sympathisch und haben mit einander geschlafen, dann bin ich nach Hause gefahren und habe geduscht. Das haben Sie doch gerade auf dem Bildschirm gesehen. Das Hirn kann man nicht austricksen.“
„Ich weiß, tut mir leid.“
„Muss Ihnen nicht leid tun. Ich helfe gerne. Ist doch meine Bürgerpflicht. Das Problem sind diese Liberalen, die das Wohnungsgesetz gekippt haben, sonst dürften Sie auch die Wohnungen beobachten...“
„Na, na, Herr Becker! Ich bin zwar Polizist, aber auch ich denke ein wenig Privatsphäre brauchen wir schon noch. Die Straßen sind sicher, Die Häuser, die Höfe und dann noch Brainscan. So haben wir wenigstens einen kleinen Rückzugsraum.“
„Ich denke ein Bürger, der nichts illegales tut, hat auch nichts zu verheimlichen.“
„Noch sind wir eine Demokratie.“
„Ja, noch. Aber wer weiß wie lange noch?“ Mit diesen Worten verließ er das Büro des Ermittlers, auf dem Flur drehte er sich noch einmal um und sagte: „Wir sollten mal zusammen essen. Schließlich kennen wir uns jetzt ein Jahr.“
„So lange in einem Fall die Ermittlungen nicht abgeschlossen sind, in dem Sie die einzige Schnittstelle sind, ist mir das leider untersagt, Bürger.“
Becker nickte. Dann ging er.
Schmitz blieb stehen, schaute ihm nach. Dieses Pochen in der Magengegend, dass er einen Schuldigen gehen ließ, ließ nicht nach. Er ging zu seinem Schreibtisch, strich mit den Fingerkuppen über das Holz, dann über den Bildschirm des PC und bewegte sich zum großen Fenster auf der anderen Seite seines Büros. Draußen sah er Becker über den Parkplatz zu seinem Solarflitzer stolzieren. Schleimiger Wichser!
„Und?“ fragte Kai Wininger, der die Tür zu Schmitz' Büro öffnete. „Wieder nichts?“
„Nada! Der Typ ist raus. Zwei Minuten bevor das Mädchen gestorben ist, hat der Wichser das Haus verlassen. Der Brainscan war sauber, die Bilder waren alle sauber. Sieh es dir selbst an!“
Die beiden Polizisten setzten sich an Schmitz' Schreibtisch und jeder holte eine Brille hervor und setzte sie auf. Die Cybglasses aktivierten sich und tasteten die Netzhaut ab. Schmitz dachte an Becker, dann an das Mädchen und die beiden Polizisten, jeder für sich, saßen in einer Bar und Janette Winter massierte ihren Oberschenkel.
„Du bist nett!“ sagte das Mädchen zu ihnen.
„Nett? Das ist eine Beleidigung. Männer, die nett sind, sind schwul, ich bin nicht schwul!“ Sie hörten die Stimme Beckers in ihren Ohren und ihre Adamsäpfel zuckten, als würden sie sie selbst sprechen.
„Ich weiß das du nicht schwul bist!“
„Du glaubst es Süße!“ Ihre Hand streichelte das zarte Gesicht der jungen Frau.
Totale, dachte Schmitz und sie schossen aus den Körper raus und sahen die ganze Szene von oben. Die Bilder der Überwachungskameras waren kristallklar und der Ton war eins A. Sie suchten die Gäste der Bar ab, doch niemand schien sich für Becker und das Mädchen zu interessieren.
„Niemand. Niemand nimmt Notiz von ihnen!“ sagte Schmitz zu Winninger.
„Justin, einer muss da sein!“ Er ließ sich die Totale geben zoomte Gesichter heran, verglich sie mit der Datenbank maß die Augenlinien, ob nicht doch jemand flüchtig hinsah und dessen Gesichtszüge ihn verraten konnten. Termo, dachte Winninger. Alle hatten normale Temperatur, bis auf das Paar, das sich mitten im Paarungsritual befand und einem Mann, der wütend darüber war, dass Bayern das Spiel gegen Freiburg verloren hatte.
