Eisig frisst sich der Wind in meine Haut. Ich zittere und meine Hände sind blau gefroren. Ein letzter Zug, der mir fast meinen Atem nimmt - weg mit dem Glimmstengel und hinein ins Warme.
Ich schaue aus dem Fenster. Schneeflocken bedecken die Scheibe. Der Motor brummt. Wohlige Wärme überkommt mich. Meine Gedanken kreisen. Ein besorgter Blick auf die Tankuhr stimmt mich nachdenklich.
Ich schließe die Augen und lausche der leisen Musik aus dem Radio.
In der Ferne vernehme ich ein Gemurmel. Ich blicke in den Rückspiegel. Eine vermummte Gestalt nähert sich meinem Wagen. Ich öffne das Fenster. Mit freundlicher Stimme bietet mir der Fremde Tee an. Froh, ein paar Sekunden nicht allein der Stille ausgesetzt zu sein, nehme ich dankend das wohltuende Getränk an.
Da ist der Fremde auch schon wieder verschwunden.
Die Lichter auf der Gegenfahrbahn bewegen sich wieder. Es geht weiter. Meter für Meter bahne ich mir den Weg über die verschneite Straße. Ich halte das Lenkrad fester.
Die Bäume am Straßenrand leiden unter der Last der weißen Pracht. Ich konzentriere mich. Es ist fast unmöglich, schneller zu werden. Der Lenker vor mir bremst. In der Hoffnung, die Fahrbahn nicht zu verlassen, tu ich es ihm gleich.
Ein schneller Blick in den Rückspiegel sagt mir, mein Hintermann hat es auch rechtzeitig geschafft.
Wieder Warten. In der Ferne sind die Blaulichter von Einsatzwagen zu erkennen. Es hat aufgehört zu schneien. Am Straßenrand glitzert der Schnee wie tausend Kristalle.
Die Blaulichter sind nur mehr schwach zu erkennen und die Streufahrzeuge haben auch ihren Weg hierher gefunden. Jetzt ist das Ziel nicht mehr weit und behutsam setze ich meine Fahrt fort.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.12.2007.
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