Vorwerts! Sie schauten sich die Szenerie in dreifacher Geschwindigkeit an, verspürten eine Emotion, dass die Kleine sehr heiß sei, schalteten wieder auf die Totale und verfolgten, wie sie das Lokal verließen, auf der Straße gingen, dann waren sie wieder in ihm und schmeckten den guten Wein und die kommende Erektion in der Hose. Als sie in ihrer Wohnung waren, küssten sie sie. Sie schmeckte süß, fast wie Honig. Sie zogen sie aus, knutschten und leckten ihr über den nackten Körper, sahen wie ihr Schwanz im Halbdunkeln in ihrem Kopf verschwand und spürten Verlangen. Sie fickten Janette Winter in drei verschiedenen Stellungen, schauten dabei des öfteren auf ihr Genital, wenn es in die junge Frau eindrang und freuten sich. Spritzten ab und küssten sie auf die Schulter. Zogen sich an und verließen sie. Totale auf der Straße. Justin holte die Kleidung Beckers rann. Der Fokus der Kameras war hochauflösend. Zeit! 23: 45 Uhr. 03.05.56! Kein Blut. Ein wenig aus dem Atem, aber nicht blutverschmiert. 0 : 50 Uhr. 04.05.56. Polizeivideo. Die Leiche der Janette Winter auf bluttriefenden Lacken, ausgeweidet. 12 : 56 Uhr. 04.05.56. Autopsiebericht. Dr. Brinkendan. „So kommen ich zu dem Schluss, nach allen Auswertungen der Labortests, dass Janette Winter, AKZ00012e3466345-56, um 23 : 47 verstarb.“
Die Kameras vor dem Haus und in dem Hausflur des Opfers liefen nur in hundertfachen Tempo von 23: 45 bis zwei Tage später zur selben Zeit.
„Da war niemand!“ sagte Kai.
„Das ist es. Nur Becker. Der hat sie gefickt, doch nicht aufgeschnitten. Keiner ist raus aus dem Zimmer, außer unseren Leuten. Der Typ ist ein Phantom!“
Sie schauten sich noch einmal an, wie Becker duschte, dann überflogen sie noch einmal den Beischlaf und die Menschen in der Bar. Nichts!
„Schick ihm eine Drohne nach.“
Ein Fenster ging auf und irgendwo in der Stadt flog eine computergelenkte Minirakete los, die mit einer hochauflösenden Kamera bestückt war. Die Kameras auf den Straßen, auf denen Becker fuhr, zeichneten alles auf.
„Vielleicht will ihn einer ficken?“
Justin Schmitz schritt durch die Straßen von Mönchen Gladbach, er wusste, dass jeder Schritt , den er machte, von Überwachungskameras beobachtet wurde, das war der Preis für absolute Sicherheit. George Orwells Zukunftsvision war zur Normalität geworden. Man war zwar noch frei, doch man stand ständig unter Beobachtung. Ging man über rot, erreichte einem am nächsten Tag eine Zahlungsaufforderung von 15 €, betrog man seine Frau, oder seinen Mann, bekam man eine Mitteilung, dass alle Daten öffentlich waren und von Privatdetektiven einzusehen seien. Bei Verbrechen kamen einen die Robocops direkt abholen und sperrten einen weg. Seit der Einführung von Brainscan gab es keine Verbrechen mehr, das waren jetzt fünf Jahre. Durch Brainscan blieben die Kameras vor dem Privatraum zurück. Auch die Sicherheit der Beamten war gewährleistet, sie mussten nicht mehr auf die Straße um Verbrecher zu verhaften, so wurden sie nicht mehr angeschossen. Roboter, die über WLAN direkte Befehle über Computer von den Gehirnen, der ermittelnden Beamten erhielten, machten die gefährliche Arbeit.
Innerhalb von fünf Jahren sank die Verbrechensrate auf quasi Null. Die, die trotzdem noch raubten wurden nach kurzen Verhandlungen verurteilt und die wenigen Morde, die geschahen, endeten meist im Suizid des Mörders. Unschuldige wurden nicht mehr verhaftet, oder verurteilt.
Auf der Straße ging so gut wie nichts mehr. Dennoch bekam sogar Justin seinen Whiskey nach Hause geliefert, von einem zwielichtigem Pizzaservice. Der Privatraum war heilig. Und nur so konnten Männer starken Schnaps trinken, mit ihren Frauen Pornos drehen und sie auf Toiletten tauschen. Und was sagten die, die die Gesetze machten? Sie sagten, ein wenig Sünde müsse sein. Sollten die Bürger zu hause ruhig einen Joint rauchen, einen Weinbrand trinken und eine Nutte bezahlen. So lange sie das nicht auf der Straße taten, oder Amok liefen, sei es ihnen gegönnt.
Sie waren auf der Datenautobahn, in ihren PCs, auf ihren Handys, hörten Telefonate und Gespräche auf der Straße ab und scanten die Bürger, falls sie doch unter Verdacht gerieten.
Sie hatten die Freiheit zu wählen, ob sie in den Knast wandern wollten, oder nicht. Dafür lebten sie in absoluter Sicherheit. Es gab keine Terroristen mehr und die Mordrate sank.
Doch diese Frauen waren trotzdem ermordet worden. Und es gab keinen Täter. Nur einen Verdächtigen, der nach dem Scan keiner mehr war. Konnte man die Kameras manipulieren? Ihre Uhren? Becker müsste ein wahnsinns Hacker sein. Und die Kameratechnik war durch doppelte Firewalls geschützt, die wieder rum von Fachpersonal beobachtet wurden.
Schmitz gab auf. Es war fast 22 Uhr und sein Dienst war vorbei. Als er aufschaute, stand er vor einer Bar, die sich Kulisse nannte. Hier ging er oft hin, um ein Glas Wein zutrinken und vom Grill etwas zu essen. Er betrat sie und setzte sich in eine Ecke. Bestellte einen Grauburgunder, ein synthetisches Steak und Ökofritten. Die Bestellung war zwei Minuten später an seinem Tisch und lustlos begann er zu speisen. Die Pommes waren fingerdick und schmeckten leicht scharf. Der Wein war gut im Abgang und er entspannte sich etwas. Irgendwann würde der Mörder einen Fehler machen. Ein Androide fragte ihn, ob er Zigaretten kaufen wolle, die er dann später zu hause rauchen könne. Justin schüttelte den Kopf.
Nach dem Essen kramte er in seinen Taschen nach dem Pocket-PC und setzte seine Cybglasses auf. Er logte sich in den Polizeicomputer ein und ließ sich die Bilder der Drohne übermitteln. Er spuckte den Wein fast aus, als er erkannte, dass die Drohne vor dem Lokal flog, indem er sich befand. Er nahm die Brille von der Nase und blickte sich um. Da sah er auch schon die perlmutfarbenden Zähne im Lächeln von Hans Becker.
„Herr Kommissar. Verfolgen Sie mich?“ Er reichte Justin die Hand.
Justin ließ ihn stehen und erwiderte: „Wohl eh Sie mich!“
„Nein, war nur ein Spaß. Sie waren vor mir hier. Ich bin gerade erst gekommen und sah Sie hier sitzen. Haben Sie dienstfrei?“
„Ja. Ich bin jetzt Bürger wie Sie.“ Justin verzog das Gesicht.
„Darf ich mich zu Ihnen setzen?“
Justin wollte erst den Kopf schütteln, doch dann überlegte er es sich anders.
„Wieso nicht? Ist ein freies Land!“
„Selbst verständlich.“ Becker lächelte snopisch.
Er bestellte sich einen guten Merlot, doch nichts zu Essen und für Justin noch einen Burgunder.
„Entschuldigung, Herr Kommissar...“
„Herr Schmitz! Ich bin nicht im Dienst!“
„...Herr Schmitz! - Ich muss Ihnen erst sagen, dass ich ein totaler Filmvernatiger bin. Ich habe eine riesige Sammlung von Bluraydisks. Von allen Jahrzehnten der Filmgeschichte. Ich habe sogar den Nosferatu und den ersten King Kong. Die anderen zwar auch aber...“
„Kommen Sie zum Punkt!“
„Ja, Sie, Herr Kom...Schmitz erinnern mich an Heinz Rühmann! Den jungen Rühmann.
„Na da bin ich aber froh, dass Sie mir das erzählen!“ Abschätzig trank er den Wein und lachte bitter.
„Wussten Sie, dass der noch in Nazi- Deutschland gedreht hat?“
„Mein Großvater berichtete mir dies! Mann...“
„Schon gut! Schon gut. Finden Sie das nicht auch lustig? Früher haben uns die Nachbarn und Freunde denunziert, heute schafft der Staat das ganz alleine.“
„Tut mir leid, Herr Becker. Ich weiß sie sind unschuldig, ich habe es selbst gesehen. Aber Sie können einer Katze das Mäusejagen nicht abgewöhnen.“
„Alte Polizistenkrankheit?“
„Hmhm!“
„Es ist schwer, wenn einem die Technik die Arbeit weg nimmt. Ich kenne das. Ein Computer hat jetzt meinen Job. Na ja, dafür bekam ich eine großzügige Abfindung.“
Sie unterhielten sich noch eine Weile über Technik und die Berechtigung des Menschen auf Freiheit, Wohlstand und Sicherheit und tranken noch eine Flasche Wein, die Becker bestellte, als der den Kommissar fragte: „Wie ist eigentlich Ihr Vorname?“
„Justin!“
„Na da stand Mama wohl auf den Timberlake.“
„Wer damals nicht? Er war schließlich der Einzige, der Elvis überflügelte.“
„Wie alt waren Sie?“
„Als er starb? Ich glaube zehn. Das ist jetzt gut sechsundzwanzig Jahre her.“
Sie lachten. Sprachen eine Weile über ihre Kindheit. Dann war Sperrstunde.
„Kommen Sie noch mit zu mir!“ schlug Becker auf der Straße vor.
„Sie wissen was mit Leuten passiert, die sich nach dem trinken mit Ihnen abgeben?“
„Ich bin nicht schwul!“
„Ich weiß. Muss ich leider mit Neid zugeben.“
Sie lachten gemeinsam. Er war wirklich nett. Justin hatte außer Kai keine Freunde und wenn sie weggingen, unterhielten sie sich nur über den Job.
„Kommen Sie! Ich hab' noch einen guten Scotch zu hause!“

Justin saß auf dem Sofa, das gemütlich und weich war. In seiner Hand hielt er ein Glas mit Scotch in dem die Eiswürfel klimperten. Aus einer Musikanlage spielte Mendelssohn, Becker hatte Stil. Das musste er ihm lassen. Er hatte den neusten Touchsreen – PC von Apple und die Wohnung war geschmackvoll eingerichtet.
Draußen würde die Drohne vor dem Fenster schweben und versuchen durch den Vorhang zugucken. Becker war in der Küche und bereitete Fingerfood zu.
„Magst du Titten?“ rief er von da.
„Welcher Hete mag die nicht?“ Justin trank seinen Whiskey und kicherte, wie ein Schuljunge.
„Ich hab welche auf dem PC. Kannste dir angucken, bis ich wieder da bin.“
„Willst mich heiß machen?“
Ein Lachen.
Schmitz schaltete das Programm hoch und ging auf Eigene Dateien. „Weiber“ stand auf einer. Nahm er seine Betthäschen auf? War er so einer? Würde er ihm welche anbieten, damit er auf sie wichsen konnte?
„Lucy und ich unter der Dusche“ war eine Unterdatei. Er öffnete sie. Eine vollbusige Blondine erschien. Sie hatte tolle Titten und Justin musste grinsen, die hätte er auch gerne vernascht. Dann stieg Becker aus der Dusche. Der Atem stockte dem Polizisten. Die Szene kannte er. Die war auf der Protokolldisk!
Er kramte PC und Brille aus seiner Tasche und logte sich ein, nach wenigen Sekunden sah er die Szene, die er gerade betrachtet hatte, nur ohne Blondine. Er fror das Bild auf Beckers PC ein, zoomte heran und schaute in den Spiegel. Sie hatte auf alles geachtet, jeden Menschen durch die Fahndung geschickt, doch das Bild im Bad hatten sie sich nicht genau betrachtet. Das Bild auf seinem Computer war besser, als auf dem Apple, doch es verriet ihm auch nur das, was er schon auf dem Bürger – PC gesehen hatte.
Becker trug eine Brille! Cybglasses!
„Ich wusste, du würdest irgendwann drauf kommen.“ Er grinste und hielt ein Küchenhandtuch in den Händen.
Verhaften! War alles was Justin dachte und sofort machten sich Robocops auf den Weg zu Beckers Wohnung. Becker war schnell, er wickelte Justin das Handtuch um die Handgelenke und die Arme auf den Rücken. Becker holte einen Pocket- PC aus seiner Tasche und steckte ein USB- Kabel hinein. Er verbannt seinen PC mit dem von Schmitz und der Polizist verlor die Kontrolle über seinen.
„Was soll das?“ fragte er Becker. „Wie kommst du an einen MS44 und die Brille?“
„Noch vor Jahren konnte man über das Internet alles beziehen. Selbst euer geheimes Spielzeug.
Diese Brille wird dich eines Tages ersetzen, wie der scheiß Computer mich. Dir wird er sogar das Leben nehmen. Bulle! Staatsmann!“
Er steckte einen Speicherstick in seinen PC und drückte Justin die Brille bis zur Nasenwurzel. Sein Bildschirm verschwand und die Robocops hielten an. Blau war alles was er sah. Dann erschienen die Wörter DOWNLOAD STARTEN und ein weißer Balken baute sich vor seinem Auge auf. Prozentzahlen rasten herauf dann DOWNLOAD ABGESCHLOSSEN. Er tippte noch einige Befehle in seinen PC und löschte Erinnerungen, dann entfernte er das USB-Kabel und befreite Justin von seiner Fessel.
„Was?“ Schmitz torkelte und griff nach seiner Waffe. Verhaften und die Robocobs setzten sich wieder in Bewegung. „Ich bring dich um du Schwein!“
Dann explodierten die Erinnerungen in seinem Gehirn. Er sah, wie er die Frauen um brachte. Er schnitt ihnen die Bäuche auf, die Gedärme quollen heraus und ihm ging einer ab. Sie lebten noch genau zwei Minuten, die Zeit, die er brauchte. Denn sie konnten herausfinden, wann der Tod eintrat, aber nicht, wann er sie auf schnitt. Er lachte weil er wusste, wenn sie sich nicht auf Cybglasses verlassen würden, war er der, der für die Morde verantwortlich war, doch durch das System konnte er allen entkommen, denn nach ihrer Meinung war das Gehirn nicht zu manipulieren. Doch er hatte es geschafft. Mit einem ganz einfachen Download und einer Löschung von Daten.
Er Justin war der Mörder und das Superhirn. Er wollte diesen Becker nur als Verdächtigen abstempeln. Justin schoss in die Wand hinter Becker, schlug sich mit der schweren Pistole gegen die Schläfe und schrie etwas, was niemand verstand. Er verlor seinen Verstand, wurde ein Mörder und er jagte einen Mörder. Er...
Als die Robocobs das Haus, indem Becker seine Wohnung hatte erreichten, sprang Kommissar Justin Schmitz durch das geschlossene Fenster im dritten Stock und landete im Glasregen auf der Straße und war sofort tot. Die Robocobs verhafteten Becker und hielten ihn fest bis Kommissar Kai Winninger am Tatort erschien und die Aussage Beckers aufnahm. Danach ging er zu der Leiche, die in ihrem Blut lag, welches langsam in die Kanalisation floss und setzte ihr seine Brille auf.
Informationen konnten sie auch aus toten Gehirnen holen, wenn sie noch frisch waren, nach einer Stunde wären sie gelöscht.
Kai schüttelte den Kopf. Sein Freund und Kollege war der gesuchte Frauenmörder! Er wusste zwar nicht wie er es angestellt haben konnte, dass die Aufzeichnungen der Überwachungskameras manipuliert wurden, doch das Gehirn log nie. Erinnerungen waren immer da.
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.11.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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